Jazz mit Laser und Nadel: Gerade goutiert

  • wer Probleme mit der Gitarre im Jazz hat, sollte Zoller hören [oder nakar Sonny Sharrock - wobei die beiden nix gemeinsam haben].

    Kannst Du das erklären? Sonny Sharrock, ja, der klingt schon ziemlich ungewöhnlich. Aber Zoller? Der spielt großartig, aber was unterscheidet den so sehr von anderen Jazzgitarristen?

    (Hancock finde ich auf der Platte übrigens, äh, nich so doll...)

    Bernd

    Fluctuat nec mergitur

  • Kannst Du das erklären? Sonny Sharrock, ja, der klingt schon ziemlich ungewöhnlich. Aber Zoller? Der spielt großartig, aber was unterscheidet den so sehr von anderen Jazzgitarristen?
    (Hancock finde ich auf der Platte übrigens, äh, nich so doll...)

    Sag ja, dass die beiden nix miteinander gemeinsam haben. Zoller spielt nicht unbedingt anders als andere Jazzer, aber er macht - zumindest streckenweise - andere Musik als die andern, die so spielen, indem er krass Freejazzelemente aufnimmt und sie kombiniert etwa mit folkloristischem Zeugs (Gypsy-Style etwa) - auf dem oben erwähnten Album ist das allerdings nur bei einem Stück so richtig der Fall.

    Hancock finde ich hier eher unauffällig.

    Adieu
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Aber Zoller? Der spielt großartig, aber was unterscheidet den so sehr von anderen Jazzgitarristen?

    Zoller kommt vom Cool Jazz her, also die Linie Jimmy Raney - Tal Farlow - Jim Hall. Jimmy Raney war dabei sein Haupeinfluss. Er hat oft mit Hans Koller und Oscar Pettfiford gespielt, Außerdem kommt er von zwei Melodie-Instrumenten her, der Geige und dem Flügelhorn. Er hat also eine etwas andere Beziehung zum melodischen Spiel als andere Gitarristen seiner Zeit. Sein Studium in den USA machte er zeitweise mit Ornette Coleman und Don Cherry zusammen, daher auch gewisse Einflüsse des Free Jazz in seinem Spiel. Doch er spielte weiterhin mit u.a. Benny Goodman (was ja völlig gegen seine eigene Richtung ging), Stan Getz oder Herbie Mann.

    Er war kein "reiner" "Free Jazz-Musiker, sondern hatte auch Einflüsse aus seiner eigenen ungarischen Folklore und anderen Bereichen des modernen Jazz.

    Ich denke mal nicht, dass man, wenn man grundsätzlich Gitarristen nicht mag, bei Zoller jetzt anfangen sollte, es kommt einfach auf den jeweiligen Hörer an. Als Musiker ist es schon ein Unterschied, ob man z.B. gewohnt ist, mit Klavier nur zu spielen, und bekommt dann auf einmal einen Banjo-Spieler oder Gitarristen hingesetzt. Das mal wieder aus dem aktiven Bereich. Man muss das wirklich lernen, es einfach öfter machen, ich habe inzwischen damit überhaupt keine Probleme mehr. Im Gegenteil, manchmal ist die Gitarre die bessere Wahl, weil man mit einem guten Gitarristen weitaus "intimer" spielen kann, da man ihn meist näher bei sich sitzen und damit direkter am Ohr hat, als den irgendwie "weit weg" sitzenden Pianisten, vor allem dann, wenn er an einem Flügel spielt. Da reicht auch schon ein Stutzflügel, kein Konzertflügel.

    Mir gefallen Musiker wie Herb Ellis, Barney Kessel, Jimmy Raney der Tal Farlow sehr gut. Was vielleicht gewöhnungsbedürftig ist, ist der Klang einer alten Elektro-Gitarre, die ich im Jazz aber weitaus lieber habe, als die modernen Rock-Gitarren.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Herbie Hancock : My Point of View AD: 19.03.1963 , Englewood Cliffs , New Jersey Van Gelder-Studio

    Donald Byrd (Trompete) - Grachan Moncur III (Posaune) - Hank Mobley (Tenorsax) - Grant Green (Gitarre) - Herbie Hancock (Klavier) - Chuck Israels (Bass) - Tony Williams (Drums)

    Das Album ist seine zweite Einspielung für "Blue Note". Hier hört man eine Mischung aus Hard Bop und Soul Jazz. So ist das Eröffnungsstück der Versuch, den Erfolg von "Watermelon Man" zu wiederholen ("Blind Man, Blind Man"). Hancock hat immerhin am Sound der Musik durch die Hinzunahme von Posaune und Gitarre (bei zwei Stücken nur die Gitarre) verändert.

    Insgesamt lässt sich das Album gut anhören, eine Art "Tiefenwirkung" hat es aber nicht. Ob man es schon unter dem Begriff "Kaufhaus-Musik" einstufen sollte ? Nein, denn dafür ist es dann doch noch besser als das Gedudel im Kaufhaus.

    Kleine Geschichte zu Posaunist Grachan Moncur II (*1937) : Sein Vater, der die "Nummer II" war, spielte Kontrabass in der Band "Savoy Sultan's", die in den späten 1930-er, frühen 1940-er Jahren eine sehr erfolgreiche Combo im berühmten Savoy Ballroom waren. Diese Band hatte einen außergewöhnlichen Drive und Ensembleklang, der so mancher bekannten Band im Savoy sehr zusetzte und einheizte. Moncur III spielte von 1961-1963 in der Begleitband von Ray Charles, also auch während der Einspielungen dieser Platte.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Clifford Brown/Max Roach : At Basin' Street East AD: 16.02.1956 & 04.01.1956 , NY

    Clifford Brown (Trompete) - Sonny Rolins (Tenorsax) - Richie Powell (Klavier) - George Morrow (Bass) - Max Roach (Drums)

    Bei meiner CD sind 13 der 15 Stücke drauf, die damals aufgenommen wurden. Die beiden Stücke sind eigentlich nur ein Stück was fehlt, da ein Take nach wenigen Sekunden wieder abgebrochen wurde ("Love is a Many-Spendored Thing"), daher für mich nicht wirklich wichtig.

    Das Album an sich wurde zu den " 17 Essential Hard Bop Recordings" gezählt, also ein musikhistorischer Meilenstein. Rund sechs Monate später waren Brown und Powell tot....... :(

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Geht doch nichts über eine geflegte Sonntags-Matinee - heute mit dem Emmet Cohen Trio ( übertragen am 6/10/20 ) . Und nun zu Tisch .
    Cohen spielte am 15/10/20 in Köln . Jemand dabei gewesen ? Und im nächsten Jahr - 11/7/21 - steht Stuttgart auf dem Progeamm . Wenn Stutgart dann noch steht .

    https://www.youtube.com/watch?v=HhO15RqwAho

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Die Jahre 1941-1949 waren musikhistorisch gesehen für den Jazz von derart großer Bedeutung, dass man hier mal einige Schlagworte in den Raum werfen muss, die vielleicht so nicht wirklich direkt zusammenhängen, aber s geschehen sind:

    Der Bigband-Jazz war auf dem Höhepunkt der Zeit gewesen - Sei es Duke Ellngton, Count Basie oder Jimmie Lunceford, Benny Goodman, Glenn Miller, Tommy Dorsey, Woody Herman oder Stan Kenton: Sie gaben musikalisch den Ton an. Später kamen für die Entstehung des modernen Jazz noch Earl Hines (um 1942/43 herum) , Billy Eckstine, Dizzy Gillespie, Claude Thornhill und Boyd Raeburn dazu. Letzterer mit vielen Gemeinsamkeiten zu Stan Kenton etwa.

    Die kleinen Bands begannen langsam an Bedeutung zu gewinnen

    Ab 01.08.1942 begann ein fast zwei Jahre dauernder Aufnahme-Stopp bei den Plattenfirmen, weil die Musiker-Gewerkschaft mehr Geld gefordert hatte.. Es durften nur Aufnahmen für den Staat, und damit zur Truppenbetreuung gemacht werden, sog. V-Discs.. Ebenfalls durften die bekanntesten Titel der Bands oftmals nicht mehr gespielt werden.

    Dies hatte zur Folge, dass Sänger, Countrymusik, Spirituals, Gospels, Blues und andere zuvor nur am Rande gemachte Aufnahmen zur Bedeutung gelangen konnten. Nur so waren die Karrieren von Sängern wie Frank Sinatra, Mel Tormé oder Peggy Lee möglich.

    Durch die wenig kreative Arbeit in den Bigbands, kamen die ersten Musiker zusammen um sich nicht nur auszutauschen, sondern auch um zusammen zu spielen. Zunächst in kleineren "Kaschemmen", vor allem aber an dem freien Abend, was in der Regel der Montag war. Bereits 1938 machte Harry Lim erste Aufnahmen von diesen "Jam Sessions", deren Höhepunkt dann die "Jazz at the Philharmonic-Konzerte" von Norman Granz wurden, der damit 1944 startete. Gene Norman zog bald nach und machte das an der Westküste nach.

    Um 1945 herum begannen die Anfänge des frühen Rhythm & Blues. Ausgelöst in den Bigbands von Lionel Hampton, Erskine Hawkins und Buddy Johnson, dann in kleinen Gruppen wie "Louis Jordan's Tympany Five" (mit etwa Wild Bill Davis am Klavier damals noch) oder den berühmten "Savoy Sultan's", die es von 1937-1946 gab, und deren Boss Al Cooper war.

    1940 begann man im "Minton's Playhouse", was vom ehemaligen Bigband-Leiter Teddy Hill geführt wurde, eine kleine Band zu engagieren, aus der dann der Kern des Bebop entstand. Kurze Zeit später geschah im "Monroe's" das Gleiche. Es wurden junge Leute engagiert, die für Taschengelder und Trinkgelder spielten. Der Krieg war noch nicht in den USA ausgebrochen, die Welt war noch in Odnung.

    Ab 1942 begann das berühmte "Bigband-Sterben" durch den "Recording Ban" und durch den Einzug der wehrfähigen Musiker in die Armee. Die Bigbands mussten ihre Musiker aus noch unfertigen Musikern aussuchen, und es wurde kräftig von der Konkurrenz abgeworben. Da Reisen wurde durch Benzin-Rationierung schwerer, das Niveau der Bigbands sank teilweise auch hörbar. Die Folge war, dass Bandleader wie Artie Shaw oder Glenn Miller es vorzogen, freiwillig zu dienen, um beim Militär aber weiter Musik machen zu können. Shaw nur kurze Zeit, ihn löste Sam Donahue ab.

    Durch den Krieg, die Maßnahmen, die eingeleitet wurden, aber auch durch die neue Popularität der Sänger(innen) gewannen kleine Bands immer mehr Fans. Sie konnten schnell zusammengestellt werden, waren in der Lage Sänger zu begleiten und hatten oftmals einen großen Star als Attraktion, etwa Coleman Hawkins.

    Um 1938 herum begann man wieder, den alten Jazz auszugraben. Dies wurde um 1942/43 herum massiv verstärkt getan, und lange inaktive Musiker wie Kid Ory, Bunk Johnson, Oscar Celestin oder George Lewis begannen wieder zu spielen und aufzunehmen. Daran waren bekannte Schauspieler/Ansager wie Orson Wells nicht unwichtig, aber auch weiße Musiker wie Eddie Condon, der bereits in den spätern 1920-er Jahren noch mit Bix Beiderbecke spielte, machte Konzerte in der Town Hall von New York. Am Ende löste sogar Louis Amrstrong 1947 seine Bigband auf und formierte seine bald berühmten All Stars.

    Durch den Amateur-Technker Jerry Newman wurden Live-Aufzeichnungen vorgenommen von diversen Sessions im "Minton's Playhouse", die später als die ersten Bop-Aufnahmen in die Geschichte eingingen. Alle wurden um Mai 1941 herum gemacht, immer mit Charlie Christian an der damals völlig neuen elektrischen Gitarre (diese tauchte erstmals 1935 auf, damals von George Barnes gespielt). Christian war so modern gewesen, dass er auf der Gitarre solistisch derart brillant spielen konnte, dazu bereits völlig im neuen Achtelstil, mit völlig neuen harmonischen Errungenschaften, dass er mit Dizzy Gillespie, Joe Guy (den man leider zu gerne vergisst zu erwähnen), Clyde Hart, Thelonious Monk, Bud Powell, Charlie Parker, dem Bassisten Oscar Pettfiford, Bennie Green und dem Drummer Kenny Clarke als eine Art "Ur-Vater" des Bop bezeichnet werden muss.

    1944 begannen die ersten kleinen Bands Bebop zu spielen. Zunächst noch nicht als "Bebop" bekannt, aber mit neuen Attributen versehen, etwa Umharmonisierung bekannter Stücke, Komponieren neuer Stücke, Einführung des Unisono-Spiels am Anfang und Ende der Themenvorstellung, Abkehr des triolischen Spieles hin zum Achtelspiel, stärkere Akzentuierung der Drums und damit Aufhebung des durchgehenden 4/4-Beats.

    1946, also nach dem Kriege, mussten viele Bigbands aufgeben. Etwa Woody Herman (der aber bis zu seinem Tode 1987 fast durchgehend Bigbands leitete), Stan Kenton (auch ER wie Herman, immer wieder mit Bigbands unterwegs), Benny Carter, Tommy Dorsey, Les Brown (wie Herman, Kenton), Harry James (wie Herman, Kenton), Benny Goodman (er nur noch zu besonderen Anlässen mit Bigbands unterwegs. Etwa 1949, 1953, 1955, 1956, 1957, 1958, 1962).......

    Glenn Miller wurde bereits seit Ende 1944 vermisst. Doch seine Band wurde 1946 wieder von seinem ehemaligen Tenorsaxophonisten Tex Beneke neu zusammen gestellt und ging einige Jahre erfolgreich auf Tournee (mit vielen ehemaligen Musikern der Miller-Band), Jerry Gray, Millers Arrangeur, tat das Gleiche, später kam noch Ralph Flanagan dazu. Der Miller-Mythos lebt noch heute weiter. Die Band gibt es in den USA und für Europa wurde eine eigene "Miller-Band" ins Leben gerufen, die seit Beginn von Wil Salden geleitet wird.

    1944 gründete der Sänger Bily Eckstine aus Resten der Earl Hines-Band eine eigene Bigband. In ihr saßen bis zu ihrer Auflösung 1947 nahezu alle wichtigen Bop-Musiker. Darunter neben Parker, Gillespie auch Fats Navarro, Miles Davis, Benny Harris, Sonny Sitt, Dexter Gordon, Gene Ammons, Leo Parker, Linton Garner (Erroll Garners Bruder), Art Blakey. 1946 gründete Dizzy Gillespie seine erste eigene Bigband, die mit einer Unterbrechung bis Ende 1949 existierte. Auch in ihr spielten wichtige moderne Musiker: Benny Bailey, Dave Burns, Cecil Payne, Sahib Shihab, James Moody, Kenny Clarke, John Lewis, Milt Jackson.

    Daher heute mal ein Tag, der die kleinen Formationen in den Vordergrund rücken soll, die bei kleinen Firmen viele Aufnahmen machten zwischen 1943 und 1947.

    Daher läuft bei mir Ben Webster aus den Jahren 1943 bis 1944. Das Ganze auf der an sich teilweise etwas schlampig aufgemachten Serie von "Qaudromania", also 4-CD-Boxen, die es von vielen Musikern mit Aufnahmen aus den Jahren 1923-1955 gibt.

    Sorry für die lange Vorgeschichte dazu. Ich werde das wohl auch mal in einen anderen Thread zusammenfassen.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Das Ganze auf der an sich teilweise etwas schlampig aufgemachten Serie von "Qaudromania",

    Hinter Quadromania steckt Membram , das passt schon .

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Hinter Quadromania steckt Membram , das passt schon .

    Stimmt. Darauf habe ich noch nicht mal geachtet bis Du es hier nun geschrieben hast. :top: :verbeugung2: Dann ist ja alles klar. Membran steht bekanntlich für eine gewisse "Schlampigkeit". :D Manche Namen bürgt halt für sich selbst. Ich bin entzückt. :thumbup:

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Geht doch nichts über eine geflegte Sonntags-Matinee - heute mit dem Emmet Cohen Trio ( übertragen am 6/10/20 ) . Und nun zu Tisch .
    Cohen spielte am 15/10/20 in Köln . Jemand dabei gewesen ? Und im nächsten Jahr - 11/7/21 - steht Stuttgart auf dem Progeamm . Wenn Stutgart dann noch steht .

    https://www.youtube.com/watch?v=HhO15RqwAho

    Erstklassiger Tipp, lieber b-major :cincinsekt: Der ist ja richtig gut!

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

  • Hier ohne Bild :

    Stan Getz & Chet Baker : Line for Lions AD: 18.02.1983 , Stockholm, Schweden Live

    Chet Baker (Trompete, Gesang) - Stan Getz (Tenorsax) - Jim McNeely (Klavier) - Jirvi George Mraz (Bass) - Victor Lewis (Drums)

    Ein schönes Konzert der beiden "coolen" Giganten. So langsam werde ich auch mit Baker warm. Es hat ja auch lange genug gedauert. Mit Jim McNeely sitzt der heutige Chef der HR_Bigband am Klavier.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Ich gehe davon aus, dass Du das Cover eingestellt hast. Leider mag mein Laptop mir fast keine Cover mehr anzeigen. Danke, lieber Braccio.

    Nun aus der Quadromania-Box die dritte CD.

    Ich liefere mal die CD-Nr.2 von gestern zuerst nach: 1943-1945

    Titel 01-08 : Hot Lips Page (Trompete) - Ben Webster (Tenorsax) - Clyde Hart (Klavier) - Charlie Drayton (Bass) - Denzil Best (Drums) AD : September 1943, New York

    Titel 09-12 : Sidney de Paris (Kornett) - Vic Dickenson (Posaune) - Ben Webster (Tenorsax) - Janes P. Johnson (Klavier) - Jimmy Shirley (Gitarre) - John Simmons (Bass) - Sid Catlett (Drums)
    AD: 04.03.1944, New York
    Titel 13-17 : Lamar Wright,sr. (Trompete) - Ray Conniff (Posaune) - Ben Webster (Tenorsax) - Johnny Guiarnieri (Klavier) - Tedd Walters (Gitarre) - Billy Taylor (Bass) - Cozy Cole (Drums)
    AD: 13.03.1944, New York

    Titel 18-20 : Ben Webster (Tenorsax) - Marlowe Morris (KlavierI - John Simmons (Bass) - Sid Catlett (Drums9
    AD: 18.03.1944, New York

    CD-Nr.3 :1944-1945

    Titel 01-03 : Ben Webster (Tenorsax) - Marlowe Morris (Klavier) - John Simmons (Bass) - Sid Catlett (Drums)
    AD: 18.03.1944 ; New York (01) & 25.03.1944 , New York (02-03)

    Titel 04-07: Emmett Berry (Trompete) - Ben Webster, Budd Johnson, Walter "Foots" Thomas (As) (Tenorsax) - Clyde Hart (Klavier) - Oscar Pettiford (Bass) - David Booth (Drums)
    AD: 01.04.1944, New York Der Klarinettist könnte Budd Johnson sein.

    Titel 08-11: Ben Webster (Tenorsax) - Johnny Guarnieri (Klavier) - Oscar Pettiford (Bass) - Daniel Booth (Drums)
    AD: 17.04.1944 ; New York

    Titel 12-15: Benny Morton (Posaune) - Barney Bigard (Klarinette) - Ben Webster (Tenorsax) - Sam Benskin (Klavier) - Israel Crosby (Bass) - Eddie Dougherty (Drums)
    AD: 31.01.1945 , New York

    Titel 16-19: Buck Clayton (Trompete) - Ben Webster (Tenorsax) - Teddy Wilson (Klavier) - Al Casey (Gitarre) - Al Hall Bass) - J.C.Heard (Drums)
    AD: 14.08.1945 , New York

    Es gibt darauf einige tolle Soli nicht nur von Ben Webster. Besonders seine Glanzstücke "I Surrender Dear", "Body and Soul", "Memories of You", aber auch "Victory Stride" und "Jericho" finde ich ganz hervorragende Beispiele Websters nach seiner Zeit beim Duke.

    Auch "Perdido", und besonders die vier Stücke mit Guarnieri/Pettiford, "Honeysuckle Rose", "I Surrender Dear" (das mehrfach auf der Box ist) und "Blue Skies" sind hinreißend gespielt. Johnny Guarnieri, der einen Mix-Stil von Fats Waller, Teddy Wilson und Count Basie spielt, finde ich immer grandios anzuhören. Er stammt tatsächlich von der berühmten Geigenbauer-Familie ab.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Mir gefällt er gut . Stuttgart ist ins Auge gefasst , aber - wie Traffic so trefflich sangen : Who knows what tomorrow may bring ?

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Hätte auch im Popmusik-Thread Platz gehabt, ist aber sowas von unkrass:

    Könnte man als "Easy-listening-Jazz" abtun, aber dafür ist es denn doch überwiegend zu gut gemacht und zu gut geschrieben. Und wenn es auch gar nicht klingt wie auf King Crimson's Lizard: der Haskell war ein toller Sänger. Bei Amazon beschreibt ihn jemand als "a smooth Joe Cocker", aber als Cocker diese Art von Musik gemacht hat, hatte er keinen guten Produzenten und keine zum Stil passenden Sidemen. Haskell hatte!

    Bernd

    Fluctuat nec mergitur

  • Charlie Christian : Minton's Playhouse 1941 (diese Aufnahmen wurden unter diversen Namen und Labels veröffentlicht)

    DAS sind jene legendären Aufnahmen, die der Amateur und Musikfreund Jerry Newman im Mai 1941 aus dem legendären "Minton's Playhouse" mit einem portablen Aufnahmegerät aufgenommen hat. Ihm ist es zu verdanken, dass man quasi direkt und live an der Entstehung des modernen Jazz beteiligt war. Es gibt über die Musiker-Besetzungen diverse Variationen, auch sind nicht alle Takes vollständig.

    Was man aber heraushören kann ist der großartige Gitarrist Charlie Christian, der immer Montags Abends die ganze Nacht durchspielte. Und WIE er spielte !! Er ist hier der absolute Meister, da kommen weder der junge Dizzy Gillespie, noch Thelonious Monk mit. Drummer ist in der Regel Kenny Clarke, der hier bereits seine Breaks auf der Snare Drum und seine "Bombs" auf der Bass Drum spielt. Tenorsax spielen Chu Berry, Don Byas und Kermitt Scott.

    Neben Monk und Bud Powell spielte öfter auch der Pianist Kenny Kersey im Kreise der Musiker mit. Kersey, der kein völlig unbekannter Pianist war, konnte man auch im Laufe der nächsten Jahre immer mal wieder im Bop-Kreis hören. Das galt auch für den Trompeter Joe Guy. der mit Dizzy damals sehr a la Roy Eldridge spielte.

    Bass spielte in der Hausband Nick Fenton. Über ihn ist nur sehr wenig bekannt geworden. Weder Geburtsjahr noch Todesjahr sind wirklich bekannt.

    Natürlich kamen eine Menge erstklassiger Musiker dazu, etwa Ben Webster Coleman Hawkins, Lester Young, Drummer Harold "Doc" West, aber auch Charlie Parker später, der Trompeter Hot Lips Page.....

    Man kann nicht alle Musiker wirklich noch nachverfolgen. Es ist auch unklar, wie viele Abende Jerry Newman noch mitgeschnitten hat, und wenn, ob irgendwo diese Aufnahmen vor sich hin schlummern. Denn wer so ein modernes, teures Gerät kauft, will es auch einsetzen.

    Bei einem Stück scheint mir nicht Kenny Clarke zu spielen, auch wenn der Drummer in einem ähnlichen Stil wie Clarke spielte. Auch kommt der Bass kaum zur Geltung. Daher vermute ich hier einen anderen Abend. Es scheint mir auch ein Altsaxophonist mitzuspielen ("Lips Flips"). Hier ist der Trompeter auch Hot Lips Page, was schon der Titel-Name alleine aussagt.

    Die Stücke basieren auf Standards, wurden aber harmonisch moderner gespielt, etwa mit Durchgangsakkorden. "Swing to Bop" ist eigentlich "Topsy" aus der Basie-Band, was auch mit dem Sound des Tenoristen (es müsste Don Byas sein) hinkommen müsste.

    Bei mir sind nur vier Stücke aus dem "Playhouse" dabei. Ab Titel Nr.6 sind wir im Jahre 1945 bereits angekommen. "Blue'n Boogie", "Hot House", "Groovin' High", "Dizzy Atmosphere" und "All the Things you're" fanden mit Dizzy Gillespie statt.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Danilo Perez: ... till then (2003)

    Dieses Danilo Perez-Album auf Verve hatte ich mir bei Erscheinen im Jahre 2003 einfach so gekauft, ohne darauf zu achten, dass bei zwei Titeln Donny McCaslin (auf dem Sopransaxofon statt des bei ihm sonst üblichen Tenorsaxofons) mitspielt. Durch Donny McCaslins Mitwirken bei dem Maria Schneider Orchestra sowie durch seine zahlreichen eigenen Alben, insbesondere aber dadurch, dass er der letzte Bandleader von David Bowie ("Blackstar") war, ist er inzwischen zu kometenhaftem Ruhm emporgestiegen. Mein frühestes eigenes Album von Donny McCaslin rührt zwar schon aus dem Jahr 1997, das nächste Album dann aus dem Jahr 2000, aber gleichwohl ist diese sideman-Tätigkeit bei Danilo Perez (dem späteren Pianisten von Wayne Shorter) für mich eine bisher unbekannte Arbeit von ihm.

    Die Besetzung des Albums:

    Danilo Perez - p, fender rhodes
    John Patitucci bzw. Ben Street - b
    Brian Blade bzw. Adam Cruz - dr
    Lizz Wright - voc on 3 and 9
    Donny McCaslin - ss on 5 and 10

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

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