Jazz mit Laser und Nadel: Gerade goutiert

  • Diese Timeless-Empfehlung nehme ich nun allemal mit Dank auf - alle beteiligten Musiker gefallen mir über die Maßen gut!

    Lieber music lover,

    ich schätze die auch alle sehr und - budgetmäßig verheerend - ich kenne von ihnen nur sehr gute, wie diese, und sehr, sehr gute :D , wie das Walton/Carter-Duo "Heart & Soul", das ich gestern hörte.

    So, jetzt muß ich auch dringend in Bett. Ich habe morgen um 8.00 einen Arbeitstermin. Aber das gute Live-Jazz-Erlebnis am Abend mußte zu Hause noch etwas ausklingen.

    Gute Nacht! :wink: Matthias

  • Durch das, was ich gerade in einem anderem Thread geschrieben habe, bin ich heute mal wieder - wie so oft - voll in Coltrane drin. Nach vier verschiedenen Versionen von "My Favorite Things" läuft gerade "Mr. P.C." aus diesem geradezu sensationellen Album
    [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/41MCnEolU5L._SS500_.jpg]
    Meine Fresse, was war dieser Mann gut. Und wie genial war Elvin Jones :juhu: :juhu: :juhu: :juhu: :juhu:

    Edit: Angesichts des Querflötensolos von Dolphy in "My Favorite Things" mach' ich hier noch fünfmal den kneel-down-Smiley, dass ich Dolphy neulich bei meiner Bemerkung über die Flöte als Jazzinstrument unerwähnt gelassen habe. Wie konnte ich nur!
    :juhu: :juhu: :juhu: :juhu: :juhu:

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

  • Nachdem ich gerade live Free Jazz vom Allerfeinsten mit dem neu formierten Alexander von Schlippenbach Quartett mit Henrik Walsdorff (as), Antonio Borghini (b), Christian Lillinger (dr) erlebt habe, was versöhnlich mit einer relativ straight gespielten Monk-Komposition als Zugabe endete, nun noch diese:

    :juhu: :juhu: :juhu: :juhu: :juhu: :juhu:

    Alexander von Schlippenbach (p), Ino Nobuyoshi (b), Sunny Murray (dr)

    :wink: Matthias

  • Nachdem ich gerade live Free Jazz vom Allerfeinsten mit dem neu formierten Alexander von Schlippenbach Quartett mit Henrik Walsdorf (as), Antonio Borghini (b), Christian Lillinger (dr) erlebt habe, was versöhnlich mit einer relativ straight gespielten Monk-Komposition als Zugabe endete


    Um dieses Live-Erlebnis beneide ich Dich echt ;+)

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

  • Zitat

    Zitat von »Matthias Oberg«
    Nachdem ich gerade live Free Jazz vom Allerfeinsten mit dem neu formierten Alexander von Schlippenbach Quartett mit Henrik Walsdorf (as), Antonio Borghini (b), Christian Lillinger (dr) erlebt habe, was versöhnlich mit einer relativ straight gespielten Monk-Komposition als Zugabe endete

    Um dieses Live-Erlebnis beneide ich Dich echt

    Für 5,- EUR in einer alten Werkhalle auf einem Gewerbehof, 10 min von mir zu Hause, der noch bis Ende des Monats von Künstlern selbstorganisiert genutzt werden kann. :D Dann ist dort leider Schicht. Sehr Schade, denn die Akustik und Atmosphäre war dort sehr gut.

    Diese, alle in Berlin lebenden Musiker spielen hier in ständig wechselnden Konstellationen sehr viel, siehe meine Konzerttips für Berlin.

    Henrik Walsdorff halte ich für einen der stärksten jungen Altsaxophonisten seit Jahren und nicht nur in Deutschland. Er spielt überwiegend frei, aber dennoch sehr hörbar traditionsgebunden und hat auch ein enormes Händchen, Standards neuen Ausdruck zu verleihen. Auch dann, wenn er sehr frei spielt, hört man meistens ganz viel Charlie Parker und Jackie McLean durch. Sein Spiel kann in wenigen Sekunden von ausdrucksvoll warm mit der Flüssigkeit Parkers zur großen Schärfe McLeans wechseln.

    Der noch sehr junge Christian Lillinger spielt bereits in unzähligen Konstellationen mit Berliner, Kölner und internationalen Musikern. Für seine eigene CD bei Greenfead konnte er Joachim Kühn gewinnen. Der Günter 'Baby' Sommer-Schüler ist absolut fantastisch und hat das Zeug zu einem ganz Großen des Schlagzeugs. Er spielt ständig fantasievoll variierend, mit großem Klangreichtum auf einem kleinen Drums-Set, aber mit vielen 'Little Instruments', zwar ständig sehr viel machend, aber dennoch sehr sensibel und gruppendienlich mit enormen technischen Können, ob taktungebunden oder mit Vorliebe für ungerade Metren. Er ist bereits jetzt zuverlässig sofort heraushörbar.

    Auch Antonio Borghini, den ich noch aus Milano kenne, ist im sehr gruppendienlichen Spiel wie als Solist, vom Mainstream bis zur ganz freien Improvisation sehr versiert. Nun in Berlin lebend, ist er hier vor allem in der freien Szene viel zu hören, u.a. in einem, gerade neu gegründeten Kontrabassquartett von Klaus Kürvers.

    :wink: Matthias

  • Letzte Woche diese Box über Marketplace bestellt und daraus als erstes die CD Wild Goose gehört.
    Ich weiß jetzt nicht, ob ich lachen oder weinen soll.
    Mit A. Mangelsdorff und anderen Jazzern spielt ein Folk Ehepaar (Colin Wilkie u. Shirley Hart). In den einzelnen Folk
    Songs werden dann Free Jazz Passagen eingeschoben. :faint:
    Also, diese Mischung ist nichts für mich. Wahrscheinlich sind meine Mainstream gestählten Ohren nicht in der Lage solch
    ein "Crossover" im Gehirn zusammenzusetzen.

    Dann doch lieber

    Jazz aus Japan, Soil & "Pimp" Sessions, mit der CD Pimpoint. Die Jungs bezeichnen ihre Musik als Death Jazz, angelehnt an
    Death Metal. Klingt aber toll, wenn man kräftige Bläser im Jazz mag. Empfehlenswert. :thumbup:

    Gruß
    Ralf

  • Letzte Woche diese Box über Marketplace bestellt und daraus als erstes die CD Wild Goose gehört. Ich weiß jetzt nicht, ob ich lachen oder weinen soll. (...) Also, diese Mischung ist nichts für mich. Wahrscheinlich sind meine Mainstream gestählten Ohren nicht in der Lage solch ein "Crossover" im Gehirn zusammenzusetzen.


    In die CD "Zo-Ko-Ma" (das ist ein Kürzel für Attila Zoller- Lee Konitz-Albert Mangelsdorff) aus dem Jahr 1968 (mit von der Partie sind ferner Barre Phillips und Stu Martin) solltest Du dann aber doch noch reinhören, bevor Du es aufgibst mit dieser Box. Dass Du "Wild Goose" nicht magst, kann ich übrigens nachvollziehen.

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

  • Letzte Woche diese Box über Marketplace bestellt und daraus als erstes die CD Wild Goose gehört.
    Ich weiß jetzt nicht, ob ich lachen oder weinen soll.
    Mit A. Mangelsdorff und anderen Jazzern spielt ein Folk Ehepaar (Colin Wilkie u. Shirley Hart). In den einzelnen Folk
    Songs werden dann Free Jazz Passagen eingeschoben.
    Also, diese Mischung ist nichts für mich. Wahrscheinlich sind meine Mainstream gestählten Ohren nicht in der Lage solch
    ein "Crossover" im Gehirn zusammenzusetzen.

    Lieber RPD,

    diesen Crossover zum Folk finde ich auch etwas seltsam. Kommt mir ebenfalls wenig geglückt vor. Aber es sind ja glücklicherweise nur wenige Stücke in der Art, wenn ich mich richtig erinnere. Ansonsten finde ich schon sehr viel hörenswertes auf den CDs der Box. Die Soli erweitern zwar oft das Material in den Free hinein, die Themen sind aber noch meist relativ nah an dem, was vielleicht heute "Mainstream" ist. Vielleicht ist es besser, dann nicht ganze CDs durchzuhören, sondern nur jeweils einzelne Stücke sich vorzunehmen, um doch in der Box auch Einiges für dich zu entdecken. Vor allem von Mangelsdorff hervorragend gespielt und solistisch einfallsreich entwickelt, gibt es in der Box schon auch sehr viel sehr Gutes, das möglicherweise am Anfang etwas 'Hörmühe' aufzubringen, lohnt, dann aber doch Spaß machen kann. Das Zusammenspiel mit Konitz und Zoller ist da auch für mich ein Highlight.

    Deiner Empfehlung dieser Japaner kann ich mich aber voll anschließen. Ich kenne auch Weiteres aus diesem Soil and "Pimp"- Musikerpool, aber die von dir empfohlene CD ist besonders gut. Sie mixen zwar weniger Metal, da ist ihre Selbstbezeichnung etwas irreführend, aber dafür alles mögliche andere, in ihren sehr groovigen, kräftigen Bläser-Jazz. Mir machen ihre Mischungen auch viel Spaß.

    Schön, mal wieder etwas von dir lesen zu können.

    :wink: Matthias

  • Auch bei mir gab es zwei Neueingänge, die mich restlos begeistern:

    :juhu: :juhu: :juhu: :juhu: :juhu: :juhu: :juhu:

    Dies ist, so weit ich weiß, bereits die zweite CD des Trios "Farmers by Nature", - das sind: Gerald Cleaver (dr), William Parker (b), Craig Taborn (p). Bereits gestern habe ich sie zum ersten mal gehört und eben hat sie meine Begeisterung nur wachsen lassen.

    Es geht los mit einem ruhigen instrumentalen Klagegesang "For Fred Anderson", den im Juni letzten Jahres verstorbenen Chicagoer Tenorsaxophonisten, der international nicht so bekannt geworden ist, weil er eine große Familie aufzuziehen und zu ernähren hatte und deswegen nicht viel aus Chicago herausgekommen ist, dort aber als Besitzer der Velvet Lounge und als Gründungsmitglied des AACM, der aber nicht nur mit den Afroamerikaners des AACM, sondern auch mit dem Kreis um Ken Vandermark zusammenspielte und Musikern beider wichtiger Pools der Jazz-Avantgarde in seinem Club Auftritte verschaffte und gelegentlich auch zusammenbrachte, eine sehr wichtige Rolle spielte. In "For Fred Anderson" spielt William Parker mit dem Bogen eine Art langsamen Klagegesang, dessen Trauerelegie-Charakter Taborn mit wenigen eingestreuten Einzeltönen unterstreicht, nur mit gelegentlich einfühlsam eingestreuten Beckengeräuschen Cleavers untermalt. So traurig- schön kann Free Jazz sein!
    Dann geht es überwiegend sehr viel kräftiger, in dichtester, immer überaus einfühlsamer Interaktion, rythmisch immer sehr vertrackt, wo nicht taktungebunden, weiter. Nur der Titeltrack bietet wieder kollektive Improvisationen, die sich in ruhiger Grundstimmung zu herber impressionistischer Lyrik verbinden. Von allen drei Beteiligten wird Bestes geboten, aber es ist das äußerst organisch klingende "Farmers by Nature"-Trio, das unmittelbar hörbar werden läßt, dass "das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile".

    Ebenso begeistert hat mich aber auch dieses, wesentlich traditionellere Trio:

    :juhu: :juhu: :juhu: :juhu: :juhu: :juhu: :juhu:

    Die nie stehengebliebene Jazz-Veteranin seit den 20ern Mary Lou Williams (p) spielte diese Trioaufnahme 1975 mit Buster Williams (b) und Mikey Roker (dr) für das dänische Steeple Chase -Label ein.

    Das geht gleich äußerst packend mit Bobby Timmons "Dat Dere" los, aber nicht nur hier spielt die alte Dame mindestens so "funky" wie Timmons, sondern streut dabei auf raffinierte Weise auch noch lauter kleine Verzierungen voller Jazz-Tradition, aber auch mal moderner, ein, dabei aber immer einen sehr straighten Fluß erhaltend, dass es eine große Freude ist. Buster Williams bekommt auf der CD viel Gelegenheit, sein Ausnahmekönnen zu zeigen, aber auch er macht das auf eine Weise, die sehr gruppendienlich den Groove stets erhält. Roker spielt eher leicht und differenziert, vor allem mit den Becken umspielend, denn für den harten Puls sorgt schon die Hammer-Linke der alten Jazz-Lady. Zwei sehr schöne Kompositionen von John Stubblefield, auch der Titeltrack "Free Spirits" finden sich auf der CD gleich in zwei Versionen, die auch direkt hintereinandergehört, nichts an Faszination verlieren. In den Eigenkompositionen von Mary Lou Williams werden dann Blues und Gospel ("Gloria") Hardbob-verkleidet.

    :wink: Matthias

  • Hal Willner: Lost in the Stars. The Music of Kurt Weill.

    :juhu: :juhu: :juhu: :juhu: :juhu: :juhu:

    Im Standards-Thread über den "September-Song" habe ich auch insgesamt zu der CD ein bißchen angemerkt.

    :wink: Matthias

  • Hallo Matthias,
    hallo music lover,

    vielen Dank für eure Aufmunterung :D

    Ich hab dann mal heute mit Mangelsdorff weitergemacht und zwar mit folgender CD:

    Hut ab! mit dem Mangelsdorff-Dauner Quintett von 1997
    Gefällt mir sehr gut, insbesondere auch der Schlagzeuger.
    Mangelsdorff hab ich auf dem Cover aber fast nicht mehr erkannt.

    Gruß
    Ralf

  • Beim Heraussuchen und Hereinhören von Versionen von "Autumn Leaves" und des "September Songs" bin ich immer wieder hängengeblieben in diversen lange nicht gehörten CDs. Ganz hören mußte ich dann diese ganz wunderbare Weill-CD des Piero Odorici Quintets, die Weill in eine Art modernen Neo-Cool Jazz kleiden.

    Piero Odorici Quintet Plays Kurt Weill featuring Eddie Henderson, 2000 Aura

    Piero Odorici (as,ts), Eddie Henderson (tp, flh), Marcello Tonolo (p), Piero Leveratto (b), Luigi Bonafede (dr)

    :juhu: :juhu: :juhu: :juhu: :juhu:

    Und zuletzt diese:

    :juhu: :juhu: :juhu: :juhu: :juhu:

    Ella Fitzgerald wird auf der ganzen CD nur von Paul Smith am Piano begleitet. Smith spielt zwar ganz hübsch, manchmal fast etwas zu hübsch. Doch Ella Fitzgerald, die hier nie die mit kräftiger Stimme scattende Urgewalt gibt, singt diese Songs hier derart gefühlvoll, sensibel und differenziert, dass diese CD in die Sammlung eines jeden Ella-Freundes gehört. Ich würde für sie sofort alle Songbook- und Orchesteraufnahmen eintauschen (- naja, bis auf die mit Ellington an der Cote d'Azur und eine bestimmte mit Count Basie :pfeif: ). Besonders "I cried for you" und "I can't give you anything but love" haben es mir heute angetan; - bestimmt unter den besten Versionen, wenn nicht die Besten dieser Songs!

    :wink: Matthias

  • Ja - "The intimate Ella" ist große Klasse.

    Ich mag besonders "Black Coffee".

    Aber nein - die Songbooks eintauschen? Das Rodgers & Hart - Songbook eintauschen? Nie im Leben.

    Tharon.

  • Besonders "I cried for you" und "I can't give you anything but love" haben es mir heute angetan; - bestimmt unter den besten Versionen, wenn nicht die Besten dieser Songs!

    Lieber Matthias,

    wunderschön,diese beiden Songs [Blockierte Grafik: http://www.smileygarden.de/smilie/Schleifchen-Girls/smilie_girl_124.gif],wie auch die ganze Platte. Hab sie mir natürlich gleich bestellen müssen.

    [Blockierte Grafik: http://www.smileygarden.de/smilie/Schleifchen-Girls/smilie_girl_205.gif]Mozartinaa

    " Das Österreichisch klingt wie ein einzig großer Topfenknödel "......Zitat aus der Krimiserie "Bella Block"

  • :wink:

    Gut gemacht! Diese Aufnahmen sind in der Tat ein Juwel. Ella gelingt hier besonders das Wunder natürlich und kunstvoll zu singen. Eine Kerze, ein Glas Whiskey vielleicht und Stimme und Text wirken lassen.

    Gruß, Frank

    Gruß, Frank

    Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu.

  • Nach der Arbeit gab es Jazz aus dem verschwundenen Jugoslawien:

    Milivoj Markovic-Stjepko Gut-Sextet

    Stjepko Gut - tp; flh; Milivoj Markovic - ts; Nikola Mitrovic - tb; Milos Krstic - p; Vojin Draskoci - b; Lazar Tosic - dr

    Tracklist:
    1. YU1QMM (M. Markovic) 5:25
    2. Love For Sale (C. Porter) 6:03
    3. Balada In Es.kutabile (M. Markovic) 5:35
    4. Blues De Funk (S. Gut) 3:40 Side B:
    5. Stemi (M. Markovic/S. Gut) 6:30
    6. Neka Secanja [Some Memories] (S. Gut) 7:08
    7. Oleo (S. Rollins) 7:09

    :juhu: :juhu: :juhu:

    Die LP ist 1980 in Belgrad herausgekommen, Balkanklänge gibt es hier aber gar nicht, stattdessen bietet sie sehr guten Bebob und Hardbob. Markovic bläst hier ein wahnsinniges Tenor :juhu:, besonders im ersten Stück, einem rasend schnellen Bebob und in Rollins gleichfalls sehr schnell gespieltem Oleo. Es würde mich interessieren, was Markovic heute macht. Hier spielt er auf internationalem Top-Niveau - aber ziemlich weit vorne! Auch der Trompeter und der Posaunist sind sehr gut, steuern schöne Soli bei und liefern in den den übrigen, anhörnswerten Hardbob-Eigenkompositionen diese Art gute Bläserfrontline, die man von den Jazz Messengers oder Horace Silver gewohnt ist. In "Love for Sale" hat auch der Pianist gute Einfälle, die dem vielgespielten Standard etwas Eigenes geben.

    Dann ging es wieder auf ein sehr gutes Free Jazzkonzert.

    Danach folgte noch die letzte Solo-CD von Craig Taborn:

    :juhu: :juhu: :juhu: :juhu:

    Die überwiegend ruhigen Stücke sind sehr schön, manchmal sogar sehr neoromantisch, obwohl zum Freitonalen tendierend. Töne werden häufig in diesen Stücken nur hingetupft. Obwohl weitgehend oder ganz frei gespiel, klingt es in den kräftigeren, sehr dichten Mid-Tempo-Nummern hingegen eher etwas nach 2.Wiener Schule, jedoch mit häufig nur leicht variierten vielwiederholten, etwas Minimal Music -beienflußten Patterns in der linken Hand.

    Zum Abschluß noch die wunderschöne (rein instrumentale) "Chanson"-CD, des großartigen Trompeters Enrico Rava mit Richard Galliano (bandoneon), Rita Marcotulli (piano), Enzo Pietropaoli (bass). Genau das richtige, um spätabends oder nachts wohlig zu schönen Träumen überzugehen!

    :juhu: :juhu: :juhu: :juhu:

    Die CD istleider auch schon vergriffen, gibt es aber immerhin noch zum Download.

    :wink: Matthias

  • Jazz aus Israel von Danny Zamir, der einige Jahre zum relativ erfolgreichen Kreis israelischer Musiker in New York gehörte und einige sehr gute CDs bei John Zorns Tzadik-Label veröffentlicht hat. Inwischen auch schon wieder einige Jahre zurück in Israel, haben mich inzwischen seine CDs auf dem israelischen Label Hatav Hashmini erreicht, das in den USA von Tzadik vertrieben wird. Ich habe jedoch die israelischen Ausgaben und kann leider nicht mal die Line Ups lesen.

    Daniel Zamir ist ein sehr guter Sopransaxophonist, unüberhörbar in der Tradition Coltranes, und ein orgineller Sänger, der seine Stimme meist instrumental einsetzt, dabei auch vom südindischen Mundpercussion beeinflußt. Wie viele dieser israelischen Musiker ab den frühen 90er in New York, hat er dort ! begonnen, nahöstliche Rhythmen und Melodien aufzunehmen.

    Daniel Zamir: Amen, 2006, Hatav Hashmini

    Daniel Zamir (ss,voc), Omer Avital (b), Daniel Friedman (dr), Omri Mor (p) + Avishai Cohen (tp) (track 3)

    :juhu: :juhu: :juhu:

    Wer im letzten track die Oud spielt, weiß ich leider nicht.

    Alles sehr gute israelische Musiker, die wie Zamir eine Zeit in New York verbracht haben und auch selbst gute eigene Bandprojekte und Veröffentlichungen verfolgen. Moderner, Coltrane-beeinflußter Jazz, oft mit nahöstlichen Rhythmen und Melodien, die hier aber sehr verjazzt werden. Omri Mor, dem man auch eine klassische Ausbildung anhört, gefällt mir neben Zamir besonders gut. Höhepunkt ist für mich track 3 durch die langen Solo- und Duopassagen, in denen Zamir und Cohen zu einem expressiven, freieren Zusammenspiel finden. Insgesamt jedoch sehr hübsch-harmonische Musik.

    Daniel Zamir: Ehad , 2009 Hatav Hashmini

    :juhu: :juhu: :juhu:

    Die Besetzung kann ich leider nicht lesen oder anderswo herausfinden. Hinweise werden dankend entgegengenommen! Nur an der Violine ist wahrscheinlich Miri Ben Avi, an der E-Gitarre soll der israelische Rocker Barry Sacharoff sein, der hier aber durchaus jazzig überzeugt. Ansonsten: b, p, dr, perc.

    Die Musik bewegt sich passagenweise etwas in die Nähe des selbst stark Nahost-Folk-geprägten israelischen Pops, aber ein moderner Jazz bleibt immer dominierend und zamir hat immer genurg Ideen, die Musik interessant zu halten. Die Hälfte der CD nimmt eine Suite für Gilad Shalit ein, den von der Hamas als Geisel gefangengenommenen jungen israelischen Soldaten. Besonders toll ist aber die Jazz-Version der HaTikva, der israelischen Nationalhymne, hier in einer 15-minütigen Version, die anders als in den kürzeren Versionen, die ich auf Youtube gefunden hab, durch Zamirs ausgezeichentes sehr ausgedehntes Sopransax-Solo noch mehr etwas sehr coltraneskes bekommt.

    Zamirs HaTikva auf Youtube:

    "

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    "
    "http://www.youtube.com/watch?v=ICWTc2-E3-c" (live)

    :wink: Matthias

  • Nachdem das:

    Johannes Bauer - trombone
    Paul Dunmall - tenor sax, bagpipes
    Chris Heenan - alto sax, contrabass clarinet, Bass sax
    Hilary Jeffery - trombone
    Frank Paul Schubert - alto sax

    gestern Abend sehr tolle kollektive freie Improvisation ergab, die sich zu komplexen, oft wie auskomponiert klingenden Gruppensounds und musikalischen Entwicklungen fügte, freue ich mich darüber, das Paul Dunmall noch etwas in Berlin ist und noch einige Improvisations-Konzerte in wechselnden Konstellationen mit in Berlin lebenden Musikern geben wird, - heute abend mit Alex von Schlippenbach.

    Gehört habe ich als Nachwirkung diese:

    :juhu: :juhu: :juhu: :juhu:

    Fred van Hove (p), Paul Dunmall (sax), Paul Rogers (b), Paul Lytton (dr)

    Sehr freie Improvisationen vom Europa Jazz Festival, Le Mans, 5/2008. Besonders van Hove ist herausragend gut. Besonders schöne Saxstellen ( 'Soli' spielen alle 4 mehr oder weniger die ganze Zeit) auch von Dunmall und tolles Geschäpper von Lytton.

    Ob ich heute Abend viellecht noch das 2. Set von Paul Dunmall (ts, ss), Alexander von Schlippenbach (p), Hilary Jeffery (tb), Frank Paul Schubert (as, ss), Mike Majkowski (b), Yorgos Dimitriadis (dr) mitbekommen werde, weiß ich noch nicht, denn erst einmal geht es zur Verleihung des Deutschen Jazzpreises an Peter Brötzmann. :klatsch: :klatsch: :klatsch: und live:

    „FULL BLAST“
    Peter Brötzmann, Saxophone/Klarinetten
    Michael Wertmüller, Schlagzeug
    Marino Pliakas, Ebass/Gitarre

    Hier ist Free Jazz mit einem guten Schuß Hardcore/Grindcore zu erwarten. Zur Einstimmung höre ich gerade diese:

    :juhu: :juhu: :juhu: :juhu: :juhu: :juhu:

    Das bläst meinen dicken Erkältungskopf etwas freier!

    :wink:Matthias

    .

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