Tschaikowski, Pjotr Iljitsch: Das Violinkonzert - Musik die man "stinken" hört?

  • Der Geigenton ist, sobald es hoch und laut wird unerträglich. (...) Niemand hat daran Schuld, schon gar nicht der Geiger selber, oder gar Bernstein. Den Geiger sehe ich als ein Opfer des Systems. Es hat mMn etwas hier mit zu tun, mit der gesamten Geschichte (und unser aller Geschichte, wie man gerade heute wieder sieht):

    Aha. Der Geigenton ist "unerträglich", aber die Schuld daran trägt nicht etwa der Geiger sondern "unser aller Geschichte". Wie konnte mir das bisher nur entgehen!

    Wenn Du die Hälfte meines Beitrages weglässt und ignorierst, dann entgeht Dir tatsächlich auch einiges. Was soll das?

  • Wenn Du die Hälfte meines Beitrages weglässt und ignorierst, dann entgeht Dir tatsächlich auch einiges. Was soll das?

    In der anderen Hälfte steht leider auch nichts, was erklären könnte, inwieweit "unser aller Geschichte" am angeblich "unerträglichen Geigenton" die "Schuld" tragen könnte. Ich dachte bisher immer, dass der Geiger für seinen Ton verantwortlich wäre. Ich wäre Dir dankbar für die Aufklärung dieses Irrtums.

  • :!: Meine Vorliebe bezieht sich allerdings, wie ich gerade feststelle, auf die Oistrach / Ormandy - Aufnahme von CBS P1974 C1988 (CD-Angaben) und nicht die von Dir abgebildete von 1959.

    Nur nebenbei : Es gibt zwar mehr als 15 dokumentierte Aufnahmen des Konzerts mit David Oistrakh , aber nur eine mit Ormandy , nämlich die vom Dezember ( eine Quelle nennt den 24.) 1959 . Da mögen also Rosamunde und Teleton die selber Aufnahme , und das kann ich nachvollziehen . Wobei - hinsichtlich Ormandy habe ich so meine persönliche Einschätzung . Grundsätzlich ein sehr guter Begleiter . Ansonsten : Haydn , Mozart , Beethoven - die gefallen mir nicht von ihm , es wurde - auch wenn er (nur)als Begleiter fungiert - mir gerade beim K 365 mit Gaby & Robert Casadesus deutlich , daß es auch in einer Einspielung mit Szell gibt . . Da kann jeder nachhören , was ich meine , und dann selber urteilen . Aber z.B. bei Sibelius , Rachmaninoff , auch Bruckner und andere -wie hier Tchaikowsky - ist Ormanndy unbedingt hörenswert .

    Und noch viel nebenbeier denke ich , man sollte nicht auf jeden Kommentar antworten , sondern es mit der Karawane halten , die weiterzieht .

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Zum kurzen Austausch zu Belkin (bin neugierig geworden und habe mir das Konzert angehört): Das Geigenspiel von Belkin in dem o. g. Video ist an diversen Stellen so weit entfernt vom Geforderten und erst recht vom internationalen Niveau, dass dies unmöglich Belkins wirkliches Können widerspiegeln kann. Was also führte zu einer solchen Minus-Leistung? War er damals (psychisch?) nicht bereit, musste aber spielen (weil man ihn spielen hören wollte und er das Gekd brauchte?) Belkin sehe ich nicht an, dass er ob seiner Leistung leidet, Bernstein aber steht da mit einer Leichenbittermiene, die Bände spricht. Unter diesen Umständen könnte das Nicht-geben der Hand pure Scham über das Gebotene gewesen sein. "Nur weg!", mag er gedacht haben.

  • Ich höre gerade diese Aufnahme

    und bin ganz beseelt von dem Spiel Batiashvilis. Welch geigerisches Vermögen! Ganz großartig! (was weniger von Barenboims Dirigat gilt, der sich auf sehr zurückhaltende Begleitung beschränkt).

    Beim Hören habe ich den Thread überflogen. Überraschend, wie viele Aufnahmen bisher nicht genannt wurden und wie negativ das Konzert z. T. wegkommt (noch immer wegen der damaligen Kritik?). Womöglich bin ich anspruchsloser. Mit genügt es meist, mich über die Spieltechnik und das Gestaltungs- und Ausdrucksvermögen (ja, auch Teil der Technik, bitte nicht haarspalten) der Spitzengeiger freuen zu können. Deren Kunst ist bisweilen so groß, dass es mich staunen macht.

  • Diese Aufnahme habe ich mir auch vor einigen Monaten gekauft, obwohl ich von beiden Konzerten eigentlich nichts mehr zukaufen wollte. Glücklicherweise habe ich es aber getan! Batiashvili spielt einfach phänomenal. Kaufgrund war bei mir das Anhören des Soundschnipsels mit dem Beginn des Sibeliuskonzerts: absolut elektisierend. Also auch von mir: reinhören!

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Dieses Video hat seine (für ein Klassik-Video) enorm vielen Klicks wohl eher wegen der ungewöhnlichen Zugabe:

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    Thomas Dausgaard dirigiert das BBC Scottish Symphony Orchestra bei den London Proms 2016, Solist: Pekka Kuusisto.

    Ich finde das eine ausgesprochen elektrisierende Aufführung.

    Bernd

    Fluctuat nec mergitur

  • Die aus Wien stammende Geigenvirtuosin Erica Morini nahm Peter I. Tschaikowskys Violinkonzert D-Dur op. 35 im September 1956 in der Walthamstow Assembly Hall in London zusammen mit dem von Artur Rodzinski geleiteten Royal Philharmonic Orchestra für Westminster auf. Morini spielt meinem Höreindruck nach rhetorisch stark, sie hat etwas zu sagen, was (mir) sehr nahegeht, im großen 1. Satz mit seiner Kadenz in der Durchführung genauso wie in der wehmütigen Moll-Canzonetta des 2. Satzes und im Volksfest-Finale.

    Herzliche Grüße
    AlexanderK

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