VERDI: Rigoletto – Welche Einspielungen sind die besten?

  • VERDI: Rigoletto – Welche Einspielungen sind die besten?

    Mit dem "Rigoletto" schuf Giuseppe Verdi die erste der drei großen Opern seiner mittleren Schaffensperiode. Das Libretto von Francesco Maria Piave beruht auf Victor Hugos "Le roi s'amuse" (1832). Die Uraufführung erfolgte 1851 in Venedig.

    Da in einem anderen Forenleben schon viel Grundsätzliches über den Stoff und die Charaktere geäußert wurde, wird man sich hier vielleicht mehr auf einzelne Besprechungen konzentrieren können. Glücklicherweise ist das Angebot an Einspielungen sehr groß, und auch an Qualität mangelt es nicht. Höchstens könnte man sagen, solche, die in allen Partien und Teilen gleichmäßig entsprechen, sind eher rar. Bedeutende Interpreten der Titelrolle, der Gilda und des Herzogs sind leicht zu finden. Meist aber muß man aber irgendwo, sei es bei den kleineren Rollen, sei es in der Abstimmung untereinander, Abstriche hinnehmen. Deshalb möchte ich zum Auftakt auf eine – zudem nach wie vor sehr günstig zu erwerbende – Aufnahme hinweisen, die in punkto Geschlossenheit und Musikalität zu den allerbesten gehört: die 1965 entstandene Studio-Aufnahme der rumänischen Oper Bukarest, die 1996 digital bearbeitet wurde und 1998 von Cantus-Line ins Programm aufgenommen wurde.

    Bei dieser Gelegenheit sei wieder einmal angemerkt, daß gerade die aus Bukarest stammenden Opernaufnahmen der 1960er Jahre viel zu wenig bekannt und gewürdigt sind. Das ist fast unbegreiflich, und verrät viel über das Käuferverhalten, das sich bei im Westen nur wenig bekannten Namen erstaunlich scheu zeigte. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Dabei handelt es sich um wahre Schätze, welche das seinerzeit – nicht zuletzt aus propagandistischen und identitätsstiftenden Motiven geförderte - hohe Niveau jenseits des Eisernen Vorhangs exemplarisch beweisen. Nicht nur Rumänien verfügte über hervorragende Stimmen und Musiker, auch Ungarn, Bulgarien, die damalige Tschechoslowakei usw. hatten ein künstlerisches Reservoir zur Verfügung, aus dem nur verhältnismäßig wenige Einzelpersönlichkeiten auch diesseits der Grenzen auftreten durften. Es mag auch sein, daß sie deswegen nicht so bekannt wurden, weil sie meist billiger waren und weniger Tantiemen fließen ließen als die großen Namen des Westens. Immerhin gab es Opernhäuser, die sich zeitweise sehr gern mit solchen Protagonisten verstärkten.

    Die "Schwächen" des Bukarester "Rigoletto" sind schnell erledigt. Der ausgesprochen hallige Klang wird Liebhabern einer nüchternen Aufnahmetechnik vielleicht nicht so gefallen, ist meiner Ansicht nach aber dem Pathos sehr angemessen. Im Prinzip ist die Tonqualität jedoch ausgezeichnet. Stilistisch etwas veraltet sind einige wenige Schluchzer, die aber nicht übertrieben werden und nicht weiter stören.

    Ansonsten aber kann ich nur begeistertes Lob von mir geben. Selten hört man ein so homogenes Ensemble, das so grundmusikalisch und so stimmpotent agiert und so perfekt harmoniert.

    Natürlich kann man bei jeder einzelnen Partie Künstler nennen, die subtilere und raffiniertere - von mir aus: großartigere - Leistungen bieten, aber das Spitzenniveau ist unbestreitbar. Hier wird quasi ehrlich, nicht manieristisch gesungen, die Stimmen leuchten, wenn sie voll aus sich herausgehen und sind sämtlich in Volumen und Farbe ein Erlebnis. Da wird kein Ton verzittert und man braucht nicht zu fürchten, daß irgendwer in der Höhe verhungert. Anders als bei vielen "Rigolettos" weisen die Stimmen eine ausgesprochen dramatische Färbung auf. Die Gilda ist kein zartes Pflänzchen, sondern erinnert fast an eine Elisabeth oder ein Fidelio, was nicht heißt, daß Magda Ianculescu des lyrischen Beiklangs entbehrt. Auch der Herzog, Ion Buzea, ist kein übermäßig komplizierter Geselle, sondern eben ein etwas oberflächlicher Strahlemann mit Substanz, geradliniger als etwa bei Gedda oder Pavarotti, aber der leicht heldische Anstrich steht ihm prächtig, und er ist keineswegs simpel. Das "Ella mi fu rapita " – also ich bekam die Gänsehaut!

    Nicolae Herlea in der Titelrolle reicht vielleicht nicht ganz an einen Warren und andere heran, aber die Distanz ist höchstens hauchdünn. Eine sehr intensive, wunderschön vorgetragene, fast mätzchenlose Gestaltung – richtig traumhaft.

    Der Dirigent Jean Bobescu müßte, gäbe es Gerechtigkeit, längst unter den Spitzen-Maestri des vorigen Jahrhunderts gereiht sein.

    Das restliche Ensemble begeistert mich ebenso: Nicolae Rafael (Sparfucile), Dorothea Palade (Maddalena), Nicolae Florei (Monterone) usw.

    Für "Rigoletto"-Einsteiger ist das die ideale Edition, für "Rigoletto"-Kenner ein Muß.

    Entschuldigt meinen schwärmerischen Ton, aber ich kann nicht anders. Das ist eben eine meiner besonderen Lieblingsaufnahmen.


    Liebe Grüße

    Waldi

    ______________________

    Homo sum, ergo inscius.

  • Ganz schnell da auf dem Weg zur Arbeit: die Beste Einspielung für mich ist die Callas-DiStefano-Gobbi-Aufnahme.

    Gobbi ist und bleibt mein persönlicher one and only Rigoletto.

    Ein Paradies ist immer da, wo einer ist, der wo aufpasst, dass kein Depp reinkommt...

  • Lieber Waldi!

    Beim Rigoletto liegt bei mir die Erede Aufnahme mit Hilde Güden als Gilda :juhu: :juhu: und Aldo Protti vorne. Dazu noch die Simionato und Cesare Siepi als Mörderpaar, herrlich und gruslich.

    Mario del Monaco ist stimmlich kein leichtlebiger Herzog, aber er macht es doch recht gut, und er singt schön, seine allzu schwere Stimme, ist zwar mit di Stefano nicht zu vergleichen, in der von Mina angegeben Callas Titio Gobbi Aufnahme, aber macht eben das Beste was er kann.

    Hier zeigt es sich, was für eine besondere Sängerin, die Wienerin, Hilde Güden war, in so einem Ensemble zu singen, und das makellos gesungene hohe e''', in ihrer großen Arie, ist eine Ohrenweide.

    Liebe Grüße sendet Dir Peter. :wink: :wink:

    2 Mal editiert, zuletzt von oper337 (7. Juni 2009 um 20:57)

  • Liebe Leute,

    hier muß ich mal eine große Lanze brechen für folgende Aufnahme:

    1963 auf RCA unter Sir Georg Solti

    Alfredo Kraus als Herzog ist einfach perfekt, besser geht es nach meinem Geschmack nicht (war ja auch seine Glanzrolle)
    Robert Merrill als Rigoletto ebenso und
    Anna Moffo als Gilda gefällt mir auch, obwohl sie am ehesten etwas umstritten ist, für mich allerdings nicht

    Speziell den Herzog habe ich nie besser gehört.

    Liebe Grüße

    Kristin

    Vom Ernst des Lebens halb verschont ist der schon der in München wohnt (Eugen Roth)

  • Lieber Waldi,

    Vielen Dank für diesen Thread. Deine Ausführungen zu den rumänioschen Aufnahmen solltest Du gelegentlich zu einem eigenen Thread der Ehrenrettung für viele lange als Billigware geschmähten osteuropäischen Aifnahmen in der Zeit des Eisernen Vorhangs ausweiten.

    Was den RIGOLETTO angeht wird es sicher mal ausführliche Diskografien geben, aber meine Lieblingsaufnahmen gebe ich gerne jetzt schon preis. Da ich es mit Aufnahmen der Schellack- und frühen LP-Zeit in der Regel nicht so habe, sind dies für mich vor allem die Aufnahme Giulinis mit einer grandiosen Ileana Cotrubas und ihren fast adäquaten Partnern Placido Domingo und Piero Cappuccilli, den er beweist, dass der RIGOLETTO nicht einfach ein Startheater mit beliebten Melodien sein darf, sondern vor allem vom Dirigenten gestaltet werden muss.

    Daneben möchte auch ich das Votum für die bereits genannte Solti-Aufnahme unterstützen und auf eine langjährige Lieblingsaufnahme verweisen, die erst kürzlich wieder am Markt aufgetaucht ist:

    http://www.jpc.de/jpcng/classic/…to/hnum/7573901

    Unter der vorzüglichen Leitung von Francesco Molinari-Pradelli singen da eine ebenfalls überragende Gianna d'Angelo eine berührend unschuldige Gilda, Renato Capecchi einen hinreißend gestalteten Rigoletto und Richard Tucker einen strahlenden Herzog. Aus eigener Erfahrung kann ich bezeugen, dass es eine ideale Einstiegsaufnahme ist, mit der es mir so geht wie Waldi mit der rumänischen: ich frage mich immer wieder, warum diese Aufnahme nicht ganz vorne unter den allgemeinen Favoriten rangiert.

    :wink: Rideamus

    Ein Problem ist eine Chance in Arbeitskleidung

  • Meine Lieben,

    Eine echt schlechte Aufnahme von "Rigoletto" kenne ich gar nicht, nur gute und sehr gute. Anders gesagt: Es gibt für mich mehrere Lieblings-"Rigolettos". Leider steht nur ein Teil davon daheim im Schrank.

    Francesco Molinari-Pradelli hatte für diese Oper ein besonderes Händchen. Die von mir erwähnte Aufnahme mit Gedda wird auch von ihm dirigiert, und da gebührt ihm zweifelsfrei die Höchstnote. Nach der von Rideamus gelobten Version werde ich die Augen und eventuell die Brieftasche offen halten!

    Alfredo Kraus als Herzog besitze ich nur mit Bastianini/Scotto/Gavazzeni. Natürlich gehört er zu den besten Duca-Darstellern, aber in dieser Aufnahme kommt er mir eine Spur zu kühl vor. Bastianini ist dafür phantastisch.

    Mein Traum für den Ruhestand ist, drei Wochen lang nur "Rigoletto", "Traviata" und "Trovatore" zu hören und genüßlich zu vergleichen. Derzeit vergesse ich zwangsweise bereits, welche zehn oder zwölf "Rigolettos" ich wieder zwecks Bericht hervorsuchen müßte. Aber vorgenommen habe ich es mir. Nur eins: Bei den DVDs ist die Ponnelle-Inszenierung mit Pavarotti bis jetzt mein ungeschlagener Favorit.

    LG

    Waldi

    ______________________

    Homo sum, ergo inscius.

  • Waldi

    Das ist nicht der schlechteste Plan für den Ruhestand! Wenn ich meine Traviatas alle am Stück hören und vergleichen wollte, würde das allein drei Wochen dauern. Beim Rigoletto ist es nicht ganz so schlimm, und was „Trovatore“ angeht, habe ich es bisher nicht zu einer einzigen Aufnahme gebracht.
    Zum Rigoletto: meine erste selbsterworbene Gesamtaufnahme war vor sehr langer Zeit eine Aufnahme mit Beverly Sills als Gilda und Sheril Milnes in der Titelrolle. Ich habe sie dann irgendwann verlegt und nie mehr wieder gefunden. Ich hätte schwören können, daß Pavarotti der Duca war, musste aber neulich bei jpc feststellen, daß offenbar doch Alfredo Kraus gesungen hat. Habe sie eben sehr lange nicht mehr in der Hand gehabt.

    Wie auch immer, mir hat die Aufnahme sehr gut gefallen. Wäre ich nicht einige Zeit später in heftiger Leidenschaft für Maria Callas entbrannt, hätte ich ein ernsthafter Sills-Fan werden können, aber da sich beider Repertoire ja zum Teil überschneidet, habe ich Sills zugunsten von Callas schmählich vernachlässigt.

    Ich denke aber, daß die Aufnahme einen Neuerwerb lohnen würde und setzte sie auf meine To-Do-Liste.

    Der Ponelle-Film gefällt mir wg. Pavarotti und Gruberova auch sehr gut, aber mit Ingvar Wixell werde ich einfach nicht richtig warm. Dabei singt er ja nicht schlecht, aber wenn ich sein „Miei signori.. perdono, pietate...” mit Gobbi vergleiche, dann liegen da m.E. doch Welten dazwischen.

    Für mich hat kein Bariton diese Rolle ergreifender gesungen. Es gibt einen alten Schwarzweiß-Film mit Gobbi den ich als junges Mädchen gesehen und nie vergessen habe. Seither ist Gobbi für mich in dieser Rolle unerreicht.

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    Gut gefallen hat mir auch der Dresdener Rigoletto der vor einigen Monaten auf ARTE übertragen wurde. JDF ist m.E im Belcanto zwar eher zuhause, aber gefallen hat er mir trotzdem. Umwerfend fand ich den rabenschwarzen Bass von Georg Zeppenfeld.

    Ein Paradies ist immer da, wo einer ist, der wo aufpasst, dass kein Depp reinkommt...

  • Lieber Waldi!


    Eine echt schlechte Rigoletto Aufnahme konnte keiner der LP /CD / DVD Erzeuger herstellen, die ließ sich nicht verkaufen, aber ich habe auch die Aufnahme, die Kristin angibt, und die ist grandios.

    Basti wäre natürlich interessant, aber wohin mit den vielen Aufnahmen, die ich schon habe, jetzt weiß ich schon gar nicht mehr wie viele CDs ich habe. Bei den LPs kann ich es ja schätzen,

    da habe ich wieder die Callas, Gobbi, di Stefano Gesamtaufnahme, denke ich, und eine aus der italienischen Provinz.

    Liebe Grüße sendet Dir Peter. :wink: :wink:

    2 Mal editiert, zuletzt von oper337 (7. Juni 2009 um 20:59)

  • Hallo,

    bei mir bleibt es die Aufnahme unter Angelo Questa mit Giuseppe Taddei, Lina Pagliughi, Ferruccio Tagliavini, Giulio Neri u. a. und Coro Cetra, Orchestra Sinfonica di Torino della RAI.

    Besonders der Rigoletto Taddeis und der Herzog Tagliavinis sind absolute Oberklasse. Persönlich: Beide Rolleninterpretationen habe ich noch nicht besser gehört.

    (Obwohl die Aufnahme einige Striche zu verzeichnen hat.)

    Bis dann.

  • Hallo zusammen,

    es gibt ohne Zweifel viele sehr gute Einspielungen des Rigoletto. Eine davon ist diese in deutscher Sprache.


    Der Dirigent Mario Rossi, mir auch aus der deutschsprachigen Einspielung der La Traviata VERDI: La Traviata - Kommentierte Diskografie bekannt, leitete das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester. Wie andernorts bereits geschrieben, fehlt mir das Fachwissen ein Dirigat einzuschätzen. Ich beschreibe es am einfachsten so: Der Gesang scheint auf der Musik zu schweben. :) :) :)

    Als Rigoletto brilliert Josef Metternich :) :) :)
    Er interpretiert den Narren, den besorgten Vater und den gebrochenen Mann meiner Meinung nach großartig. In seinem Gesang spiegelt sich die ganze Dramatik der Rolle wider. Natürlich gebe ich zu, dass mir obendrein Metternichs Stimme als solche gefällt.

    Gilda wird gesungen von Mimi Coertse :) :) :)
    Ihre Stimme und ihre Interpretation der Rolle lässt mich, ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, an eine leicht zerbrechliche Porzellanpuppe denken. Für mich eine absolut glaubhafte Interpretation des unschuldigen, naiven, jungen Mädchens Gilda.

    Den Frauen- (ent)verführer Il Duca di Mantova singt Libero de Luca :)
    "Oh wie verführerisch, sind Tenorstimmen...." diese Aufgabe erfüllt de Luca recht passabel. Ein etwas kühles Urteil, das ist mir bewusst. Wenn mich mein Gehör nicht täuscht, forciert de Luca die Höhen erheblich. Besonders in der Arie "Oh, wie verführerisch.." habe ich das Gefühl, dass er stimmlich der Rolle nicht ganz gewachsen ist. Vielleicht ist das ein zu hartes Urteil, oder aber ich bin von anderen Sängern in dieser Rolle verwöhnt.

    Als Sparafucile ist Gottlob Frick zu hören. :) :) :)
    Er singt einen Bösewicht wie er im Buche steht. "Woher kommt Ihr?" "Aus Burgund" Gruseliger können mE nach zwei Worte nicht gesungen werden.


    Verdis Opern in deutsche Sprache zu übersetzen, ist sicher nicht ganz unproblematisch, doch dieser Rigoletto ist mE jede Empfehlung wert.

    :wink:

    gilestel

    Wenn Einer kümmt un tau mi seggt, Ick mak dat allen Minschen recht, Dann segg ick: Leiwe Fründ, mit Gunst, O, liehr'n S' mi de swere Kunst. - Fritz Reuter

  • Liebe Kristin!

    Da hast Du völlig Recht, diese ist auch eine meiner Lieblings -Einspielungen.

    Liebe Grüße sendet Dir Peter aus Wien. :wink: :wink:

  • Obwohl ich Kristin zutraue, auch eine große Lanze ohne viel Mühen zu zerbrechen, will ich dennoch gerne mithelfen. ;)

    Die Solti-Aufnahme mit Kraus ist wirklich herausragend und wird viel zu selten erwähnt, wenn es um erstrangige Einspielungen der Oper geht.

    Kraus ist deshalb so großartig, weil der Duca für meine Begriffe eine Partie ist, die eher der romantischen Tradition des italienischen Canto fiorito nahe steht, als den Partien der späteren Verdi-Opern. Nicht nur, dass eine Reihe von Verzierungen und vor allem höchste Töne (man höre sich das D von Kraus im "Possente amor" an!) zu bewältigen sind. Nein, der Ausdrucksgestus des Gesangs ist auch ein sehr stilisierter, lebt nicht zuletzt von rhythmischer Finesse. Damit meine ich jetzt natürlich nicht den oft karikierten Dreivierteltakt, sondern das sängerische Timing und die filigrane dynamische Nuancierung, die notwendig ist, um Nummern wie "Questa o Quella" mit Leben zu erfüllen. Ich habe ja in einem anderen Forum bereits auf die interessante Interpretation des Duca durch Iwan Kozlovsky hingewiesen: Das mag für unsere Ohren fremd klingen, ist aber wohl näher an der Uraufführung dran, als viele Interpretationen heute, die mir den Herzog zu sehr aus den späteren Einflüssen des Verismo interpretieren.
    Folglich heißen meine idealen Herzöge auch Alfredo Kraus und Luciano Pavarotti und nicht Giuseppe di Stefano oder Placido Domingo. Die letzteren Beiden treffen einfach nicht den optimalen Gestus und die sängerischen Mittel (Beweglichkeit der Stimme und Höhensicherheit) sind beschränkt.

    Pavarotti hört man am besten in dieser Aufnahme in Hochform:

    Allerdings dirigiert Bonynge recht behäbig und Sutherland und Milnes können mit den anderen Aufnahmen nicht mithalten. Allerdings wegen dem noch jungen Pavarotti und auch wegen Talvela besitzenswert.


    Die Solti-Aufnahme bietet halt obendrein mit Robert Merrill einen wirklich großartigen Rigoletto. Nicht nur vokal - was man vom Amerikaner erwarten durfte - sondern auch eine auf die Klangbühne gestellte Interpretation, die vielleicht nicht jeder erwartet. Hinsichtlich Moffo kann ich weder die krasse Ablehnung noch die Lobgesänge teilen. Sie fällt mir sozusagen nicht negativ auf, was mies klingen mag, aber wer kommt schon gegen eine Callas als Gilda an ?

    Überragend - und deshalb auch meine unbedingte Empfehlung - deswegen nämlich als Vater-Tochter-Duo Gobbi und Callas, besser hört man die Dialoge nicht in Studioaufnahmen und einen besseren Studio-Rigoletto als Gobbi habe ich noch nicht gehört (Live ist Leonard Warren durchaus eine Alternative). Serafin ist auch aller Ehren wert, Di Stefano wie gesagt aus meiner Sicht weit weg von seinen idealen Gewässern.

    Wenn neuere Einspielungen empfohlen werden, kommt ja auch oft die Giulini-Aufnahme ins Spiel


    Sie ist insgesamt sicher gut, aber das Bessere ist bekanntlich der Feind des Guten: Domingo kann sich, wie ich oben anführte, nicht wirklich mit Kraus oder Pavarotti messen. Seine Überlegenheit beginnt erst in den späteren Verdirollen sichtbar zu werden und Cotrubas ist bei allem Respekt vor Ihrer Leistung keine Callas und Cappuccillis Narren-Portrait tritt nicht so aus dem Rahmen, wie beispielsweise das von Gobbi. Andererseits: Überall nicht überragend aber dennoch gut besetzt macht im Durchschnitt sicher keine schlechte Note. Allerdings überzeugt mich Giulini nicht so, wie Solti oder vor allem auch Serafin.

    Fazit: Wie immer gibt es keine beste Aufnahme, sondern nur eine Reihe von Empfehlenswerten und viele, die sich zumindest in Auszügen lohnen. Also fleissig Geld ausgeben. :D

    Liebe Grüße aus Bärlin
    Sascha


    "You realize that it’s not necessary to own 50 Beethoven cycles, 46 of which you never play, when you can be just as happy with 20 of them, 16 of which you never play.
    "
    , David Hurwitz

  • Lieber Sascha,

    wenn Du Dich da ja nicht täuscht, eine hölzerne Lanze könnte ich zur Not gerade noch brechen aber bei einer aus Eisen sähe es anders aus. :D

    Von Deinem Beitrag bin ich angetan, ich hätte es nie in diese Worte fassen können, leider. Du hast meine Freude an der Kraus-Aufnahme noch verstärkt und vertieft. Außerdem fühle ich mich jetzt angehalten, mir die Callas-Gobbi-Aufnahme wieder einmal genauer anzuhören, speziell unter dem Gesichtspunkt Vater-Tochter-Beziehung.

    Liebe Grüße aus München

    Kristin :wink: :wink: :wink:

    Vom Ernst des Lebens halb verschont ist der schon der in München wohnt (Eugen Roth)

  • Erna Berger als Gilda

    Meine Lieben!

    Eine besondere Aufnahme ist die italienisch gesungene, mit Erna Berger und Leonard Warren als Rigoletto

    die denkbar hellste Stimme mit der denkbar dunkelsten. [ lt. Friedrich Herzfeld in seinem Schallplattenführer Ullstein Verlag 1962 ].

    Liebe Grüße sendet Euch Peter aus Wien. :wink: :wink:

  • Mir gefällt diese in deutsch gesungene Aufnahme sehr gut, weil die Stimmen von Schock und Metternich sehr gut harmonieren, obwohl ihre Rollen das Gegenteil verlangen. Und Rita Streich als Gilda ist für mich über jeden Vergleich erhaben.

    Grüsse von Sotka

  • Lieber Sotka!

    Ich bin ebenfalls ein Verfechter der italienischen Oper in deutscher Sprache, schon die Namen der beiden Gildas

    - Mimi Coertse und Rita Streich - zeigen die große Qualität an, aber

    gerade beim Rigoletto ist das deutsche Textbuch ein Graus,

    beim "Maskenball" oder der "Macht des Schicksals" nicht, auch nicht beim "Macbeth",

    da sollte Jemand schnell ein gutes Libretto nachdichten, um künftigen Rigoletto Sängern, die es Deutsch aufnehmen, den Schrecken zu nehmen.

    Liebe Grüße sendet Dir Peter aus Wien. :wink: :wink:

  • Hallo Kristin.

    Ich bin voll mit deiner Wahl einverstanden.
    Diese Aufnahme habe ich nun schon seit den 60 er Jahren. Zuerst auf LP.

    Ueberhaupt, diese Einspielungen aus Rom mit dem RCA Orchester von damals, sind mir immer noch hörenswert.

    R.

  • Rigoletto - Die Anfänge

    Manchmal lohnt auch bei Operngesamteinspielungen der Blick zurück in die Aufnahmegeschichte: Als Ende der 1920er Jahre elektrische Aufnahmeverfahren aufkamen, erwachte auch der dokumentarische Eifer der Grammophongesellschaften. Zwei der größten, Columbia und His Master’s Voice (HMV) bzw. der italienischer Ableger La voce del padrone, überboten sich geradezu damit, in kürzester Zeit sehr viele populäre italienische Opern komplett aufzuzeichnen. Dabei griffen beide Unternehmen auf Chor und Orchester der Mailänder Scala zurück. Während die meisten HMV-Aufnahmen von Carlo Sabajno dirigiert wurden, schwang für Columbia Lorenzo Molajoli den Taktstock. An der großen Zahl von Gesamtaufnahmen, die allein in den Jahren 1928 bis 1931 entstanden, kann man auch erkennen, wie sehr Konkurrenz das Geschäft belebt: Nachdem HMV und Columbia 1931 zur EMI vereinigt worden waren, nahm die Zahl der Aufnahmen signifikant ab. Zwei der ältesten Rigoletto-Aufnahmen stammen noch aus den fetten Jahren vor der Fusion:


    Carlo Sabajno – Piazza, Pagliughi, Folgar, Baccaloni, De Christoff

    1928 hatte HMV seinen Rigoletto produziert, mit einem Bariton in der Titelrolle, von dem kaum mehr bekannt ist als diese Gesamtaufnahme: Luigi Piazza. Eine typisch italienische, eher schnell vibrierende Baritonstimme, nicht außergewöhnlich groß, eher dunkel timbriert und mit einer athletisch gebildeten Höhe. Das Material ist sehr attraktiv, aber auch der Interpret braucht sich hinter einigen bekannteren Sängern dieser Rolle nicht zu verstecken. Piazza gestaltet viel über Stimmfarbe, weniger über den äußerlichen Effekt. Regelrecht schön gesungen ist das, auch wenn die intimen Momente vielleicht etwas zu kurz kommen. Von diesem fast schon vergessenen Sänger bleibt daher ein guter, wenn auch nicht überragender Rigoletto.

    Im Alter von gerade einmal 20 Jahren hat diese Aufnahme Lina Pagliughi in einer ihrer Lebensrollen eingefangen. Diese Gilda klingt wirklich einmalig mädchenhaft, eine ganz keusche Stimme von fast gläserner Zerbrechlichkeit. Dramatik à la Callas darf man von Pagliughi nicht erwarten, aber bevor man die Sängerin in die Kategorie der laschen Zwitscherstimmen einsortiert, sollte man nochmals hinhören. Ihre Gilda ist nicht ohne Leidenschaften, man erlebt hier also eher einen wütenden kleinen Singvogel. In dieser Aufnahme klingt ihre Höhe allerdings manchmal doch arg dünn, was aber auch an der Aufnahmetechnik liegen kann. Mir gefällt Pagliughis Gilda, auch wenn ich ihre Interpretation in ihrer späteren Aufnahme unter Questa etwas besser finde. Da mischt sich nämlich mit der Unschuld eine gewisse frauliche Reife, die Gildas sehnsuchtsvolles Träumen noch etwas glaubhafter erscheinen lässt.

    Tino Folgar, der Duca der Aufnahme hat eine kleine, etwas nasale Schipa-Stimme und kann durch seine Phrasierung echte Akzente setzen - ein hochmusikalischer tenore di grazia. Schon „Questa o quella“ singt Folgar mit ungewöhnlich viel piano, regelrecht zart. Dieser Duca ist kein kleiner Sonnenkönig oder rücksichtsloser Verführer, sondern tatsächlich einer, der sich immer wieder neu verliebt. Der Eindruck verstärkt sich auch beim „Ella mi fu rapita“; hier klingt Folgar, besonders in den ersten Phrasen, wirklich gebrochen und verzweifelt. Allein dem „La donna è mobile“ fehlt etwas die Ungeniertheit, die es für diese Nummer braucht. Von der Rollengestaltung erinnert mich Folgar ein wenig an den zweiten Pagliughi-Partner, den ebenfalls fast zu sympathischen Ferruccio Tagliavini in Questas Cetra-Aufnahme. Folgar differenziert vielleicht etwas weniger als dieser und besitzt auch kein so verführerisches Timbre, singt dafür aber stimmlich sicherer und ohne das Gequetsche in der Höhe.

    Unterdurchschnittlich ist der von Salvatore Baccaloni gesungene Sparafucile. Der große Bassbuffo, damals gerade einmal 27 Jahre alt, war einfach kein echter Schwarzbass. Das tiefe F im ersten Akt hat so wenig Substanz, dass es kaum hörbar ist. Vera De Christoff produziert unerotische, matronenhafte Töne und ist damit auch nicht unbedingt eine Idealbesetzung für die Maddalena.

    Orchestrale Konfektionsware liefert Carlo Sabajno mit dem Scala-Orchester, nicht schlecht, aber doch meistens im Einheitstempo, stellenweise sogar etwas schleppend, so zum Beispiel beim Chor der Höflinge im zweiten oder beim Nachspiel des „La donna è mobile“ im dritten Akt. Besonders hinweisen möchte ich allerdings auf das Quartett „Bella figlia dell’amore“: Tempo und Dynamik handhabt Sabajno hier sehr flexibel; insbesondere Folgar stellt sich sehr gut darauf ein und spielt in ungewöhnlicher Weise mit Kopfstimme und Schwelltönen. Obwohl die Maddalena nahe am Totalausfall vorbeischrammt, ist das eine der interessantesten Aufnahmen des Quartetts, die ich je gehört habe.


    Lorenzo Molajoli – Stracciari, Capsir, Borgioli, Dominici, Masetti Bassi

    Die Columbia-Aufnahme stammt aus dem Jahr 1930. Im Gegensatz zu Sabajnos Einspielung steht sie vom Gesamtcharakter, vereinfacht gesagt, eher unter Verismo- als Belcanto-Einfluss. Von Interesse ist sie vor allem wegen des Baritons. Riccardo Stracciari, einer der legendären Sänger der Caruso-Ära, wurde hier gegen Ende seiner Karriere in einer seiner Paraderollen aufgenommen. Ebenfalls eine außerordentlich schöne "runde" Stimme, eine der besten, die auf Gesamtaufnahmen dokumentiert sind. Stracciari wählt für seinen Rigoletto einen etwas naturalistischeren Ansatz als Piazza. So lacht er – das habe ich sonst außer bei Tibbett noch nicht gehört – laut meckernd zu Monterones Fluch und verzichtet anders als Piazza auch nicht darauf, am Ende des ersten Akts laut "Gilda, Gilda" zu rufen. Seinen Auftritt im zweiten Akt ("Lalalala") durchsetzt er mit kleineren Lachern, allerdings auch erst in einer der letzten Abwandlungen. Das alles ist allerdings keine irritierende Manier, sondern überaus gut gelungen und keine Beeinträchtigung für die Gesangslinie. Denn Stracciari hat daneben auch die Möglichkeiten, Rigoletto über rein sängerische Mittel zu charakterisieren. Viel Sorge und Liebe spricht aus seinem "Piangi, piangi, fanciulla" im Duett mit Gilda im zweiten Akt. Ein großartiger Rigoletto mit vielen Nuancen!

    Auf ähnlich hohem Niveau singt Dino Borgioli, auch er ein Belcanto-Tenor, wenn auch mit etwas mehr Fleisch auf den Rippen als Folgar. Borgioli war aber ebenfalls ein Sänger, der noch die Technik der Messa di voce perfekt verinnerlicht hatte. Bruchlos kann er einzelne Töne dynamisch variieren. Sein "La donna è mobile" ist dafür ein schönes Beispiel. Der Tenor beweist in dieser Aufnahme aber auch eine ausgezeichnete Geläufigkeit. Stark ist zum Beispiel, wie er die letzten schnellen Verzierungen kurz vor der Schlussnote des "La donna è mobile" mühelos ins Staccato absetzt. Im Vergleich mit Folgar kann man vielleicht sagen, dass Borgioli als Duca der bessere Vokalist war, während jener noch etwas mehr sängerische Kreativität besaß. Gute Interpretationen bieten sie beide. Wie auch in Sabajnos Aufnahme fehlt leider die Cabaletta "Possente amor mi chiama" zur Arie des zweiten Akts.

    Etwas schwächer als die anderen beiden Protagonisten ist die Spanierin Mercedes Capsir in der Rolle der Gilda. Sie hat eine echte Koloraturstimme, aber deutlich mehr Volumen als Pagliughi mit einer leichten Tendenz zur Schrillheit. Derart sphärische Töne wie Pagliughi stehen ihr nicht zur Verfügung, auch macht ihre Gilda keine emotionale Entwicklung durch. Nichtsdestotrotz kann auch Capsir zumindest stimmlich mit den meisten Sängerinnen dieser Rolle mithalten.

    Wenig hervorzuheben gibt es bei dem Sparafucile von Ernesto Dominici und der Maddalena von Anna Masetti Bassi - zwei gute Leistungen, etwas besser als Baccaloni und De Christoff in der Aufnahme der Konkurrenz, aber auch nicht geeignet, die Spitze anzukratzen.

    Mehr noch als bei der HMV-Aufnahme hört man, dass die Aufzeichnung in mehreren Sitzungen für 78er-Platten mit einer Spielzeit von etwa fünf Minuten gemacht wurde. Die Brüche beim Tempo sind hart; alles wirkt kleinteilig, auch Molajolis Dirigat hat keine innere Spannung.


    Insgesamt handelt es sich um zwei sehr gute Aufnahmen, anhand derer man erkennen kann, dass es Anfang des 20. Jahrhunderts wohl keinen ganz einheitlichen Verdi-Stil gab. Interessant ist aber auch, dass beide Aufnahmen eher leicht besetzt wurden, also eher in Richtung des Barbiere als des Trovatore, und zwar in allen drei Hauptrollen. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte ist man dann irgendwann in die andere Richtung abgebogen. Mit dem Duca ist man sogar bis zum last exit Del Monaco durchgefahren.
    :S

  • Titta Ruffo als Hofnarr

    Hallo zusammen,

    wenn es nicht unbedingt eine Gesamtaufnahme sein muss, sondern, weil zur Aufnahmezeit anno 1907 die Technik noch nicht so weit war, nur die Aufnahme der zentralen Stücke der Titelpartie, dann gibt es eine Empfehlung für die einsame Insel, nämlich das vokale Rollenporträt des buckligen Hofnarren durch Titta Ruffo. Dies ist ein Rigoletto, der wahrlich aus dem Rahmen tritt, und zwar rein stimmlich wie auch psychologisch. Ruffo hatte eine der mächtigsten Baritonstimmen überhaupt, und das kann man, der urtümlichen Aufnahmetechnik zum Trotz, hören, denn die trotz der überragenden hohen Lage immer dunkel klingende Stimme ließ sich offensichtlich recht gut einfangen (die Abschnitte, in denen Gilda zu hören ist, zeigt leider, dass dies für den hohen Sopran nicht galt, und das ist sehr schade angesichts des stilistisch schönen Gesangs von Maria Galvany).
    Ruffo gibt den Rigoletto als einen Menschen voller Hass, einen seelisch Kranken, der sich gar nicht so sehr für die Verführung seiner Tocher rächt, sondern dafür, dass der Herzog das ist, was Rigoletto nicht ist: jung, reich, attraktiv, lebenslustig, begehrt. Mit diesem Rigoletto kann man als Hörer kaum Mitleid haben, aber die Katastrophe des Endes hat etwas ungemein Zwingendes - eine eigenständige und singuläre Interpretation.

    Gruß
    Sarpedon

    P.S.: Man findet diese Szenen aus Rigoletto z.B. auf PEARL GEMM CD 9088.

  • Manchmal lohnt auch bei Operngesamteinspielungen der Blick zurück in die Aufnahmegeschichte

    Lieber Zauberton,

    danke für diese ausführliche und gewohnt kenntnisreiche Besprechung! Jetzt bin ich vor allem auf das Sabajno-Quartett gespannt, aber auch die benannten stilistischen Unterschiede der Sänger machen neugierig auf beide Aufnahen, denn die akustische Bühnenrealität dieser Zeit liegt ja in großen Teilen im Dunkeln und so kann man zumindest eine ungefähre Vorstellung gewinnen, was alles gewesen sein könnte. Die nächsten Pakete schnüren sich also quasi von selbst. :whistling:

    :wink: aus Bärlin
    Sascha


    "You realize that it’s not necessary to own 50 Beethoven cycles, 46 of which you never play, when you can be just as happy with 20 of them, 16 of which you never play.
    "
    , David Hurwitz

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