Schumanns 4. Symphonie - die "Symphonische Phantasie"

  • So, jetzt hab ich mir, auch weils grade günstig war, mal die Symphonien mit James Levine und dem Philadelphia Orchestra schicken lassen, und bin ganz angetan - der Orchesterklang etwas knallig, aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden, vor Allem mit den Tempi...

    Gruss
    Herr Maria

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • RE: Schumann mit Levine u.a.

    So, jetzt hab ich mir, auch weils grade günstig war, mal die Symphonien mit James Levine und dem Philadelphia Orchestra schicken lassen, und bin ganz angetan - der Orchesterklang etwas knallig, aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden, vor Allem mit den Tempi...

    Gruss
    Herr Maria


    Hallo philmus,

    nach den Meinungen der Hörer hier und in anderen Klassikforen ist die Levine-GA mit den Berliner PH (DG) noch knalliger. Ich habe vorige Woche intensiv in die TOP klingenden Hörschnipsel beider Levine - GA (RCA und DG), die auch von der Länge her ein rundes Bild geben, reingehört und war überrascht nach Karajan, Bernstein und Szell eine so packende Sicht in TOP-Klangqualität hören zu können.

    Mein Ergebnis: :thumbup: Die Levine-GA mit den Berliner PH (DG, DDD) könnte mir verdammt gut gefallen - die steht auf meiner Einkaufsliste !


    Ich habe jetzt nochmal die Sinfonien Nr.1 und 4 mit Gardiner (DG) gehört: Straff und packend dirigiert, schöne Pauken, aber bei den Höhepunkten kommt das HIOP-Orchester einfach nicht raus - es fehlt der große dramatische Sound bei vollem Orchester. Da fehlt einfach etwas, das einen mitreisst.

    :faint: Ich habe die Sinfonie Nr.4 mit Karajan (DG) dagegen gehört - :thumbup: welch eine Spannung wird dagegen aufgebaut - eine Wahnsinnsaufnahme !!! So will ich Schumann hören !

    :wink: :D Meinen aufrichtigen Gruß an die Karajan-Gegner.

    ______________

    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

  • Ich habe die Sinfonie Nr.4 mit Karajan (DG) dagegen gehört - welch eine Spannung wird dagegen aufgebaut - eine Wahnsinnsaufnahme !!! So will ich Schumann hören !

    Von Karajan gibt es übrigens auch einen spannenden Probenausschnitt dieser Sinfonie auf YouTube!

  • Schumann mit Levine (DG)

    Hallo Schumann-Freunde,

    nach den mannigfaltigen Empfehlungen und meinen vorab gewonnen Höreindrücken habe ich mir die GA der Schumann-Sinfonien mit Levine / Berliner PH (DG, 1988,1992, DDD) zugelegt:
    Ich hätte noch vor einem Monat nicht erwartet, das ich nach meinen Favoriten Szell (Sony), Bernstein (Sony) und Karajan (DG) einen Schumann präsentiert bekommen könnte, de so packend und geladen ankommt.
    Ich hatte auch in Levines Philadelphia Orchestra-Aufnahmen eingehört, die auch überzeugend klangen, aber nicht ganz den so mit Hochspannung geladen sind. Sie waren irgendwie braver.

    Noch vor kurzem habe ich die wirklich sehr gut und fetzig gespielten Gardiner-Aufnahmen (DG) bekommen: Straffes Tempo, emotionaler Zugriff, gute Pauken --- aber die HIP - Besetzung verhindert, das komplexe Passagen die richtige Wirkung auf den Hörer erhalten. Es fehlt mir einfach das "Gänsehautfeeliing".


    Wie wunderbar packend ein Sinfonieorchester klingen kann, davon kann man sich bei Levine mit den Berliner PH überzeugen - fantastisch ! Auch die DG-DDD-Klangwiedergabe läßt keine Klangwünsche offen und klingt weit natürlicher als technisch bedingt die Szell- und Bernstein-Aufnahmen bei SONY.
    Levine ist den forschen Karajan-Tempi sehr ähnlich (freilich nicht so rasend wie Szell) und setzt von der Interpretation stellenweise sogar noch einen drauf.

    :!: Meine Begeisterung für Levine bezieht sich auf die herrlich frische Frühlingssinfonie Sinfonie Nr.1 und die Sinfonie Nr.4 (beide Aufnahmen von 1992).

    Während ich meinem Neuzugang, der Schumann-Sinfonien-GA mit Levine bei den Sinfonien Nr.1 und 4 (DG, 1992, DDD) äußerst angetan war und bin, so stelle ich bei den Sinfonien Nr. 2 und 3 (beide früher nämlich bereits 1988 aufgenommen) doch fest, das Karajan hier stellenweise deutlich souveräner und schlüssiger interpretiert.
    Levine kommt natürlich zu Gute, das die Berliner PH (frech gesagt) durch Karajan wissen, wie sie ihren Schumann spielen müssen. Schon daher sind Levine auch dort mitreissende packende Aufnahmen, der Sinfonien Nr.2 und 3 gelungen, die auch bei mir nicht ungehört liegen bleiben werden. Levine dreht auf, bei ihm ist kein Takt langweilig ! Karajan (und meine weiteren Favoriten) bringen aber stellenweise mehr Details rüber, die bei Levine (nur machmal) im Forte steckenbleiben.


    :vv: Die von Ralph im Vorbeitrag genannten Karajan-Proben (u.a. mit den Wiener Sinfonikern) habe ich mir angesehen. Da kann man sehen wer die Werke wirklich kennt und wie man diese interpretieren muss - große Klasse !


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    DG, 1988 und 1992, DDD


    Einziges Manko bei der Levine-GA ist die Manfred-Ouvertüre, die von Levine soweit gut interpretiert wird. Er setzt teils andere ungewohnte Akzente. Aber --- die Aufnahmen scheint aus verschiedenen Takes zusammengeschnitten zu sein. Es sind deutlich über Kopfhörer an drei Stellen im ersten Drittel Schnitte zu hören.
    *** An der Manfred - Ouvertüre kommt an Bernstein (SONY) offenbar keiner vorbei !

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    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

  • Irgendwie finde ich bei youtube nur ganz wenige Komplettvideos mit bewegten Bildern, zum Beispiel Zinman.

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    Bräuchte aber zu Vergleichszwecken mehr, vor allem bei den Satzübergängen ...

  • Ich habe von der Vierten Aufnahmen mit Furtwängler, Dausgaard (beide Versionen), Bernstein/NYP und WP, Inbal/PO, Szell/CO, Solti/CSO, Zinman/Tonhalle, Harnoncourt/COE und Sawallisch/SD. Die eierlegende Wollmilchsau habe ich bei der Vierten auch noch nicht gefunden. Ich schwanke bei der Wahl, welche Aufnahme ich höre, letztlich immer zwischen Bernstein/Wiener Philharmoniker und Dausgaard/Schwedisches Kammerorchester, die nun ziemlich unterschiedlich ausfallen.
    Bernstein bietet Wucht, Pracht, nicht einmal besonders langsame, in den Relationen für meine Geschmack stimmige Tempi, die Aufnahme könnte klanglich differenzierter sein und mehr Druck in der Tiefe haben, ist aber sehr akzeptabel. Vor allem die Steigerung zum Finale hin habe ich letztlich nirgends überzeugender gehört, wobei ich Levine immer noch nicht habe.

    Dausgaard wählt sehr, sehr schnelle Tempi, man hört enorm viel, insbesondere bei den Holzbläsern; zum Glück bleibt er agogisch noch einigermaßen flexibel; bewundernswert ist, wie das das Orchester umsetzen kann. Hut ab. Das einzige, was mir schmerzlich fehlt, aber natürlich konzeptimmanent fehlen muss, ist die Wucht, bspw. zu Beginn des Finalsatzes, die ich bei Bernstein so genieße. "Unemotional" ist jedenfalls Dausgaards Aufnahme auch nicht. Der Klang ist den Transparenzintentionen entsprechend gut durchhörbar, klar gestaffelt, da kann man nicht meckern.
    Urfassung

    überarbeitete Version

  • Bei aller Furtwängler-Verehrung möchte ich neben dessen Aufnahme nachdrücklich die wirklich wunderbare Hamburger Live-Aufnahme Günter Wands mit dem Sinfonieorchester des NDR (rec. 30.9. - 2.10.1990) empfehlen:


    Klangschön bis zum Äußersten, fetzig, beseelt, eine reine Wonne. Und ich bin mir bei Günter Wand sicher, dass jede kleinste Kleinigkeit der Partitur akribisch umgesetzt wurde. Das machte er nämlich immer so.

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

    Einmal editiert, zuletzt von music lover (23. Mai 2022 um 15:24)

  • Karajan mit den Berliner und Wiener PH

    Von den Schumann-Sinfonien mit Karajan habe ich noch eine ältere GA-Ausgabe (DG), in der nicht seine Wiener PH-Aufnahme enthalten ist; wie in der Neuausgabe.
    Das hat mich immer schon gewurmt und deshalb habe ich mir diese Einzel-CD mit Schumann 4 und Dvorak 8 gekauft:

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    DG, 1985, DDD

    Karajan ist in meinen Augen und Ohren schon ein ganz famoser Schumann-Dirigent. Seine DG-Aufnahme mit den Berliner PH von 1971 der Sinfonie Nr.4 hatte ich schon 2014 als meine Favoritenaufnahme genannt. Kann dieses Ereignis (so kann man es wirklich nennen) noch übertroffen werden ?
    Wie ich durch abgebiltere CD mit seiner DG-Aufnahme mit den Wienern von 1985 feststellte = NEIN !
    Karajan, wie gewohnt auf hohem Niveau ... aber irgendwie ohne die gefühlte Hingabe, die Emotionen und auch die Präzision !! Selbst der recht dicke Klang aus Wien kann kaum richtig überzeugen.
    Welch wunderbare Details wurden in Berlin 1971 präsentiert ... ja, richtig auch alle Paukenstellen sind alle präsent und geben den (wo angebracht) rhythmischen Drive. Kann das noch besser gehen ?
    *** Die Karajan-Aufnahme der Vierten - mit den Berliner PH , die mich von Anfang an geprägt hat, bleibt für mich an der Spitze.

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    DG, 1971, ADD


    ***OT:
    Auch die Dvorak 8 mit den WPH ist für sich gesehen sehr hörenswert und macht schon Spass. Aber dennoch irgendwie zu altermild.
    Welch ein Unterschied zu der Hammeraufnahme mit den Wiener PH (DEcca) = Ja, hier waren es die WPH, die hier 1960 einfach das NonPlus Ultra an Emotion, Spannung lieferten; im Finale herrlich überdreht mit einer überschwänglich lebensfrohen Aussage .... so wie auf dem Niveau der spitzenmässigen Dohnanyi-Aufnahme - ebenfalls (Decca) ...

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    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

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