Buxtehude: Das Orgelwerk

  • Ich habe nun drei CDs mit Ablitzer, zwei mit Vogel, eine mit Oster, sowie den Billigdreier mit Walter Kraft (wovon, vielleicht als Rache für die mutmaßlich nicht lizensierten Aufnahmen, nur eine CD sich halbwegs vernünftig abspielen lässt).
    Würdet Ihr als billige GA eher Stella oder Spang-Hanssen empfehlen?
    Und die Cembalo-Box Stellas? Hier gibt es kaum andere Optionen...

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Würdet Ihr als billige GA eher Stella oder Spang-Hanssen empfehlen?

    Offen für eine dritte Alternative, Bernard Foccroulle, oben bereits erwähnt?

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Foccroulle fiel mir auch ein. Tolle Aufnahme! Aber billig ist die halt nicht.

    Spang-Hanssen habe ich, fand ich nicht berauschend.

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Ich empfehle Stella, schrieb hier etwas darüber - und die Cembalo-Box gefiel mir auch, siehe dort. Für den kleinen Geldbeutel sind diese Aufnahmen schon mehr als gut.

    Ansonsten muß man schon zu Koopman (Orgel & Cembalo) oder Foccroulle (Orgel) greifen, was deutlich mehr kostet. Saorgin mag ich auch, aber diese Box ist nunmal keine GA.

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Bine Bryndorf wurde hier erstaunlicherweise noch gar nicht erwähnt, wird doch wohl mindestens eine mehr als solide GA sein !?

     

    Ins Gebüsch verliert sich sein Pfad, hinter ihm schlagen die Sträuche zusammen.

  • Bernard Foccroulle


    sicher sehr schön, allerdings für meinen Geschmack tendenziell eher zurückgenommener Spielansatz, was vielleicht einem historisierenden Interpretationsstil zugute kommt - bessere Variante m.E. z.B. Vogel, weil wesentlich extrovertierter/eindringlicher, zudem tolle Orgeln und vorbildliches Beiheft.

    Lebrun/Leurent?
    Vernet?

  • Vielleicht ein paar Worte zu dieser Veröffentlichung, die im Herbst des vergangenen Jahres bei VOX erneut erschienen ist:

    Bei dieser Veröffentlichung dürfte es sich um die erste nahezu vollständige Einspielung durch einen der Nachfolger Buxtehudes in Lübeck (St. Marien), gemeint ist Walter Kraft, der in den Morgenstunden des 09.05.1977 bei einem Hotelbrand in Amsterdam (Hotel Polen) ums Leben gekommen ist, handeln:

    Die Einspielung wurde an der sog. Totentanzorgel (St. Marien, Kemper, III/42), die 1942 infolge der Kriegsereignisse zerstört worden ist und 1955 nach den Abmessungen von 1937 neu errichtet worden ist (Abbau wegen irreparabler Mängel 1985, Neubau 1986 - Führer), realisiert (vgl. zur Bauhistorie den Bericht des Internationalen Orgelsymposiums zur Zukunft der Orgeln in St. Marien, hier).

    Ich persönlich kenne nur diese bei Concerto Royale erschienene 3er-Box, die einen Querschnitt der Aufnahmen der gesammelten Orgelwerke Buxtehudes in der Lesart Krafts enthält:

    Wollte man Walter Krafts Buxtehude musikalisch verorten, tendierte ich weniger zu einem musikwissenschaftlichen/akademischen Ansatz à la Harald Vogel, als vielmehr zu einer Art Sturm und Drang-Herangehensweise. Sein Spiel stellt sich für mein Empfinden als betont (zum Teil monumental) lebendig-ausdrucksvoll und temperamentvoll bei moderaten Tempi dar, verbunden mit ausgeprägten Dynamikunterschieden; in dramatischen Passagen werden zum Teil mit recht lauten (vielleicht etwas undurchsichtigen und stumpfen?) Registermischungen Akzente gesetzt, einige Choralvorspiele klingen aber auch sehr innig, frei von überzogener Affektgestaltung. Insoweit mag diese Sichtweise auf das Werk Buxtehudes durchaus einen zeittypischen Ausdruck der 50er und beginnenden 60er Jahre darstellen (das ist allerdings nur eine Vermutung, da ich nur Kraft/Buxtehude [tw.] aus dieser Zeit kenne).

    Aufnahmetechnisch stellt sich dieses (historische) Dokument künstlerischen Buxtehudespiels aus der Frühphase der Stereofonie angesichts der bekannten schwierigen akustischen Verhältnisse in St. Marien als sehr respektabel dar. Wenn man sich auf diese Produktion einlässt, sollte man jedoch willens sein den kathedralischen Klangfaktor, d.h. einen ziemlich ausgeprägten Nachhall im Sinne einer gewissen einebnenden Akustik, der den Aufnahmen, jedenfalls soweit ich sie kenne, eigen ist oder kleinere technische Unzulänglichkeiten in Gestalt von einigen Sprüngen, wie sie ein Amazonrezensent mit Blick auf die Concerto Royale Veröffentlichung als Ausnahmefall zutreffend beschreibt (Präludium & Fuge g-Moll),


    Zitat

    I just wish someone (an engineer?) had actually listened to for instance the Prelude and Fugue in g-minor, BFK 7, because he/she would have noticed that we actually have several skips in the beginning (use a couple pennies next time!)


    zu akzeptieren. Ob der letzte Punkt allerdings auch auf die VOX-Veröffentlichung zutrifft (was ich vermute) oder ob es sich lediglich um einen Fehler bei dem Concerto Royale-Transfer handelt, vermag ich nicht mit Gewissheit zu sagen.

  • Bei Concerto Royale waren für mich einige Tracks, evtl. sogar die Mehrzahl de facto kaum abspielbar bzw. schwer anhörbar. Ich müsste es nochmal systematisch auf unterschiedlichen Geräten probieren. Aber von daher würde ich vor dieser Ausgabe eher warnen, obwohl ich die "unakademischen" Interpretationen ebenfalls gut fand.
    (Ist bei mir jedenfalls kein allgemeines Concerto Royale Problem; ich habe zwei oder drei andere der Reihe, die spielen einwandfrei bzw. sind evtl. störungen klar der Quelle (Rauschen u.ä.) zuordenbar.)

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    (B. Pascal)

  •  

    rec. 19./20.09.2011 & 07.(?) - 13.10.2011

    Innerhalb eines recht überschaubaren Zeitraums hat Simone Stelle seine Sichtweisen des Orgelwerks in Padua an der Zanin-Orgel, Chiesa di S. Antonio Abate (II/25), die 2006 im Noordduitse barokstijl errichtet worden ist, dargelegt. Bevor Stella sich diesem Unternehmen bei Brilliant Classics gewidmet hat, hat er diverse Orgelkonzertreihen des Buxtehudeschen Werkes, u.a.2009 in Florenz, dem Publikum zu Gehör gebracht. Offenbar zeigt sich hier eine tiefe Liebe des Interpreten zu den Orgelwerken Buxtehudes, wenn er mit den Worten zitiert wird

    Zitat von Simone Stella

    Der Wunsch, die kompletten Orgelwerke von Buxtehude aufzuführen, entstand aus meiner Liebe zu Buxtehudes Musik, die wirklich reich und voller frischer musikalischer Ideen ist,


    womit er zweifellos recht hat. Sein Spiel zeichnet sich durch eine betonte Klangfarben- und geschmackvolle Registrierungsvielfalt aus, was insbesondere den choralgebundenen Werken sehr zugute kommt, da hierdurch, ähnlich wie bei Bryndorf, eine musikalisch sehr intensive, kontrastierende Klangwirkung erzeugt wird, was mir persönlich sehr gut gefällt. Hinsichtlich des Raumklangs haben die Tontechniker, jedenfalls nach meinem Eindruck, eine gute Arbeit geleistet, da alles sehr dynamisch ausgewogen und realistisch, verbunden mit einem angemessenen Hallanteil, erklingt. Insgesamt wurde hier eine Aufnahme produziert, die mit anderen auf dem Markt befindlichen Lesarten durchaus mithalten kann.

    Das sparsam gestaltete englischsprachige Booklet umfasst 11 Seiten und enthält neben Informationen zu Dieterich Buxtehude Angaben zu dessen Orgelwerk. Auskünfte zu dem Instrument oder zu den verwendeten Kochrezepten (= Registrierungen) lassen sich zu meinem Bedauern nicht finden.

    Abschließend eine Bemerkung am Rande. Ein Amazonrezensent meint:

    Zitat

    Das Hören wird von intermittierendem Geprassel gestört, das wahrscheinlich fehlerhafte Mikrofone verursachen. Ich habe noch nie so was auf der Platte gehört.


    Derartiges konnte ich ich nicht vernehmen.

  • Irgendwie habe ich ein Déjà vu - das wurde doch schon mal besprochen, oder?

    Keine Ahnung, wie Kari darauf kommt - ich habe solche Geräusche nicht gehört; der Kommentator ist der gleichen Ansicht.

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  • Frescobaldi hat den Einfluss geprägt, denn die Norddeutschen Präludien sind aus den Toccaten Frescobaldis abzuleiten. Die Meister des Nordens Sweelincks-Reiniken-Hanff-Georg Böhm und Vincent Lübeck übernahmen den Stil und es wurde leidenschaftlicher affektgeladener und poetisch.
    Buxtehude hat als letzter Organist diese Einflüsse in höchstem Maße übernommen, das merkt man an seiner kühnen Tonsprache.

    Ich dachte, Lübeck und Bruhns folgen Buxtehude nach und nicht umgekehrt.

    Zitat

    Seine Werke besitzen eine markante Harmonik und haben einen eigenartigen Reiz auf die Zuhörer. Das kommt auch daher, dass er die alten Kirchentonarten verwendet.

    Wo hast Du das mit den Kirchentonarten her? Ich hätte ja gesagt, dass bei Buxtehude schon deutlich mehr "Dur-moll" und weniger "Kirchentonart" als bei Frescobaldi sei. Gerade die "markante Harmonik" scheint mir den Abschied von den Kirchentonarten zu verdeutlichen, die ja weniger "harmonisch" funktionieren, dagegen führen die Fugenthemen durch ihr festes Umreißen der Akkorde bzw. Quint- und Quarträume, wodurch sie auch deutlich "dur-moll-tonaler" wirken als die bei Frescobaldi, zu einer harmonischen Statik. Dadurch wird aber auch die formale Disposition mit dem Wechsel Toccata-Fuge-etc. zwingend (bewegte und statische Harmonik wechseln) bzw. scheint mir dadurch ein Formbewusstsein deutlicher zu sein als vorher, wodurch er wiederum sehr gut in seine Generation passt (Lully, Corelli).

    Zitat

    Buxtehude war einer der letzten Vertreter der Norddeutschen Orgelschule. Seine Romantik beeinflusste J.S.Bach sehr deutlich, nur der süddeutschen Tradition verdankt dann wiederum Bach seine formvollendete Tonsprache. Aber dadurch verliert sie die Spontaneität.

    "Romantik" ist da jetzt ein überraschender Terminus, aber im Sinne von Affektschwankung ("stylus phantasticus") nachvollziehbar. Dennoch würde ich bei Buxtehude auch gerne von "Formvollendung" sprechen - welcher Süddeutsche wäre inwiefern "formvollendeter"?

    This play can only function if performed strictly as written and in accordance with its stage instructions, nothing added and nothing removed. (Samuel Beckett)
    playing in good Taste doth not confit of frequent Passages, but in expressing with Strength and Delicacy the Intention of the Composer (F. Geminiani)

  • Wo hast Du das mit den Kirchentonarten her? Ich hätte ja gesagt, dass bei Buxtehude schon deutlich mehr "Dur-moll" und weniger "Kirchentonart" als bei Frescobaldi sei. Gerade die "markante Harmonik" scheint mir den Abschied von den Kirchentonarten zu verdeutlichen, die ja weniger "harmonisch" funktionieren, dagegen führen die Fugenthemen durch ihr festes Umreißen der Akkorde bzw. Quint- und Quarträume, wodurch sie auch deutlich "dur-moll-tonaler" wirken als die bei Frescobaldi, zu einer harmonischen Statik.

    So ist es. - Man kann Buxtehudes nur durch Abschriften überlieferte Orgelwerke bisweilen dadurch zeitlich einordnen ("Frühwerk", "Spätwerk"), dass man schaut, welche Temperatur eine Orgel braucht, damit man nicht mit Zahnschmerzen aus der Kirche rennt.

    Es gibt die ziemlich gut gestützte Hypothese, dass die große Orgel in St. Marien in 1682/83 "gleichstufiger" gemacht wurde.

    Ein Werk wie das Präludium fis-Moll BuxWV 146 mit seiner Chromatik stammt sicher aus einer Zeit, in welcher Buxtehude ein geeignetes Instrument dafür zur Verfügung hat.

    Explizites NUtzen einer Kirchentonart ("Magnificat primi/noni toni") ist eher die Ausnahme, und auch in diesen Stücken gibt es freilich dur-/moll-tonale Wendungen.

    Gruß
    MB

    :wink:

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  • Hier mal ein bisheriger Überblick über die bisherigen GAs:

    Walter Kraft (Vox Records, rec. 12/1957)

    René Saorgin (Harmonia Mundi France, rec. 1967-1970)

    Marie-Claire Alain (Erato Disques, rec. 1968)

    EDO 207/213 [7-LP-Box]

    < keine CD-Ausgabe vorhanden >

    Michel Chapuis (Valois, rec. 1972-1973)

    Lionel Rogg (EMI/HMV, rec. 1977-1978)

    [8-LP-Box]

    als CD nur eine Auswahl:

    Wolfgang Rübsam (Bellaphon, rec. 1982-1984) - Folge 1-9

    u.a.

    Harald Vogel (MDG, rec. 1984-1993)

    Jean-Charles Ablitzer (Harmonic Records, rec. 1987-1989)

    Volume 4

    Ulrik Spang-Hanssen (Classico, rec. 1990-1993)

    Inge Bønnerup (Danacord, rec. 1991)

    Ernst-Erich Stender (Ornament Records, rec. 1992-2003)

    Olivier Vernet (Ligia, rec. 1995)

    Helga Schauerte (Syrius, rec. 1999-2002)

    Volker Ellenberger, Julia Brown, Wolfgang Rübsam, Craig Cramer (Naxos, rec. 1999-2006)

    Bine Bryndorf (DaCapo, rec. 2002-2007)

    Bernard Foccroulle (Ricercar, rec. 2003-2006)

    Marie-Ange Leurent, Eric Lebrun (Bayard Musique, rec. 2005-2006)

    Hans Davidsson (Loft, rec. 2006-2007)

    Ton Koopman (Challenge Classics, rec. 2006-2008)

    Christopher Herrick (Hyperion Records, rec. 2007-2012)

    Simone Stella (Brilliant Classics, rec. 2011)

    Friedhelm Flamme (cpo, rec. 2018-2020 vorläufig)

    < wird noch fortgesetzt >

    -----

    Jetziger Stand (Juli 2022) handelt es sich um 22 Gesamtaufnahmen, die jüngste immerhin zu zwei Dritteln fertig. Damit hat man also auch schon die Qual der Wahl... 8)

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    6 Mal editiert, zuletzt von Josquin Dufay (27. Juli 2022 um 23:27)

  • Ein paar Gedanken zu dieser GA:

    (P) 1961 Vox Records SVBX 527/528/529 (3 Volumes zu je 3 LPs)

    (C) 2004 Vox Classics "VoxBox" CD6X 3613 (6 CDs) [425:36]

    rec. Dezember 1957 (St. Marien zu Lübeck) stereo

    Inhalt:

    BuxWV 76, 136-225 & Anhang 11 [ohne: 76, 138, 147*, 172, 216 & 225] 86 Werke

    *auf den LP-Sets ist es enthalten, auf der CD-Ausgabe fehlt das Stück

    Walter Kraft

    [Orgel: Totentanzorgel, Kemper & Sohn 1955]

    Die Orgel war damals ein Neubau der 1942 verbrannten Vorgänger-Orgel; sie blieb bis 1986 in Gebrauch, ehe sie selber durch einen Neubau ersetzt wurde. Walter Kraft (1905-1977) als damaliger Marienorganist hatte sie vermutlich mitkonzipiert. Somit ist mehr als verständlich, weshalb Kraft an diesem Instrument sämtliche Orgelwerke Buxtehudes einspielte, ist es doch der Ort, an dem Buxtehude fast vierzig Jahre wirkte (1668-1707).

    Klanglich ist das wirklich superb für eine nunmehr 66 Jahre alte Stereo-Aufnahme: die Orgel ist nah eingefangen worden, ohne daß ihre schiere Größe im Tutti alles verschmieren läßt. Die Register empfinde ich als gut gewählt. Das Tempo ist eher mittel, die Agogik vielleicht ein bißchen zu zurückhaltend. In meinen Ohren macht Kraft, damals schon seit über dreißig Jahren mit dieser Musik vertraut, Vieles richtig; dennoch würde ich das nicht als "historisch informiert" einordnen, da hat sich bis heute Einiges getan.

    Trotzdem: als ältester Zyklus der gesamten Buxtehude-Orgelwerke hat diese Aufnahme einen unbestreitbaren Klassiker-Status, aber er kann sich auch sehr gut gegen spätere GAs behaupten.

    Guter Start... :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup:

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    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Ansonsten würde mich sehr interessieren, ob jemand die Gesamteinspielung des Werkes von Buxtehude kennt und empfehlen kann, die unter dem Namen "Opera Omnia" unter der Leitung von Ton Koopman gerade entsteht (oder schon abgeschlossen ist?). Die enthält natürlich auch das Orgelwerk zur Gänze.

    Herzliche Grüsse
    Hudebux

    Ich besitze die komplette Box. Für ganze Werkgruppen wie das relativ unbekannte Klavierwerk oder das Vokalwerk ist sie die einzige homogene Einspielung, wenn nicht gar Gesamteinspielung. Ich habe die Einspielungen noch nicht alle gehört, muss diese Ausgabe aber dennoch nachhaltig empfehlen, da sie - auch preislich - konkurrenzlos ist und unter Ton Koopman entstanden ist, der wie wenige andere ein ausgewiesener Kenner des Buxtehud'schen Œuvres ist.

  • Eine Frage; Du schreibst:

    Buxtehude war nicht besonders religiös, deshalb ist die Orgelmusik Buxtehudes mehr Gebrauchsmusik.

    Ist das eine gesicherte Tatsache, daß Buxtehude nicht sonderlich religiös eingestellt war? Da würde mich Deine Quelle interessieren.

    Das ist eine sehr steile These, deren Begründung mich angesichts der doch recht zahlreichen liturgisch gebundenen Orgelmusik (Choralvorspiele), diverser geistlicher Kantatenwerke und zweier Oratorien - Das Jüngste Gericht (in drei Akten) und Membra Jesu Nostri (siebenteiliger Kantatenzyklus) - aber so gut wie keiner überlieferten weltlichen Vokalmusik sehr interessieren würde.

  • Das ist eine sehr steile These, deren Begründung mich [...] sehr interessieren würde.

    Ist ja schon 13 Jahre her. Damals bekam ich diese Antwort. Vgl. auch dort.

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
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    Helmut Lachenmann

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