Jazz mit Laser und Nadel: Gerade goutiert

  • Monty Alexander meist mit Ray Brown und Herb Ellis ,aber auch mal mit Drummer und anderem Bassisten . Hat nichts mit der Formation zu tun , an die manche gleich denken . Alexander ist sein eigener Mann , und diese Doppel - CD , aus diversen Concord- Aufnahmen zusammengestellt , zeigt einfach nur , wie schön ein Trio spielen kann . So kann die Woche weitergehen .

    Probe m. Ira Coleman & Dion Parson https://www.youtube.com/watch?v=K9DRaGZYWMw

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • ]Monty Alexander meist mit Ray Brown und Herb Ellis ,aber auch mal mit Drummer und anderem Bassisten . Hat nichts mit der Formation zu tun , an die manche gleich denken . Alexander ist sein eigener Mann , und diese Doppel - CD , aus diversen Concord- Aufnahmen zusammengestellt , zeigt einfach nur , wie schön ein Trio spielen kann . So kann die Woche weitergehen .

    Doch, man muss den Namen Oscar Peterson erwähnen, denn von DEM kommt er ursprünglich her. Man kann das auch klar hören in seiner Zeit ab etwa 1975 herum, als er mit dem Drummer Jeff Hamilton auch einen stilistisch an die Drummer des Peterson-Trios und eben Ray Brown klar als Schüler Petersons erkennbar war. um 1982 herum hatte er mit dem kürzlich verstorbenen Duff Jackson erneut einen erstklassigen Drummer dabei.

    Ich mache mal auf einige Alben aufmerksam:

    Etwa "Soul Fusion" mit Milt Jackson als Gast und John Clayton am Bass und eben Jeff Hamilton am Schlagzeug. Beide haben später eine Bigband gegründet mit Claytons Bruder Jay am Saxophon. John Clayton ging dann zu Count Basie nach der Zeit mit Alexander übrigens.

    "Live in Tokyo" von 1979 mit Bassist Andy Simpkins und Drummer Frank Gant

    "The River" als Solo-Platte dürfte eine er besten Scheiben von ihm sein.

    Fantastisch ist auch die All Star-Session vom Montreux Jazz Festival 1977. Hier wirkten Clark Terry, Eddie Lockjaw Davis, Ray Brown, Ronnie Scott und der Drummer Jimmie Smith mit.

    In seinem Trio hatte er auch in dieser Zeit oft Drummer Mickey Roker dabei.

    Der stilistische Unterschied zu Oscar Peterson liegt in der Rhythmik. Während Peterson klar aus dem Swing (und wenn er wollte auch Harlem und Stride Jazz) heraus kam, war Alexander auf Grund seiner Herkunft (Jamaika) ein Mann der Calypso-Rhythmen gewesen. Beide beherrschten ihr Instrument virtuos, waren beidhändig und daher durchaus vergleichbar. Aexander galt zunächst noch als eine Art Peterson-Double, doch er konnte aus diesen Fußstapfen treten. Ebenso kam er vom Soul eines Les McCann her. Später öffnete er sich auch weiter in die moderne Richtung, während Peterson sich eher der großen Tradition bediente.

    Alexander löste sich erst nach etwa 1982 von der Peterson-Tradition deutlich und auch hörbar, indem er die Stile munter mit modernen Strömungen wie Ska, Latin und Reggae mit in sein Spiel einbaute und auch oftmals einen Percussionisten dabei hatte. Ebenso interessant ist, dass er sich früher immer Leute aus dem Peterson-Umfeld in seine Band holte ( Herb Ellis, Martin Drew habe ich noch nicht erwähnt dabei), während dessen er sich später gerne mit Leuten aus dem Les McCann-Umfeld bediente, etwa des Drummers Troy Davis.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Mir ging es nur um die erwähnte Doppel-CD . Wenn du die Aufnahmen kennst , dann sag mir doch , wo es nach Petersen klingt ? Einflüsse sind bei fast jedem Musiker zu hören . Aber du hast ja noch die Kurve bekommen :

    Alexander löste sich erst nach etwa 1982 von der Peterson-Tradition deutlich und auch hörbar,

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Wenn du die Aufnahmen kennst , dann sag mir doch , wo es nach Petersen klingt ?

    Ich habe ja extra geschrieben, dass man bis etwa 1982 diese Einflüsse hören kann. Den besten Vergleich kann man bei den Sessions aus Montreux 1977 machen, denn da war auch Oscar Peterson anwesend und hat gespielt. Unterstützt wird der Peterson-Sound eben auch durch die damals häufige Verwendung von Ex-Peterson-Leuten.

    Du hast es ja selbst noch dann hinterher geschoben, dass diese Einflüsse dann ziemlich verschwunden waren später. Mir ist der Werdegang von Alexander recht gut bekannt, auch wenn ich ihn vielleicht nicht mehr viel höre. Das kam übrigens durch die frühen Trios und eben dem Montreux-Konzert, wo ich ihn gerade auf "Samba de Orfeo" unglaublich klasse fand. Das ist für mich sowieso DIE Fassung des Stückes, die ich absolut traumhaft finde. Das liegt auch an der exzellenten Rhythmusgruppe, aber auch dem wunderbaren Spiel auf dem Flügelhorn von Clark Terry. Hier passt der warme Sound blendend zum Stück dazu.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Wieder mal am Tauchen in meine Teenagerjahre. Und da war er ebenso wichtig wie der Brötzmann, eigentlich noch mehr bewundert: der Mangelsdorff...

    "Birds of Underground" gab es jahrzehntelang auf CD überhaupt nicht. Als ich sie dann fand riß es ein Loch in den Dispo. Heutzutage ist sie wenigstens erschwinglich, wenn auch nicht billig... Und bleibt eine meiner hochgeschätztesten Alben vom AM.

    Mit - neben Mangelsdorff, tb - Heinz Sauer, Gerd Dudek, sax, Buschi Niebergall (das Tier von Brötzmanns "Nipples" :D ) Baß und Peter Gieger am Schlagzeug.


    Hammeralbum...


    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Junge, Junge, was ihr alles so weghört!

    Also, ich befasse mich derzeit vor allem weiter mit den beiden:

     

    Dann kommt immer mal die dazu:

    Jetzt läuft gerade der gepriesene Mangelsdorff. Mal sehen.

    Jein (Fettes Brot, 1996)

  • Du hast es ja selbst noch dann hinterher geschoben, dass diese Einflüsse dann ziemlich verschwunden waren später.

    Oh nein , lieber Maurice , das habe ich nicht . Du meinst vielleicht deine Einschränkung , die ich zitierte , oder hast etwas nicht richtig gelesen .Ist ja auch nicht so wichtig , nur : grad bleibt grad und krumm bleibt krumm . Und auf der von mir genannten Doppel-CD klingt er nicht nach Petersen . Egal , wer an seiner Seite spielt . Und schön isses .

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Brian White's Tribute to Kid Ory AD: 22.06.1998 , Oxford / GB

    Alan Elsdon (Trompete) - Geoff Cole (Posaune) - Brian White (Klarinette) - Pat Hawes (Klavier) - Nevil Skrimshire (Gitarre) - John Rodber (Bass) - Colin Miller (Drums)

    Insgesamt ein eher durchschnittlicher Abklatsch der Ory-Band. Das ist typischer britischer traditioneller Jazz: Technisch gut, sauber und fein gespielt, aber am Ende austauschbar. Den besten Eindruck hinterlassen bei mir Posaunist Geoff Cole, der zumindest rau und hot klingt, auch sich dem Stil Orys nähert ohne gleich zu sehr zu plakativ zu wirken. Dagegen spielt White eine typische Mr. Acker Bilk-Klarinette der späteren Zeit, also glatt und nichtssagend, aber technisch auf hohem Niveau. Trompeter Elsdon kann man ähnlich einordnen. Die Rhythmusgruppe finde ich klasse, vor allem bei den Titeln 9-12. Zuvor hat mich auch Drummer Colin Miller nicht sonderlich begeistert. Erstaunlich, wurde er doch gerade von Chris Barber verpflichtet.

    Die Musiker haben fast alle bei exzellenten Bands gespielt: Ken Coyler, Mr. Acker Bilk, Chris Barber. Doch das alleine macht nicht immer eine gute Tribute-Band aus.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Diese (Achtung:Vinyl!):

    Eric Dolphy: Last Recordings (Paris, 11. Juni 1964)
    Eric Dolphy (as, bcl), Donald Byrd (tp), Nathan Davis (ts), Jack Dieval (p), Jacques Hess (b), Franco Monzecci (dr), Jacky Bambou (congas)

    Eine der tollsten Jazzaufnahmen ever - in meinen Ohren! Mit “Springtime” ist eines meiner absoluten Gänsehaut-Lieblingsstückte drauf. Ach, ich liebe es, wenn Dolphy die Bassklarinette bläst!

    Zwei Tage nach diesen Aufnahmen ist Dolphy 36 Jahre alt geworden, achtzehn Tage nach den Aufnahmen ist er gestorben.

    Adieu
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Diese:

    Eric Dolphy: Other Aspects (1960/62/64?)
    Eric Doplphy (as, bcl, fl) mit vielen anderen, teils bekannten, teils unbekannten, teils ungenannten Musiker:innen (u.a. Ron Carter, Gina Lalli, Roger Mason).

    Aufnahmen, die aus Dolphys Nachlass stammen. Sehr außergewöhnliche, überaus spannende Sachen, in denen sich Dolphy teils sehr weit von dem entfernt, was in der ersten Hälfte der 1960er (trotz Coltrane, Coleman, Taylor oder Ayler) mit dem Wort „Jazz“ assoziiert worden wäre. Das 15minütige, auf dieser Blue Note-CD als ein Dolphy-Tune namens „Jim Crow“ ausgewiesene erste Stück (tatsächlich ist der Tune von Bob James und heißt „A Personal Statement“ [unter diesem Titel ist es auch auf der „Musical Prophet“ wiederveröffentlicht]) ist schlicht „Neue Musik“ (das ist auch nicht „Third Stream“, denn dann wäre der ganze Schnittke auch Third Stream). Das schmale Booklet der gezeigten CD behauptet, die Aufnahme sei aus 1960. Das passt vom Stil her aber i-wie überhaupt nicht - dann wäre Dolphy sich selbst mehrere Jahre voraus gewesen. In der exzellenten Dokumentation zu „Musical Prophet“ liest man, dass die Aufnahme des Stücks am 2. März 1964 in den Woum Studios in Ann Arbor unter Mitwirkung von Bob James (p), Ron Brooks (b), Robert Pozar (perc) und David Schwartz (voc) entstanden ist. Das plausibilisiert so ziemlich das, was ich höre und gibt vielleicht einen kleinen Blick frei auf die Richtung, in die Dolphy gegangen wäre, hätte er denn länger gelebt.

    Zudem sind zwei berauschende Stücke für Flöte allein („Inner Flight I + II“) enthalten, ein sehr intensives Alt-Sax/Bass-Duo mit Ron Carter und ein seltenes Beispiel Dolphyscher Ausflüge in sowas wie „Weltmusik“, bei dem Dolphy an der Flöte in Dialog tritt mit Tablas und Tamboura. Letzeres ist einigermaßen nervig in meinen Ohren. Aber die vier Tracks davor sind sehr große Klasse!

    Adieu
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Heute nochmal diese:

    Eric Dolphy: Other Aspects (1960/62/64?)
    Eric Doplphy (as, bcl, fl) mit vielen anderen Musiker:innen

    Ich denke, Dolphy und z.B. der frühe Penderecki hätten sich gut verstanden. :)

    Adieu
    Algabal

    ps: hier in diesem Thread spielt niemand mehr mit, oder? :D

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Vic Dickenson : Swing that Music AD: 27.07.1976 , Barcelona, Spanien

    Doc Cheatham (Trompete) - Vic Dickenson (Posaune) - Eddie Barefield (Klarinette, Tenorsax) - Sir Charles Thompson (Klavier) - George Duvivier (Bass) - Panama Francis (Drums)

    Leider ohne Bild. Schöner Swing-Mainstream mit einer hervorragenden Besetzung.

    Anschließend:

    David "Panama" Francis & His Savoy Sultans AD: 31.01. & 11.02. 1979 , Paris

    Irvin Stokes, Francis Williams (Trompeten) - Norris Turney (Klarinette, Altsax) - Howard Johnson (Altsax) - George Kelly (Tenorsax) - Red Richards (Klavier) - John Smith (Git.) - Bill Pemberton (Bass) - David "Panama" Francis (Drums)

    Tolle Band !! Hervorragende Arrangements !! Heftig swingend !! Da geht echt die Post ab !! Die Band wurde von Drummer Panama Francis als Hommage an die originalen "Savoy Sultans" gegründet, die um 1941-1945 herum den berühmten Savoy Ballroom zum Kochen brachten. Mit George Kelly war auch einer der Musiker mit dabei, die damals schon in der Band spielten. Sieben Stücke stammen auch dann von dem damaligen Chef der Band, dem Saxophonisten Al Cooper.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Alle so etwa sechs Wochen muß ich sie haben:

    CD1 ist ziemlich gewalttätig, CD2 etwas gemäßigter. Etwas. Heut will ich die Wilde...
    Wie schade, daß diese Gruppe nur so kurz Bestand hatte! Ein fantastisches Konzert.


    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Diese:

    Chicago/Sao Paulo Underground feat. Pharoah Sanders: Spiral Mercury (2014)
    Rob Mazurek (cornet, electronics, fl, voice), Pharoah Sanders (ts, voice), Guilherme Granado (synth, samples, perc, voice), Mauricio Takara (perc, electronics), Matthew Lux (b), Chad Taylor (dr)

    :top:

    Adieu
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Systemwechsel:

    Grant Green: Solid (1964)
    Grant Green (g), Joe Henderson (ts), James Spaulding (as), McCoy Tyner (p), Bob Cranshaw (b), Elvin Jones (dr)

    :) :) :)

    Adieu
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Ein Stück habe ich von dieser Scheibe geschafft, mehr ging nicht.

    Albert Ayler: Live in Greenwich Village

    Danach diese:

    Aki Takase: New Blues

    Kann ich schon mehr mit anfangen

    Gruß, HollaD

  • Hier diese :

    Aus der Kopplung zweier alter FMP-Alben (schöm gemacht übrigens, beide Alben kommen mit Originalcover in einem schicken Schuber) das erste: "Unter Anderem: 'N Tango für Gitti" (live 1978 im Rundfunk der DDR).

    Ulrich Gumpert, p
    Heinz Becker, tp
    Manfred Hering, as, zs
    Ernst-Ludwig Petrowsky, ss, as, cl
    Ori Antonow, ts
    Conrad Bauer, tb
    Klaus Koch, b
    Günter "Baby" Sommer, dr

    Erstaunlich, was in diesem so grauen und unter Mehltau begrabenen Staat für eine quicklebendige, spannende (Free)jazzszene sich etabliert hatte.


    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

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