Eben gehört - 2010/11

  • Eben gehört - 2010/11

    Der Reigen beginnt zu Capriccios erstem Geburtstag neu.

    Mit dem Schwanengesang-Klassiker des Instrumentalkonzerts.


    "...es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen." - Johannes Brahms

  • Heute Morgen ging es endlich weiter, diesmal stand Ferenc Fricsay auf dem Programm

    Das Hauptwerk auf der CD ist Peter Tschaikowsky: 5. Sinfonie. Mir fiel erst einmal auf, wie lange ich das Werk nicht mehr gehört habe. Dabei gab es Zeiten, da lag diese "Fatums"-Komposition regelmäßig auf meinem Plattenteller. So brauchte ich meine Zeit, mich wieder in das Werk hinein zu hören. Aber Fricsay hat doch dafür gesorgt, dass ich mehr und mehr die Musik (und nicht das Programm) gehört habe - und das ist mE die Stärke dieser Interpretation: überall sind Fallgruben von Sentimentalität und Kitsch - Fricsay liefert eine Interpretation, die souverän an die Musik Tschaikowskys heranführt und ihre Schönheit offenlegt. Ein wahres Geschenk sind die Walzer von Johann Strauss II mit "seinem" RIAS-Sinfonieorchester Berlin. Ach ja, der Tschaikowsky wurde von den Berliner Philharmonikern musziert.

    Liebe Grüße Peter

    .
    Auch fand er aufgeregte Menschen zwar immer sehr lehrreich, aber er hatte dann die Neigung, ein bloßer Zuschauer zu sein, und es kam ihm seltsam vor, selbst mitzuspielen.
    (Hermann Bahr)

  • Hallo,

    nicht zuletzt angeregt durch die Diskussion von neulich läuft bei mir:

    Fikrət Əmirov (1922–1984)
    "Kürd-ovşarι", Sinfonischer Muğam Nr. 2 (1948)
    Tschaikowski SO des Moskauer Rundfunks / Yalçin Adιgözəlov

    Der zweite der beiden Sinfonischen Muğamen von 1948 ist wesentlich massiver, sinfonischer angelegt als der erste. Unterteilt in fünf Binnenabschnitte (Introduktion, Ovşarι, Şahnaz, Kürdi und Maani) präsentiert der aserbaidschanische Komponist Əmirov hier eine Fülle von unterschiedlichen Klangfarben, vermischt kompakte Orchestertutti mit quasi-improvisatorischen Soloabschnitten und tanzartigen Episoden. Im Gegensatz zum ersten Muğam, der leise verklingt, baut er in den Schlusstakten noch einmal eine große (und ziemlich effektvolle) Steigerung über einem Ostinato auf. Was an dieser Musik besonders fasziniert, ist die Scharnierstellung zwischen europäisch geprägter Kunstmusik und der Musikszene des Orients. Übrigens: was genau ein "Muğam" ist, wird in der Wikipedia ganz schön (und mit einem Zitat von Qara Qarayev) erklärt. Kurz zusammengefasst handelt es sich um Improvisationsmusik, die in Form eines Zyklus unter Einbeziehung von Liedern und Tänzen aufgeführt wird; dabei spielen bestimmte Modi eine wesentliche Rolle.

    Viele Grüße
    Holger

  • Hi audiamus,

    Zitat

    Eben gehört *1
    Der Reigen beginnt zu Capriccios erstem Geburtstag neu.


    weshalb denn dieser willkürliche Einschnitt? Und warum ist dieser nicht mit 'Eben gehört *2' überschrieben?
    Warum beginnt der Thread nicht mit dem jeweiligen neuen Jahr 2010, 2011 usw.? ?(

    Somit müßten auch sämtliche anderen Threads wie 'Eben verarmt', 'Was so kommt ...', 'Eben umsonst', 'Schon gehört? - Die Capriccio-Kaufberatung' und 'Eben gerade billig' zu diesem seltsamen Datum einen neuen Start bekommen, was aber bislang nicht der Fall ist!

    Verwirrte Grüße
    Johannes

  • Das ist ein guter Schritt, der aber noch nicht weit genug geht. Ich fordere die Einführung des capricciösen Zehnmonats-Revolutionskalenders! :whistling:

    Ins Gebüsch verliert sich sein Pfad, hinter ihm schlagen die Sträuche zusammen.

  • Ich finds auch etwas unpraktikabel, aber seis drum:

    Sergej Prokofiew: Klavierkonzert Nr. 4 "für die linke Hand" op. 53

    Michel Beroff, Klavier
    Gewandhausorchester Leipzig
    Kurt Masur


    Obwohl alles andere als ein Masur-Anhänger muss ich eingestehen, dass seine in den 70ern aufgenommenen Einspielungen der Klavierkonzerte mit Beroff ganz wunderbar sind.


    :wink:
    Wulf

    "Gar nichts erlebt. Auch schön." (Mozart, Tagebuch 13. Juli 1770)

  • Heute morgen gab's bei mir:

    Ludwig van Beethoven (1770-1827)
    Klavierkonzert Nr. 3 c-moll op. 37 (1800)

    In zwei Aufnahmen::

    a) Paul Badura-Skoda, Klavier; Wiener Staatsopernorchester; Ltg.: Hermann Scherchen
    Genuin, aufg. 1958

    b) Steven Lubin, Fortepiano; The Academy of Ancient Music; Ltg.: Christopher Hogwood
    Decca, aufg. 1987

    Beide Einspielungen präsentieren einen unangestrengten, doch knackig-elanvollen Beethoven, gefällt mir gut! Auffällig, daß beide Interpretationen sich im Ansatz kaum unterscheiden: Ich höre da dieselben musikalischen Charaktere heraus, auch wenn der klangliche Unterschied der beiden Soloinstrumente natürlich deutlich wird. Badura-Skoda erscheint mir ein wenig differenzierter als Lubin, beim Orchester erscheint es mir umgekehrt: Vielleicht liegt das auch am Instrument bzw. der Aufnahmetechnik.

    Da ich in beiden Fällen eine Gesamteinspielung der Konzerte habe, bieten sich weitere Vergleiche Badura-Skoda/Scherchen und Lubin/Hogwood an.

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • weshalb denn dieser willkürliche Einschnitt?

    Liebe Leute,

    sehr lange Threads können unter Umständen die Performance ausbremsen und zudem zu korrumpierten Datenbanken führen.
    Unsere Softwarehersteller warnen ausdrücklich davor.

    Deshalb haben wir beschlossen, alle Jahre solche Mammutthreads neu zu eröffnen (oder eröffnen zu lassen).
    Ist auch schon ein paarmal Thema gewesen.
    Nicht nur ist da der Capriccio-Geburtstag ein logisches, sondern auch ein hübsches und überdies völlig antiwillkürliches Datum.
    Finden wir.

    *1 war heute Morgen erstmal eine provisorische Maßnahme.
    Der Thread heißt nach wie vor "Eben gehört", wie einst von Hildebrandt ersonnen, der alte Thread heißt nun "Eben gehört - das erste Jahr"

    ich schließe mich da johannes an ... unnötig und -sinnig

    Erstmal schimpfen kann ja nix schaden.

    audiamus

    "...es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen." - Johannes Brahms

  • Was daran unpraktikabel sein soll, seine Bildchen jetzt einfach in einen anderen Thread einzustellen, verstehe ich zwar nicht - das macht aber gar nix. Man muss ja nicht alles verstehen... Ich find's jedenfalls "praktikabel" und praktiziere es jetzt einfach. :D

    Bis eben hörte ich diese:

    Krzysztof Penderecki: 1. Symphonie
    RSO Katowice, Leitung: Antoni Wit

    Und jetzt läuft diese:

    Krzysztof Penderecki: Partita für Cembalo und Orchester und Cellokonzert
    Felicja Blumenthal (Cembalo), Siegfried Palm (Cello), Polish RSO, Leitung: Krzysztof Penderecki

    Der frühe und mittlere Penderecki ist einfach umwerfend!!! :juhu: :juhu: :juhu:

    Wird sicher noch 'ne Weile dauern, bis ich wieder was anderes als diesen Stoff zu mir nehmen werde ...

    Mit dem Leben zufrieden,
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Was daran unpraktikabel sein soll, seine Bildchen jetzt einfach in einen anderen Thread einzustellen, verstehe ich zwar nicht
    Mit dem Leben zufrieden,
    Algabal

    Musst ja auch nicht alles verstehen. :D
    Im Ernst: von korrumpierten Datenbanken wusste ich nichts, deshalb ging auch ich davon aus, dass der neue thread einer Geburtstagslaune entsprungen ist - "unpraktikabel", da man sich das Datum schon merken muss. Neujahr zu vergessen, das schaffe nicht einmal ich. ;+)

    :wink:
    Wulf

    "Gar nichts erlebt. Auch schön." (Mozart, Tagebuch 13. Juli 1770)

  • da man sich das Datum schon merken muss

    Damit das künftig einfacher wird, haben wir kurzerhand dafür gesorgt, dass Capriccio als Geburtstagskind in unserem Portal erscheint :D

    Es gibt kaum etwas Subversiveres als die Oper. Ich bin demütiger Diener gegenüber diesem Material, das voller Pfeffer steckt. Also: Provokation um der Werktreue willen. (Stefan Herheim)

  • Damit das künftig einfacher wird, haben wir kurzerhand dafür gesorgt, dass Capriccio als Geburtstagskind in unserem Portal erscheint :D

    Das ist ja schon mal nicht übel. Dann muss man sich nur noch in Erinnerung rufen, dass man zu diesem Tag all diese Threads erneuert. Na ja, ihr macht das schon. :D

    :wink:
    Wulf

    "Gar nichts erlebt. Auch schön." (Mozart, Tagebuch 13. Juli 1770)

  • Beneidenswert!

    Naja, für irgendwas (mal abgesehen von meinem exorbitant guten Geschmack) muss ich ja auch zu beneiden sein. Der Graf ist intelligent, Du bist intelligent und schön und ich bin immerhin zufrieden (mal abgesehen davon, dass ich auch intelligent und schön bin und einen guten Geschmack habe). Immerhin.

    Adieu,
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Naja, für irgendwas (mal abgesehen von meinem exorbitant guten Geschmack) muss ich ja auch zu beneiden sein. Der Graf ist intelligent, Du bist intelligent und schön und ich bin immerhin zufrieden (mal abgesehen davon, dass ich auch intelligent und schön bin und einen guten Geschmack habe). Immerhin.

    Adieu,
    Algabal

    :faint: :faint: :faint:


    Gehört "Eben beneidet" jetzt ins Intern-Net oder in den blauen Salon?


    V.

    ?

  • Warte mal......da gab es doch mal ein Sprichwort.....irgendwas mit Hoch...und Mut....

    Ich komm noch drauf.

    :wink:

    "Gar nichts erlebt. Auch schön." (Mozart, Tagebuch 13. Juli 1770)

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