Eben krass gehört, ey

  • White Chalk” ist doch sooooooooooo schön

    Du meintest "zuuuuuuuuuuuu schön", oder?

    Nein, ich finde die im Vergleich mit allen anderen ziemlich einseitig, im Sinne von wenig abwechslungsreich. Ist für mich ein wichtiges Kriterium. Außerdem klingt mir vieles, als hätte sie nicht so recht gewußt, in welche Richtung es gehen soll. Klingt immer wieder mal zwischendrin nach Kate Bush revisited, oder noch eher danach, diesen Eindruck vermeiden zu wollen. Außerdem begrenzt die Fixierung auf die hohe Stimmlage die Möglichkeiten ihrer Stimme. Und, am allermeisten: das omnipräsente präparierte (und nicht sonderlich inspiriert gespielte) Klavier geht mir spätestens nach der Hälfte der Platte auf die Nerven.

    Bernd

    Fluctuat nec mergitur

  • Du meintest "zuuuuuuuuuuuu schön", oder?
    Nein, ich finde die im Vergleich mit allen anderen ziemlich einseitig, im Sinne von wenig abwechslungsreich. Ist für mich ein wichtiges Kriterium. Außerdem klingt mir vieles, als hätte sie nicht so recht gewußt, in welche Richtung es gehen soll. Klingt immer wieder mal zwischendrin nach Kate Bush revisited, oder noch eher danach, diesen Eindruck vermeiden zu wollen. Außerdem begrenzt die Fixierung auf die hohe Stimmlage die Möglichkeiten ihrer Stimme. Und, am allermeisten: das omnipräsente präparierte (und nicht sonderlich inspiriert gespielte) Klavier geht mir spätestens nach der Hälfte der Platte auf die Nerven.

    Ne, ich meinte schon “soooooooooo schön”. Ich mag die Platte wirklich sehr und finde sie “schön” im eigentlichen Sinne (Assoziationen an Kate Bush stellen sich bei mir eher nicht ein). Du hast schon recht, sie ist eher zurückgenommen und monochrom im Vergleich mit/zu den meisten anderen Harvey-Platten. Es ist auch die einzige, bei der ich die Demos noch überzeugender finde als das letzlich produzierte Album. Naja. Kunst halt.

    Mein liebster Polly-Song ist aktuell “Dark Places”. Insbesondere in der Live-Version aus der Oper Sydney:

    https://youtu.be/8no4Df82SGo

    Vielleicht erklärt das, warum ich auch keine Probleme mit “White Chalk” habe. Wer mal ein bisschen Zeit hat und echte Magie erleben will, sollte sich ohnehin das Sydney-Konzert anhören/ansehen. Danach weiß man vielleicht, warum es sich trotz allem gelohnt hat, geboren worden zu sein:

    https://youtu.be/u75Qtit-lng

    Adieu
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • sollte sich ohnehin das Sydney-Konzert anhören/ansehen. Danach weiß man vielleicht, warum es sich trotz allem gelohnt hat, geboren worden zu sein:

    Ganz so weit würde ich nicht gehen wollen! :D Aber das IST ein starkes Konzert! (Geiler Schlagzeuger übrigens!)

    Was die Nähe zu Kate Bush bei "White Chalk" angeht, meinte ich weniger den Gesang (Polly singt da ja schon an ihrem oberen Limit) als musikalische Elemente, die mir geradezu ins Auge, äh, Ohr sprangen. Müsste ich nochmal 'reinhören, um das genauer festmachen zu können.

    Bernd

    Fluctuat nec mergitur

  • Zitat von Quasimodo

    Ganz so weit würde ich nicht gehen wollen! Aber das IST ein starkes Konzert! (Geiler Schlagzeuger übrigens!)

    Bekanntlich neige ich ja zu Superlativen. Aber ich kenne kein Konzert, bei dem ich es mehr bedauere, nicht dabei gewesen zu sein, als dieses. Vielleicht das Beach-Konzert von "The Entrance Band" . Aber das bleibt doch auf Platz zwei.

    Adieu
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Bekanntlich neige ich ja zu Superlativen. Aber ich kenne kein Konzert, bei dem ich es mehr bedauere, nicht dabei gewesen zu sein, als dieses. Vielleicht das Beach-Konzert von "The Entrance Band" . Aber das bleibt doch auf Platz zwei.


    Bei mir: die Small-Club-Aftershow 1988 von Prince. Aber die bedauerten verpassten Konzerte dürften ein eigenes Thema sein. :)

    LG :wink:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • 10 CC
    Deceptive Bends (1977)

    Nachdem Godley & Creme sich verabschiedet hatten, reduzierten sich die Pop-Professoren zu einem hittauglichen Duo - leider blieb es bei diesem einen guten Album; was folgten, waren einzelne gelungene Songs.

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Schon ihre Erste ist zum Niederknien...

    PJ Harvey kann ich nur immer wieder in die Runde empfehlen. Ich werde wohl, teuer hin teuer her, ihre Demosachen auch ordern (ich hab nur die von "To Bring You My Love"), nebenbei meine Lieblingsplatte von ihr weil sie ein ebenso gelungenes Songwriting hat wie jeder alte Dylanklassiker :cincinsekt:

    Aber ich kann jeden verstehen der andren Sachen die Rose gibt. Das ist alles herausragend.


    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • New Order - Low-Life (1985)

    Mein lieber Scholli, das ist ein veritables Meisterwerk!

    LG :wink:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Ja, die ist zum Niederknien! Nur das Cover finde ich unerträglich. Höre sie jetzt aber auch, allerdings die Demos (Achtung Vinyl!):

    Adieu
    Algabal

    ps: ein Vergleich mit Dylan, mit dem ich gar nix anzufangen weiß, wäre mir nie eingefallen. :)

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Hier nu auch deutsches (wenn auch nicht deutschsprachiges) Liedgut (Vinyl!):

    Phillip Boa & the Voodooclub: Bleach House (2014)

    Ich weiß schon, hier mag kaum einer folgen. Selbst schuld.

    Adieu
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Ich weiß schon, hier mag kaum einer folgen

    Ja, ich bin im Billardzimmer falsch abgebogen. Die allzu deutsche "Spex infizierte " Schlaubergermusik, die anscheinend in dunklen Hochschulbüros noch ein Restdasein fristet, war mir schon beim Erscheinen zuwider.
    Sorry.
    Also höre ich deutsche Abiturienten Schlaubergermusik der frühen 70iger, genauso schlimm, aber aufgrund meines höheren Alters für mich besser verdaulich. :clap:
    Godbluff., das Beste VDGG Album ever! (ImhO)

    Gruß aus Kiel.

    "Mann, Mann, Mann, hier ist was los!"

    (Schäffer)

  • ein Vergleich mit Dylan, mit dem ich gar nix anzufangen weiß, wäre mir nie eingefallen.


    Doppelt unterschreib'. :D Ich kann auch nichts mit dem Nuschelkopp aus Minnesota anfangen, und der besagte Vergleich wäre mir auch nie eingefallen. :)

    Hier gibt es nun eine Auswahl aus dem Opus eines der Helden der NDW - des nicht-kommerziellen Teils derselben wohlgemerkt, also noch vor Hubert Kah und ähnlichen Erscheinungen.

    Da ist viel erfreuliches dabei, allerdings war die Hör-Reihenfolge meinerseits falsch gewählt. Nach New Order in their prime passt das irgendwie nicht so ganz.

    LG :wink:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Hier ein Meisterwerk :D

    Seine Beste (in meinen Ohren).

    Zum vielleicht schräg anmutenden Dylan/Harvey Vergleich... Mir gings lediglich darum, zu sagen, was ich als alter weißer Mann eben finde, daß nämlich am Ende entscheidend ist wenn es darum geht, ob eine Platte mal groß wird, daß das Songwriting was taugt. Und nicht nur der Sound, die Attitüde, das hat keine große Halbwertszeit. Ob die Stücke so groß sind daß sie Jahrzehnte weiterleben können (und sei es in Coverversionen). Das find ich bei der "To bring you my Love" mehr gegeben als bei ihren andren Alben. Die ich aber ebenso mag.

    Ich hätte ebensogut die Beatles anführen können oder Neil Young oder die Stones - oder Nirvanas Nevermind. Natürlich hat PJ mit Dylan sonst nix gemein, ich hab ja doch noch Ohren :D Aber ich mag beide.

    Wie immer... Wer Americana mag, Folk, Mexikanisches, Blues, Arizonastaub in der Rille, dem empfehle ich das oben genannte leider etwas vergessene Meisterwerk RyCooders sehr.


    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Zitat von Doc Stänker

    Die allzu deutsche "Spex infizierte " Schlaubergermusik, die anscheinend in dunklen Hochschulbüros noch ein Restdasein fristet, war mir schon beim Erscheinen zuwider.

    SPEX hab ich nie gelesen und mein Büro ist dank großer Fenster ziemlich lichtdurchflutet. :) Den Voodooclub mag ich trotzdem immer noch sehr, sehr gern.

    Adieu
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Die hab ich gestern Abend auch mal wieder gehört - und sie ist großartig! Ob sie besser ist als "Swordfishtrombones", weiß ich nicht. Finde es ohnehin schwierig zu entscheiden, welche aus dem Triplet " Swordfishtrombones", "Rain Dogs" und "Frank's Wild Years" die beste ist. Eigentlich ist es immer die, die jeweils läuft. Aber wenn Grad keine läuft bekommt aus der Erinnerung "Swordfishtrombones" von mir das Krönchen.

    Außerdem gibt's auf "Swordfishtrombones" eine der besten Textpassagen ever:

    "Well Frank settled down in the Valley
    And he hung his wild years
    On a nail that he drove through
    His wife's forehead…"

    Adieu
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • bekommt aus der Erinnerung "Swordfishtrombones" von mir das Krönchen.

    Das geht mir genauso. Es mag aber auch daran liegen, dass es meine 1. LP von Tom Waits war. Die früheren Werke habe ich mir später zugelegt.
    Da wird man dann so geprägt wie ne Graugans.
    Gruß aus Kiel

    "Mann, Mann, Mann, hier ist was los!"

    (Schäffer)

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