Viola da Gamba
Die Vorlage von
Eine eigene Betrachtung wert wären die Instrumente selbst.
aufgreifend, fange ich denn mal an.
Wer sich in der heutigen Zeit informieren will nutzt oft das Internet – oder etwas genauer: Wikipedia. :tee: In diesem Fall scheint es sich besonders zu lohnen: der Artikel Viola da gamba gehört zu den exzellenten.
Wie man dort erfahren kann, sind Gamben vermutlich im 15. Jahrhundert in Spanien entstanden. "Die Viola da Gamba war in der Summe eine gestrichene Vihuela da mano mit Stimmung, Bünden und Saitenzahl der Laute sowie Spielhaltung und Bogenhaltung des Rebab." "Als Produkt dreier Bautypen blieben die Violen einerseits bautechnisch ohne einheitliche Normen [...] andererseits eigneten sie sich in ihrer Vielgestalt zum solistischen Spiel als Melodieinstrument ebenso wie im Gambenconsort als Akkordinstrument – und nicht zuletzt im Generalbass."
Interessantes kann man dort auch zur allgemeinen Bauform finden. Dort wird ein "nordalpiner Typ" vom "südalpinen" unterschieden. Es wird angenommen, dass der nordalpine Typ in Flandern entstanden ist und fünf in Quarten gestimmte Saiten hatte, während der südalpine Typ aus Italien sechs Saiten in Quart-Terz-Stimmung hatte. Südlich der Alpen gibt es in diesem Zusammenhang eigentlich nur Italien; aber nördlich der Alpen sollte man schon mal etwas genauer hinsehen. Dort wurden Gamben im schon erwähnten Flandern aber auch in den (heute sog.) Niederlanden, Frankreich, England und in Deutschland gebaut. Eine interessante Frage ist: wurden Gamben auch z. B. in Böhmen, Polen und Russland gebaut?
Einige interessante Informationen zum Bau und zum Klang von englischen, französischen und deutschen Gamben kann man im Internetauftritt von Michael Pilger, einem Gambenbauer in Köln, finden. Er schreibt im Bereich Französische Gamben: "Im französischen Gambenbau kann man, wie im Englischen, verschiedene Bautraditionen unterscheiden. Der englische Einfluss ist bei den frühen französischen Gamben am deutlichsten zu erkennen." Aber auch die Instrumentenbauer in Deutschland – wie z. B. Jakob Stainer oder Joachim Tielke – berufen sich auf das englische Vorbild. Wie dem auch sei - ich für meinen Teil würde gerne mal eine von Guillaume Barbey gebaute Gambe hören. Die Instrumente von Barbey wurden u. a. von Marin Marais und Antoine Forqueray benutzt.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Stimmung der Gambe. Dazu kann aber jemand anders besser beitragen.
Im 17. Jahrhundert gab es in Frankreich einen Trend zur Basslastigkeit, der der Bassgambe die siebte Saite in Kontra-A brachte. Dieser Trend wurde später im übrigen Europa übernommen.
Im 18. Jahrhundert entstanden die beiden Diskantgamben-Typen Dessus de viole und Pardessus de viole die als Alternative zu Violine, Oboe und der noch neuen Querflöte eingesetzt wurden. Die Instrumentenbauer nahmen technische Modifikationen vor um den Klang zu verbessern, waren dabei nicht erfolgreich. Im Gegenteil: es gab eine Abnahme der charakteristischen Eigenschaften.
Die Instrumente der Viola da Gamba Familie fielen im sog. empfindsamen Zeitalter in Ungnade. Der Klang der Instrumente der Viola da Braccio Familie wurde als angenehmer empfunden.
Erst im Zuge der Historischen Aufführungspraxis nahm das Interesse an der Viola da Gamba wieder zu.
Sooo ...
der Anfang ist gemacht. Mal sehen was 'draus wird
Arcangelo