Jazz mit Laser und Nadel: Gerade goutiert
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Tomasz Stanko - Too Pee = Monstren der Tiefe (gebannt?). Angst. Besehbare Oberflächenkonstruktion (integrierte Bedeutungen (Tiefen?)). Gebannt.
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Eben diese (wieder mal) abgebrochen:
Ich mags ja frei und schreiend - aber mit Archie Shepp komme ich i-wie nicht klar. Geht mir mit allem von ihm als Bandleader so. Hm. Ist wahrscheinlich zu intellektuell für mich, der Herr Professor...
Deshalb jetzt Paul Motian on Broadway 1 (mit Lovano, Frisell und Haden) - die ist so schön schräg-relaxed. Einfach toll! Daraus:
Adieu
Algabal -
mit Archie Shepp komme ich i-wie nicht klar. Geht mir mit allem von ihm als Bandleader so. Hm. Ist wahrscheinlich zu intellektuell für mich, der Herr Professor
Intellektuell? Das einzige Mal, dass ich Archie Shepp live erlebt habe, damals im "Quasimodo" in Berlin, war er so sturzbetrunken, dass er noch nicht einmal in der Lage war, sich seine Brille wieder aufzusetzen, die ihm heruntergefallen war. Mit "esprit" hatte sein Konzert wenig zu tun, ebensowenig mit "spirit", eher mit Spirituosen...
Bei mir läuft übrigens "Happy Birthday live" von Kinga Glyk (Cover nicht verlinkbar):
https://www.amazon.de/Kinga-G%C4%B9%…d=1547759099&sr -
ebensowenig mit "spirit", eher mit Spirituosen
Das Saufen soll ja auch bei Intellektuellen vorkommen
Ich hab' ihn auch mal live erlebt, muss so 1979/80 gewesen sein, in Paris, in einem klinisch-kalten Konzertsälchen IIRC unter der U-Bahn-Station Châtelet. Er kam anderthalb Stunden (sic!) zu spät (d.h. gegen 22:30 Uhr). Seine Mitmusiker (p, b. dr) vertrieben sich die Zeit mit ausuferndem Stimmen und drehten dann Däumchen. Gegangen ist aus dem Publikum seltsamerweise niemand. Als er endlich kam, rief jemand aus dem Publikum ihm wütend zu "You're fuckin' late, man!". Shepp warf dem Rufer einen Blick zu, gegen den ein Stinkefinger eine Höflichkeitserweisung wäre.
Gespielt haben die Jungs dann allerdings auch! Vor der Pause nur ein Stück, 45 min. "My Favorite Things" à la Coltrane auf dem Sopran, nach der Pause fleißiges Standards-Zerlegen auf dem Tenor. Großartig! Ende gegen halb zwei. Wahrscheinlich gingen sie danach noch irgendwo richtig Musik machen ...
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Hier "The Amazing Bud Powell Vol 1"
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Das Saufen soll ja auch bei Intellektuellen vorkommen
... was ja auch völlig in Ordnung ist, sofern man an diesem Tag keine weiteren Verpflichtungen hat, anschließend seinen Rausch ausschläft und am nächsten Tag wieder nüchtern und leistungsfähig ist. Ein Problem habe ich mit dem Sturzbetrunkensein dann, wenn man sich in diesem Zustand als Musiker vor ein zahlendes Publikum begibt. Und nicht einmal in der Lage ist, sein Instrument zu halten.
Archie Shepp in Berlin war in dieser Beziehung übrigens kein Einzelfall. Noch schlimmer war es mit Benny Goodman Anfang der 80er Jahre bei einem Open air-Konzert in Bad Segeberg. Goodman war so dermaßen besoffen, dass er auf seinem Stuhl mehrfach eingeschlafen ist. Die wenigen Töne, die er seinem Instrument zu entlocken in der Lage war, hätte jeder Klarinettenschüler im ersten Unterrichtsjahr besser hinbekommen. Das Publikum revoltierte, woraufhin ein Saxofonist aus der Benny Goodman Big Band uns den Stinkefinger zeigte. Wie gut, dass das Ganze ein Doppelkonzert war - mit Ella Fitzgerald und dem Paul Smith Trio im zweiten Teil des Abends. Sie fand ein völlig aufgebrachtes Publikum vor - und bekam es hin, mit einem grandiosen Auftritt die Leute nicht nur zu besänftigen, sondern aus dem Häuschen zu bringen. Im positiven Sinne.
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... was ja auch völlig in Ordnung ist, sofern man an diesem Tag keine weiteren Verpflichtungen hat, anschließend seinen Rausch ausschläft und am nächsten Tag wieder nüchtern und leistungsfähig ist. Ein Problem habe ich mit dem Sturzbetrunkensein dann, wenn man sich in diesem Zustand als Musiker vor ein zahlendes Publikum begibt. Und nicht einmal in der Lage ist, sein Instrument zu halten.
Shepp habe ich nie live gesehen - habe auch nie so recht das Bedürfnis gehabt. Wie gesagt: ich komme mit seiner Musik nicht recht klar. Ob er und/oder seine Mitstreiter beim Einspielen von "Mama Too Tight" vielleicht auch besoffen waren? Keine Ahnung. Es klingt eigentlich nicht unbedingt danach. Man hat schon den Eindruck, dass die ziemlich genau wissen, was sie da tun.
Adieu
Algabal -
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Diese:
Albert Ayler Quartet: Copenhagen Live 1964
Albert Ayler: T-Sax
Don Cherry: Trompete
Gary Peacock: Bass
Sunny Murray: SchlagzeugIch sitze da und bin blass. Begeistert. Und frage mich, wie so oft bei Ayler: warum? Das ist sooooooo krass! Nahezu alles andere, was ich kenne, ist daneben Spielerei, Fixfax, Firlefanz. Das hier ist krass, exhibitionistisch, ein Balanceakt auf Messers Schneide, Tonkunst (Musik?) auf Leben und Tod. Nicht schön ist das, sondern existenziell. Wer war nochmal Archie Shepp?
Adieu
Algabal -
Nun diese:
Pharoah Sanders: Juan Les Pin Jazz Festival 68
Pharoah Sanders: T-Sax, Percussions
Lonnie Liston Smith: Klavier
Norman Jones: Bass
Majeed Shabazz: BassVergleichsweise relaxed. Sehr schönes Live-Medley von seinerzeitigen Sanders-Stücken (Venus, The Creator...) und freiem Gejamme. Schön! (Gute Tonqualität). LL Smith ist defitiv besser als sein Ruf (hier fast Tyner-like).
Adieu
Algabal -
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Blues in Orbit
(AD: 04. & 12. Februar 1958, Radio Recorders, Los Angeles / 25. Februar, 02. & 03. Dezember 1959, Columbia 30th Street Studio, New York City)Klavier: Duke Ellington & Billy Strayhorn (auch Arrangeur)
Klarinette & Tenorsaxophon: Jimmy Hamilton
Klarinette & Altsaxophon: Russell Procope
Altsaxophon: Johnny Hodges
Tenorsaxophon: Paul Gonsalves
Baritonsaxophon: Harry Carney
Trompete: Ray Nance (auch Violine), Cat Anderson, Harold Shorty Baker, Clark Terry
Posaune: Britt Woodman, Matthew Gee, Booty Wood, Quentin Jackson
Ventilposaune: John Sanders
Bass: Jimmy Woode
Drums: Sam Woodyard & Jimmy JohnsonArmin
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Habe mich von den Lobreden hier im Thread leiten lassen, heute u.a. ein paar Sachen eingekauft und am Nachmittag/frühen Abend gehört:
Michael Wollny Trio: Weltenraum Live (2014)
Ja, der Mann kann Klavier spielen! Und die begleitenden Instrumentalisten sind exzellent. Keine Frage. Allein die Frage: warum machen die das alles? Wie bei so vielem an neuerem Jazz erschließt sich mir hier nicht die Dringlichkeit dessen, was die da in alll ihrer Virtuosität präsentieren. Verjazzter Alban Berg ist natürlich schonmal seeeeeehr cool, oder? Ich bin noch nicht recht überzeugt, werde das aber sicher noch ein paar mal anhören und dann weitersehen.
Kinga Glyk: Dream (2017)
Das gefällt mir auf Anhieb besser, geht, anders als Wollny, bei mir nicht nur in den Kopf sondern auch in den Bauch. Der Saxophonist ist weitgehend neutral und steril, aber Frau Glyk kann was am Bass! Von ihr wird man sicher noch einiges hören - ist ja noch jung und hat noch vieeeeeel Zeit ....
Danach jetzt diese (unabhängig von Empfehlungen):
The Elvin Jones Jazz Machine (1978)
Gut gemachtes Zeug, wie ca. 10.000 andere Jazz-Alben auch. Aber ach: ‘Kalima’ geht unter die Haut, das hat Esprit und ist sexy. Toll, dafür mindestens lohnt die Platte!
Adieu
Algabal -
Ja, der Mann kann Klavier spielen! Und die begleitenden Instrumentalisten sind exzellent. Keine Frage. Allein die Frage: warum machen die das alles? Wie bei so vielem an neuerem Jazz erschließt sich mir hier nicht die Dringlichkeit dessen, was die da in alll ihrer Virtuosität präsentieren. Verjazzter Alban Berg ist natürlich schonmal seeeeeehr cool, oder? Ich bin noch nicht recht überzeugt, werde das aber sicher noch ein paar mal anhören und dann weitersehen.
... "Warum machen die das alles?"Das Michael Wollny Trio (in der üblichen Besetzung, also mit Christian Weber am Bass) habe ich im Herbst noch gemeinsam mit Kinga Glyk in Brilon live erleben dürfen, also hintereinander. Ich fand Kinga Glyk (ebenfalls) großartig.
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Gerade mal wieder Miles Davis — In a Silent Way (1969).
[Blockierte Grafik: https://www.vinylworld.sk/wp-content/uploads/FIG9048.jpg]
Zusammen mit dem Nachfolger Bitches Brew eins meiner Lieblingsalben für Psychedelik-Trips (und Lieblings-Jazzalben überhaupt). Gerade nüchtern meiner Frau vorgestellt.
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