Wie bereitet Ihr Euch auf einen Opernbesuch vor?

  • Wie bereitet Ihr Euch auf einen Opernbesuch vor?

    Mittwoch war ich meiner Liebsten in Tristan und Isolde im Zürcher Opernhaus. Eine schöner Abend.
    Zuvor hatten wir den Opernführer konsultiert und von CD das entsprechende Werk zu 2/3 gehört, das Libretto teilweise mitlesend. Beide kannten wir Tristan und Isolde bisher nur dem Namen nach. Ideal vorbereite also, oder?
    Als der Vorhang sich öffnete, war ich leicht erstaunt, dass wir uns nicht auf einem Schiff befanden auf der Überfahrt von Irland nach Kornwal, wo Isolde König Markes Frau werden soll, sonder in einem grosszügigen, bürgerlichen Schlafgemach im Stil des 19. Jahrhunderts, rechterhand eine Verandatür hinausführend in einen sommerlich beschienen Garten.

    Ich möchte hier in keinster Weise die leidige Regietheater-Diskussion ansprechen, sondern Euch fragen wie Ihr Euch auf einen Opernbesuch vorbereitet?

    Denn als der Tristan anfing habe ich mir gedacht, wie wäre es, wenn ich die Handlung noch gar nicht kennen würde. Ich wäre zunächst nicht erstaunt gewesen über das Schlafgemach in der Villa, aber ich hätte nicht verstanden, warum z.B. Brangäne aus dem Fenster schaut, ob Land schon in Sicht sei. Oder warum Tristan im Nebenraum behauptet, er könne das Steuer nicht verlassen. Durch meine dürftige Opernführerlektüre wusste ich immerhin von Anfang an um die äusserlich Diskrepanz der Handlung und dem Bühnenbild.
    Oper im Allgemeinen ist ein überaus komplexes Gebilde. Musik, Handlung und Bühnenbild müssen vom Zuschauer gemeistert werden. Moderne Inszenierungen und Umdeutungen des Stoffes, tun ihr übriges, dass man ohne Vorbereitung bald nicht in die Oper gehen kann, oder? Im Kino würden wir das nicht akzeptieren. Haben sich eigentlich früher, zur Zeit der Uraufführung, die Leute vorbereitet? Wie war die Textverständlichkeit? Heute kann man den Text in der Regel in der Überttitelung mitlesen. Für mich ein grosser Fortschritt. Wenn man sich auf Oper vorbereiten muss, welche Chance haben dann neue Werke beim Publikum? Sind diese so gestrickt und inszeniert, dass wir heutigen sie unmittelbar verstehen?

    „Bedauerte“ ich während der Vorstellung des Tristans noch die, die die wohlmöglich, die Handlung nicht im Vorhinein kannten, bedauerte ich später, dass ich das Programmheft, dass ich wie immer erst fünf Minuten vor Beginn der Aufführung erstand, nicht früher gelesen hatte. Dann hätte ich gewusst, dass das äusserliche Geschehen auf der Bühne der Liebesaffäre zwischen Wagner und Mathilde Wesendonk entsprach. Das Schlafzimmer war also in der Villa Wesendonk und der Garten war der Garten zum Nachbarhaus , wo Wagner mit seiner Frau wohnte, und durch den die Liebesbotschaften hin und hergingen, bis die geheime Liebe von den Ehepartner erkannt wurde. Eine geniale Idee, wie ich nun finde, die Handlung des Tristans und die unglückliche Liebe Wagners parallel zu zeigen. Bin leider von selbst nicht darauf gekommen während der Vorstellung.
    Ich habe die Oper aber auch so genossen.

    Was ist also die ideale Vorbereitung auf einen Opernbesuch?
    Kommt man auch ohne aus?

    Herzlichst
    Hudebux

    P.S. Ich hoffe dies ist der passend Ort im Forum für dieses Thema. Wenn nicht, dann bitte verschieben. Danke

  • Lieber Hudebux, die Unbefangenheit, mit der du an dieses Thema gehst, finde ich so liebenswert, dass ich spontan Lust habe zu antworten.
    Ich kenne leider schon zu viele Opern zu gut, um diese Frage noch ganz ohne Vorbehalte beantworten zu kônnen. Aber heute abend kommt mir z.B. eine Oper unter, die ich noch nie gehört oder gesehen habe: Boris Godunow. Wie bereite ich mich da vor?
    Eigentlich gar nicht, ich bereite grundsätzlich Bühnenereignisse lieber nach als vor . Die unmittelbare Konfrontation mit dem Werk und seiner Umsetzung interessiert mich viel zu sehr und die geht bei mir wenigstens teilweise flöten, wenn ich vorher zuviel weiss.
    Mir haben zwei Menshcen gesagt, dass das eine sehr schône Oper sei, in der rusisiche Geshcichte behandelt wird. Basta. Ich lese weder vorher im Opernführer noch sonstwo, all das mache ich NACHHER und bilde mir dann ein reflektierteres Urteil über die Inszenierung, das ich mit dem rein emotionalen Erst-Urteil konfrontiere,welches ich heute abend gewinnen werde.
    Modernes Regietheater hat für mich nur dann Bestand, wenn es auch ohne dass ich mich vorher stundenlang einarbeiten muss, etwas in mir anspricht und mir das Werk nahe bringt oder von einer Seite zeigt, die mir einleuchtet, auch wenn sie mir nciht gefällt.
    Was ich unbedingt von einem Opernspektakel erwarte sind die magischen Momente und die Art von Thrill, die nur Bühne vermitteln kann und keine CD der Welt je erreicht. Wenn diese "Transzendenz" fehlt, bedaure ich den Zeitaufwand und wäre am liebsten niemals hingegangen!
    Ich bereite mich also darauf vor, überrascht, berührt, getroffen zu werden und dafür offen und empfänglich zu sein. Das reicht erstmal, denke ich.

    Was den Tristan mit Wagner und Wesendonck angeht- die Dreiecksbeziehung ist ein Archetyp in der Kunst aller Jahrhunderte und ich glaube nicht, dass du dadurch viel verloren hast, das Programm nicht vorher gelesen zu haben. Schon in der Bibel, in antiken Mythen und bei Dante findet sich das Thema" Frau zwischen zwei Männern"- die biographischen Hinweise auf Wagner sind da nur eine Untermalung, sonst ncihts. Also bedaure nur dann etwas, wenn es langweilig oder schlecht gesungen und musiziert war. :yes:
    Liebe Grüsse aus Frankreich in die Schweiz:fee:

    Jede Krankheit ist ein musikalisches Problem und die Heilung eine musikalische Auflösung (Novalis)

  • Lieber Hudebux!

    Ich gehe seit meiner Jugend häufig in die Oper.

    Meine Vorbereitung ist und war immer: Zuerst Inhaltsangabe, dann Libretto der Oper lesen und gleichzeitig die Musik zumindest ausschnittsweise, meistens aber im Gesamten anzuhören, danach erst die Opernaufführung zu besuchen. Vor oder auch manchmal erst nach dem Opernbesuch lese ich auch Sekundärliteratur über das Werk, den Komponisten oder die Inszenierung.

    Wobei für mich beim Opernbesuch an erster Stelle die Musik steht, dann kommen erst die Inszenierung und das Bühnenbild bzw. die Kostüme bei mir.

    Wenn ich aus Zeitgründen diese Vorgangsweise nicht einhalten kann, lese ich vor dem Opernbesuch zumindest die Inhaltsangabe. Aber das ist eher die Ausnahme, meistens beschäftige ich mich schon zwei bis drei Wochen vor dem Opernabend eingehend mit dem Werk.

    Lg Erni

    Wir leben alle unter demselben Himmel, aber wir haben nicht alle denselben Horizont.

  • Meine Lieben!

    Also zu was "plage" ich mich, denn schon an die 15 Monate um endlich Euch Richardl Nr. 1 und Nr. 2 [fast Werkgetreu] nahezubringen - und dann liest ihn Keine[r] :?: :?: :?: :cry: :cry: :cry: , bei mir handelt der 1. Akt in Cornwall und nicht in einem Schlafwagen. :juhu: :juhu: :juhu:

    Liebe Grüße sendet Euch Euer Peter aus Wien. :wink: :wink: :wink:

  • Lieber Hudebux, die Unbefangenheit, mit der du an dieses Thema gehst, finde ich so liebenswert, dass ich spontan Lust habe zu antworten.


    Da bin ich sehr dankbar. :) Vielleicht sollte ich noch anmerken, dass ich eigentlich selbstverständlich auf alles gefasst war, als der Vorhang aufging. Vielleicht am meisten hätte ich gestaunt, wenn der erste Aufzug tatsächlich auf einem Schiff stattgefunden hätte.. :)

    Wenn Du schon lange in die Oper gehst und Du Dich nicht vorbereitest, hast Du früher den Text auch ohne Übertitlelung ausreichend verstanden? Das war für mich ein grosses Problem, nicht zu verstehen, was gesungen wird. Die Handlung ist an mir vorbei gerauscht.


    Mir haben zwei Menshcen gesagt, dass das eine sehr schône Oper sei, in der rusisiche Geshcichte behandelt wird. Basta.
    ...
    Ich bereite mich also darauf vor, überrascht, berührt, getroffen zu werden und dafür offen und empfänglich zu sein.


    Das würde ich gerne auch so handhaben. Aber ich muss mich vorher immer erst ein bisschen "warm laufen", damit ich dann die "magischen Momente" geniessen kann. Denn viele Werke gefallen mir erst nach mehrmaligem hören (dann häufig um so besser). Dann finde ich es schade, wenn der Opernbesuch, die erste Konfrontation mit der Musik ist.
    Der Nachbereitung widme ich dann insgesamt auch mehr Zeit als der Vorbereitung.


    Was den Tristan mit Wagner und Wesendonck angeht- die Dreiecksbeziehung ist ein Archetyp in der Kunst aller Jahrhunderte und ich glaube nicht, dass du dadurch viel verloren hast, das Programm nicht vorher gelesen zu haben.


    Das glaube ich auch nicht. Das Bühnenbild war auch so sehr überzeugend. Die magischen Momente waren vorhanden, und wie. Aber nach der Lektüre des Programmheft, konnte ich es noch mehr schätzen.

    À bientôt
    Hudebux

  • Meine Lieben!

    :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :-H :-H :-I :-I Also zu was "plage" ich mich, denn schon an die 15 Monate um endlich Euch Richardl Nr. 1 und Nr. 2 nahezubringen - und dann liest ihn keiner :cry: :cry: :cry: , bei mir handelt der 1. Akt in Cornwall und nicht in einem Schlafwagen. :juhu: :juhu: :juhu:

    Liebe Grüße sendet Euch Euer Peter aus Wien. :wink: :wink: :wink:

    Lieber Peter,
    Deine Streiflichter geniesse ich zur Nachbereitung. 8+)
    Daniel

  • Ich lese vorher die Glanzlichter meines gestreiften Opernfreunds. :thumbup: Ansonsten, Methode Fairy, bloß meist auch ohne viel Nachbereitung. Dennoch sammelt sich mit der Zeit und dem Lesen in diesem Forum, z.B. Alvianos Konzertberichten, mehr an, als sogar ich wieder alles vergessen kann. :D

    :wink: Matthias

  • Lieber Hudebux!

    Ich bin eine Streberin und lese mich vorher ein, höre mir CDs an oder sehe DVDs und kann dann trotzdem staunend die Vorstellung genießen. Und danach gibts noch "Nachbereitung" mit erneutem Hören etc. Mir macht das einfach Spaß!

    Auf die Idee, mich ganz unvorbereitet - womöglich ohne den Inhalt einer Oper zu kennen - auf eine Vorstellung einzulassen, käme ich nie. So unterschiedlich sind die Leute - und dennoch fasziniert uns alle hier (okay, es gibt Ausnahmen ;+) ) die Oper!


    Morgen muss ich also den "Boris Godunow" hören, denn ich komme gerade vom Met-Opernkino.

    Liebe Grüße
    :wink:
    Renate

    Unsre Freuden, unsre Leiden, alles eines Irrlichts Spiel... (Wilhelm Müller)

  • Bin ich froh, dass ich beim Godunov meine Methode wieder unverdünnt angewendet habe!!!! :jub:
    Ein so unerwartet überwältigendes Opernerlebnis hatte ich lange nicht und das ging nur, weil ich komplett unbeleckt hineinspaziert bin.


    Ich fühlte mich sofort in einen Dostojewski-Roman versetzt, mit grandioser Musik untermalt- und wurde mit voller Wucht von der Thematik und Mussorskis dramatischer Kraft gepackt und in die Handlung hineingezogen. 5 Stunden vergingen wie im Flug, keine Minute Langeweile..
    Hâtte ich mich vorbereitet, wäre das mit Sicherheit ganz anders gefiltert worden. Ich weiss immer noch ncihts zu dieser Oper und freue mich nun umsomehr auf die Nachbereitung. Ich werde mich nun mal auf die Suche nach einem Godunov Thread machen. Was Ausführung und Inszenierung und sängerische-musikalische Leistungen gestern abend in der MET angeht, sage ich dazu in diesem Thread nichts, das ist wohl eher OT.

    Liebes Streiferl, hast Du den Godunov in deiner Liste?????? Dich konsultiere ich jetzt zuerstmal! :fee:

    Schönen Sonntag ringsum aus dem sehr sonnigen Lille (nachdem gestern Weltuntergangswetter war)

    Jede Krankheit ist ein musikalisches Problem und die Heilung eine musikalische Auflösung (Novalis)

  • Freut mich, dass es Dir so wunderbar ergangen/gelungen ist!

    Die Methode "FairyQueen" sollte ausprobiert werden.
    Den Opernbesuch nicht als Kumulierungspunkt einer geflissentlichen Vorbereitung, Einhörung und Einlesung in das Werk, sondern als spontaner Ausgangspunkt der Beschäftigung nach zündender und beglückender Erstaussetzung.

    Klappt bei mir wahrscheinlich nur in seltenen Fällen.

    Hudebux

    P.S. Meine Nachlese zu Tristan, dauert an. Ich höre rauf und runter, und lese und lese.

  • Lieber Hudebux, ich war eben so ein Eile, dass ich deine Fragen gar nicht beantwortet habe- pardon!

    Wenn Du schon lange in die Oper gehst und Du Dich nicht vorbereitest, hast Du früher den Text auch ohne Übertitlelung ausreichend verstanden? Das war für mich ein grosses Problem, nicht zu verstehen, was gesungen wird. Die Handlung ist an mir vorbei gerauscht

    Nein, ich habe, obschon mehrsprachig, nie den Text komplett verstanden und da ich selbst singe, weiss ich auch genau, warum das in den meisten Fällen beim Operngesang schwierig bis unmöglich ist.
    Aber ich habe sehr selten eine Oper ohne Übertitelung erlebt, das gehört doch zum Standard oder nicht?
    Wenn ich wirklich mal gar ncihts verstehe, stehe ich auf dem Standpunkt: ich bin hier nicht im Sprechtheater sondern in der Oper und da hat für mich der Stimmklang und die musikalische Glaubwürdigkeit Vorrang vor der Deutlichkeit der Aussprache. Übersetzte Opern sind mir ohnehin ein Graus und in Fällen wie gestern (russisch kann ich leider überhaupt nicht) verlasse ich mich wirklich auf die heutige gângige Praxis der Übertitel.


    P.S. Meine Nachlese zu Tristan, dauert an. Ich höre rauf und runter, und lese und lese.

    Bei der Nachlese solltest du den Tristan-Roman des Gottfried von Strassburg nciht vergessen. Der wirft nochmal ien gazn neues und sehr spannendes Licht auf die Handlung bzw Wagners Umgang mit dieser Vorlage.
    Ic hhabe den Tristan als oper erst durch die Beschâftigung mit dem Vers-Epos für mich entdeckt.
    Und zwar in der Inszenierung von Konwitschny. Dazu gibt es hier auch Threads. Zumindest wurde das heiss diskutiert und ich hoffe, es findet sich noch irgendwo, falls du Interesse hast.
    Viel Freude an diesem so reichen Stoff!

    F.Q.

    Jede Krankheit ist ein musikalisches Problem und die Heilung eine musikalische Auflösung (Novalis)

  • In der Regel bereite ich mich auf einen Opernbesuch nicht vor. Da an den Häusern sowieso immer nur der gleiche Kram gespielt wird, ist das nicht notwendig.

    Nächste Woche sehe ich in Berlin "Szenen aus dem Leben der hl. Johanna" (Walter Braunfels). Diese Oper ist mir nicht bekannt. Daher habe ich mir den Klavierauszug bei der Universaledition zur Ansicht geliehen. Und wie es der Zufall will, seit Freitag befindet sich auch die CD von Decca (Aufnahme aus Stockholm) in meinem Besitz. Nun kann ich also Musik und Text auf mich wirken lassen.

    Da die Inszenierung in Berlin (Deutsche Oper) von Christoph Schlingensief stammt, werde ich mir, was den Inhalt betrifft, wohl nicht die Anweisungen im Klavierauszug merken. Ich kenne ja einen kleinen Ausschnitt auf Youtube. Allerdings muss ich sagen, dass ich mich auch auf Grund der Bilder des kurzen Videos, und nicht nur wegen der Musik, auf diese Aufführung freue.

    Davidoff [Blockierte Grafik: http://www.smileygarden.de/smilie/Fantasy/67.gif]

    Verachtet mir die Meister nicht!


  • Aber ich habe sehr selten eine Oper ohne Übertitelung erlebt, das gehört doch zum Standard oder nicht?


    Täusche ich mich nun? Das ist doch noch recht neu? Früher, (als ich noch kaum in die Oper ging), war ich etwas missmutig, dass man das Libretto während der Vorstellung nicht mitlesen konnte, weil es zu dunkel war. Hätte gern ein kleines Lämpchen benutzt, aber dass hätte wohl gestört.
    Die heutige Übertitelung ist wirklich ein Seegen. Davor war Textverständlichkeit schon ein Plus, heute weit weniger wichtig.


    Bei der Nachlese solltest du den Tristan-Roman des Gottfried von Strassburg nciht vergessen. Der wirft nochmal ien gazn neues und sehr spannendes Licht auf die Handlung bzw Wagners Umgang mit dieser Vorlage.
    Ic hhabe den Tristan als oper erst durch die Beschâftigung mit dem Vers-Epos für mich entdeckt.
    Und zwar in der Inszenierung von Konwitschny. Dazu gibt es hier auch Threads. Zumindest wurde das heiss diskutiert und ich hoffe, es findet sich noch irgendwo, falls du Interesse hast.


    Danke für den Tipp. Wegen des Tristan-Romans war ich gestern schon in einer Buchhandlung. War aber nicht vorrätig. Den Thread hatte ich freilich schon gefunden :)

    Hudebux

  • ...Diese Oper ist mir nicht bekannt. Daher habe ich mir den Klavierauszug bei der Universaledition zur Ansicht geliehen. ... [Blockierte Grafik: http://www.smileygarden.de/smilie/Fantasy/67.gif]

    Bravo! Das lässt die selbsternannte "Streberin" Renate und meine Wenigkeit blass aussehen! F.Q. lächelt vielleicht nur milde. ;+)

    Wem übrigens auch grösstes Lob in seiner Vor- und Nachbereitung gebührt, ist jemand der, würde er noch leben, heute sicherlich Capriccio-Mitglied wäre. Gemeint ist König Ludwig II. Der hat erstmal überhaupt durch Befehl für die Aufführung des Tristan gesorgt, nachdem die Wiener nach angeblich 70(?) Proben die Fahnen gestrichen haben und das Stück als "unspielbar" erklärten. (Wie kommen sie mit dieser Schande heute klar?) Ludwig wusste vor der Aufführung genau Bescheid, Libretto und Partitur vorbildlich studiert! Er hatte dafür sogar noch mehr Zeit als vorgesehen, da der Uraufführungstermin verschoben werden musste, da der Tristan-darstellende Tenor erkrankt war. Dann glänzt Ludwig durch gleich mehrere Vorstellungsbesuche hintereinander, und zur Nachbereitung lässt er sich das ganze in Ermangelung einer Stereoanlage auch noch privatissimo vorspielen. Chapo!

    Hudebux

    2 Mal editiert, zuletzt von Hudebux (24. Oktober 2010 um 14:39)

  • Hätte gern ein kleines Lämpchen benutzt, aber dass hätte wohl gestört


    in der Wiener Staatsoper gab es früher etliche Plätze mit "Leselämpchen", jetzt hat jeder Platz ein kleines Display, und der Besucher kann die Texte ein- und ausschalten wie er will.

    als Kind habe ich vor dem Opernbesuch immer das Textbuch gelesen, später nur noch den Opernführer oder auch gar nichts mehr. Die erste Oper, bei der ich den Text verstanden habe, war "Siegfried" - ohne vorher irgendwas gelesen zu haben.

    "Im Augenblick sehe ich gerade wie Scarpia / Ruggero Raimondi umgemurxt wird, und überlege ob ich einen Schokoladenkuchen essen soll?" oper337

  • in der Wiener Staatsoper gab es früher etliche Plätze mit "Leselämpchen", jetzt hat jeder Platz ein kleines Display, und der Besucher kann die Texte ein- und ausschalten wie er will.

    Und manch einer schaltet noch verzweifelt herum, wenn der erste Akt schon halb vorbei ist :D. Wie z.B. ein Japaner (?) neben mir bei meinem letzten Besuch in der Wiener Staatsoper.

    In München gibt's ja die schöne Einrichtung der Partiturplätze - Sitzplätze oben auf der Galerie hinter den Stehplätzen, man sieht also überhaupt nichts. Aber man hat eine Lampe und kann in der Partitur oder im Klavierauszug mitlesen. Für die Leute, die entweder die Inszenierung aus den unterschiedlichsten Gründen nicht sehen wollen oder an der Bühne eh nicht interessiert sind oder der technischen Reproduktion von Musik misstrauen oder bei denen einfach zuhause die Anlage kaputt ist. Die Anzahl derjenigen, die sich da wirklich mit Partitur hinsetzen, scheint mir allerdings seit Jahren im Schwinden begriffen zu sein.

    Ja, seit wann gibt's Übertitel? Das fing wohl so in den späten 80ern (?) an, in den 90ern breiteten sie sich aus und seit einigen Jahren sind sie flächendeckend da (einschließlich der deutschen Übertitel für deutschsprachige Opern - das kam aber erst später).


    Viele Grüße

    Bernd

    .

  • na ganz einfach, ich freue mich einfach auf den Moment, wo die Musik losgeht...

    ... Alle Menschen werden Brüder.
    ... We need 2 come 2gether, come 2gether as one.
    ... Imagine there is no heaven ... above us only sky

  • ziemlich regelmäßig greife ich ein paar Tage davor zum entspr. Artikel in Pieperichs "Ennziekloppie d.Musiktheaters" (glückl.weise liegt ne halbe Autostd. weg, in der Biblio d. neusprachl.Gymnasiums in Schweinfurt, das nä. Exemplar - wundert mich zwar etwas, aber mir solls recht sein)

    Außerdem hör ich ab ca. 36Std. davor meist eher weniger Musik - u. meist eher weniger klassische Töne...

    Jan Reichow (während meiner NRW.Jahre mein bevorzugter Musikjournalist (natürlich zus. mit Wolfram Goertz von der "Rheinischen Pest/Post") - von ihm stammt z.B. der so schön mystische Spruch, daß selbst in so`nem zu Tode gehörten Stück wie MozART.s "kl.Nachtmusik" die "Fremdheit in der Maske des Alltags" steckt :huh: ) Reichow gab mal die Anregung, grade vor den "übl.Verdächtigen" (Bau-die-Flöte, Schreifütz, Riegel-Otto and so on) etwas reichlich exotisches zu hören, Volksmusik aus Ost-Anatolien z.B. oder weiß der Deibel was (hat schon was der Vorschlag 8+) hab ich durchaus schon gemacht)

    :wink:

    Das TV gibt mehr 'Unterhaltung' aus, als es hat - in der bürgerl. Gesetzgebung nennt man das 'betrügerischen Bankrott' Werner Schneyder Es ging aus heiterem Himmel um Irgendwas. Ich passte da nicht rein. Die anderen aber auch nicht. FiDi über die Teilnahme an seiner ersten (und letzten) Talkshow

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