VERDI: Macht des Schicksals - Meiningen, Staatstheater, 06.02.2009 (Premiere: 28.11.2008)
(Dies als Wiedereinstellung "von drüben" (dem anderen Forum), für ThomasBernhard, der gestern dort war (nicht "drüben", sondern in Meiningen))
Bevor ThomasBernhard mir hier zuvorkommt, weil ich es nicht schaffe, eine längere Kritik zu schreiben (er geht entweder am 17.4., 19.4., 17.5. oder am 29.5. da hin, wie er beim letzten Frankfurter Taminotreff mir sagte), muß ich nun doch endlich mir die Zeit nehmen, und meinen Bericht schreiben...
Also: Auf Einladung eines sehr netten Arbeitskollegen, dessen Lebensgefährtin die Hauptrolle in der Aufführung sang, sind "die pfuetzin" und ich am 6. Februar 2009 nach Meiningen ins südthüringische Staatstheater in Verdis Macht des Schicksals gefahren.
Das Theater selbst ist ein kleines, sehr nettes Haus, wir saßen im ersten Rang, ganz links vorne und konnten den Musikern im Orchestergraben auf die Noten schauen. Von dort hatten wir einen guten Blick auf's Geschehen, und "die pfuetzin" meinte, daß es mehr so kleine Theater geben sollte, denn da ist man viel näher dran, und damit viel mehr dabei. Hier sitzt man also nicht nur sprichwörtlich in der ersten Reihe...
Zunächst zu den Akteuren:
Musikalische Leitung: Hans Urbanek
Regie: Ansgar Haag
Bühnenbild: Bernd-Dieter Müller
Kostüme: Annette Zepperitz
Chor: Sierd Quarré
Dramaturgie: Dr. Klaus Rak
Regieassistenz: Regine Arnold
Inspizienz: Sibylle Pflänzel
Soufflage: Johanna Hoffmann
Studienleitung: Robin Philips
Musikalische Einstudierung: Elisa Gogou, Elisabeth Höchbauer, Ettore Prandi, Ute Weickenmeier
Marchese von Calatrava: Jörn E. Werner / Roland Hartmann
Leonore: Alla Perchikova / Bettine Kampp
Don Carlos: Dae-Hee Shin
Alvaro: Xu Chang
Pater Guardian: Dominik Nekel / Jörn E. Werner
Fra Melitone: Roland Hartmann / Erwin Belakowitsch
Preziosilla: Maida Karišik
Trabuco: Stan Meus
Alcalde: Sang-Seon Won
Curra: Ute Dähne
Feldchirurg: Lars Kretzer, Peter Thorn
Chor und Extrachor des Meininger Theaters
Meininger Hofkapelle
Von den Doppelbesetzungen weiß ich leider nur, daß in "unserer" Aufführung die Leonore von Alla Perchikova gesungen wurde, evtl. verrät mir mein Kollege ja noch mal, wer von den anderen möglichen Doppelbesetzungen an diesem Abend dran war.
In Meiningen wird die Geschichte von Italien nach Mexiko in die Zeit kurz vor der Revolution Ende des 19. Jahrhunderts verlegt. Das für Meiningen sehr umfangreiche Programmheft geht auf diese geschichtlichen Details in Ruhe ein, und erklärt sogar darüber hinaus viel über die Geschichte Mexikos.
In Meiningen singt und spielt ein noch recht junges Ensemble, so merkt man sehr deutlich die Spiellust und -freude, sowohl im Orchester als auch auf der Bühne.
Andererseits ist das Einzugsgebiet Meiningens ein anderes, als z.B. der Opernhäuser im Rhein-Main Gebiet, und so ist die Inszenierung eher traditionell, was aber insbesondere bei der Verlegung der Handlung nach Mexiko hilfreich ist.
Die Handlung kommt fliessend rüber und die Personenführung tut das Ihre, um keine Statik auf der Bühne entstehen zu lassen.
An unserem Abend war Alla Perchikova stimmlich indisponiert, sang aber trotz einer Erkältung. Uns fiel es nicht auf, sie sang hervorragend. Auch bei den anderen Sängern ist uns nichts Negatives aufgefallen.
Kurz: Es hat uns sehr gefallen, wir können es empfehlen. Mal sehen, was ThomasBernhard zu berichten weiß...
Bilder etc. direkt aus dem Theater unter:
http://www.das-meininger-theater.de/index.php?m=10…ID_Vorstellung=