Eben gehört - 2010/11
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audiamus -
17. Mai 2010 um 06:37 -
Geschlossen
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Hier läuft wohl zum 10. Mal in Folge der letzte Satz aus der „Appassionata“. Bezüglich der Tempi wird man an den berühmten Carnegie-Hall-Mitschnitt erinnert. Aber der große Unterschied ist, dass es hier keine Nervosität ist, die Richter antreibt, sondern eher so etwas wie eine urtümliche Energie oder Kraft. Oder besser gesagt: Das ist famoses, sehr feinsinniges und beseeltes Klavierspiel, aber fast archaisch in seiner Ausdrucksgewalt. Bei Richter geht das tatsächlich zusammen, so etwas habe ich noch bei keinem anderen Pianisten erlebt. Einfach nur überwältigend, ganz groß! :juhu: :juhu: :juhu: :juhu: :juhu:
Der Klang ist so sauber, als spielte er hier bei mir im Zimmer (naja, vielleicht übertreibe ich etwas, aber Richter-Aufnahmen mit gutem Klang sind ja eher Mangelware). Er scheint zum Greifen nah zu sein. Das ist herrlich, aber auch traurig, weil er ja schon so lange nicht mehr unter uns weilt...
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Heute nachmittag mal wieder gehört - Hesperion XX mit Bachs "Kunst der Fuge":
Normalerweise halte ich von Instrumentierungen der "Kunst der Fuge" nicht viel, aber diese Aufnahme und die Bearbeitung für Gambenconsort mit dem Ensemble Fretwork bilden eine Ausnahme, weil sie gewissermassen durch die Instrumentierung die Wurzeln dieser Musik freilegen, die in der Spätrenaissance und im Frühbarock liegen.
Viele Grüße,
Fugato -
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Stimmt, vor allem auch das knochentrockene dieser Aufnahme passt gut.
Gruß, Carola
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Stimmt, vor allem auch das knochentrockene dieser Aufnahme passt gut.
Es reicht doch, wenn's draußen schon so nass ist
lg vom eifelplatz, Chris.
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Irgendwie scheint mir das zu diesem Abend zu passen
Bei mir jetzt Richard Strauss - "Metamorphosen" und danach "Tod und Verklärung". Passt auch zu diesem Abend.
Viele Grüße,
Andreas -
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Bei mir jetzt Richard Strauss - "Metamorphosen" und danach "Tod und Verklärung". Passt auch zu diesem Abend.
Bei mir "Nuper rosarum flores " - auch als Weihe des neuen Zuhause...
LG
Tamás -
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Wenn zwei dasselbe hören, hören sie nicht dasselbe
Die einzige Kritik bei Amazon bis dato fasst zusammen:Alles in allem eine recht überflüssige Produktion - trotz guter Interpretation.
Ich habe diese hervorragende Einspielung erst nach Kennenlernen der Gesamtproduktion gehört, entsprechend war es nicht eine "langweilige Aneinanderreihung" von Arien und Musikstücken, sondern das faszinierende Ergebnis eines außerordentlichen Rollenportraits - es fehlt einem bei einer solchen CD natürlich das visuelle Erlebnis. Aber das hatte ich ja nun im Kopf gespeichert. Wer nicht an den Mitschnitt der zu Recht gerühmten Pariser Aufführung des Giulio Cesare unter Haim herankommt, hat damit einen brillanten Vorgeschmack auf das, was hoffentlich bald als DVD erhältlich ist.
Liebe Grüße Peter
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Als Felix Mendelssohn die Abschrift der mittlerweise als apokryph erachteten Lukas-Passion von Johann Sebastian Bach sah, schrieb er: "... wenn das von Sebastian ist, so lass ich mich hängen, und doch ist's seine Handschrift. Aber es ist zu reinlich, er hat es abgeschrieben."
Ganz ehrlich: Ich kann ihn verstehen. Sicher, das ist eine nette Passionsmusik, sie ist auch sehr gewissenhaft musiziert, aber sie ist eben "nett" und hat - bei allem Respekt vor ihrem Komponisten - etwas derart Belangloses, dass es mich wundert, wie jemand wie Spitta das für Bachs Arbeit halten konnte - auch wenn er es für ein Jugendwerk hielt. Man höre spaßeshalber im Vergleich einmal andere frühe Kompositionen, z.B. BWV 106. Das liegen Welten zwischen.
Agravain
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