Der Bratschen-Thread

  • das sind beides sehr gute CDs. Meines Erachtens ist das Beiprogramm kaufentscheidend. Wenn du Telemann noch nicht kennst, empfehle ich dir Standage. Ein geradezu ideales Programm zum Kennenlernen, will ich meinen (zum Konzert für 2 Chalumeaux habe ichhier schon etwas geschrieben. Die Völker-Ouvertüre ist ebenfalls unbedingt hörenswert. Wenn du allerdings nur auf Streicher stehst, dich für Telemann eigentlich nicht interessierts und Holzbläser weniger magst, ist Göbel die richtige Wahl. Mit dem machst du bei Telemann immer alles richtig, zumal auch auf dieser CD interessante weitere Werke drauf sind (vor allem die Concerti polonois sind vergleichsweise bekannt, es gilt als Markenzeichen Telemanns, dass er polnische Musik einbezieht und nicht nur französiliert). Die von Bernd genannte Einspielung kenne ich nicht.

    Das ging schnell! Merci beaucoup, cher Thomas! Mein Problem ist jetzt: ich interessiere mich für Telemann, mag Holzbläser, stehe auf Streicher und den Schnippseln nach zu urteilen, gefällt mir der Goebel besser. Vielleicht werden es ja beide....


    Aber jedem das Seine! Hier gibt es ja noch mehr Leute, die Barockmusik gerne auf Instrumenten des mittleren Paläoproterozoikums im ICE-Tempo gespielt hören. Ernsthaft zanken muss man sich ja deswegen nicht.


    Ich hatte es nicht vor. ;+) Vor allem nicht hier!


    Passionierte Tannenbaumsänger lassen bei der Nummer 2 "Geistliches Wiegenlied" gerne auch unnötige Instrumentierung weg

    Kein Klavier?


    Liebe Grüße,

    ?

  • Das ging schnell! Merci beaucoup, cher Thomas! Mein Problem ist jetzt: ich interessiere mich für Telemann, mag Holzbläser, stehe auf Streicher und den Schnippseln nach zu urteilen, gefällt mir der Goebel besser. Vielleicht werden es ja beide....

    Ist jetzt zwar OT, aber wenn dir der Goebel besser gefällt, dann kauf Dir doch zusätzlich zu der MAK-Telemann-Streicherkonzerte-CD die MAK-Telemann-Bläserkonzerte-CD:

    Da ist zumindest auch das berüchtigte Konzert für 2 Chalumeaux drauf und einiger anderer unbedingt hörenswerter Stoff.

    Bratschen spielen da übrigens auch mit (glaube ich zumindest) ...

    Adieu,
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Wie so oft bei mir ist auch mein Verhältnis zur Bratsche von Interpreten geprägt... Die wirklich fantastischen Bratscherinnen Kim Kashkashian und Tabea Zimmermann wurden hier schon mehrfach erwähnt.

    Eine sehr schöne Aufnahme von Schostakowitschs Bratschensonate mit Kim Kashkashian gibt es hier:

    dazu zwei Kompositionen für Viola und Schlagzeug, eine aparte Duo-Besetzung, die von Kashkashian und der Schlagzeugerin Robyn Schulkowsky seit Jahren gepflegt wird.

    Tabea Zimmermanns Aufnahme der für sie geschriebenen Solosonate von Ligeti ist weiter oben schon aufgetaucht..

    Als Dritter im Bunde meiner Lieblingsbratscher darf Garth Knox nicht fehlen, der ganz früher im Ensemble Intercontemporain gebratscht hat, danach viele Jahre Mitglied des Arditti-Quartetts war und nun solo unterwegs ist.

    Hier mit Werken von Murail, Grisey, Haas, Scelsi und Radulescu:


    Oder an der Viola d'Amore:


    :wink: Michel

    Es gibt kaum etwas Subversiveres als die Oper. Ich bin demütiger Diener gegenüber diesem Material, das voller Pfeffer steckt. Also: Provokation um der Werktreue willen. (Stefan Herheim)

  • Zitat

    Hallo zusammen,

    ich hab hier noch eine ungewöhnliche Einspielung in meinen Regalen gefunden. Marina Kuperman spielt die Bach’schen Cellosuiten auf der Viola. Eine durchaus interessante Variante. Interessierte müssen sich jedoch direkt an die Künstlerin wenden, da die einzelnen Sätze hier bei uns nur als Download zu haben sind. Ich hatte die Doppel-CD damals direkt von ihr bezogen.
    Bratschenfans sollten da auf jeden Fall mal reinhören.
    Gruß
    corda vuota

    klingt verlockend. Ich hatte mir mal die Bachenschen Soloviolin-Sonaten-Partiten auf Cello transponiert reingezogen, war aber leider nicht so der Brüller, wie das fetzige Original z.B. Radiomitschnitt mit Julia Fischer (in diesem Jahr: Hamburg, Wien, Paris). Vielleicht hat ein Notenquäler diese auch mal für Bratsche transponiert. Die Chaconne dürfte bratschig doch auch gut rüberkommen..
    hat jemand darüber irgendwelche Infos ?
    :wink:

    „Ein Komponist, der weiß, was er will, will doch nur was er weiß...“ Helmut Lachenmann

  • Die Chaconne dürfte bratschig doch auch gut rüberkommen..
    hat jemand darüber irgendwelche Infos ?

    Bittesehr:

    "

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
    "
    "
    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
    "


    Mit Scott Slapin an der Viola existiert auch eine Gesamtaufnahme der Sonaten und Partiten:


    Für mein Glück brauch ich ja solche Transkriptionen generell nicht...


    Allgemein: Die ausführlichste Auflistung von Werken mit Bratsche im Netz dürfte wohl diese sein:

    http://music.lib.byu.edu/piva/ZeyringerNP2.htm

    Hier findet man z.B. auch Werke für Viola, Kontrabass und Ziehharmonika...


    Viele Grüße

    Bernd

    .

  • Tabea Zimmermann Solo

    Tabea Z's erste (!) Solo-CD ist eine dringende Empfehlung wert:

    Reger: 3 Suiten op. 131b
    J.S. Bach: Cellosuiten Nr. 1+2 (natürlich gespielt auf der Viola)

    Es ist eine der ersten Aufnahmen des 2009 gegründeten Labels Myrios, das damit einen fulminanten Einstieg hingelegt hat: FonoForum - Stern des Monats, Echo Klassik - Instrumentalistin des Jahres, Grammophone - Editor's Choice... und das völlig zu Recht.

    Der sinnlich warme Klang ist einfach überwältigend.

    Gerardus

  • mit Tabea Zimmermann habe ich auch einen sehr schönen Live-Mitschnitt von B. A. Zimmermanns Solo Viola Sonata vom 12.01.02 in Kölle.
    :wink:

    „Ein Komponist, der weiß, was er will, will doch nur was er weiß...“ Helmut Lachenmann

  • Das Duo Ulrich von Wrochem & Wolfram Lorenzen spielt am Donnerstag, 9. September · 20 Uhr in der Altonaer Alfred Schnittke-Akademie folgende - sicher nicht allen geläufige - Werke für Viola & Klavier:

    Michail Glinka (1804-57):
    Sonate d-moll
    Alexander Krejn (1883-1951):
    Prologue op. 2a
    Alexander Glasunow (1865-1936):
    Elegie op. 44
    Edison Denissow (1929-96):
    „Es ist genug“ für Viola & Klavier
    Aram Chatschaturjan (1903-78):
    Sonate für Viola solo
    Anton Rubinstein (1829-94):
    Sonate op.49

    Cheers,

    Lavine :wink:

    “I think God, in creating man, somewhat overestimated his ability."
    Oscar Wilde

  • Zitat

    Bittesehr:


    "

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
    "

    "

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
    "

    Für mein Glück brauch ich ja solche Transkriptionen generell nicht..

    diese bratschige Chaconne gefällt mir sehr und bildet eine sehr schöne Ergänzung zu meiner bisherigen Sammlung der verschiedenen Chaconnewiedergaben + -versionen; (natürlich sind die Sonaten + Partiten mit Julia Fischer + ihrer Violine schon etwas ganz Besonderes..... )

    Vielen Dank für den Link !

    :wink:

    „Ein Komponist, der weiß, was er will, will doch nur was er weiß...“ Helmut Lachenmann

  • Die britische Komponistin Sally Beamish (*1956) war zunächst Bratschistin im Raphael Ensemble, der London Sinfonietta und dem Ensemble "Lontano". So wundert es nicht, dass sie neben etwas Kammermusik für Viola inzwischen 3 Viola-Konzerte geschrieben hat, von denen ich zwei kenne und zu ihren besten Werken rechnen würde.

    1. Viola-Konzert, Philip Dukes (Viola), Swedish Chamber Orchestra - Ola Rudner

    Konzert Nr. 2 für Viola und Orchester "The Seafarer", Tabea Zimermann, Swedish Chamber Orchestra - Ola Rudner

    Beide Aufnahmen sind ausgezeichnet eingespielt. Besonders das programmmusikalische "The Seafarer" ist hinreissend schön und für Bratschenfreunde, die mit gemäßigter Moderne, vergleichbar etwa mit Sir Peter Maxwell Davies oder James MacMillan, mit denen Sally Beamish auch verschiedentlich zusammengearbeitet hat, klarkommen, eigentlich ein "Muß". Schon der getragene Anfang gleich mit der Solo-Bratsche ist unglaublich schön.

    :wink: Matthias

  • »Schlimmer als Mahler«

    Besonders das programmmusikalische "The Seafarer" ist hinreissend schön und für Bratschenfreunde, die mit gemäßigter Moderne, vergleichbar etwa mit Sir Peter Maxwell Davies oder James MacMillan, mit denen Sally Beamish auch verschiedentlich zusammengearbeitet hat, klarkommen, eigentlich ein "Muß". Schon der getragene Anfang gleich mit der Solo-Bratsche ist unglaublich schön.

    In einer Amazon-Rezension liest man zu »The Seafarer«:

    »Von der Fachpresse hochgelobt, mir zu disharmonisch. Wer Melodien wie die von Mozart, Beethoven, Dvorak, Mendelssohn oder vielleicht Tchaikovsky sucht, sucht hier vergebens. Von vorne bis hinten kakophonisch, schlimmer als Mahler.«

    8o :faint:

    Da war wohl jemand im falschen Film ...

    Adieu,
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • RE: »Schlimmer als Mahler«

    In einer Amazon-Rezension liest man zu »The Seafarer«:

    »Von der Fachpresse hochgelobt, mir zu disharmonisch. Wer Melodien wie die von Mozart, Beethoven, Dvorak, Mendelssohn oder vielleicht Tchaikovsky sucht, sucht hier vergebens. Von vorne bis hinten kakophonisch, schlimmer als Mahler.«

    8o :faint:

    Da war wohl jemand im falschen Film ...

    Adieu,
    Algabal

    :mlol: - Ich liebe Amazon-Kommentare! -


    "Alles Syphilis, dachte Des Esseintes, und sein Auge war gebannt, festgehaftet an den entsetzlichen Tigerflecken des Caladiums. Und plötzlich hatte er die Vision einer unablässig vom Gift der vergangenen Zeiten zerfressenen Menschheit."
    Joris-Karl Huysmans

  • RE: »Schlimmer als Mahler«

    In einer Amazon-Rezension liest man zu »The Seafarer«:

    »Von der Fachpresse hochgelobt, mir zu disharmonisch. Wer Melodien wie die von Mozart, Beethoven, Dvorak, Mendelssohn oder vielleicht Tchaikovsky sucht, sucht hier vergebens. Von vorne bis hinten kakophonisch, schlimmer als Mahler.«

    8o :faint:

    Da war wohl jemand im falschen Film ...

    Adieu,
    Algabal

    Der sollte mich mal Mozart spielen hören... Klingt auch von vorne bis hinten kakophonisch, schlimmer als Mahler :D

    ?

  • Vé, tröste dich, es liegt nicht an dir: Eine Bratsche klingt bekanntlich immer schlimmer als Mahler! :D

    Du könntest auf Englischhorn umsatteln. Noch ist es nicht zu spät.... :pfeif:

    Beste Grüße

    Bernd

  • Du könntest auf Englischhorn umsatteln. Noch ist es nicht zu spät.... :pfeif:

    Nichts gegen Englischhörner, aber: Nein!

    Zitat

    Eine Bratsche klingt bekanntlich immer schlimmer als Mahler!

    Allen, die über Bratschenklang lästern, was hier zum Glück noch niemand ernsthaft getan hat, (und allen anderen auch) empfehle ich:

    Die Bratsche klingt zwar auch hier wie eine Bratsche, aber neben dem komischen Baryton fällt das nicht auf. :D


    Liebe Grüße,

    ?

  • Zitat

    Nichts gegen Englischhörner, aber: Nein!

    Schade! Ich hätte nämlich jemanden gewusst, der dir richtig gute Englischhornrohre verkaufen könnte..... :pfeif: :pfeif:

    Zitat

    Die Bratsche klingt zwar auch hier wie eine Bratsche, aber neben dem komischen Baryton fällt das nicht auf

    Das Baryton ist ja auch so gut wie ausgestorben, während die Bratschenpopulation seit Haydns Zeiten trotz immer wieder auflodernder Verfolgungswellen weltweit stark zugenommen hat!

    Herzliche Grüße

    Bernd

  • Zitat

    Das Baryton ist ja auch so gut wie ausgestorben, während die Bratschenpopulation seit Haydns Zeiten trotz immer wieder auflodernder Verfolgungswellen weltweit stark zugenommen hat!

    Und das, obwohl Haydn selbst keine Solowerke für uns komponiert hat ;( . Ich sollte endlich meine Zeitmaschine fertigstellen, Haydn besuchen und ihn bitten, mir eine hochvirtuose Anfängersonate zu komponieren, mit vielen Quintsprüngen und Achtelnoten.

    ?

  • Hier fehlt der unvergleichliche, göttliche, großartige William Primrose. :juhu:

    [Blockierte Grafik: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…am_primrose.jpg]
    (Wikipedia, gemeinfreies Foto)

    Ihm gewidmete Werke:
    Konzert für Viola und Orchester Op.post. von Bartók
    Concerto für Viola, Klavier, Blasinstrumente und Percussion, von K. A. Hartmann
    Konzert für Viola von Quincy Porter
    „Lachrymae“ für Viola und Streichorchester von Britten

    Viel Lesenswertes über diesen großen Künstler ist im Primrose International Viola Archive zu finden: "http://music.lib.byu.edu/piva/

    Interessant auch dieses Buch: Playing the Viola: Conversations with William Primrose

    Ich glaube, ich hatte das folgende Zitat mal aus dem Booklet der Harold-Aufnahme unter Beecham (Primrose ist für mich der Harold schlechthin, alle seine Berlioz-Aufnahmen sind hervorragend):

    Zitat

    Primrose was known for his tremendous technique. When he performed Paganini's violin caprices on viola, Mischa Elman is said to have exclaimed, "It must be easier on viola!"

    :angel:

    Gruß, Cosima

  • Das Baryton ist ja auch so gut wie ausgestorben, während die Bratschenpopulation seit Haydns Zeiten trotz immer wieder auflodernder Verfolgungswellen weltweit stark zugenommen hat!

    Es ist leider nur mit dem wechselnden Musikgeschmack zu erklären, dass so ein wunderbares Instrument wie das Baryton in der Zeit der Klassik und danach verschwand. Glücklicherweise ist es nicht ganz verschwunden. Es ist auch nicht ganz einfach zu spielen und nur wenige Gambenbauer der "Jetztzeit" besitzen das Wissen, ein solches Instrument zu bauen. Wer jedoch einmal in die Klangwelt eines Barytons eingetaucht ist, wird diesen feinen Klang nicht mehr missen wollen.

    Das Baryton ist auch kein Instrument für den großen Konzertsaal. In der Kammermusik ist es zu Hause.

    Corda vuota

  • Hier fehlt auch noch die fantastische Nobuko Imai. Lediglich ihre überlegene Einspielung des Viola-Konzerts von Allan Pettersson ist weiter oben schon gezeigt worden. Als weiteres von ihr, was ich rückhaltlos empfehlen kann, finde ich bei mir:

    Die Viola-Sonaten von Hindemith mit Roland Pöntinen.

    Die 4 Viola-Solo-Sonaten von Hindemith.

    Das Viola-Konzert von Bohuslav Martinu, zwischen Impressionismus und Neoklassik.

    Das sehr schöne, impressionistische Viola-Konzert "Hommage à France" von Gösta Nystroem (1890-1966). Der schwedische Komponist war eine Doppelbegabung, der nicht nur als impressionistischer bis neoklassischer Komponist, sondern auch als kubistischer Maler hervorgetreten ist. Auch orchestral exzellente Einspielung mit dem Malmö Symphony Orchestra mit Paavo Järvi.

    Das Konzert für 2 Violen, Cembalo und Kammermusik und andere hörenswerte Kammermusik mit prominenter Rolle für die Viola von Edison Denisov.

    Weiter suche ich jetzt nicht, nur auf diese möchte ich noch hinweisen:

    Sie ermöglicht mir nämlich gleich zwei Überleitungen. Zum Einen kann ich mit ihr darauf hinweisen, dass es mit "Viola Space" ein regelmäßiges Festival für Neue Musik gibt, in dem die Viola mal ganz der Mittelpunkt sein darf.

    Nobuko Imai und weitere japanische Kolleginnen von ihr spielen auf diesem Festival-Querschnitt sehr hörenswerte Musik für Viola von George Benjamin, Hikaru Hayashi, Toshio Hosokawa, Oedoen Partos, Gyorgy Kurtag, Per Nørgård, Alfred Schnittke, Quincy Porter, Gyorgy Ligeti, Krzysztof Penderecki. Herausheben möchte ich hier besonders die hoch-virtuose und sehr schöne, für Nobuko Imai geschriebene Sonate für Viola-Solo von Per Nørgård. Das ist eine Bratschen-Sonate, welche die Violinisten so neidisch gemacht hat, dass sie sie für Violinen umgeschrieben haben, um sie auch aufnehmen zu können. Klingt aber auf der Viola viel schöner.

    Zum Anderen kann ich hier gut anschliessen und etwas Missionierungsarbeit für das großartige Viola-Konzert von Per Nørgård "Remembering Child" leisten, mein Favorit unter allen Bratschenkonzerten:

    Ein Trauerkonzert, in seiner ergreiffenden Grundstimmung sehr vergleichbar mit Alban Bergs Violinenkonzert "Dem Andenken eines Engels", geschrieben in Erinnerung an die bei einem Flugzeugabsturz umgekommene Film- Kinderdarstellerin Samantha Smith, die mit einem Brief an Breshenew zur Friedensaktivistin geworden war. Sehr gut eingespielt von Pinchas Zuckerman mit dem Dänischen Radio-Symphonieorchester unter der Leitung von Jorma Panula. - Ach so noch, - diese mit einem eigenen seriellen Verfahren geschriebene, auch vom Spektralismus beeinflusste Komposition ist garantiert "viel schlimmer noch als Mahler". :mlol: :D

    In einer meiner ersten eigenen Jazz-Bands spielte übrigens ein E-Bratschist. So vielseitig als Teil des Bläsersatz verwendbar, wie auch als Soloinstrument anstatt der E-Gitarre oder anstatt eines zweiten Sax, wäre die Violine nicht einsetzbar gewesen.

    Aber zur Bratsche im Jazz, bzw zu guten Jazz-BratschistInnen irgendwann andersmal, anderswo.

    :wink: Matthias

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!