Konzertsäle der Welt - the good, the bad and the ugly
Zwei Anlässe, einen Thread über die Akustik von Konzertsälen zu eröffnen:
Erstens hatte ich neulich die Gelegenheit, im Abstand von wenigen Tagen Konzerte im Luzerner Konzertsaal und im Münchner Gasteig zu hören, und damit ganz direkt zwei Säle zu vergleichen, von denen einer (Luzern) allgemein wegen seiner großartigen Akustik gerühmt wird, und der andere (München) wegen seiner akustischen Verhältnisse einen so schlechten Ruf hat, dass so mancher Dirigent und so manches Orchester einen großen Bogen um München machen.
Und zweitens machte vor einiger Zeit folgendes Zitat von Lorin Maazel in München die Runde (auf den Gasteig gemünzt): "Es gibt keine schlechte Akustik, sondern nur schlechte Dirigenten, die damit nicht zurechtkommen." Nun konnte ich in der Zwischenzeit Maazels Einstandskonzert als inoffizieller Chef der Münchner Philharmoniker (sein Vertrag beginnt erst in einem Jahr) in eben diesem Gasteig erleben - und höre da: Die akustischen Probleme waren genau die gleichen wie sonst auch. Was entweder bedeutet, dass die zitierte Aussage Blödsinn ist, oder dass Maazel eben auch mit dem Saal nicht zurechtkam und somit wohl ein schlechter Dirigent ist. Ich vermute ersteres: Typisches Bonmot, das man halt so dahersagt (bzw. sagen muss), wenn man gerade zum Chef der MPhil gemacht wird.
Die Akustik eines Saals ist schwer in Worten zu beschreiben. Der Versuch allein setzt meiner Ansicht nach vorraus, dass man den Saal gut kennt und mehrere Konzerte dort erlebt hat, möglichst von verschiedenen Plätzen. Und bei der Beschreibung von Höreindrücken ist man auf Umschreibungen und Assoziationen angewiesen, ähnlich wie bei der Beschreibung eines Geschmacks. Vielleicht schaffen wir es gemeinsam, dennoch mehr oder weniger nachvollziehbare Aussagen zusamenzutragen.