Leo Fall - Opernkomponist als Operetten-Großmeister

  • Hallo lieber Waldi, "Die Kaiserin" von Fall ist ein echter Kracher!

    Ich mag auch diese Einspielung sehr ...

    ....und zum Einstimmen ......https://youtu.be/DL8UoslFj_w "Friedlich liegst du, waldumgeben - Du, mein Schönbrunn! " gesungen von Lucia Popp! :thumbup:

    LG palestrina

    „ Die einzige Instanz, die ich für mich gelten lasse, ist das Urteil meiner Ohren. "
    Oolong

  • Bamberger und Leo Fall?? Wer weiß was?

    Wer eine Aufnahme von den Bamberger Symphonikern aus den sechzigern oder siebzigern zu Fall findet, ich weiß eben leider nicht ob eien existiert, wird mit Sicherheit einen phantastischen Prager Klang finden, der für einen Mährischen Komponisten besonders passend ist, die Bamberger hatten ja erst die Sudeten-Kriegsflüchtlinge und dann die Pragerfrühlingsflüchtlinge in ihre Reihen aufgenommen und die Streicher "singen" dort mit Bubenreuther Instrumenten die ebnefalls von Böhmen/sudetendeutschen kriegsflüchtigen Geigenbaumeistern hergestellt wurden.

    Viele Grüße

  • Cantus Classics 2010

    Diese Rundfunkaufnahme von 1956 ist weiter oben in diesem Thread ziemlich vernichtet worden - nicht ganz zu Recht, wie ich finde, denn sie hat auch ihre Vorzüge. Die Bearbeitung (und teilweise Veränderung wie Verkürzung des Inhalts) hat natürlich eine Verflachung zufolge, das ist nicht abzustreiten. trotzdem wird nicht nur verblödelt. Wie damals oft üblich spricht hier ein Erzähler erklärende und verbindende Worte (was allerhand Dialoge und dem Rundfunk Sendezeit ersparte). In diesem Fall ist es Axel von Ambesser, also ein Vollprofi, dem zuzuhören selbst einem dümmeren Text ein Vergnügen wäre. Auch muß ich einräumen, daß die häufig eingestreuten Witzchen und Bonmots überwiegend gar nicht so schlecht sind wie in anderen Fällen. Eine gewisse Schnoddrigkeit vermag ich deshalb selbst als Wiener zu verzeihen. Wenn man eine gewisse Oberflächlichkeit in Kauf nimmt, kann man sich gut unterhalten.

    Inwieweit Falls Original musikalisch verändert wurde, vermag ich mangels Vergleichsmaterial nicht zu beurteilen. Manchmal hat man schon das Gefühl, daß da flott und forsch musicalisiert wurde. Aber das Dirigat Werner Schmidt-Boelckes gefällt mir gar nicht so schlecht. Und die Besetzung des Liebespaares mit Elfie Mayerhofer und Rudolf Christ ist perfekt! Natürlich kann man die Arie "Du Rose von Stambul, nur du allein" auch wie Franco Corelli als quasi-Verdisches Bravour-Trompetenstück interpretieren (ist gut und eindrucksvoll, so man kein Purist ist), aber hier wirkt es doch authentischer. Auch das Buffopaar (Harry Friedauer/Liselotte Schmidt) hat Qualität, ebenso die kleineren bzw. die Sprechpartien. Man merkt also bei dieser Aufnahme durchaus, daß in Leo Fall mehr steckt als ein Durchschnittskomponist - wesentlich mehr!

    Übrigens wird die "Rose von Stambul" demnächst von der Bühne Baden aufgeführt. Dort tut man wirklich etwas für die Operette (gegenwärtig läuft gerade Suppés "Fatinitza").

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    Homo sum, ergo inscius.

  • cpo 2014

    Ausgerechnet die "Madame Pompadour" nur auf die Musiknummern zu beschränken (und nicht einmal die sind vollständig), das ist auch als Notlösung eine hatscherte Sache, wie man in Wien sagt. Zudem war die Inszenierung der Volksoper 2012 (von Hinrich Horstkotte) eine eher verkorkste Sache, bei der alle die Feinheiten der Silbernen Operette kaum zur Geltung kamen. Der schon bis zum Überdruß zitierte Satz von der leichten Muse, die doch am schwersten ist - er kann auch hier nicht vermieden werden. Hier will man Oper, Musical, Revue, Klamotte und was weiß ich noch sein und landet letztlich zwischen allen Stühlen. Natürlich wird sauber gesungen und musiziert, aber daß Andreas Schüller so preußisch vorgeht und sich das nötige Rubato verkneift, das darf mehr als ein bisserl bejammert werden. Annette Dasch ist natürlich eine großartige Sängerin, aber in dieser Rolle ziemlich daneben. "Dem König geht's in meinem Schachspiel meistens kläglich" wirkt wie unfreiwillige Parodie. Heinz Zednik als König blödelt pflichtgemäß, aber ich habe nicht das Gefühl, daß er da mit dem Herzen dabei war. Von den übrigen Partien fällt nur Boris Pfeifer als Calicot musikalisch ab, was sicher auch zu Lasten des Regisseurs geht.

    Die Tonqualität, naja. Lieblos.

    Von cpo bin ich eigentlich Besseres gewöhnt. Den älteren Einspielungen kann diese jedenfalls nicht Konkurrenz bieten.

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    Homo sum, ergo inscius.

  • "Madame Pompadour" soll die erste Premiere der neuen Direktorin der Volksoper, Lotte de Beer, werden. Da gibt es Gelegenheit die Qualitäten (oder auch Schwächen) des Stückes live zu erleben. Noch nicht bekannt sind Regie, Bühnenbild und Ensemble/Dirigent.

  • "Madame Pompadour" soll die erste Premiere der neuen Direktorin der Volksoper, Lotte de Beer, werden. Da gibt es Gelegenheit die Qualitäten (oder auch Schwächen) des Stückes live zu erleben. Noch nicht bekannt sind Regie, Bühnenbild und Ensemble/Dirigent.

    Ich muss meinen Kommentar zurückziehen und mich verbessern - die erste Premiere wird nicht "Madame Pompadour" sein; die erste Premiere - gleich im September - wird "Die Dubarry" sein. IJetzt streue ich Asche auf mein Haupt.

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