Die Zukunft des Deutschen Rundfunkarchivs
Eben habe ich das neue Heft, die Juli-Ausgabe des FonoForum durchgeblättert. Ein Artikel (Überschrift: "Rettet das Rundfunkarchiv!") darin beunruhigt mich: Es geht um die Zukunft des Deutschen Rundfunkarchivs (DRA). An den beiden Standorten des Archivs in Frankfurt a. M. und Potsdam-Babelsberg werden seit fast 60 Jahren zahlreiche Dokumente (Bild, Ton, Schallplatten) verwaltet, gespeichert und katalogisiert.
Das kostet ca. 12 Mio. Euro pro Jahr. Laut FonoForum werden die Intendanten der ARD-Anstalten noch im Juni darüber entscheiden, ob ihnen das Archiv auch zukünftig diese Summe wert ist. Zur Diskussion steht sogar die Zerschlagung, begründet natürlich mit "Sparzwängen". Oder die Bestände werden in anderer Weise irgendwie verteilt.
Solche Veränderungen werden ja gern als "Optimierung" verkauft. Die Folge könnte allerdings sein, daß Rundfunkredakteure z. B. auf entlegene Mitschnitte, die als Schellack-Unikate irgendwo schlummern, nicht mehr zurückgreifen könnten oder daß andere Recherche-Anfragen, die bislang in 30 Sekunden bearbeitet werden, künftig unmöglich sind.
Ob der genannte Artikel (Autor: Wolfgang Goertz) hier übertreibt oder die Gefahr von Verlusten realistisch beschreibt, kann ich nicht beurteilen. Sicher ist allerdings, daß diese Archive viele ungehobene Schätze beherbergen, von denen ich mir noch manches gern auf CD wünschen würde. Wenn das aufgrund von Sparmaßnahmen (um so übermäßig hohe Summen scheint es da ja gar nicht mal zu gehen) zukünftig nicht mehr möglich wäre, weil niemand mehr recht wüßte, wo sich was befände - dann fände ich das betrüblich.
Vielleicht weiß jemand von Euch mehr zu diesem Thema?