Nachama, Estrongo (Eto) (1918 – 2000). Sänger
Der Bariton Estrongo Nachama wurde am 04. Mai 1918 in Thessaloniki geboren und betätigte sich anfangs im Geschäft seines Vaters, eines Getreidegroßhändlers, machte jedoch dann eine Ausbildung zum Synagogenkantor. Während des 2. Weltkriegs wurde er zur griechischen Armee einberufen und nach der Niederlage Griechenlands mit seiner Familie 1943 deportiert. Seine Familie wurde ermordet, Nachama selbst überlebte Buchenwald und Auschwitz. Er ist Überlebender des sog. „Todesmarsches“. Nach seiner Befreiung siedelte er sich in Berlin an, wo er durch Radioübertragungen des RIAS, des Deutschlandradios, zahlreichen Plattenaufnahmen und weltweiten Auftritten bekannt wurde. Dem Ruf an die Berliner Staatsoper 1951 kam er jedoch nicht nach, er blieb Oberkantor der Jüdischen Gemeinde zu Berlin (1947-2000). Nachama setzte sich besonders für die Verständigung zwischen Juden und Christen ein. Einer seiner letzten „Auftritte“ fand im April 1998 im Berliner Dom statt. Estrongo Nachama starb am 13. Januar 2000 in Berlin („Seine Lust war Singen. Sein Leben war Gebet.“).
An die Moderation: Änderung am 30.06.2009