Klavierkonzerte - Werke für Klavier und Orchester der klassischen und zeitgenössischen Moderne

  • Lieber Wolfgang,

    mit der Authentizität ist das so eine Sache, denn Poulenc war damals nicht mehr technisch auf der Höhe.
    Er spielte zwar das 1.Klavier, aber viele anspruchsvolle Stellen hat er dann Fevrier spielen lassen, also die Klavierparts so gemischt, daß er nicht mehr so viel zu tun hatte......aber immer noch 1.Klavier spielte......

    Lieber Michael,

    ich habe meine Aufnahmen gem Beitrag 118 (in Ausschnitten) heute mal vergleichend gegenübergestellt. Trotzdem hört sich auch Poulenc mit Fevrier (EMI) technisch gar nicht so altergemäss unvirtuos an. Die Beiden zeigen Pepp und Spielfreude. Selbst die Klangtechnik kann sich noch voll sehen und hören lassen ( ;+) sonst hätte ich die ja gar nicht !)

    :!: Wenn man allerdings das technische Können betrachtet, dann keine Frage - ist Pascal Roge + Sylviane Deferne (Decca), die im 3.Satz "abgehen wie Schmitts Katze" die virtuoseste Aufnahme. Präzise bis in die Fingerspitzen legen die einen Parforceritt auf den Klaviertasten hin - fabelhaft. :juhu: Und dann die Decca-Klangtechnik ... beides zusammen = umwerfend.

    :vv: Ich bin jeden falls froh meine drei Aufnahmen zu haben - jede hat "das gewisse etwas".
    Dir und allen Mitlesern wünsche ich einen guten Rutsch ins neue Jahr 2013.

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    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

  • Montero Piano Concerto Nr. 1

    Gabriela Montero, die venezuelanische Pianistin, hat ein erstes Klavierkonzert geschrieben, das "Latin Concerto". Da sie es als Piano Concerto Nr. 1 tituliert, sollen wohl noch weitere folgen. Das knapp halbstündige, dreisätzige Werk wird seinem Namen voll gerecht und bewegt sich irgendwo zwischen Ravel, Villa-Lobos und Bernstein. Die Themen sind vielleicht nicht alle 100% originell, aber das ganze zündet doch ziemlich gut und der Klavierpart ist erwartungsgemäß hoch virtuos. Um es mit einem derzeit hier etwas verpönten Begriff zu umschreiben, das ist "Hörspaß pur".

    Als Beigabe gibt es Ravel G-major, Platz wäre auch noch locker gewesen für Ravels linke Hand, das müsste der Pianistin eigentlich doch besonders gut liegen.

    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

  • Niklas Sivelöv steht als Pianist und Komponist in der Tradition von Gershwin, Prokofieff und Bartok. Während seine "Jugendsünde" das Concerto classico vom Jazz beeinflusst ist, ist das 2. Klavierkonzert ernster und dissonanter ("dodekaphoner" nennt es das booklet). Wem die Klavierkonzerte der genannten Kollegen zusagen, könnte auch an Sivelövs Beiträgen Gefallen finden.

    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

  • Bluesig, jazzig, rockig, misteriös, sexy ... als das und noch viel mehr ist das neue Klavierkonzert von John Adams "Must the devil have all the good tunes". Das Klavier im Dauereinsatz und Yuja Wang als Zermonienmeisterin "on top of the game". Ein echter Hammer. Die Vinylpressung ist astrein und das Haptische und Visuelle stimmt auch, Volltreffer. :thumbup:

    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

  • Bluesig, jazzig, rockig, misteriös, sexy ... als das und noch viel mehr ist das neue Klavierkonzert von John Adams "Must the devil have all the good tunes". Das Klavier im Dauereinsatz und Yuja Wang als Zermonienmeisterin "on top of the game". Ein echter Hammer. Die Vinylpressung ist astrein und das Haptische und Visuelle stimmt auch, Volltreffer. :thumbup:

    Danke Dir für die Erinnerung, Wieland! Die Scheibe ist mir schon mehrfach aufgefallen. Es gibt sie aber doch hoffentlich auch als simple CD oder SACD? Ich will mir nur noch im echten Bedarfsfall neue - also ausschließlich alte - LPs zulegen.

    :cincinbier: Wolfgang

    He who can, does. He who cannot, teaches. He who cannot teach, teaches teaching.

  • Herzlichen Dank Euch dreien!

    Immer wieder zu ertragen, so ein Forum! :P :D

    :versteck1: [Wolfgang]

    EDIT: Und jetzt wieder zum Ernst des Lebens: Ganz verstehen muss ich so eine Politik nicht ... Auf absonderliche Weise scheint mir das beispielsweise zu den aktuellen Geschehnissen um klassische Radioprogramme zu passen ... keine Angst, da mag ich jetzt nicht mitdiskutieren ...

    Aber ich weiß jetzt schon, wie ich das löse ... :|

    He who can, does. He who cannot, teaches. He who cannot teach, teaches teaching.

  • Bluesig, jazzig, rockig, misteriös, sexy ... als das und noch viel mehr ist das neue Klavierkonzert von John Adams "Must the devil have all the good tunes". Das Klavier im Dauereinsatz und Yuja Wang als Zermonienmeisterin "on top of the game". Ein echter Hammer. Die Vinylpressung ist astrein und das Haptische und Visuelle stimmt auch, Volltreffer.

    Da werde ich wohl auf "die Tube" zurückgreifen müssen !
    ;( :neenee1: Wer kommt den auf die Idee, solche tollen Neuerscheinungen nur auf "Kratzware" (sorry, ich bin seit ca 30 Jahren kein LP-Freund mehr !) heraus zu bringen ???

    :D Sind die zuständigen CD- oder SACD-Produzenten an Corona erkrankt ? :versteck1:

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    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

  • Sind die zuständigen CD- oder SACD-Produzenten an Corona erkrankt ?

    Hast du einen Grock zum Desert gehabt ?

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Boris Papandopulo Klavierkonzert Nr. 3

    Während das Violinkonzert des kroatischen Komponisten Boris Papandopulo noch die Luft des 19. Jahrhunderts atmet, bewegt sich das 3. Klavierkonzert von 1959 in ganz anderen Sphären. Es zeigt einen Komponisten, der die Genrebeiträge von Ravel und Gershwin studiert hat und offensichtlich ein begeisterter Jazzfan geworden ist. Das 30-minütige Werk swingt und bluest jedenfalls ganz ordentlich, die West Side Story schaut auch mal vorbei. Das müsste eigentlich ein Publikumsrenner werden können. cpo Hauspianist Oliver Triendl und das Opernorchester aus Rijeka unter Villa Matvejeff sind jedenfalls voll dabei.

    FonoForum 06/2017: »Mit seinem 1959 geschriebenen dritten Klavierkonzert gelang Papandopulo ein ungemein stimmungsvolles, farbiges und originelles Stück. Die Aufnahmen aus Rijeka sind keine Weltpremieren, aber die ersten, die Papandopulos Meisterkonzerte in einer wild aufschäumenden, geradezu bizarren Klangwelt verorten.«

    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

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