Bachs Passacaglia für Orgel BWV 582

  • Bachs Passacaglia für Orgel BWV 582

    Zum Begriff

    Die Passacaglia ist eine spezielle Variationsform, bei der sich die einzelnen Variationen über einer wiederkehrenden Basslinie (Basso ostinato) entwickeln. Ursprünglich war die Passacaglia ein spanischer Volkstanz ("pasar una calle" bedeutet "eine Straße entlang gehen"). Eng verwandt mit der Passacaglia ist die Chaconne. Oft werden beide Bezeichnungen synonym verwendet, eine Abgrenzung gegeneinander ist kaum möglich (historische Quellen behaupten beispielsweise, eine Passacaglia stehe in Moll und eine Chaconne in Dur, wobei es hier genug Gegenbeispiele gibt - widersprüchlich sind auch die Angaben zum Tempo: einige Quellen geben an, eine Passacaglia werde langsamer gespielt als eine Chaconne, einige Quellen beschreiben die Tempi genau umgekehrt).

    Johann Sebastian Bach benutzte diese Variationsform in seinen überlieferten Werken nur zweimal explizit, nämlich in der Ciaconna der Partita d-moll für Violine solo BWV 1004 und in der Passacaglia für Orgel BWV 582.

    Datierung, Überlieferung und Vorbilder

    Vorbilder bei der Passacaglia BWV 582 waren offenbar drei Werke von Dietrich Buxtehude: die Ciaconen BuxWV 159 und 160 sowie die Passacaglia BuxWV 161. Diese drei Werke sind zusammen mit BWV 582 in einer handschriftlichen Quelle überliefert, die auf das Jahr 1714 datiert wurde. Der Bach-Forscher Hans-Joachim Schulze vermutet, dass neben BWV 582 auch die drei Werke von Buxtehude über Johann Sebastian Bach in diese Handschrift gelangt sind und er sie demzufolge gekannt haben muss. Jean-Claude Zehnder hat darauf hingewiesen, dass der Orgelsatz von BWV 582 Ähnlichkeiten mit demjenigen des ab 1713 entstandenen "Orgelbüchlein" hat, so dass BWV 582 auf 1713 oder 1714 zu datieren ist.

    Bach hat den offenbar von Buxtehude geschaffenen Typus der Pedaliter-Passacaglia bzw. -Chaconne (bei dem der Basso ostinato mit dem Orgelpedal gespielt wird) in BWV 582 nicht einfach übernommen, sondern ist wesentlich über sein Vorbild hinausgegangen. Es ist aufschlussreich, einige Merkmale zu vergleichen:

    • Buxtehude benutzt eine viertaktige Basslinie, die vom Grundton aus gesehen auf der Unterquart endet (also funktionsharmonisch auf der Dominante) und damit zum Ende hin offen ist. Bach dagegen verwendet eine achttaktige Linie, die mit dem Grundton sowohl beginnt als auch endet und damit in sich abgeschlossen ist.
    • Bei Bach fällt im Vergleich zu Buxtehude die konsequente motivische Durchgestaltung von der ersten Variation an auf. Die ersten Takte von BWV 582 erscheinen beinahe als ein Zitat des Beginns von BuxWV 161 (man höre beide Werke im Vergleich!), aber anders als bei Buxtehude enthält der erste Takt bei Bach schon das motivische Material, das in den ersten beiden Variationen verwendet wird.
    • Bach schliesst die Passacaglia mit einer umfangreichen Fuge ab, deren Thema die erste Hälfte der Basslinie ist. Auf diese Fuge wird weiter unten noch näher eingegangen, bei Buxtehude findet sich dergleichen nicht.

    Das Werk

    Im folgenden werden Passacaglia und anschliessende Fuge genauer betrachtet - freie Noten für BWV 582 sind beispielsweise hier verfügbar.

    Zu Beginn wird die Basslinie einmal unbegleitet im Pedal gespielt, daran schliessen sich 20 Variationen an:

    • Variation 1: Dreistimmiger, eher harmonisch orientierter Satz in den Manualen, Motivik ähnlich dem Beginn von BuxWV 161 (siehe oben).
    • Variation 2: Motivik wie in Variation 1, aber andere harmonische Ausdeutung der Basslinie.
    • Variation 3: Der Satz wird nun linearer - neues Motiv ist eine mit einem Quartsprung beginnende Achtellinie, die danach in Sekundschritten auf- oder absteigt. Zum Schluss der Variation verdichtet sich der Satz zur Vierstimmigkeit, wobei die Bewegung von zwei auf- gegen zwei absteigenden Linien den Eindruck der Verdichtung noch verstärkt.
    • Variation 4: Wiederum ein neues Motiv - eine in Sekundschritten aufsteigende Folge aus zwei Sechzehnteln und einem Achtel, die auch in der Bewegung umgekehrt wird.
    • Variation 5: Hier wird die Basslinie verändert - aus dem auftaktigen Vierteln werden nun Achtelpausen mit zwei folgenden Sechzehnteln, wobei jeweils eines der Sechzehntel ein Ton ist, der nicht zur ursprünglichen Linie gehört. Durch diese Änderung ist der Bass nun an der Motivik der Oberstimmen beteiligt - das neue Motiv besteht aus zwei Sechzehnteln mit einem sehr prägnanten Oktavsprung abwärts, gefolgt von einem Achtel mit Quartsprung aufwärts.
    • Variation 6: Die Basslinie ist wieder unverändert, aus den drei Oberstimmen bilden sich auf- und absteigende durchgehende Sechzehntelbewegungen.
    • Variation 7: Die Sechzehntelbewegung schiebt sich nun sozusagen ineinander, wodurch der Satz verdichtet wird.
    • Variation 8: Sechzehntelbewegung und Satz verdichten sich weiter.
    • Variation 9: Als neues Motiv erscheint nun eine Dreiklangsbrechung aus drei Sechzehnteln und einem Achtel - das Motiv erscheint zuerst im Bass, der hier ähnlich wie in Variation 5 verändert wird.
    • Variation 10: In der obersten Stimme erscheint nun eine durchgehende Sechzehntelbewegung, die von den übrigen Stimmen einschliesslich der Basslinie akkordisch begleitet wird. Auch hier ist das Bassthema verändert (Verkürzung der Halben zu Vierteln mit nachfolgender Pause).
    • Variation 11: Was nun folgt, könnte man als "Passacaglia paradox" bezeichnen: Die Basslinie erklingt im Sopran! Begleitet wird sie von einer durchgehenden Sechzehntellinie, diese Variation ist damit quasi ein Bicinium.
    • Variation 12: Die Basslinie erklingt weiterhin im Sopran (geringfügig verändert), nun begleitet von einem dichten dreistimmigen Satz, an dem auch das Pedal beteiligt ist.
    • Variation 13: Das Pedal pausiert, der Satz lockert sich zum Trio auf. Die Basslinie ist nun nicht mehr im Sopran, sondern sozusagen in der Mittelstimme "untergetaucht", wobei sie auch noch umspielt wird (ähnlich der verzierten Melodie in einer Choralbearbeitung).
    • Variation 14: Der Satz lockert sich weiter auf zu zweistimmigen Akkordbrechungen, deren tiefste Noten die Basslinie andeuten, die ursprüngliche Linie hat sich weiter "verflüchtigt".
    • Variation 15: Nun gibt es nur noch einstimmige Akkordbrechungen, in denen man die Basslinie mehr erahnen als deutlich hören kann. Hier ist quasi das Maximum an "Verflüchtigung" erreicht.
    • Variation 16: Die Basslinie erklingt wieder dort, wo man sie erwartet - im Bass. Gleichzeitig wird der Satz bis zur Sechsstimmigkeit verdichtet, ein enormer Kontrast zur vorangegangenen Variation.
    • Variation 17: Nun folgt quasi ein Trio mit durchgehender Sechzehnteltriolen-Bewegung in den beiden Oberstimmen, wobei die Triolen eine weitere Beschleunigung bewirken.
    • Variation 18: Wieder wird die Basslinie verändert - die auftaktigen Viertel werden zu einer Achtelpause mit nachfolgender Achtel. Die Oberstimmen bilden einen dichten, kompakten dreistimmigen Satz.
    • Variation 19: Die Basslinie erklingt nun wieder unverändert. Im dreistimmigen Satz der Oberstimmen bildet sich eine durchgehende Sechzehntelbewegung, die sich durch Wiederholungen auf gleicher Tonhöhe mehr und mehr zu stauen scheint.
    • Variation 20: Der Satz in den Oberstimmen verdichtet sich zur Vierstimmigkeit, Sechzehntelbewegung in jeweils zwei Stimmen parallel, auch hier wieder zahlreiche Wiederholungen auf gleicher Tonhöhe, die Stauung und Verdichtung erscheint schon fast unerträglich - die Variation endet mit einem achtstimmigen (!) Akkord.

    Wer meint, es müsse nun Schluss sein, denn es sei ja keine weitere Steigerung mehr möglich, irrt - es folgt eine vierstimmige Fuge, deren Thema die erste Hälfte der Passacaglia-Basslinie ist. Dieses Thema wird schon in der Exposition mit einem durch Achtelrepetitionen charakterisierten ersten Gegenthema verknüpft, das wiederum aus der zweiten Hälfte der Basslinie abgeleitet ist, später kommt ein aus Sechzehntelketten gebildetes zweites Gegenthema hinzu - es handelt sich hier schon fast um eine Permutationsfuge, bei der das Thema immer fest mit mehreren Gegenthemen verknüpft ist.

    Die Exposition der Fuge beginnt mit dem achtstimmigen Schlussakkord in Takt 168, der schon die erste Note des Fugenthemas enthält. Das Thema erklingt im Alt, Gegenthema 1 (Achtel) im Tenor. Ab Takt 173 Thema im Sopran, Gegenthema 1 im Alt, Gegenthema 2 (Sechzehntel) im Tenor. Nach kurzem Zwischenspiel ab Takt 180 Thema im Bass, Gegenthema 1 im Sopran, Gegenthema 2 im Alt, danach (Takt 185) Thema im Tenor, Gegenthema 1 im Bass, Gegenthema 2 im Sopran - damit ist die Exposition abgeschlossen.

    Ab Takt 191 beginnt die nächste Durchführung mit Thema im Alt, Gegenthema 1 im Tenor, Gegenthema 2 im Bass. Ab Takt 197 wird der Satz zum Trio reduziert. Das Thema erklingt nun in Dur in der Unterstimme, die Mittelstimme spielt Gegenthema 1, die Oberstimme Gegenthema 2. Nach kurzem Zwischenspiel in Takt 208 Thema erneut in Dur in der Mittelstimme, Gegenthema 1 in der Oberstimme, Gegenthema 2 in der Unterstimme. Wiederum Zwischenspiel, ab Takt 220 wieder vierstimmiger Satz, Thema im Bass, Gegenthema 1 im Alt, Gegenthema 2 im Sopran.

    Ab Takt 225 wieder dreistimmiger Satz und Zwischenspiel, Thema ab Takt 233 im Tenor (Gegenthema 1 im Bass, Gegenthema 2 im Alt) als Beginn der nächsten Durchführung. Ab Takt 245 wieder vierstimmiger Satz, Thema im Sopran, Gegenthema 1 im Tenor, Gegenthema 2 im Bass. Ab Takt 255 Thema im Bass, Gegenthema 1 im Alt, Gegenthema 2 im Tenor. Als Beginn einer gewaltigen Steigerung zum Schluss ab Takt 271 (nach Trillern im Manual und Sechzehntelketten im Pedal) dann in hoher Lage der letzte Themeneinsatz: Thema im Sopran, Gegenthema 1 im Alt, Gegenthema 2 im Bass. Ab Takt 281 sich wiederholende Sechzehntelfiguren, Takt 285 neapolitanischer Sextakkord mit Fermate, ab Takt 287 wieder sich wiederholende Sechzehntelfiguren, Takt 290 Orgelpunkt und vorgeschriebene Tempoverlangsamung ("Adagio"), siebenstimmiger Schlussakkord mit Doppelpedal.

    Kennzeichnend für Bach als Komponist ist, dass er Vorbilder nicht einfach nur übernimmt, sondern sie konsequent weiterentwickelt und bei gleichzeitiger Konzentration der motivischen und kontrapunktischen Arbeit wesentlich über sie hinausgeht - so auch in dieser Passacaglia, die nach ihm zahlreiche Komponisten zu ähnlichen Werken inspiriert hat.

    Viele Grüße,
    Fugato

  • Es ist wirklich jammerschade, dass Bach in der Form der Chaconne/Passacaglia nur zwei großangelegte Werke hinterlassen hat. Jedenfalls, wenn man mal von Sonderfällen wie dem Crucifixus der h-moll-Messe oder den Goldberg-Variationen absieht.

    Es dürfte sich herumgesprochen haben, dass die traditionelle Spielart, im Piano oder Pianissimo zu beginnen und in einem langgezogenen Crescendo, unterbrochen nur durch die geringstimmigen manualiter-Variationen, am Ende der Passacaglia (vor der Fuge) ein Fortissimo zu erreichen, ihre Wurzeln im 19. Jhd. hat. Reger etwa schrieb für seine Passacaglien diese Ausführung vor.

    Bei diesem Werk dürfte es angemessen sein, zu beherzigen, was eine Abschrift des Werkes (ein Autograph ist ja leider nicht überliefert) als Überschrift trägt: "pro Organo pleno". Von Anfang an.

    Meine Lieblingseinspielungen von BWV 582 sind:

    Ton Koopman, Garrels-Orgel der Grote Kerk zu Masssluis, Niederlande, Juni 1994
    Kevin Bowyer, Marcussen-Orgel der Sct. Hans Kirke zu Odense, Dänemark, 13.-18. März 1997
    (Letztere gekoppelt mit einer fulminanten Einspielung des "Driiten Theils der Clavier-Übung")

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • [Es folgen Kopien aus Schöne Orgelstücke von Bach u.a.. :gurni: ]


    3/8: BWV 582 / 540 / 565
    Schon mal schön, der 582-Anfang!
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    Koopmans BWV582 ??? - also mir gefällt diese Aufnahme leider gar nicht.

    (Ist ein Sakrileg, so was öffentlich zu sagen, ich weiß ... :hide: ).

    Aber für mich klingt das nach "Wurstmaschine" oder Jahrmarktsorgel -
    keinerlei Registrierkunst, alles von vorn bis hinten in einer Klangfarbe "runtergehauen",
    als gäbe es auf einer Orgel keine Register.
    Und dann dieses dauernde Getriller und "Rumverziehren".
    Spätestens nach dem 10. Takt denke ich "Ja, ich weiß, Du kannst es",
    und es geht mir dermaßen auf den Keks, dass ich nur mehr darauf warte, wo er den nächsten "Tirili" reinhaut.
    Immerhin höre ich wenigstens aus diesem Grund noch durch bis zum Schluss
    und fühle mich dabei wie auf auf einer Autobahn -
    Brettern zwischen Lärmschutzwänden, Abwechslung nur durch das Holpern an Querrinnen ...

    Vielleicht haben seinerzeit ja die Register gestreikt,
    oder der "Sekundant" war nicht abkömmlich zum Registerziehen,
    oder der Maestro wollte "das Ding" einfach mal "in modo Nähmaschine" durchziehen ?

    Koopmans Passacaglia in obiger Aufnahme ist für mich jedenfalls eine ganz besondere Variante,
    meine persönliche "Negativ-Variante" ...

    Aber nichts für ungut, liebe amamusica, Geschmäcker sind verschieden und dürfen es auch sein.
    Lass Dir den Koopman also nicht madig machen, nur weil seine eine Passacaglia irgendeiner Berenice nichts gibt. :rolleyes:

    Liebe Grüße,
    Berenice

    Colors are like music using a short cut to our senses to awake our emotions.

  • keinerlei Registrierkunst, alles von vorn bis hinten in einer Klangfarbe "runtergehauen",


    In einer wichtigen Abschrift von BWV 582 (ein Autograph ist nicht überliefert) ist das Werk mit "Pro organo pleno" überschrieben.

    Mir scheint der "Organo pleno"-Ansatz barockem Denken viel näher zu stehen als ein Registerzauber à la Reger mit einer Ästhetik aus dem 19. Jhd., nach der man im Pianissimo beginnt und im alle überwältigenden Forte schließt.

    Ich meine, die Struktur des Werkes läge in den Noten, nicht in Registrierkünsten. Da gibt es geringstimmigere manualiter-Abschnitte, die per se leiser sind, da gibt es mittelstarken Satz und vollgriffiges Spiel. Die Dynamik ist schon eingebaut.

    Zu "runtergehauen": wie Koopman durch wechselnd dichtere und lockerere Artikulation schattiert, finde ich geradezu sensationell. Wozu das noch durch effekthascherisches Herumregistrieren übertünchen? Es ist doch alles da ...

    Die "Ciacona" für Violine solo kommt auch ohne Registrieren aus. Die 8-Minuten-Fuge in h-moll aus dem WK I auch. Tolle Musik.

    Gruß
    MB

    :wink:

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  • Nun, liebes Mauerblümchen, da bin ich etwas anderer Meinung.

    Das Wesen einer Orgel, "ihr Leben", sind für mich auch und ganz besonders ihre Register.
    Das macht den Unterschied aus zu Cembalo, Klavier, Geige etc.,
    auf denen die Interpreten die Klangfarben und Schattierungen in anderer Weise als durch einen gezielten "Knopfdruck/Registerzug" erzeugen.

    Die "Ciacona" für Violine solo kommt auch ohne Registrieren aus. Die 8-Minuten-Fuge in h-moll aus dem WK I auch. Tolle Musik.


    Wahrlich tolle Musik.
    Aber ohne Klangfarben (= Register bei der Orgel) spielt sie kein Geiger, kein Pianist,
    allenfalls ein älteres Modell eines Synthesizers mag so "spielen".
    Sie "registrieren" auf andere Weise, als es ein Organist durch den Einsatz von Registern vermag, sie nutzen eben die spezifischen Eigenschaften ihrer Instrumente.

    ...

    Das Barock war eine sinnenfrohe und äußerst farbenprächtige Epoche.
    Ich bin mir sicher, man wollte "Farben" (= Registrierkunst) an der Orgel.
    Warum sonst hätte man damals Register gebaut?

    In einer wichtigen Abschrift von BWV 582 (ein Autograph ist nicht überliefert) ist das Werk mit "Pro organo pleno" überschrieben.

    Der Kopist wollte es so,
    doch dass das der Wille von J.S.B. gewesen sein soll, mag ich mir nicht vorstellen.

    Er, der anerkannte Meister der Registrierkunst, wünscht sich ein durchgehendes "organo pleno" für ein Werk,
    das geradezu einlädt, die Klangfarben der Register bei der Interpretation zu nutzen?

    Nach dem was ich dazu gehört habe, soll Bach dieses Werk selbst oft gespielt haben, wiederholt anlässlich einer "Orgelabnahme".
    Da wird er wohl nicht nur das Plenum zu Gehör gebracht haben, sondern anhand "seiner Passacaglia" doch die ganze Bandbreite der Disposition aufgezeigt haben ...

    "Wie" er es gemacht hat, können wir leider nicht mehr hören, allenfalls vielleicht die Beschreibung eines Zeitgenossen dazu lesen.
    Höchstwahrscheinlich aber nicht mit

    Registerzauber à la Reger mit einer Ästhetik aus dem 19. Jhd., nach der man im Pianissimo beginnt und im alle überwältigenden Forte schließt.




    Das "Wie" war allerdings schon immer eine interessante Frage, in jeder Epoche.
    Immer ist das "Wie" auch Ausdruck der jeweiligen Epoche,
    oftmals auch der "Ausschlag des Pendels in die Gegenrichtung" der vorangegangenen Epoche.

    Der "Reger-Style" als der Ausdruck der Generation unserer Großeltern,
    Koopmans Version vielleicht die (radikale) Antwort darauf?

    Meinen Geschmack trifft Koopmans obige Interpretation dennoch nicht.

    ...wie Koopman durch wechselnd dichtere und lockerere Artikulation schattiert, finde ich geradezu sensationell. Wozu das noch durch effekthascherisches Herumregistrieren übertünchen? Es ist doch alles da ...

    Oh nein, in meinen Ohren ist da eben nicht alles da.
    Koopmans Interpretation hat für mich etwas Lebloses.
    Es fehlt ihr die Registrierkunst als eine für mich wesentliche Komponente der Orgelmusik.

    Ganz plakativ ausgedrückt:
    Für Koopmans Interpratation braucht es keine Orgel,
    ein mehrmanualiges Pedalcembalo wäre das adäquate Instrument gewesen.

    Heute jedenfalls gibt es einige neue Interpretationsansätze, die versuchen, die Registrierkunst bei der Interpretation der Passacaglia einzubeziehen -
    weitab von "übertünchen durch effekthascherisches Herumregistrieren", sondern als konsequente Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten des Instruments Orgel.
    Effekthascherisch und übertrieben empfinde ich persönlich hingegen Koopmans überreiche Anwendung von Trillern und Verzierungen -
    in meinen Ohren ist das ein völlig unnötiges "Zer-Tirilieren" einer großartigen Struktur, die ohne derlei Zierrat gerade auf einer Orgel wundervoll klar erkennbar wäre.

    Soweit zu später Stunde,
    LG Berenice

    Liebe Grüße,
    Berenice

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  • Ist ja spannend, Berenice!

    Orgelmäßig bin ich auf dem Niveau "keine Ahnung, aber man hört Klänge".

    Daß da irgendwelche unnötigen Triller und sonstige Verzierungen und zu wenig Register dabei ist, auf die Idee bin ich gar nicht gekommen,
    dazu muß man sich schon besser auskennen mit der Materie.

    Und bei Stücken, die ich das erste Mal höre, achte ich einfach nur auf die Musik, ob mir die als solche zusagt, oder ob meine Ohren :pinch: bzw :|

    Daher war ich einfach nur froh, auf YouTube eine schöne Sammlung gefunden zu haben, schien mir jetzt kein ganz lausiger Interpret zu sein, aber offensichtlich ist er nicht der beste :S

    So werde ich auch andere Links anklicken, vielleicht spielt jemand anderes besser, kannst Du denn Links bzw. einen Spieler empfehlen?

    CDs werde ich mir sicher nicht kaufen, aber immer wieder mal einen Link anhören ist schon schön

    Eines ist klar: Orgel ist so konserven-ungeeignet, die sollte man live in der Kirche erleben, wo insbesondere die tiefen Töne so richtig durch einen durch gehen :rolleyes:

    Danke für Deine Info, was man nicht alles lernt! :)


    :wink:

    amamusica :pfeif:


    Wobei die Meinungen wohl auch auseinandergehen - Dirigent lobt bei "eben gehört" den Koopman wiederum sehr,
    wer wie was, das überlasse ich Euch Fachleuten! ;+)

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
    all das verkündet dir, daß der Schöpfer ein Künstler ist. (Tertullian)

    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
    Nicht zuletzt mit so mancher Musik. Die muß gar nicht immer "große Kunst" sein, um das Herz zu berühren...


  • ...schien mir jetzt kein ganz lausiger Interpret zu sein, aber offensichtlich ist er nicht der beste :S



    Oh nein, liebe amamusica,
    so sollte mein Posting partout nicht rüberkommen!

    Koopman ist fraglos ein höchst bedeutender Künstler und Wissenschaftler!
    Einzig diese Passacglia hat mir nicht gefallen aus Gründen, die ich versucht habe, oben darzulegen.

    Warum überhaupt meine Meinungsäußerung dazu?

    Bachs "582" ist eines meiner allerliebsten Werke und mich interessiert deshalb so gut wie jede Interpretation.
    Als "Fachmann" würde ich mich allerdings nicht bezeichnen.

    Hatte kürzlich dazu eine Sendung mit einem zweistündigen, breit angelegten Interpretationsvergleich gehört,
    ("http://www.br.de/radio/br-klassik/programmkalender/sendung488406.htm"l)
    in der nach eingehender Analyse von mehr als einem Dutzend Interpretationen Koopmans Version - für mich völlig überraschend und unschlüssig - als "krönender Abschluss" vorgestellt wurde.
    Wäre interessant, ob hier noch jemand diese Sendung gehört hat, bzw. wie er/sie dieses Statement des Autoren Matthias Keller erlebt hat.
    Ich hatte jedenfalls den Eindruck, einem jener "Jünger" aus Koopmans großer Fangemeinde begegnet zu sein, für die sich Koopman als unantastbares Heiligtum darstellt.

    Koopman selbst ist übrigens ein absolut "lockerer Typ", immer bereit zu Reflektion und Innovation, der derlei "Anbetung" weder nötig hat, noch in irgendeiner Form "darauf steht" - ganz im Gegenteil, er liebt kritische Auseinandersetzung, auch mit seinem eigenen Wirken.

    LG Berenice

    P.S.
    Liebe amamusica,
    falls Du Zeit und Lust hast, Dich intensiver mit BWV582 zu beschäftigen:
    ein Teil der im obigen Link aufgeführten Interpretationen findet man auch auf YT,
    die von Hansjörg Albrecht, die mir wegen ihrer Registrierkunst besonders in Erinnerung geblieben ist, leider nicht.

    Liebe Grüße,
    Berenice

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  • Liebe Berenice,

    Vielen Dank für diese Erklärungen!

    Bin ja völlig ahnungslos in Orgel-Dingen, werde mal schauen und versuchen, auf die von Dir angesprochenen Dinge zu achten.

    Jedenfalls macht mich das jetzt wieder neugierig, war jetzt wieder bei Laute, werde wieder in die Orgel-582 reinhören, egal, wieviel ich dann wirklich raushöre!
    (Der Kaffee ist an mir auch recht vorbeigerauscht :hide: , aber schön war's doch :) )

    :wink:

    amamusica :pfeif:


    Ah, mein "good old Charles" spielt das auch, ganz schlecht wird der ja auch als Organist nicht gewesen sein, denke ich,
    der galt doch früher als hervorragend
    Werde mal auf diese Register-Sache achten, mal sehen, ob meine Ohren das können
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  • Da wird er wohl nicht nur das Plenum zu Gehör gebracht haben, sondern anhand "seiner Passacaglia" doch die ganze Bandbreite der Disposition aufgezeigt haben ...


    Das ist rein spekulativ. Wir wissen es nicht.

    Ich lasse mal Jon Laukvik (Orgelschule zur historischen Aufführungspraxis Bd. I, S. 226) zu Wort kommen:

    Zitat

    Wen wegen einer Viertelstunde Organo-Pleno-Klang Furcht befällt, der sollte bedenken, dass es eine Unsitte unserer Zeit ist, immer nach Veränderung und Ablenkung zu streben. (Und dieser Gedanke war - neben den oft ermüdenden klanglichen Qualitäten der spätromantischen Orgel - wohl der eigentliche Grund für den häufigen Manualwechsel in der spätromantischen Spieltradition.) [ ... ]
    Eine Partita Bachs für Cembalo dauert oft noch länger als seine Orgel-Präludien, die klanglichen Entfaltungsmöglichkeiten sind beim Traktieren eines Kielflügels aber keineswegs vielfältiger als beim Orgelspiel, der Ausdruck liegt hier genauso in den gestalterischen Fähigkeiten des Spielers.

    Das ist natürlich ebenso subjektiv.

    Dass Bach für seine Registrierkunst bekannt war, bedeutet ja nicht im argumentativen Kurzschluss, dass er sich in jedem Stück beim Umregistrieren ausgetobt hätte. Es kann ebenso gut bedeuten, dass er für ein mehrminütiges Choralvorspiel stets genau die Register fand, die geeignet waren, um das Stück ohne Klangfarbenwechsel interessant wiederzugeben.

    Über das "Darstellen der Bandbreite einer Disposition" ist allerdings sehr wohl bekannt, wie er es gemacht hat.

    Er wählte sich ein Thema und gebrauchte es für ein Präludium und eine Fuge mit vollem Werk [!!!]. Dann folgte ein Duo, ein Trio, ein Quatuor usw. bei denen er seine Registrierkunst unter Beweis stellte. Den Beschluss machte wiederum eine Fuge mit vollem Werk [sic!!!].

    Die Quelle des Zitates müsste ich nochmal suchen, aber es wird klar, dass Bach zumindest bei solchen Orgeleinweihungen die Bandbreite der Disposition eher durch verschiedene Registrierung verschiedener Stücke darstellte statt durch Registerwechsel innerhalb eines Stücks.

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Danke, liebes Mauerblümchen, für Deine Bereitschaft zur Diskussion und Deine ausführliche Stellungnahme!

    Wie es aussieht, bin ich demnach schlicht kein Anhänger der historischen Aufführungspraxis, speziell bei Bachs Passacaglia.
    Mir gefällt sie einfach besser, wenn sie einer spielt, der die Struktur des Werks mit einer wohldurchdachten Registrierung zum "Leuchten" bringt
    und außerdem etwas zurückhaltender mit der "Trillerage" umgeht.

    Aber schön war's, mit Dir hier einen Gesprächspartner zu finden, der sich die Zeit zum "Tipseln" genommen hat!

    In diesem Sinne: Vive la différence!

    LG Berenice

    Liebe Grüße,
    Berenice

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  • In diesem Sinne: Vive la différence!


    So ist es, liebe Berenice! :vv:

    Und der Markt bedient durchaus auch die LiebhaberInnen einer romantischen Bach-Wiedergabe:

    Produktinformation bei amaon:

    Zitat

    Die 1909 geborene Straube-Schülerin spielt die von Karl Straube romantisierend bearbeiteten Werke Bachs (Präludien und Fugen BWV 541, 544, 548, Fantasie BWV 572 und Passacaglia und Fuge BWV 582) technisch einwandfrei und disziplinierter als mancher Purist neuerer Schule. Romantisch sind eher der Klang, die Registrierung und die den Kirchenraum vermittelnde Aufnahme.

    Viele Grüße
    MB

    :wink:

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  • Es ist jedenfalls wirklich ein tolles Stück, mit diesen tiefen Tönen, dieser tiefen Melodie, die sich durchs ganze Stück zieht

    Stelle mir immer vor, wie das damals war, der Organist, damals, in absolut konservenloser Zeit, mit so einem Wahnsinns-Instrument,

    wo die Töne ja richtig "physisch" durch ihn hindurchgehen, und die geplättete Gemeinde, die so was hört und buchstäblich "weggetragen" wird...

    Vom Effekt her wohl weitaus "cooler" als jede Rock-Musik, glaube ich

    Hier spielt Andrea Marcon die BWV 582, gute Klangqualität, die Käte gibt's auf YouTube leider nicht
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    (Zur Spielqualität kann ich nicht viel sagen, freue mich aber über gute Link-Klangqualität)


    :wink:

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    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
    Nicht zuletzt mit so mancher Musik. Die muß gar nicht immer "große Kunst" sein, um das Herz zu berühren...


  • Transkriptionen sind ja bei Bach auch immer wieder ein Thema,

    Respighi hat die 582 fürs Orchester umgeschrieben, hier BBC Proms 2010 / RPO:

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    üppig-opulent


    :wink:

    amamusica :pfeif:

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
    all das verkündet dir, daß der Schöpfer ein Künstler ist. (Tertullian)

    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
    Nicht zuletzt mit so mancher Musik. Die muß gar nicht immer "große Kunst" sein, um das Herz zu berühren...


  • Sieh einer an, in meiner noch gar nicht so genau untersuchten neuen Box "Bach Edition Leipzig" gibt es auch eine Orgelwerke-CD,

    darin u.a. die BWV 582 :) , gebraucht übrigens gerade seeeeehr teuer! (0,49 + 3,-) ;+)
    (aber in Anbetracht des Portos sollte man dann lieber gleich zur Box greifen, dann ist für kaum ein paar Euros mehr alles andere auch noch mit dabei :rolleyes: )

    gespielt von Ullrich Böhme an der Schuke-Orgel der Leipziger Thomaskirche
    wie Register und Verzierungen etc vermag ich leider nicht zu sagen, aber echt wow!!! super-guter Klang
    (habe meinen "Kasten" richtig "aufgedreht", (ok, fast) wie in der Kirche ! :rolleyes: :angel: :rolleyes:
    - wer hätte das gedacht, DDR 80er Jahre, beste Aufnahme-Technik)


    :wink:

    amamusica :pfeif:

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
    all das verkündet dir, daß der Schöpfer ein Künstler ist. (Tertullian)

    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
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  • Und der Markt bedient durchaus auch die LiebhaberInnen einer romantischen Bach-Wiedergabe:


    Produktinformation bei amaon:

    "Die Käte" mit der "Straube-Version" hatte ich neulich auch gehört in der Sendung auf BR KLassik, liebes Mauerblümchen und liebe amamusia.
    War aber nicht mein Geschmack, gar nicht. ;(
    Bin also auch kein Anhänger des romantischen "Reger-Style" ...

    Wegen ihrer durchdachten und maßvollen Registrierung ist mir Hansjörg Albrechts Interpretation aus dem Jahre 2009 in positiver Erinnerung geblieben -
    zumindest das, was ich aufgrund des Ausschnitts in der o.g. Sendung auf BR Klassik beurteilen konnte.
    Die Aufnahme (laut BR: Oehms classics OC 634) konnte ich leider bis jetzt nirgends ausfindig machen.

    Auch Simon Prestons Auffassung fand ich in dem gehörten Ausschnitt "nicht ohne".
    Vielleicht war es diese Aufnahme:
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    Habe übrigens eine umfangreiche "playlist" mit Aufnahmen von BVW 582 auf YT gefunden:
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    Ist ordentlich Stoff, bis die Ohren glühen ... :D

    LG Berenice

    P.S.
    Heute abend bin ich aber in Luzern, leider nur virtuell, bei Brittens War Requiem ...

    Liebe Grüße,
    Berenice

    Colors are like music using a short cut to our senses to awake our emotions.

  • Nochmals ganz herzlichen Dank, Thomas Bernhard, für Deine "Empfehlungsliste zum Einstieg in das Bach-Orgelwerk" aus dem Bach-Orgelwerk-Gesamtaufnahmen-Thread (Post #40)
    wer weiß, wann und ob überhaupt ich ohne Deinen und Berenices Hinweis jemals bei der 582 gelandet wäre!
    Wenn man da als Laie vor einem schier unüberschaubaren (und sei's "nur" Orgel) "BWV-Gebirge" steht... 8o
    Die anderen empfohlenen Stücke werde ich mir auch peu a peu zu Gemüte führen, jetzt bleibe ich erst mal hier


    :wink:

    amamusica :pfeif:

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
    all das verkündet dir, daß der Schöpfer ein Künstler ist. (Tertullian)

    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
    Nicht zuletzt mit so mancher Musik. Die muß gar nicht immer "große Kunst" sein, um das Herz zu berühren...


  • Zitat

    Vive la différence!

    Ja sicher, deshalb galt mein erster Gedanke auch Vergil Fox, den man u.a. hier nachverfolgen kann:

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  • Merci Yukon für den Virgil Fox!

    Zweifelsohne ein hörenswertes Zeitdokument von damals drüben überm Teich, aber echt gar nix für HIP-Fans.
    Für mich eine höchst plakative Auffassung mit deftig bunter Vielfalt in der Registrierung bis hin zur Mixturlastigkeit einer Kirmesorgel,
    polternde Staccati, atemberaubende Tempodifferenzen,
    und ein ziemlich "dickes Ende"...

    Alles reine Geschmackssache. Geschmack is King oder Fortschritt durch Tomate. :-I

    Liebe Grüße,
    Berenice

    Colors are like music using a short cut to our senses to awake our emotions.

  • Mein Favorit für BWV 582 ist Kevin Bowyer. Interessant ist die Doppel-CD auch durch den kompletten "Dritten Theil der Clavier-Übung", die sog. Orgelmesse Bachs.

    Viele Grüße
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • super-guter Klang (habe meinen "Kasten" richtig "aufgedreht", (ok, fast) wie in der Kirche ! :rolleyes: :angel: :rolleyes: - wer hätte das gedacht, DDR 80er Jahre, beste Aufnahme-Technik)

    damals modernstes Wessi-Eqipment, frisch importiert... :D

    Die Aufnahme (laut BR: Oehms classics OC 634) konnte ich leider bis jetzt nirgends ausfindig machen.

    Bitte sehr:


    Ist das letzte Stück darauf.


    jd :wink:

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

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