Jazz mit Laser und Nadel: Gerade goutiert

  • Heute angekommen ist die:

    Keith Jarrett: Nude Ants[/i] (1979)
    KJ (p, timbales, pc), Jan Garbarek (ss, ts), Palle Danielsson (b), Jon Chistensen (dr, pc)

    Hm, die Rhythmusgruppe ist ziemlich groß (abgesehen davon, dass der Pianist dauernd seinen Diskant mitjaulen zu müssen meint :/ ). Aber dann bläst da auch noch jemand ins Saxophon, der das für meine Ohren besser nicht tun sollte. Mensch garcia, du kommst doch von Ayler, Coltrane und Brötzmann und solchen Leuten - was gibt dir denn da Garbareks unterleibslose Fistelstimme? Hab aber auch erst die Hälfte der ersten CD gehört, so dass meine Eindrucksäußerung verfrüht sein könnte ...

    Die "At the Blue Note"-Box ist heute auch angekommen. Die wird am WE gehört. :)

    Adieu
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Will sagen: wenn Jarrett die Kölnmusik wirklich vorgabenfrei "nur" improvisiert haben sollte, bzw ausschließlich in der Magie des Moments aus der Leere geschöpft hätte, dann wäre das hoch genial, aber ich glaube das keinen Augenblick. Nehm ich ihm oder ECM oder der Geschichtsschreibung einfach nicht ab.


    Zur Frage, wieviel Material von Jarretts Solokonzerten wirklich improvisiert ist, habe ich mich mal im Montero-Thread geäußert, als der Vorwurf gegenüber Gabriela Montero erhoben wurde, in ihren Improvisationen "Versatzstücke" zu verwenden. Damals wurde als jemand, der im Vergleich zu ihr Spontaneität verkörpert, Keith Jarrett genannt (wörtlich: "Das was Keith Jarret früher in seinen Solokonzerten gemacht hat erfüllt für mich weitgehend diesen Anspruch"). Meine Antwort:

    Wenn irgendeiner vorgefertigte Versatzstücke in seinen Improvisationen verwendet hat, dann Jarrett. Die Einleitungen seiner Soloauftritte sind auskomponiert, da kann mir niemand etwas anderes erzählen. Und ich habe ihn mehrmals live solo erlebt, besitze im Übrigen alle seine veröffentlichten Solokonzerte auf Tonträger. Das ist ja auch gar nicht schlimm. Jarrett wusste, mit welchem Klangmaterial er starten würde, und dann ließ er sich fallen und improvisierte frei weiter. Bei Gabriela Montero hingegen ist es so, dass sie eben vorher nicht weiß, über welche Themen sie zu improvisieren hat. Die werden ihr ja gerade vom Publikum vorgegeben, sie legt sie nicht selbst - wie Jarrett - vorher fest. Ich möchte mal Keith Jarrett sehen, wenn ich ihm "Little wing" vorsinge und ihn bitte, darüber jetzt bitteschön zu improvisieren.

    Versatzstücke - ich habe das bisher noch nicht analysiert, aber es mag sein - tauchen bei Gabriela allenfalls im Verlauf der Improvisation auf. Bei Jarrett am Anfang, bei ihr mittendrin. Denn wenn ihr das Publikum ihr vollkommen unbekannte Melodien vorsingt wie "Ich heff mol den Hamborger Veermaster sehn", "Atemlos durch die Nacht" oder "Mer lasse de Dom in Kölle" (man mag sich gar nicht vorstellen, was ihr alles in Japan oder China vorgesungen wird), dann muss sie sich auf das Thema vollkommen spontan und ohne jegliche Möglichkeit der Vorbereitung einlassen. Ein Jarrett muss das nicht. Er hat die Gelegenheit, die Anfangssequenzen seiner Improvisation selbst zu definieren. Man kann jetzt darüber streiten, was die größere Leistung ist. Ich finde beide Leistungen phänomenal. Und ich möchte in meiner Bewunderung keinesfalls Keith Jarrett gegen Gabriela Montero ausgespielt wissen. Ich bewundere beide Pianisten gleichermaßen.

    Betrachtet man etwa das Paris Concert vom 17. Oktober 1988, dann bemerkt man auf die Sekunde genau, wo die auskomponierte Eröffnung aufhört und das Improvisieren beginnt. Und die auskomponierte Passage dauert ziemlich lange.

    Aber dann bläst da auch noch jemand ins Saxophon, der das für meine Ohren besser nicht tun sollte. Mensch garcia, du kommst doch von Ayler, Coltrane und Brötzmann und solchen Leuten - was gibt dir denn da Garbareks unterleibslose Fistelstimme?

    Da auch ich Jan Garbareks Saxofonspiel unerträglich finde, bereiten mir diese Zeilen - ohne dass ich dem hochgeschätzten garcia zu nahe treten möchte - eine gewisse Freude :thumbup:

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

  • Zur Frage, wieviel Material von Jarretts Solokonzerten wirklich improvisiert ist, habe ich mich mal im Montero-Thread geäußert, als der Vorwurf gegenüber Gabriela Montero erhoben wurde, in ihren Improvisationen "Versatzstücke" zu verwenden. Damals wurde als jemand, der im Vergleich zu ihr Spontaneität verkörpert, Keith Jarrett genannt (wörtlich: "Das was Keith Jarret früher in seinen Solokonzerten gemacht hat erfüllt für mich weitgehend diesen Anspruch"):

    Darf ich Dir als Antwort darauf, ob Montero aus diesen, ihr sicher völlig unbekannten Stücke trotzdem einwenden, dass diese Stücke durch einfache Formen einem Profi sofort die Möglichkeit bieten, "ihre Floskeln" sofort dort anzuwenden, wo es sie mag. Wenn nicht beim ersten Spielen, dann spätestens in der Wiederholung. Das ist keine Hexerei, sondern einfach "nur" anstudiertes Wissen in die Praxis umgesetzt.

    Ich gebe Dir ein Beispiel, damit es auch verständlich wird. Auf einer Session tauchte eine Sängerin auf, die drei uns allen völlig unbekannte Stücke mitgebacht hat. Nur ihr Pianist, der auch der Pianist der Session war, kannte die Stücke wirklich. Zwei davon entstammten dem "japanischen Pop-Jazz", mal grob geschrieben. Wir bekamen dann immerhin C-Harmonien vorgelegt, wer wollte. Die Tonarten waren nicht schwierig gewesen, immerhin etwas. Kurz wurde der Ablauf besprochen, damit der Bassist und der Drummer auch halbwegs wussten, wie die Form nun ist. Ich habe das erste Stück begleitet, was man alleine durch das Hinhören einigermaßen gebacken bekam, bei den beiden Stücken mit japanischem Text und Background spielte einfach der Profi Paul Lanzerath mit, der viele Jahre in der Bigband des HR Lead spielte. Dabei bewegte er sich so sicher und souverän, als ob er das Stück bereits 100 Mal mit der Sängerin aufgeführt hatte. Er hatte weder das Stück, noch Harmonien, noch sonst was vorliegen gehabt, er hat einfach nur zugehört, die Form und Tonart erhört und gespielt.

    Was hat das jetzt mit "Versatzstücken" oder "Floskeln" zu tun? Sehr viel, denn wer gute Ohren hat, wird zu jedem Stück so eine Floskel finden und spielen können. Louis Armstrong hat in seiner All Stars-Zeit hunderte von Konzerte mit so einer Art "Baukasten-System" bestritten und für den Zuhörer teilweise kaum wahrnehmbar, genau diese immer wieder in Entzückung gebracht. Seine Kollegen hatten es dann teilweise ebenso gemacht, weil man vor lauter Reisen und Auftritten nach wenigen Wochen bereits alle Stücke in und auswendig spielen konnte.

    Sowas funktioniert auch bei ambitionierten Hobby-Musikern oder Halb-Profis, die einfach eine gewisse Routine und Kenntnis in der Musik haben ganz gut. Damit kommt man manchmal über Auftritte, die nicht so sonderlich prickelnd sind. Sowas gibt es halt eben auch, nicht nur die "kreativen Highlights" der Kollegen oder von sich selbst.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Vielen Dank für Deine Antwort, lieber Maurice.

    Mir ist klar, dass im Jazz eine große Vielzahl von Musikern hervorragend über unbekanntes Material improvisieren kann. Das ist quasi die Berufsbeschreibung. Das Phänomen Montero besteht darin, dass eine in der Klassik beheimatete Pianistin dies auf genauso hohem Niveau kann.

    Bist Du denn auch meiner Meinung, dass die Anfangssequenzen der Solokonzerte von Jarrett jeweils auskomponiert sind? Oder ist das überhaupt nicht Deine "Baustelle"?
    :cincinbier:

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

  • Das Phänomen Montero besteht darin, dass eine in der Klassik beheimatete Pianistin dies auf genauso hohem Niveau kann.

    Auch SIE hat eine sehr ähnliche theoretische Ausbildung wie die Musiker, die direkt "Jazz" studieren. Daher würde ich das nicht so erstaunlich sehen. Der Pianist Wayne Marshall gehört auch zu den eigentlich "klassisch" agierenden Pianisten (und Dirigenten), die zudem hervorragend improvisieren können. Umgekehrt haben anerkannte Jazzmusiker wie Arturo Sandoval, Joe Wilder oder Jack Lesberg mit anerkannten Dirigenten und Orchestern der Klassik gespielt, oder gar Aufnahmen gemacht. Von Wynton Marsalis ganz zu schweigen.....


    Bist Du denn auch meiner Meinung, dass die Anfangssequenzen der Solokonzerte von Jarrett jeweils auskomponiert sind? Oder ist das überhaupt nicht Deine "Baustelle"?

    Das kann ich Dir so nicht sagen, da ich Jarrett extrem zu wenig kenne. Doch ich gehe davon aus, dass ein studierter Musiker das durchaus nach 10 Stücken, die er aus unterschiedlichen Konzerten sich anhören würde, dies feststellen könnte.

    Duke Ellington hat sein Orchester im Grunde sein Leben lang so geführt: Seine Musiker spielten am Ende das nach, was sie mal selbst erimprovisiert hatten. Das kann man fast wörtlich auch so nachlesen.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • music lover: extrem informativ, danke! Ich bin aber auch der Meinung, daß all das eigentlich egal ist wenn man die Musik mag. Mir stieß immer nur so auf, daß um das "100%-aus dem Nichts improvisiert" bei Jarrett immer so ein großer medialer Kult gemacht wurde. Dieser Weihrauch. Bin nicht katholisch. Aber an sich ist's egal, ja...

    @Algabel: ich bin an sich nicht gerade als Garbarekfan bekannt :D Aber auf dieser mag ich ihn. Aber sowas läßt sich schlecht diskutieren, und es mag daran liegen, daß ich diese Platte seit 40 Jahren schon kenne und daß derartige Jugenderinnerungen selten besonders objektiv sind... Aber diese Musik, das Eröffnungsstück vor allem, "Chant of the Soil", das bläst mir auch heute noch ziemlich dem Kopf weg, nicht trotz sondern eher wegen J. G.... Vielleicht gerade weil es im Ganzen doch recht grobgestrickte Musik ist für Jazzverhältnisse, aber ich komm ja vom Rock her...


    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Hier ein schönes Album von Marcin Wasilewski:

    Vielleicht ist das ja auch was für die Keith Jarrett Fans, die hier gerade fleißig Beiträge schreiben .

    Im Netz gehen die Meinungen etwas auseinander, ob die Kombination mit Joe Lovano wirklich gelungen ist. Ich finde das Album jedenfalls wunderbar.

  • Eigentlich wollte ich mit Jarretts Blue Note-Sessions ins Wochende starten, aber mir ist diese LP dazwischen gekommen:

    Joe Harriott Quintet: Free Form (1960)
    JH (as), 'Shake' Keane (tr, flh), Pat Smythe (p), Coleridge Goode (b), Phil Seamen (dr)

    Ist schon sehr nach meinem Geschmack das! Guter Start ins WE!!!

    Adieu
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Diese:

    Paul Motian: On Broadway Vol. 1 (1988)
    PM (dr), Joe Lovano (ts), Bill Frisell (g), Charlie Haden (b)

    My all time favorite! :jaja1: :)

    Adieu
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Ich antizipiere mal Algabals Neuanschaffung :D

    Daraus "Desert Sun", ein 30-Minüter (CD6), ein an sich einfacher arabischer Rhythmus der die drei (und laut genug gehört auch den Hörer) in extreme emotionale Tiefen führt... Absolut hypnotische Mukke...

    Aber auch ohne solche ethnischen Extravaganzen bietet dieses Set erregende Versionen alter Standards.

    Es tut den Dreien hörbar gut mal in einem kleinen gläserklirrenden Jazzclub zu spielen statt immer in irgendwelchen fetten Konzertsälen.vor allem Jarret selbst, das hätte er öfters machen sollen...

    Na Algabal, ich hoffe dir gefällt das, ich hoffe es sehr (was macht die fette Art Ensemble Box?!)


    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Na Algabal, ich hoffe dir gefällt das, ich hoffe es sehr (was macht die fette Art Ensemble Box?!)


    :)

    Die hab ich ins Regal gestellt und noch nix daraus gehört. Aber ich hab neulich “A Jackson in your House” von LP gehört. Hat mich nicht sooooooo angefixt ... :( Doch die Zeit des AEoC wird für Algabal sicher noch kommen! :) Und am WE sind Jarretts Blue Note-Sessions fest eingeplant.

    Adieu
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Aber dann bläst da auch noch jemand ins Saxophon, der das für meine Ohren besser nicht tun sollte. Mensch garcia, du kommst doch von Ayler, Coltrane und Brötzmann und solchen Leuten - was gibt dir denn da Garbareks unterleibslose Fistelstimme?

    Jermand schrieb mal, ein kleiner Junge, der auf einem Berg stehend, nach seiner Mama greint. (Oder so ähnlich)
    Immerhin ist das auf "Belonging" nicht so schlimm, aber sonst....
    Gruß aus Kiel

    "Mann, Mann, Mann, hier ist was los!"

    (Schäffer)

  • Also soviel Garbarekbashing :D Nö ein bissl wiedersprechen möchte ich da ja doch.

    Er ist natürlich so ein Prototyp des "wenn du mal mit Saxophon ein Mädchen rumkriegen willst mußt du nen Teeabend machen und die "Dis" anmachen" oder so. Damals war das so :D Keine Frage... Und er hat ja auch übles fabriziert, und sein Gebläse auf den Mittelaltergesangsgeschichten des Hillardensembles sind auch in meinen Ohren geschmacklos und bah.

    Aber seine Jarrettquartettsachen mag ich. Und seine Witchi Tai To ebenfalls. Und manche späteren, von norwegischer Folklore beeinflussten Sachen, ja, die mag ich auch, ich würde sie aber nicht so unter Jazz einordnen. Sondern unter "Garbarekmusik", was ja auch ok ist.

    Er hat zumindest was Unverwechselbares, und manchmal kann ich das auch nicht ab, aber manchmal ists ok - in seiner Art...

    Er ist halt Teil meiner musikalischen Sozialisation, und ich hab ihm Höreindrücke zu verdanken die mich geprägt haben (wie bei Brötzmann aber anders), und das merk ich mir. Warum soll ich ihm und seiner Musikauffassung heute auf den Schuh pissen? Weil manches peinlich war? Wir waren alle mal jung, und jeder hat Peinliches, und Garbarek an sich istes nicht. Meistens. Grundsätzlich ist das für mich ein eigenständiger guter Musiker den ich immer wieder gern mal hör.

    So isses :D


    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Davon:

    Keith Jarrett (p), Gary Peacock (b), Jack DeJohnette (dr)

    hab ich jetzt die CDs I bis III gehört. Schon klar, das ist exzellent musiziert, die drei verstehen sich blind, werfen sich die Ideen wie Bällchen zu und hin und her, keiner greift jemals ins Leere. Das ist absolut großartig und toll! Aber, aber, aber .... Mir ist das zu viel “Bar”, zu viel “Kultiviertheit, zu wenig “Risiko” (nämlich gar keins). Und auch nur irgendwie “experimentell” ist da sowieso nix. Man ist eigenlich nie überrascht von dem, was da so passiert. Andere “moderne” Trios sind mir ganz klar näher, u.a. Jarretts Zusammenarbeit mit Haden und Motion; von allem, was Paul Bley in Triobesetzung gemacht hat, ganz zu schweigen (aber Bley ist IMO ohnehin eine Klasse für sich. Bei allem was er gemacht hat) - oder Crispell/Peacock/Motian oder Tethered Moon oder Allen/Haden/Motian oder, oder, oder ...

    Adieu
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Schon klar, aber es gibt ja auch Momente (also bei mir), da will ich nix als stundenlang Oscar Peterson Trio :D Modernität ist mir kein Wert an sich, sondern nur auf seine eigene Weise reizvoll und spannend.

    Bin ja mal sehr gespannt auf deine Reaktion auf "Desert Sun". Das ist dann wieder anders, allerdings gnadenlos repetetiv und so gesehen entweder absolut hypnotisch oder endlos langweilig...

    Wobwir dabei sind, Modernität auf eigene Weise reizvoll/spannend: hier mal wieder

    CD1ist mir meist einen Tick zu "rzv/spnd" :D aber von der zweiten, etwas gebundeneren krieg ich wohl nie genug. (Aber auch wieder, wie die Nude Ants, so ein Ding das ich mit 17 schon hatte und dessen Wertschätzung vielleicht lediglich auf eine, nur durch autobiographische Faktoren erklärbare, Verklärung meinerseits mitbasiert...)
    - - - aber nee, die ist toll :cincinsekt: und ich schwurble zuviel.


    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Ich werde nie zitieren lernen in diesem Forum. Geht vermutlich auch gar nicht, nur mit Handy. Also per Hand:

    (Algabal) Aber ich hab neulich “A Jackson in your House” von LP gehört. Hat mich nicht sooooooo angefixt ... Doch die Zeit des AEoC wird für Algabal sicher noch kommen!

    Mit AEoCh ist es sehr vergleichbar mit Grateful Dead: Konzerte spielen konnten sie wie Götter, Platten machen konnten sie ums Verrecken nicht (GD noch weniger). Aber die ECM-Alben der Gruppe sind noch die besten die sie haben. Livesachen sind aber immer vorzuziehen, die "Urban Bushman" ist ja schonmal dabei :top:

    Ich habe sehr den Finger überm Bestellknopf kreiseln lassen, was diese Box angeht. Aber es lohnt nicht, ich habe zuviel daraus. Aber ein paar Sachen sind drin, und die sind einzelnd unbezahlbar, um die ich dich sehr beneide, vor allem Lester Bowies Soloalbum "All That Magic", eine DoppelCD die ich Hornochse mal hatte und verkauft hab (!) (eine CD nur Bowie solo und eine mit Band)... Nicht die beste Musik die es gibt, wenn ichs richtig erinnere, aber eben eine Erinnerung die so gern wieder hätte. Muß ich wohl mal an ECM appelieren, gebraucht wären 95 Tacken fällig :(


    Hier nun

    Und zwar Kyoto.
    War bestimmt toll wenn man dabei war, und es gibt auch keine endlosen "Genie sucht Inspiration aber Jarrett darf das" - Gähnpassagen. Geht ab. Toll gespielt. Fantasievoll. Intensiv.

    Trotzdem... Die Keith Jarrett Soloklavierkonzerte sind, so als Gattung an und für sich, heute nicht mehr meins. Vielleicht liegt das daran, daß ich, nach der Jarrettphase damals, dann und danach erst klassische Klaviermusik kennengelernt hab, und wenn man dann mal Beethovensonaten hörte, hmm... Oder, einfacher, daran, daß ich nicht so der Typ bin für Soloklavier, das ist bei Klassik auch so. Ich hab die Konzentration für die länglichsten Passagen bei Thomas Mann, bei Stifter, an guten Tagen auch bei Proust. Aber dies hier, so toll ist es, das klingt irgendwann nur wie die genialste Fahrstuhlmusik der Welt für mich. Dies ist keine Wertung, nichtmal eine subjektive, dies ist eine Inkompetenzerklärung. Ich bin nicht der Hörer dafür. Nach 20,25 Minuten bin ich raus.


    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • hey Garcia, hast mich an etwas erinnert, was ich schon seit 30 `Jahren nicht mehr gehört habe; damals aber mehr als oft .
    Kann immer noch jede Note mitsingen....ebenso schräg wie die Sängerin ....aber auch alle anderen Stimmen :D . Wie oft ich das gehört habe ! Dieses Album muss irgendo im Nebel meiner 20ger Jahre verloren gegangen sein. Aber es ist genau wie beim 25 Jahre Abitreffen: wen man einmal kennt, den kennt man, egal, wie lange man sich nicht gesehen hat.


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