Jazz mit Laser und Nadel: Gerade goutiert

  • The Pasadena Roof Orchestra : "Swing that Music" AD: 28.-30.07.1998 , London/GB

    Ich mag diese Art von Musik einfach. Lange konnte ich damit nichts anfangen, geschweige denn, mit dem hier vertretenen Orchester. Das Orchester aus England ist großartig, auch wenn es hier vielleicht nicht die papiermäßig beste Besetzung vorweisen kann. Doch die Programmauswahl ist einfach genial: Da findet man so wunderbare Raritäten wie "Egyptian Ella" (was ich selbst schon gespielt habe), "White Jazz", "That Rhythm Man" (auch dieses Stück spiele ich immer wieder gerne) oder "Rhythmatitis", aber auch Standards wie "I can't give you anything but Love", "Air Mail Special" und Honesuckle Rose".

    Die Band wurde 1969 gegründet. Ihren Durchbruch (auch international) feierte sie 1974. Der Lead-Sänger war zunächst John Parry (bis 1979), dann Robin Merrill (1979-1989), ab 1990 dann James Langston (der auch hier zu hören ist) und Duncan Galloway, der dann am Ende alleine der Sänger und auch Leader der Band wurde. Er gefällt mir auch, im direkten Vergleich zu James Langton, weitaus besser. Seine Stimme klingt mir auf Dauer nicht so flexibel wie jene Galloways. Er wirkt mir "schwärzer" als Langdon, was bei einigen Nummern weitaus besser dazu passt (etwa in Cab Calloways "Minnie the Moocher".

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Blue Roseland Orchestra: Easy Money AD: 1975

    Weiter geht es mit der Musik der 1920-er/30-er Jahre. Erneut gibt es Juwelen zu bestaunen. Etwa Duke Ellingtons "Black Beauty", geschrieben 1928 oder Fletcher Hendersons "Stampede", im Original aufgenommen 1926. Das Stück wurde zum ersten Meisterstück des noch jungen Coleman Hawkins am Tenorsaxophon, oder "Shake it and Break It" , was aus der Band von King Oliver stammt. Ich weiß nicht, ob jene Aufnahme aus dem Jahre 1930 die Erstaufnahme ist, spielt aber keine Rolle.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • The Temperance Seven : The very Best of TTS AD: 1961-1966

    Diese Band dürfte bei uns total unbekannt geblieben sein. Ich bin auch nur durch Zufall auf sie gestoßen. Die Anfänge der Band gehen auf das Jahr 1955 zurück, als in GB die Alte Jazz-Renaissance bereits in voller Blüte war. Bands wie Chris Barber waren gerade dabei sich zu etablieren.

    1960 nahem die Band den Titel "Ukulele Lady" auf. Produzent war ein gewisser George Martin, der auch mit "You're Driving Me Crazy", der kurze Zeit später als Produzent der "Beatles" zu einer Erfolgsgeschichte führte. Das Erkennungsstück der Band sollte aber die nächste Single werden: "Home in Pasadena". Das Stück war auch das "Pflichtstück" der auch bei uns bekannten Band "The Pasadena Roof Orchestra".

    "The Temperace Seven" lösten sich um 1966/67 herum auf, 1970 wurde sie unter dem Namen "The NEW Temperance Seven" wieder zum Leben erweckt, und in den 1980-er Jahren dann wurde das "New" wieder aus dem Namen gestrichen.

    Obwohl die Band drei Filme machte, vor Mitgliedern des Königshauses spielte und eine große Tournee absolvierten (deren "Größe" man nicht genauer mitgeteilt bekommen hat), konnte sie nicht den Bekanntheitsgrad anderer britischer Bands erreichen.

    Die Band spielte in historischen Kleidern der 1920-er Jahre und hatte einen sehr eigenen, typisch britischen Humor.

    Der erste Vokalist, Paul McDowell, der auch Posaune spielte, verließ 1963 die Band, 2016 verstarb er.

    Dass sie wirklich was drauf hatten, kann man hier aber gut hören. Teilweise sehr eigene Tempi, etwa das langsame "Dinah", "Pasadena" (was mir aber in der Fassung des Pasadena Roof Orchestras besser gefällt), "Tiger Rag", "My Blue Heaven", "The Charleston", "Sahara" (auch ein Meisterstück des Pasadena Roof Orchestras), der wunderbare "Vo Do Do Dee O-Blues" (den ich selbst schon gespielt habe), "Ain't She Sweet?" oder auch eben "Sugar" zeugen von der hohen musikalischen Qualität der Band.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Harry Strutters: Crazy Cords AD: 1987

    Auch diese Band geht auf die 1960-er Jahre zurück. Sie ist noch heute aktiv, ist aber ebenso wenig bei uns bekannt wie etwa die "Temperance Seven". Sie war ebenfalls sehr rege im Aufnahmestudio, das letze Mal wohl 2018. Leider ist diese D hier in Deutschland kaum zu bekommen. Diese hier aber problemlos.

    Die Briten verstehen ihr Handwerk ausgezeichnet. Sie ist meiner Meinung nach nicht schlechter als das "Pasadena Roof Orchestra", nur kleiner besetzt: Trompete, Posaune, die beide auch singen können, zwei Saxophone, die auch Klarinette spielen und im Grunde die ganze Palette an Saxophonen abdecken können (vom Sopran - bis Bass-Sax). Dazu vier Mann Rhythmus (Klavier, Gitarre, Sousaphon und Drums).

    Hier auf der CD werden Freunde der Bands von Duke Ellington (aus seiner Zeit im Cotton Club), Clarence Williams, Jelly Roll Morton oder auch aus der Band von Louis Armstrong voll auf ihre Kosten kommen. Die Repertoire-Auswahl ist sehr gut gelungen (Copenhagen, Vo-Do-Do-Deo-Blues, Shine, Black and Ta Fantasy, Shine, Mood Indigo, Primrose Stomp, Cushion Foot Stomp, Crazy Chords, Mood Indigo, Rockin' in Rhythm). Auch aufnahmetechnisch wurde das sehr gut eingefangen.

    Wer auf die Musik dieser Zeit steht, wird sich sehr darüber freuen. Freunde des modernen Jazz dürften nur wenig damit anzufangen wissen.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Swing Dance Orchestra : Andrej Hermlin and his Swing Dance Orchestra plays the Music of Glenn Miller AD: 2004 Berlin und Clarinda/Iowa, USA

    1987 von dem Pianisten Andrej Hermlin unter dem Namen "Swing Dance Band" als Combo in Berlin gegründet, 1995 wurde eine richtige Bigband daraus. Im Gegensatz zu den Kollegen aus GB und den USA, die sich oftmals auf die Musik der 1920-er und frühen 1930-er Jahre beziehen, spielt das deutsche Orchester mehr die Musik der reinen Swing-Ära ab ca. 1935 bis 1945. Bis heute wurden 15 CDs aufgenommen und veröffentlicht. Leider ist es die letzten Jahre recht still geworden um die Band.

    Die Band hat eine hervorragende Rhythmusgruppe, teilweise auch recht gute Solisten, aber hier nicht das Format ihrer Kollegen aus England oder den Staaten. Besonders bekannt wurde ihr Programm zum ersten Konzert in der Carnegie Hall einer Bigband überhaupt, dem legendären Konzert des Benny Godman-Orchestras vom Januar 1938. Hier konnte der großartige Solist aus den Staaten, Dan Levinson gewonnen werden. Ein exzellenter Klarinettist und auch ein sehr netter Typ übrigens.

    Hier nun ein Programm zu Ehren Glenn Millers. Die Band spielte damals (2004) auch mit vielen weiteren Bands im Heimatort Millers. Man besuchte auch das Geburtshaus Millers, usw.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • The Pasadena Roof Orchestra : 25th Anniversary AD: Nov. 1993, London

    Schöne Zusammenstellung, mal kein Sampler, sondern eigens eingespielt 1993. Neben "Ol' Man River", "Puttin' on the Ritz", "Happy Days are here Again" und "Home in Pasadena" gibt es Klassiker wie "St.Louis Blues", "Kansas City Kitty", Old Man Blues" oder "Some of these Days".

    Neben Sänger Duncan Galloway besticht der Trompeter Enrico Tomasso, der KEIN Italiener, sondern Brite ist. Tomasso ist den Jazzern im stilistischen Umfeld Bix Beiderbecke/Musik der 1920-er und frühen 1930-er Jahren ein Begriff. Ein ausgezeichneter Musiker. Ebenfalls mit dabei ist der Gründer der Band, John Arthy, der Sousaphon und Kontrabass spielt und bis 1998 in der Band blieb. Am Schlagzeug sitzt der langjährige Drummer der band, Mr. John Sutton. Sutton spielte 1976-1980 im "London Vintage Jazz Orchestra", bevor er 1980 festes Mitglied des Pasadena Roof Orchestras wurde. 2005 wurde er dann Mitglied in der berühmten Chris Barber Band.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • The Syncopators : Saturday Night Function - 25th Anniversary AD: 2009

    Von GB nach Australien ist entfernungstechnisch ein weiter Schritt. Hier nun eine Band, die 1984 unter dem Namen "Society Syncopators" gegründet wurde. Die Band ist in Australien sehr erfolgreich, ging aber auch bereits zwischen 1995 und 2017 bereits 18 Mal auf Europatournee, sogar in der berühmten New Yorker Carnegie Hall spielte man schon. 18 CDs wurden inzwischen aufgenommen, diese hier bekam den "Bells Award" für "Classic Jazz Recording" 2009 überreicht. Leider gibt es keinerlei Informationen zur Besetzung. Hier nur, dass drei Gastmusiker dabei waren, deren Namen mir überhaupt nicht geläufig sind. Vermutlich Australier.

    Die Musik unterscheidet sich deutlich zu den britischen und amerikanischen Orchestern. Man geht viel freier und offener um mit den Stücken. Auch klingt mir das "polierter" und zu wenig "dirty". Doch das ist bekanntlich alles eine Geschmackssache.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Tim Hagans: The Moon is Waiting

    Tim Hagans - tp
    Vic Juris - g
    Rufus Reid - b
    Jukkis Uotila - dr, p

    rec. 3.+4. März 2011

    Das erste Album von Tim Hagans auf Palmetto Records. Erinnert streckenweise an den Miles der frühen 70er Jahre.

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

  • Steve Khan: Public Access

    Steve Khan - g
    Anthony Jackson - b
    Dave Weckl - dr
    Mando Badrena - perc, voc
    mit diversen Vokalisten

    rec. 1/1989

    Hört sich auch nach über 30 Jahren noch ganz gut an, auch wenn mich persönlich die Vokalzutaten stören.

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

  • Vermutlich doch Manolo Badrena?

    Du hast recht, natürlich. Da konnte ich meine eigene Schrift auf dieser gebrannten CD nicht lesen.

    Ein kurzzeitiger Weather Report-Mann. Er stört mich als Perkussionist plus Vokalist viel weniger als die übrigen (reinen) Vokalisten auf diesem Album (Lani Groves, Vivian Cherry, Janie Barnett und Kurt Yahjian). Im Grunde genommen bedarf es aber - nach meinem eher konservativen Jazz-Geschmack - keiner weiteren Zutaten zu Khan, Jackson und Weckl. Bei denen geht die Post ab.

    Jetzt läuft bei mir ein weiteres Steve Khan-Album, ebenfalls mit Manolo Badrena. Und zum Glück ohne Gesangszutaten:

    Steve Khan - g
    Ron Carter bzw. Anthony Jackson - b
    Al Foster bzw. Dennis Chambers - dr
    Manolo Badrena - perc

    rec. 12.+19. January 1992

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

  • Manolo Badrena war Mitglied des Ahmad Jamal Quartet, wie ich es 2011 und 2013 in Vienne erlebt habe. Man möchte meinen, dass ein Perkussionist ein unnötiges Anhängsel bei einem Klaviertrio ist, das war aber keineswegs der Fall. Er spielte ähnlich "sparsam" wie der Bandleader, gab aber der Musik immer wieder so den kleinen Kick. Starker Auftritt!

    Bernd

    Fluctuat nec mergitur

  • Manolo Badrena war Mitglied des Ahmad Jamal Quartet

    Ich bin ja bei Ahmad Jamal ganz gut sortiert, und ich habe mal nachgesehen: In der Tat wirkt Manolo Badrena auf den letzten sieben (!) Alben von Jamal, die ich in der Sammlung habe, mit: "The Essence Part 1", "Big Byrd", "A Quiet Time", "Saturday Morning", "Live in Marciac", "Blue Moon" und "Marseille".

    :cincinbier:

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

  • Steve Khan: Let's call this

    Steve Khan - g
    Ron Carter - b
    Al Foster - dr

    rec. 19.+20. Januar 1991

    Steve Khan in einer klassischen Triobesetzung mit zwei ehemaligen Miles Davis-Männern. Gitarrenmusik ohne Schnickschnack.

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

  • Red Balaban & The Eddie Condon All Stars : Memories of Condon's AD: 30.09.1978, Ramada Inn, Hartford/Conn., USA Live

    Ed Polcer (Kornett, Voc.) - Ed Hubble (Posaune) - Bobby Gordon (Klarinette, Voc.) - Jim Andrews (Klavier) - Red Balaban (Bass, Voc.) - Ernie Hackett (Drums)

    Ed Polcer (*1937) bekam eine gründliche Ausbildung, wirkte sogar als Solo-Kornettist im SO von New Jersey mit, bevor er aber ein Maschinenbaustudium begann. Zunächst nebenbei, ab 1975 dann aber doch hauptberuflich, spielte er mit diversen Bands im Dixieland-Umfeld (Stan Rubin, später auch Mezz Mezzrow, u.a.), 1955 spielte er sogar auf der Hochzeit von Grace Kelly. 1972 kam er zu Benny Goodman, wirkte viele Jahre mit Red Balaban (bis 1985) und wurde in die Hausband des Clubs von Eddie Condon engagiert (zeitweise als Leiter der Band). Ab 1990 trat er oftmals mit den Eddie Condon All Stars in Europa auf.

    Eds Sohn Ben spielt auch u.a. Kornett wie sein Vater, und hat sich inzwischen in New Orleans bewährt. Er hat viel von der Musik seines Vaters übernommen, die er weiterführt mit seinen Bands.

    Ed Hubble (*1928) lernte Posaune von seinem Vater, einem erfahrenen Studio-Posaunisten der Szene von Los Angeles. Er spielte in den Bands von Buddy Rich, Alvino Rey, Bob Wilbur, Doc Evans und Eddie Condon, bevor er eigene Bands leitete. Später wirkte er bei Muggsy Spanier, in den 1970-er Jahren in der "The World's Greatest Jazz Band" um Yank Lawson und Bob Haggart mit. Hubble spielte auch Althorn und Baritonhorn, was man auch hier hören kann.

    Bobby Gordon (1941-2013) wurde von Joe Marsala und Pee Wee Russell beeinflusst. zunächst spielte er Folk Music und die Musik von Mr. Acker Bilk (der vor seiner kommerziellen Zeit richtig gut Klarinette im Stil der Großen spielte, dann aber meiner Meinung nach nur noch grausamen, kommerziellen Mist hupte), bevor er von Max Kaminky in den berühmten Jimmy Ryan's Club geholt wurde (noch in den 1960-er Jahren). In den 1970-er Jahren spielte Gordon oft im Eddie Condon's Club, und der Kreis schließt sich wieder perfekt. Später machte er wunderbare Aufnahmen mit Marty Grosz und auch eigene Einspielungen, etwa für das immer sehr bemühte Label Arbors.

    Drummer Ernie Hackett ist der Sohn des legendären Kornettisten Bobby Hackett, dessen Solo über "String of Pearls" bei Glenn Miller, jedem durchaus bekannt sein dürfte. Sein Sohn spielte nicht nur mit seinem Vater, sondern auch mit Max Kaminsky, Vic Dickenson und Wild Bill Davison.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Es ist nach einer langen Pause wieder einmal Zeit für Jazz :D


    Ahmed Jamal, "Tranquility / Outertimeinnerspace". (1968/1972)

    In meinen Ohren ist die zweite Platte dieses Twoofers die spannendere, (toll sind sie beide), da sie, untypisch für Jamal, lediglich zwei lange Stücke beinhaltet. Trotz des zeitbedingt abgedreht wirkenden Titels (und der Tatsache daß es sich um eine Impulse-Veröffentlichung handelt) haben wir es hier nicht mit Freejazz zu tun. Daß Jamal gelegentlich zum e-Piano wechselt ist ebenfalls untypisch aber er hätte das aus meiner Sicht besser gelassen

    Ahmed Jamal (p, el-p) begleitet von Jamil Sulieman (b) und Frank Grant (dr).


    Trotzdessen eine faszinierende CD. Ich liebe Ahmed Jamal sehr. - - Bei Amazon kostet sie nur €2,98,aber das Bild, das Bild, hach es will nicht :D

    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Frank Grant (dr).

    Ich möchte kein Korinthenkacker sein, aber der arme Kerl heißt nur "Gant" mit Nachnamen. :verbeugung2: :kuss1:

    Frank Gant (*1933) stammt aus der Musikerstadt Detroit, spielte mit u.a. Billie Holiday, Donald Byrd (1955 war er bei dessen Debut-Album mit dabei), Billy Mitchell, Barry Harris, Yusef Lateef, Al Haig, eben auch Ahmad Jamal um 1970 herum, Monty Alexander und ich meine auch auf einem Album mit Oscar Peterson. Gant war einer jener Begleit-Drummer, die ihre Arbeit zuverlässig und swingend getan haben, aber im Grunde niemandem in Erinnerung geblieben sind. Daher wird sein Name auch oft falsch geschrieben (sprich "Grant", weil das einfach "gängiger" war).


    In meinen Ohren ist die zweite Platte dieses Twoofers die spannendere, (toll sind sie beide), da sie, untypisch für Jamal, lediglich zwei lange Stücke beinhaltet.

    Trotzdessen eine faszinierende CD. Ich liebe Ahmed Jamal sehr. -

    Ich halte mich da sehr bedeckt, da ich ihn nicht mag. Wie hat es Joachim Ernst Berendt so schön geschrieben: Die Einen halten ihn für einen brillanten Pianisten, die Anderen nicht mehr als einen exzellenten Cocktail-Pianisten" (Kein Zitat, sondern nur von mir frei geschrieben). Dem habe ich nichts mehr hinzu zu fügen. :D

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Jaja, die Autokorrektur :D

    Es gibt bei mir Hörsituationenen, in denen mich kaum etwas glücklicher macht als die Musik eines "excellenten Coctail-Pianisten".

    Allerdings halte ich Jamal für weit mehr als das.. . Er hatte überbordend-funkelnde Artistik schlicht nicht nötig, da er mit einfacheren (nicht simplen!) Mitteln direkt einen tiefen emotionalen Kern getroffen hat. Nun ja, jedenfalls bei mir... Geschmäcker sind halt verschieden und das ist gut so :jaja1:


    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Hier die hohe Kunst, Abstraktion und Seele so miteinander zu verbinden, daß es nicht nach Kompromiß schmeckt sondern nach 200%.


    Andrew Cyrille: "Lebroba" (2018).

    Andrew Cyrille, dr
    Bill Frisell, g
    Wadada Leo Smith, tp


    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Es gibt bei mir Hörsituationenen, in denen mich kaum etwas glücklicher macht als die Musik eines "excellenten Coctail-Pianisten".

    Allerdings halte ich Jamal für weit mehr als das.. . Er hatte überbordend-funkelnde Artistik schlicht nicht nötig, da er mit einfacheren (nicht simplen!) Mitteln direkt einen tiefen emotionalen Kern getroffen hat. Nun ja, jedenfalls bei mir..

    Du, das ist auch völlig ok so. Übrigens geht es manchen Leuten bei Teddy Wilson auch so. Ich finde gerade Wilson ganz hervorragend. Seine Eleganz und sein lockerer, immer swingender Anschlag gehen mir näher als etwa das Spiel von Art Tatum. So dürfte es Dir bei Jamal ergehen. Doch der große Unterschied zwischen Wilson und Jamal ist, dass Wilson wirklich improvisiert, während Jamal doch eher "Variationen" der Melodie spielt und keine "reinen Improvisationen" über das Schema.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

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