Älter werden im Orchester

  • Älter werden im Orchester

    Hallo,
    der WDR hat mit meiner Band, dem Sinfonieorchester Münster, eine Sendung über das Älterwerden im Orchester produziert.
    Anhand des Beispiels meines Kollegen Willibert Steffens wird darüber berichtet, unser GMD kommt auch zu Wort und ich finde das ganze recht gelungen.

    Vielleicht interessiert euch das Thema ja auch, hier kann man es sich anschauen:

    http://www.wdr.de/tv/quarks/send…1/006_alter.jsp

    LG,
    Michael

  • Hallo Michael,

    danke für den Link. Ein interessantes Thema! Irgendwann muss sich jeder Aktive dazu mal Gedanken machen. Die Schnelligkeit der Finger kann wirklich nur durch permanentes üben erhalten werden. Im Moment ist das bei mir noch nicht das Thema, aber nachgedacht habe ich darüber schon auch. Als Streicher brauche ich mir zumindest bezüglich der Muskulatur im Lippenbereich glücklicherweise keine Gedanken machen. Man achtet aber sehr stark darauf, was man so mit den Händen arbeitet. Da kann schon jedes Küchenmesser beim Gemüseschnipseln zur Bedrohung für die Finger werden. ;(

    LG
    corda vuota

  • Finde ich auch ein interessantes Thema und einen schönen Link. Danke.

    Umso erstaunlicher, dass es dann doch wieder Musiker gibt, denen das Alter nichts anzuhaben scheint. Ich habe noch einige hochbetagte Jazzer live auch solistisch nach wie vor beeindruckend spielen erlebt, z.B. bei meinem eigenen Instrument den damals 88-jährigen großartigen Bassisten Milt Hinton oder zuletzt den 81-jährigen Klarinettisten Rolf Kühn, wie sie Musiker, die mindestens ihre Enkel sein könnten, glatt an die Wand spielten und das waren durchaus auch sehr gute Musiker.

    :wink: Matthias

  • Hallo Michael,

    Vielen Dank, guter Bericht. Und nicht nur wegen des Hauptthemas interessant. Aus eigener Erfahrung in einem ganz anderen Metier, erlebe ich täglich, dass die Erfahrung der älteren Kollegen ein großer Vorteil ist. Buchhalten ist aber auch weniger sportlich. :) Wie Matthias, fallen auch mir gerade im Jazz besonders viele Musiker ein, die im hohen Alter wunderbar gespielt haben. Aber auch in der klassischen Musik gibt es genug Beispiele. Der soeben 80 gewordene Alfred Brendel hat ja erst vor zwei Jahren seine Konzerttätigkeit aufgegeben. In einem Interview konnte man lesen, dass er auch Tricks aus dem verlinkten Text angewendet hat. Vor allem anstrengendes Repertoire aussortiert, z.B. Brahms 2. Mir fällt zu dem Thema auch eine sehr berührende Szene ein, aus dem alten "Phantom in der Oper" Film mit dem wundervollen Claude Rains. Der Dirigent merkt, dass Fehler sich einschleichen, fragt nach und will auch beruhigen. Aber der Protagonist, Geiger, sieht selbst, dass er auch seinen Ansprüchen nicht mehr richtig gerecht werden kann. Traurig, aber eben doch alles natürlich. Und wir alle haben viel Zeit uns darauf vorzubereiten.

    Gruß, Frank

    Gruß, Frank

    Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu.

  • Mit dem sich darauf vorbereiten ist es so eine Sache.
    Pianisten sind sicher länger in der Lage, Ihre Technik zu erhalten, dafür gibt es viele Beispiele.

    Bei Streichern ist das leider nicht der Fall, Ausnahmen wie Casals bestätigen die Regel.
    Jedenfalls ist die Welt voll von Sängern und Streichern, welche nicht rechtzeitig Konsequenzen ziehen.

    Man muß als Orchestermusiker ja nicht aufhören, man kann sich zurücksetzen lassen als Solo oder "vorsichtiger" werden, halt durch Erfahrung Mäkel kaschieren. In Deutschland wird man nicht aus dem Orchester geschmissen, wenn's mal nicht mehr so gut läuft.

    Das schlimmste ist in jedem Falle, seinen eigenen Ansprüchen nicht mehr gerecht zu werden. Dagegen kämpfe ich auch an, da lasse ich nichts schleifen.

    :wink:

    Michael

  • Lieber Michael!

    Nach Deiner CD, die ich mir wieder einmal anhörte :juhu: :juhu: :juhu: , kann ich mir nicht vorstellen, dass Du "schlechter" geworden bist :shake: :shake: , im Gegenteil denke ich. :yes: :yes:

    Noch viel Erfolg wünscht Dir Peter aus Wien. :wink: :wink:

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