Anders als meine wenigen Vorgänger wie Jacques Loussier und der geniale Eugen Cicero( Vater von Roger Cicero) nehme ich die Werke Ludwig van Beethovens als Ausgangspunkt für meine musikalischen Abenteuerreisen zwischen Jazz und Klassik.
Die Spannung der Akkorde ist einem zeitlichen Geschmack unterworfen und nutzt sich im Laufe der Zeit ab.
So habe ich die genialen Melodien Beethovens weitestgehend belassen, jedoch das harmonische und rhythmische Umfeld stark verändert.
So wäre ich in fleissiger Planung meiner neuen CD “Crossover Beethoven“-Marcus Schinkel Trio gerne wissen wie meine Interpretationen hier im Forum aufgenommen werden.
Teilweise find ichs ziemlich gelungen, teilweise ist mir wie teleton nicht ganz klar, warum nun gerade Beethoven und warum nun gerade diese Melodien, von der Stilistik Deiner Spielweise könnte es auch jede andere sein.
Das youtube-video von Deiner Version des Allegrettos aus der 7. macht es für mich deutlich: da ist der Witz in Beethovens Komposition nun gerade nicht die Melodie, sondern das ganze Paket aus Akkorden und Oberstimmen - persönlich finde ich es immer interessanter, improvisierend zum Kern der Komposition zu stoßen und die dann wie einen Standard zu spielen - was bei Beethoven besonders schwierig scheint, weil die Akkorde oft eher einfach sind und man sich als Jazz-Improvisator schon ganz schön umstellen muß, daraus Funken zu schlagen...
Okay, die Akkorde, die Du drunter legst, sind echt nicht schlecht, ich fragte mich dann aber, warum nutzt Du nicht diese neue Version als Impro-Grundlage?
Mit der Mondscheinsonate konnte ich garnichts anfangen, da kam mir Deine Art, den harmonischen Grundrhythmus der Vorlage zu unterlaufen, sehr ungeduldig vor.
Aber Dein Stil ist Dein Stil, wie Du "Für Elise" umformst, das hat schon was, hat aber, außer daß Du Motive daraus benutzt - und teilweise schon ziemlich genial einstreust an Stellen, wo man sie garnicht mehr erwartet - , wenig mit Beethoven zu tun.
Das Zusammenspiel eures Trios finde ich, ganz unabhängig vom Etikett "Beethoven, Jazz-Version", das ich für etwas geschummelt halte, ganz großartig. Ist mir vor Allem bei obengenannter "synfony Nr.7" aufgefallen - großartiges Schlagzeug, schöne Performance. Trotz aller geschmacklicher Differenzen: Viel Glück damit.
ZitatMir erschliesst sich aber nicht warum Beethoven (oder andere Klassiker) dafür herhalten müssen ? Böse gesagt/gefragt --- Weil Euch nichts Eigenes einfällt ?
Die Frage finde ich in einem Forum, wo es zu 90% um Musik geht, die der Interpret sich keineswegs selber hat einfallen lassen, etwas seltsam. bzw warum wird das zum Thema, sobald man eine Komposition kreativ umformt?
PS gehört das nicht in einen eigenen Thread irgendwo im Forum für Instrumentalisten/Komponisten???