BACH - Inventio 7 - Wie werden die Verzierungen richtig gespielt ?

  • BACH - Inventio 7 - Wie werden die Verzierungen richtig gespielt ?

    Hallo,

    Ich bin Klavier-Schüler an einer Musikschule und lerne gerade die Bach-Inventionen. Dabei sind in den letzten Wochen einige Fragen zu der korrekten Ausführung der Verzierungen aufgetaucht, die mir mein Klavierlehrer nicht ganz verständlich vermitteln konnte. Ich übe die Stücke nach der HENLE Notenausgabe, die aus meine Sicht eher eine Vorlage für Spieler ist, die bereits wissen, wie es geht. Als Anfänger benötige ich jedoch genauere Informationen.

    Deshalb hatte ich mich entschlossen, die Inventionen mit einem Notensatz-Programm neu zu schreiben, jedoch mit "ausgeschrieben" Verzierungen, weil man es manchmal bei einigen Bach-Stücken aus anderen Verlagen sieht. Das war im Prinzip auch eine gute Idee, denn dadurch habe ich der Tat erst einmal das "mathematische" Grundverständnis der Verzierungen verstanden.

    Hieß es doch vorher vom Lehrer meistens "Triller da mal einfach", so weiß ich nun schon genauer zu unterscheiden zwischen Trillern, Mordent, usw.
    Jedoch ist es so, das wenn ich glaubte, einigermaßen feste Regeln gefunden zu haben, die ich anwenden kann, so stoße ich bei einem neuen Stück plötzlich auf Stellen, wo diese Regeln scheinbar nicht mehr gelten oder gebrochen werden müßten. Auf Deutsch, ich komme nicht mehr weiter, und habe schon alle möglichen Klavierlehrer an unserer Musikschule gefragt.

    So bin ich auf Google auf die Suche nach einem Forum zu dem Thema gegangen
    und war hoch erfreut, das es in Deutschland eines gibt.

    Ich fange mal mit der Invention Nummer 7 an, weil ich die gerade lerne.

    Gleich die erste Note im F-Schlüssel hat ein Mordent-Zeichen. Diese Zeichen wird im Henle-Heft auch im Vorwort erklärt.
    Unter MORDANT sehe ich drei Noten. Die ersten beiden sind 32-tel Noten. Die dritte Note hat eine Länge von einer punktierten Achtel-Note.
    Leider steht keine Taktart vor dem Beispiel, aber ich vermute, das es das erste Viertel eines ganzen Taktes ist, ob 3/4 oder 4/4 spielt ja keine Rolle.

    Jedenfalls habe ich mich in den letzten Wochen immer an dieses Beispiel orientiert, habe also angenommen, das wenn ein Mordent (oder heißt es Mordant ??)
    im Notentext auftaucht, das ich dann zwei 32-tel Noten spiele der dritte Schlag so lange dauert, bis die entstandene Lücke wieder aufgefüllt ist.
    Will sagen, es sollte keine Pause entstehen bis zu nächsten regulären Note.

    Mein konkrete Frage zum ersten Takt der Invention 7 lautet:

    Die erste Note, das E als Mordant, spiele ich da als 32-tel, so wie das auf den beiden unteren Bildern zu sehen ist ?

    Vielen Dank !

    PS. Um den ersten Takt gleich komplett zu posten, hänge ich auch mal die restlichen Bilder an. Im vierten Viertel sieht man im G-Schlüssel ein Mordent auf dem E, und in Klammern dahinter steht ein Cadence-Zeichen. Ich frage mich nun, ob ich das so richtig ausnotiert habe, wie in den letzten beiden Bildern zu sehen.

  • Sollte schon so ungefähr sein,
    mit Betonung auf ungefähr.
    Wenn es lebendig klingen soll,
    sind so klar definierte Werte wie 16tel, 32tel etc nicht immer das Beste:
    am Anfang der Hauptnote zwei schnelle, der Rest ist ein bißchen Geschmackssache,
    wobei es darüber auch sehr differenzierte Fachliteratur gibt...
    Wichtig ist: die Gesamtlänge sollte erhalten bleiben.
    Es sei denn, Du ziehst die Verzierung vor, so daß sie eine Art Auftakt bildet;
    ist aber für Barock glaub ich nicht korrekt...

    Und der zweite Ton, scheint mir, sollte Dis statt D sein, wenn es wirklich der erste Takt ist:
    An der Stelle in e-moll zwischen e und d zu wechseln kommt mir doch sehr,
    wie sagt man? unbachisch vor...

    Gruss
    Herr Maria

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

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