Bach: Die Kunst der Fuge

  • Die Anekdote ist wohl erfunden, das wurde schon hier diskutiert.

    war mir bisher nicht bekannt. Danke für Info.

    Besagte Aufnahmen (1/2 Quartetto Italiano und Scherchen) noch mal in coolen Bildchen:

     

    Die Ausnahme ist Scherchens (Wien/Westminster stereo) und der macht den so langsam und expressionistisch, dass es durchaus beeindruckend ist, selbst wenn es kaum zum Rest passt. Amfortas sollte jedenfalls mal eine der Scherchen-Aufnahmen/Mitschnitte sich reinziehen. Scherchen war nahezu besessen von dem Stück, hat um 1950 schon einmal die Vuataz-Fassung eingespielt und später eine eigene erstellt (in der teils die recto-inverso-Versionen des Themas Streichern bzw. Bläsern zugeordnet werden, damit man sie leichter erkennt). Dann gibt es noch einen oder zwei weitere Mitschnitte, wie den aus Toronto, zu dem die Probe auf Youtube gehören.

    Ich bewundere Scherchen sehr. Die Probe aus Kanada hab ich mir reingezogen.
    Und ich habe auch die Scherchen-Stereo-Aufnahme mir bereits mal eingeschmissen.

    Mein Problem dabei: Im Verhältnis zum ½ Quartetto Italiano (und auch im Verhältnis zum Klavier z.B. Koroliov, Sokolov) kommt mir da die KdF zu massiv und klobig rüber; kann auch an den teilweise etwas langsameren und der Tendenz nach gleichförmigen Tempi liegen.....

    Also eine Orchester-KdF müsste einerseits mit manchen Contrapunctus/Kanon beschwingter, tänzerischer, zuweilen leidenschaftlich-aggressiv und andererseits bei anderen filigraner und mit zahlreichen fragil-zerbrechlichen Momenten, also höchst kontrastiert-vielfältig meine Hasen-Löffel treffen, wie Ibisevic das Tor von Drobny (HSV) und zuweilen aber auch dabei wütend wie Spahic gelb- bis rotwürdig foulen.

    ... oder auch zart/sinnlich/klangscharf wie Anton Weberns Orchesterfassung von Fuga Ricercata (MO) z.B. mit den Münchnern unter Jimmy vom 10.01.97, SWRler unter Gielen oder mit den Wienern unter Abbado...

    ... langsame Tempi würden ja dann durchaus Sinn machen, wenn verknüpft mit Dynamik. Das vermag dann sogar so weit gehen, dass es zuweilen im paradoxen Erleben eines spannungsvollen Stillstands im musikalischen Fluss gipfelt, wie beim ½ Quartetto Italiano. Menno, wie kommt auch so was mit diesen vier Saitenquälern hammer-geil rüber: beim Contrapunctus 12 rectus + inversus, aber auch in anderen Contrapunctus/Kanon .....

    .. und mit ½ Quartetto Italiano erleb ich beim KdF-Reinziehn noch größere Transparenz, weil fetzige Farbpalette aus insgesamt bloß 4 Stück Geigen- Bratschen- und Cello-Quälern in den Stimmen sich feurig ausfächert..

    Scherchens MO-Version (aus der Hertha-Stadt) find ich bisher gelungener als die der KdF:
    http://www.youtube.com/watch?v=bOpw7ZxFhX0“ ff

    Aber ich muss mir bei Gelegenheit KdF-Scherchen doch noch mal gönnen. Vielleicht kommen mir viele Detail inzwischen verändert rüber. Wäre nämlich in diesem Fall durchaus ein KdF-Gewinn.....

    .. oder wär auch ein Knaller: Scherchen-Version mal mit den Berlinern, natürlich unter KP und live.

    ach ja, und noch ein – für mich jedenfalls - wichtiger Punkt spricht zugunsten des 1/2 Quartetto Italiano Es ist live => dünstet keinerlei Studiomief aus...

    Diese KdF-Wiedergabe des ½ Quartetto Italiano 1985 in Bergamo muss fürs Publikum ein unvergessliches Mega-Event gewesen sein.

    „Ein Komponist, der weiß, was er will, will doch nur was er weiß...“ Helmut Lachenmann

  • Der Choral fehlt meiner Erinnerung nach auf fast allen meiner Aufnahmen.
    Die Ausnahme ist Scherchens (Wien/Westminster stereo) und der macht den so langsam und expressionistisch, dass es durchaus beeindruckend ist, selbst wenn es kaum zum Rest passt.


    Die 65er Aufnahme aus Lugano hat ebenfalls den Choral ( 5:02). Im Booklet ist ein Auszug aus Scherchens Erläuterungen zu seiner Instrumentierung / Bearbeitung .Ich könnte auch den ganzen Aufsatz irgendwo haben...den müßte es aber auch im Netz geben .

    [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/41ARskIgfpL.jpg]

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Ich finde die stellenweise etwas zu "trocken", aber für eine zügigere (meistens) Kammerorchesterversion ist auch die vermutlich sehr preiswert zu findende Bachcollegium Leipzig/Pommer nicht schlecht. Allerdings kenne ich sonst keine kammerorchestralen, außer Scherchen nur Bergel (Mitschnitt aus Cluj) und der ist eher großorchestral und noch langsamer/romantischer als Scherchen.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • aber für eine zügigere (meistens) Kammerorchesterversion ist auch die vermutlich sehr preiswert zu findende Bachcollegium Leipzig/Pommer nicht schlecht.

    Zum Laschpreis (0,49 € + 3,- € Versand):


    jd :wink:

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    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Nach so viel Goldberg bin nun bei der Kunst der Fuge gelandet.

    Der Name war mir schon ein Begriff, aber nie so richtig gehört. Nun der für mich "richtige" Moment.
    Tolles Stück!

    Diese Einspielung von Evgeni Koroliov auf dem modernen Konzertflügel muß (!) man gehört haben:


    Sie ist zum Glück auch auf YouTube zu finden, aber nicht am Stück, im Gegensatz zu Sokolov.

    Mag sein, dass Koroliov noch eine Spur besser ist, aber ich bin von Grigory Sokolov, den man hintereinander weg hören kann, ganz hin und weg:
    Dieser federgleiche, einfach betörende Anfang
    und dann z.B. den Contrapunctus XIII a :rolleyes: und vor allem: b! :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: (ab 49:30 - 54:35)
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    Hier die so schöne XIII bei Koroliov:
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    Eines ist sicher: Sokolov und seine Konzertflügel-Interpretation darf hier im Thread nicht fehlen! (Habe aber vielleicht auch nicht genau genug durchgeschaut)

    Und noch eines ist sicher: Das Cover der Sokolov-CD ist wirklich arg hässlich. Was hat man sich dabei nur gedacht??? ?( :S Naja, auf die inneren Werte kommt es bekanntlich an :rolleyes:


    :wink1:

    amamusica

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
    all das verkündet dir, daß der Schöpfer ein Künstler ist. (Tertullian)

    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
    Nicht zuletzt mit so mancher Musik. Die muß gar nicht immer "große Kunst" sein, um das Herz zu berühren...


  • In Punkto Bach ist für mich stets Angela Hewitt erste Wahl:

    Ihr Spiel ist immer perfekt, unaufdringlich, frei von Mätzchen und passt für mein Empfinden zu einem zeitgemäßen Bach-Interpretationsstil. Sie lässt die Musik sprechen und spricht nicht über die Musik. Man kann dieses Werk sicher auch ganz anders interpretieren, aber kaum besser. Und ja, andere Mütter haben auch schöne Töchter, und das ist auch gut so. Denn auf diese Weise bekommen wir unterschiedliche Ansichten ein und desselben Werkes. Ich mag auch Gould, Koroliov und Co. Aber bei Bach hat mich noch niemals jemand so eingenommen wie Mrs. Hewitt. Und der Klang der Aufnahmen ist immer ein besonderes Vergnügen. Hier spielt sie einen Fazioli, der superb klingt, und ihr ständiger Toningenieur ist Ludger Böckenhoff (Inhaber der Firma audite), dessen Tochter uns so schön in Detmold zusammen mit Christian die 1. Violinsonate von Brahms gespielt hat.

    Eusebius

    "Sie haben mich gerade beleidigt. Nehmen Sie das eventuell zurück?" "Nein" "Na gut, dann ist der Fall für mich erledigt" (Groucho Marx)

  • Das Cover der Sokolov-CD ist wirklich arg hässlich.

    Ach was, das ist bestimmt ein zeitgenössisches Bild aus St. Petersburg der 1980er Jahre - vermutlich der Blick aus dem Aufnahmestudio heraus... :P


    jd :D

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  • Pardon, hatte nur die CD-Cover-Bildchen kontrolliert, und dabei ganz übersehen, dass Général Lavine bereits auf Sokolov hingewiesen hatte (Post #24):

    Nun läuft dieser Fred schon fast drei Wochen, ohne dass zwei nicht ganz unbedeutende Interpreten hier genannt worden sind, was mich ein wenig wundert: Pierre-Laurent Aimard (Aufnahme 2007) und Grigori Sokolov (Aufnahme 1982).

    Die Aimard-Aufnahme kenne ich gar nicht, Sokolov habe ich bislang nur ausschnittsweise hören können. Was ich hörte, vermochte mich schon zu beeindrucken:Sehr persönlicher Stil, große Ernsthaftigkeit, beinahe Kontemplation, Klangfarbenreichtum, Anschlagskultur. Wenn ich die Kunst der Fuge so gespielt höre, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, weshalb manche das Werk als akademisch-spröde empfinden.

    Was haltet Ihr von den beiden erwähnten Interpreten?


    und Caesar hatte schon den kompletten Sokolov-YouTube-Link gepostet (Post #44)

    Kann Général Lavine nur beipflichten, was er zu Sokolov geschrieben hat, bin sehr begeistert, höre ihn zur Zeit in der Küche ständig, und das Werk gefällt mir immer besser, je besser ich es kennenlerne. Gönne mir jedenfalls auch viel die XIII in Vielfach-Wiederholung, da einfach zu schön :rolleyes:

    Habe nun auch nochmal diesen Thread gelesen, es wurde auch auf die Einspielung der Musica Antiqua Köln hingewiesen. Habe von der Musica Antiqua Köln auf YouTube folgende Einspielung gefunden
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    (allerdings wohl aus Copyright-Gründen ohne den Anfang, aber macht (fast) nichts)
    und diese gefällt mir auch sehr gut. Mal Streicher, mal Streicher + Cembalo, mal Cembalo solo, mal 2 Cembali.Schön abwechslungsreich und schön historisch klingend.
    War natürlich auf die XIII besonders neugierig, hier läuft sie nicht unter XIII sondern unter "Fuga a 2 Clav", ab 57:30, mit 2 Cembali.
    Schon erstaunlich, wie unterschiedlich Konzertflügel und Cembalo klingen! Finde jedenfalls auch diese 2 Cembali-Variante sehr schön.

    Klar, die KdF ist schon etwas "herber" als etwa die GBV, aber "Herbes" von Bach höre ich trotzdem sehr sehr gerne, weil es da so viel zu entdecken gibt, und man hört es ja nicht ausschießlich.
    Neue (dissonante) Musik hingegen... damit komme ich einfach nicht klar, muss ich ja auch nicht ;)


    :wink1:

    amamusica


    PS: :D In der Tat, JD, es ist wirklich verdienstvoll, dieses Straßenbild als Cover der Nachwelt zu erhalten! ;)
    Es erschließt zudem völlig neue Käuferschichten :S

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  • Man muß nur genügend patientia beim Suchen anwenden: Den vollständigen Contrapunctus I findet man unter


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    Ist sogar in HD-Qualität, d.h. auch eine bessere Auflösung im Audio-Teil, während die Rest der vollständigen Aufnahme nur mit ca. 100 kps "gesampelt" ist.

    Ansonsten Zustimmung meinerseits: Die Musica Antiqua gelingt eine äußerst vielseitige Interpretation!

    Der alles findende Cato

  • Gratias multis für den Link, Cato!
    Ist ja nochmal eine neue Variante der KdF, nicht dasselbe wie auf der CD


    :wink1:

    amamusica

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  • Echt? Unterschiede, amamusica? Ich kenne nur die CD-Aufnahme!

    Bei dieser Suche entdeckte ich übrigens Schnipsel der "Goldbergs" für drei Gamben von einem Ensemble namens Musica Antiqua LATINA!!

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    Falls Du (oder irgend jemand) noch mehr von denen entdeckst, bitte hier einreichen!

    Cato

  • Zu den 2 unterschiedlichen Kölner Einspielungen ein andermal, hier erst mal ganz kurz noch mehr von den GBV für Gambe, obwohl das müsste ja dann eigentlich in den GBV-Thread :/

    Aria: "

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    Für weitere Suche gerade keine Zeit, aber kommt noch! Dann im GBV-Thread, Ordnung muss / sollte sein ;)


    :wink1:

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  • gern würde ich mit Euch über dieses Werk diskutieren. ... Haltet ihr diese Musik, um nur einige beispielhafte Beschreibungen zu nennen, für akademisch, gar langweilig oder vielleicht für zutiefst emotional?

    Haltet Ihr es für legitim, das unvollendete Werk zu vollenden? ... Gibt es Einspielungen, die Ihr bevorzugt? ...


    (Nach einer kleinen Forumspause) ein paar Gedanken zu Yukons Fragen des Eingangsposts:

    - Finde die Musik zwar schon "akademisch", aber wenn man sich erst mal eingehört hat, ist sie sehr reich und faszinierend. Zur Zeit höre ich die KdF sehr viel, und sie ist mir gar nicht mehr "fremd" und "schwierig / anspruchsvoll" wie am Anfang. Im Vergleich finde ich die GV fast schon etwas zu "süß", aber das ist wohl einfach auch deshalb, weil ich mich momentan definitiv "sattgehört" hatte, und einfach eine GV Hörpause brauche, sie ist ja ohnehin nun bereits fest in mir "drin".

    - Ich halte es definitiv für legitim, das unvollendete Werk zu vollenden, warum auch nicht? Höre auch sehr gerne die Cembalo-Einspielung von Davitt Moroney. Er hat die unvollendete Fuge Nr. 14 zu 4 Stimmen vollendet, und - habe von Kontrapunkt leider keine Ahnung, aber für die Ohren klingt es sehr überzeugend, sehr stimmig, und es ist eine meiner liebsten Fugen geworden. Fände es sehr schade, wenn man sie nur in der abgebrochenen Form hören könnte. MUSS ja keiner in dieser beendeten Fassung hören, der es nicht möchte. Bei Moroney sind sowohl die abgebrochene Fuge als auch die von ihm zu ende geschriebene Version auf der CD.

    - Meine Lieblingsfassungen (allerdings fehlt mir bislang der Vergleich): Konzertflügel - Sokolov / Cembalo: Moroney / Flötenquartett: (allerdings fehlt darauf ein Teil der Fugen, weil sie allein mit Flöten nicht spielbar sind) und, hätte ich schon längst gekauft, aber gibt es nur auf YouTube: Eine für meine Ohren ganz betörend-phantastische Gitarren-KdF von Jeffrey Allen, (behaupte aber, da ist bei den hohen Stellen auch eine Mandoline dabei, klingt so eindeutig mandolinig): "

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    - Finde das Booklet von Davitt Moroney zu seiner Cembalo-Einspielung sehr gut. Mich (absoluten Laien) überzeugt seine Theorie sehr, dass Bach die KdF als bis zu seinem 65. Geburtstag alljährig fälligen "Mitglieds-Beitrag" zu Mizlers Musikalischer Sozietät geschrieben hat, "Es scheint wahrscheinlich, daß Bach die KdF als drittes und letztes Werk der Mizler Sozietät für Juni 1749 zubestimmen wollte." (nach den kanonischen Variationen über "Vom Himmel hoch" 1747 und sehr wahrscheinlich das Musikalische Opfer 1748. Es sollte ja jeweils ein "wissenschaftliches Werk" sein, dass vorgelegt wird.

    Empfinde die KdF ganz so, wie Davitt Moroney es ausgedrückt hat (er kommt von einem Vergleich mit Michelangelos Figur des Moses): "Die Statue erscheint auf den ersten Blick etwas streng und verschlossen, doch beim besseren Kennenlernen offenbart sie ihre ganze Wärme und Schönheit, von unergründlicher Tiefe. Das Gesucht der KdF mag ebenfalls zunächst sehr streng erscheinen, doch wenn man die Fugen einer nach der anderen durchgeht, ist die individuelle Schönheit einer jeden erstaunlich und das Werk als Ganzes von größter emotioneller Einheit und Ausdruckskraft, die sich nach und nach offenbaren."


    :wink:

    amamusica

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
    all das verkündet dir, daß der Schöpfer ein Künstler ist. (Tertullian)

    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
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  • Hallo amamusica,

    mit der Aufnahme für "Flötenquartett" meinst Du die von dem niederländischen Blockflötenquartett "Loeki Stardust"?

    Sie schreiben im Beiheft, daß manche für Blockflöten (auch so "exotische Instrumente wie Baßflockflöten) schlichtweg nicht ausführbar seien.


  • mit der Aufnahme für "Flötenquartett" meinst Du die von dem niederländischen Blockflötenquartett "Loeki Stardust"?
    Sie schreiben im Beiheft, daß manche für Blockflöten (auch so "exotische Instrumente wie Baßflockflöten) schlichtweg nicht ausführbar seien.


    Hallo CatoMaior,
    richtig, genau diese Aufnahme meine ich. Habe "Block-" vergessen ;)
    Ist sehr schön, wenn man Blockflötenklänge mag


    :wink:

    amamusica

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  • Habe mich erstmals mit dem Werk befasst, hier einige persönliche Eindrücke:

    Contrapunctus I: Einfache Fuge über das Thema in seiner Urgestalt
    Contrapunctus II: Einfache Fuge über das Thema in seiner Urgestalt
    Contrapunctus III: Einfache Fuge über die Umkehrung des Themas
    Contrapunctus IV: Einfache Fuge über die Umkehrung des Themas
    Contrapunctus V: Gegenfuge über das variierte Thema und seine Umkehrung in einer Wertgröße
    Contrapunctus VI: Gegenfuge über das variierte Thema und seine Umkehrung in zwei verschiedenen Wertgrößen
    Contrapunctus VII: Gegenfuge über das variierte Thema und seine Umkehrung in drei verschiedenen Wertgrößen .
    Contrapunctus VIII: Tripelfuge über zwei neue Themen und das variierte Hauptthema
    Contrapunctus IX: Doppelfuge über ein neues Thema und das Hauptthema
    Contrapunctus X: Doppelfuge über ein neues Thema und das variierte Hauptthema
    Contrapunctus XI: Tripel-(Quadrupel-)Fuge über zwei (drei) neue Themen und das variierte Hauptthema
    Contrapunctus XIIa rectus: Spiegelfuge über Varianten des Themas
    Contrapunctus XIIb inversus
    Contrapunctus XIIIa rectus: Spiegelfuge über das variierte Thema und seine Umkehrung
    Contrapunctus XIIIb inversus
    Canon per Augmentationem in Contrario Motu - Kanon in Gegenbewegung und Vergrößerung
    Canon alla Ottava - Kanon in der Oktave
    Canon alla Decima - Kanon in der Dezime
    Conon alla Duodecima - Kanon in der Duodezime
    Fuga a 3 Sogetti - Unvollendete Fuge über drei neue Themen (drittes Thema B-A-C-H)
    Choral Wenn wir in höchsten Nöten sein/Vor Deinen Thron tret ich hiermit BWV 668a

    Eintauchen in diese faszinierende Fugenwelt, zwei Klavieraufnahmen, zwei Streichquartettaufnahmen, ein polyphones Gewebe nach dem anderen. Alle Einspielungen sorgen mit Tempounterschieden zwischen den Stücken für charakterliche Abwechslung. So wird es nie langatmig, lauter Stücke in derselben Tonart, über eine Stunde lang, zu hören. Wenn man sich hörend in der Musik verliert, kann man sich vielleicht an den besonders markanten Stücken anhalten – II rhythmisch, IV freundlich, VI wie eine Französische Ouvertüre, XI komplexer, XII rectus und inversus wie eine Sarabande und XIII rectus und inversus wie eine Gigue, dann die Canons nur zweistimmig und die besonders lange, plötzlich mitten in der Durchführung des B-A-C-H Motivs abbrechende Schlussfuge.

    Die 2003 veröffentlichte Einspielung mit der 1950 in Taiwan geborenen Pianistin Pi-shien Chen, die unter anderem an den Musikhochschulen Köln und Freiburg unterrichtet hat, entstand im Schalloran Tonstudio in Berlin (CD Christian Feldgen Music CFM 19). Sie spart nach der unvollendeten Schlussfuge (die wirklich mittendrin abbricht und den Hörer in einem „Loch“ zurücklässt) den Choral aus. Es ist eine pianistische Interpretation, auf einem Konzertflügel gespielt, die einzelnen Stücke im Tempo unterschiedlich aber immer klavieristisch (also nicht cembaloartig) auslegend, im Contrapunctus II sowie in XIIIa und XIIIb jazzig, wie Gulda solche Fugen auch spielt, und überhaupt erinnert mich Chens Bachspiel stark an Guldas fließende, lineare, zielstrebige Spielweise bei seinen "Play Bach" Events.

    Der 1976 geborene, aus Russland stammende Konstantin Lifschitz nahm Bachs „Kunst der Fuge“ im April 2009 in der Siemens-Villa in Berlin mit einem Bechstein Konzertflügel auf (2 CDs Orfeo C 802 102 A). Lifschitz setzt im Gegensatz zu Chen großteils auf einen „Cembaloklavieranschlag“. Die Charakterunterschiede der Variationen werden auch hier durch die Tempowahl bestimmt. Mit großem, gewissenhaftem Ernst begibt sich Lifschitz in diese verschlungene Fugenwelt, verbissener, grimmiger als Chen. Zu XIIIa und XIIIb bietet er, per Multitracking eingespielt, auch vierstimmige Fassungen für Klavier vierhändig. Dafür zieht er XIIIb vor XIIIa. Als ersten Canon (von hier fünf Canons) spielt Lifschitz eine ältere, längere Fassung des regulären 1. Canons. Den 4. Canon wiederum versetzt er vor den 3. Canon. Und nach dem abrupten Ende der unvollendeten Schlussfuge harmonisiert er in seiner Aufnahme das Geschehen mit dem im Erstdruck beigefügten Choral.

    Chens Aufnahme wirkt auf mich musikalisch unmittelbarer, es ist eine Aufnahme „für das Publikum“, aus der großen Klavierwelt. Lifschitz fordert mehr, er scheint „für sich“ zu spielen, in einer ganz eigenen Welt.

    Das ungarische Keller Quartett bietet in seiner im Mai 1997 im Alten Stadttheater Eichstätt aufgenommenen Streichquartettversion (CD ECM 1652 / 457 849-2) genau die Abfolge wie Pi-shien Chen, also mit dem abrupten Abbruch der unvollendeten Fuge und ohne Choral. Sofort nimmt die Auflösung mit Streichquartett für sich ein, das passt sehr gut bei diesen polyphonen Geflechten. Das Keller Quartett spielt mit weichem, sehr angenehmem, vibratolosem Streicherklang, das wirkt auf mich romantisch, „gefühlsbetont“, leidenschaftlich.

    Das amerikanische Emerson String Quartet spielte die Kunst der Fuge im Jänner und Februar 2003 in der American Academy of Arts and Letters in New York ein (CD DGG 474 495-2). Diese vier Streicher haben sich dafür entschieden, nach dem Contrapunctus XI mit zwei Fassungen des Canon per Augmentationem in Contrario Motu einen das Geschehen vertiefenden Rahmen zu schaffen, in den sie nacheinander XII rectus und inversus, die drei weiteren Canons und XIII rectus und inversus einbetten. Außerdem runden sie wie Lifschitz ihre Einspielung mit dem Choral nach dem Fugenabbruch ab. Das Emerson String Quartet spielt kühler, stellt die Musik mehr aus, schafft dadurch eine vordergründige Klarheit, aber auch eine gewisse Strenge, einen distanzierenden Ernst. Kaum „Gefühliges“ – das Keller Quartett wirkt emotionaler, das Emerson String Quartet funktioneller. Eine eigene Welt wie sie sich bei Lifschitz nach und nach aufbaut tut sich ausgerechnet in den beiden Rahmen-Fassungen des Canon per Augmentationem in Contrario Motu auf, eine suggestiv verloren wirkende Welt, mit starker, eindringlicher Aura. Während das Keller Quartett sich vor dem Ende der abbrechenden letzten Fuge bewusst zurücknimmt, dreht das Emerson String Quartet in der Durchführung des B-A-C-H Motivs hin zum Abbruch gewaltig auf – und unterstreicht damit das Bewusste, Gewollte der Interpretation. Wie bei Lifschitz sorgt der Choral danach für eine Harmonisierung des Geschehens.

    SWR 2 sendete am 10.4.2017 eine Konzertaufzeichnung von den Ettlinger Schlosskonzerten vom 5.2.2017 aus dem Asamsaal mit dem Chiaroscuro Quartett. Vor Franz Berwalds Streichquartett Nr. 3 und Franz Schuberts Streichquartett d-Moll D 810 "Der Tod und das Mädchen" spielte das Quartett auf Barockinstrumenten die Contrapuncte I, III und IX aus Bachs Kunst der Fuge – sofort durch die Instrumentenwahl (für Berwald und Schubert wurden danach die Instrumente gewechselt) den Anstrich der Historischen Aufführungspraxis evozierend, mit der Tongebung und dem Klang der Instrumente. Das kommt gleich wieder rhetorischer als beim Emerson String Quartet, die Musik wirkt hier erkämpft, fast erlitten, aber mit dem Contrapunctus IX hellt sie sich auf einmal wie befreit auf.

    Herzliche Grüße
    AlexanderK

  • Die KdF von Hermann Scherchen wurde ja bereits vorgestellt, und auch ein Proben-Mitschnitt.

    Aber erst jetzt konnte ich mir die Scherchen-KdF anhören, wow!
    Für meine Ohren: Absolut gelungen!
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    Hier nochmal der Proben-Mitschnitt:
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    :wink:

    amamusica

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    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
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  • Aber erst jetzt konnte ich mir die Scherchen-KdF anhören, wow!
    Für meine Ohren: Absolut gelungen!

    Amfortas sollte jedenfalls mal eine der Scherchen-Aufnahmen/Mitschnitte sich reinziehen. Scherchen war nahezu besessen von dem Stück, hat um 1950 schon einmal die Vuataz-Fassung eingespielt und später eine eigene erstellt (in der teils die recto-inverso-Versionen des Themas Streichern bzw. Bläsern zugeordnet werden, damit man sie leichter erkennt)

    KdF (2x) und MO mit Scherchen stehen im Regal.

    Inzwischen fanden Lauscherchen endlich Zugang zur KdF-Scherchen-Version,nämlich der aus Wien und der aus Toronto (vermutlich live); aber gleichfalls bei Contrapunctus 8 auch von Scherchen weiterhin mit Nörgelei; der funzt mir weiterhin lediglich mt Xiao-Mei.
    Also Scherchen mit teilweise höchst spannend-intensive Alternativen, weil dabei auch oft höchst vielfältige Stimmführungen orchestral rüberkommen, sehr reichhaltig im Verhältnis zu höchst emotionalen 1/2en Quartetto Italiana (live Bergamo, 1985) - es hat weiterhin Favoriten-Status, menno, was für super-feinste Zartheiten bei den Recto/Inverso-Versionen und im unkompletten Contrapunctus 14 => klares 1:0 fürs Streichquartett - sowie fetzige Tastenquälereien: Evgeni Koroliov (Mitschnitt aus Ludwigsburg, 16.07.03) und dazu jüngst auch Xiao-Mei, Sie lässt KdF mit sehr geiler Emphase rüberwachsen und deren Einspielung entzündete meine Löffel eben durch fetzigen Contrapunctus 8, weil da endlich ohne Klobiges, Behäbiges .. also diese aufgezählten Einspielungen mit festen Platz im KdF-Stammkader...
    . interessant, dass ausgerechnet Saitenquäler der Quartett-Formation von 1985 aus Bergamo tänzerische Momente noch beschwingter rüberkommen lassen als die Tastenquälereien... meine Löffel ziehn sich KdF eigentlich auch wie Variations-Mucke rein... die hier genannten Wiedergaben haben mit nervigen Allgemeinplätzen, wie Lehrbuch zum Verzapfen von Fugen usw. überhaupt nischt am Hut, möglicherweise trägt das zu deren geilen Fetzigkeits-Level bei ... ..

    „Ein Komponist, der weiß, was er will, will doch nur was er weiß...“ Helmut Lachenmann

  • Bei Scherchen empfinde ich immer noch die alte Beromünster - Aufnahme von '49 ( Vuatoz) und seine zweite Aufnahme mit eigener Bearbeitung aus Lugano '65 als schönen Kontrast .( Ich mag die Vuatoz ) .Bei den Streichquartett - Aufnahmen bildet bei mir das auch von Josquin Dufay hier schon erwähnte Roth Quartet ('34/'35 ErgänzungTovey) den Gegensatz zur Einspielung des Delme Quartets ('99) , der eine Bearbeitung von Robert Simpson zugrunde liegt . Und als 2-Klavier-Variante finde ich Richard Buhlig & Wesley Kuhnle (35-38) und Koroliov / Hadzigeorgieva '90 auf ihre Art gleichauf . Neuerdings hat sich noch die Bearbeitung von Erich Schwebsch , gespielt vom Duo Millette Alexander & Frank Daykin '94 , dazugesellt . Und dann gibt es noch den Aussenseiter , den ich nur an ganz bestimmten Tagen hören kann - dann ist er aber faszinierend : Anton Bagatov am Flügel mit der aller-allerlängsten Kunst der Fuge ('93) .

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Ich erfreue mich zur Zt gerade an den Fugen Contrapunctus 13 Rectus et Inversus von Scherchen,
    hier ab Min 1:26:45
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    Die verschiedenen Melodien gespielt von den verschiedenen Instrumenten so kunstvoll und tänzerisch schön ineinander verwoben, eine heitere Ohrenfreude! :rolleyes:

    Es gibt inzwischen natürlich geradezu trilliarden Instrumentierungen der KdF, für sämtliche Instrumente, Instrumentengruppen und Instrumenten-Kombinationen, rauf und runter

    Mandoline finde ich für die 13 erstaunlich geeignet, gibt so richtig einen Vivaldi-Touch :)
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    Und hier ein Artikel über die KdF, gibt sicher besseres, aber für mich als greenhorn-Laien fand ich ihn gut

    :wink:

    amamusica

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
    all das verkündet dir, daß der Schöpfer ein Künstler ist. (Tertullian)

    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
    Nicht zuletzt mit so mancher Musik. Die muß gar nicht immer "große Kunst" sein, um das Herz zu berühren...


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