"Dieser Roman fängt an wie ein Buch..." - Drollige Rezensionen aus eher ungeübter Hand
Liebe Leseratten!
Euch ist sicherlich auch schonmal aufgefallen, daß bei etlichen Liebhaber-Rezensionen zu klassischen Werken*, die man im Netz und besonders auf den Seiten unserer Werbepartner finden kann, nicht unbedingt die vorliegende Ausgabe oder Übersetzung, Ausstattung oder wasweißich, das von Interesse wäre, bewertet wird, sondern der Text selbst.
Dagegen ist zunächst gar nichts zu sagen, denn wahrscheinlich ist das in der Tat das vordringliche Informationsanliegen der meisten interessierten Besucher dieser Seiten. Sie kennen den Inhalt eines Buches noch nicht und möchten sich gern kundig machen. Und außerdem, das ist mir wichtig zu sagen, gibt es auch immer wieder ganz vorzügliche kleine Einleitungen in das jeweilige Werk oder gekonnt geschriebene Appetizer zu lesen, die von Nichtfachleuten mit gleichwohl viel Sachverstand abgefasst wurden.
Allerdings... es gibt auch... dieses andere. Das, bei dem man vor lauter Lachen vergisst, das Buch noch zu bestellen, dessentwegen man die Rezension gelesen hat.
Ich möchte nicht, daß wir uns über engagierte Bücherfreunde nun allzu elitär belustigten. Die Sorge ist zwar auch gering, denn soviele sind es ja denn nicht, die bei uns zur Elite zählen. Wir dürfen vor lauter aufrechter Mitmenschlichkeit aber auch nicht den Sand in den Kopf stecken, finde ich. Denn eine Art kollektiv geborgener und sorgsam gehüteter perla stilistica mag gleichwohl doch dabei herauskommen, wenn man zufällig über Sternstunden der höchstprivaten Buchbesprechungsunternehmung stolpern darf wie etwa diese hier zu einem nicht völlig unbekannten Werk einer gewissen Annette von Droste-Hülshoff, welche eine ziemlich penetrante Tante gewesen sein muß, denn...:
"Die Autorin begleitet uns stets vom Anfang bis zum Ende des Buches"
ZitatDie Kriminalnovelle spielt sich im 18. Jahrhundert ab. Annette von Droste schafft es auf eine aussergewöhnliche Art und Weise die Geschichte sprachlich zeitgemäss zu schreiben. Die Autorin begleitet uns ststs vom Anfang bis zum Ende des Buches. Sie hat die Erzählform des Buches übernommen und schildert uns neutral eine tragische Lebensgeschichte von Friedrich, der im Aler von neun Jahren sein Vater verliert. Man verfolgt Friedrichs Biografie von etwa neun Jahren bis hin, als er Selbstmord begeht.
Auch die Errungenschaften einer erzwungenen jugendlichen Gedankenwelt zum Buch an sich und seinem Inhalt oder was sonst noch damit zusammenhängen mag, können hier gern eingestellt werden. Dies für alle Lehrer unter uns (obwohl ich nicht weiß, ob die das dürfen?) ;+)
Wer sich hingegen selbst veröffentlicht, den wird man wohl auch rezipieren mögen.
Liebe Grüße,
Alex
* (das sind Bücher, welche schon sehr lange her sind)