Yuja Wang - eine Ausnahmepianistin startet durch

  • ... die Fantasie von Schumann. Also wenn das kein Mainstream ist ..


    Na dann, ein Hoch auf den "Mainstream" !!!

    Schumanns C-Dur Fantasie ist für mich eines der faszinierendsten und tiefsinnigsten Werke der Klavier-Literatur überhaupt,
    Immer wieder und wieder und wieder kann ich sie hören, ohne sie als Mainstream zu empfinden
    und dabei immer wieder und wieder und wieder etwas Besonderes entdecken ...

    Vielleicht, weil ich selbst Mainstream bin ... wer weiß ...
    ;)

    PS:
    "Hamelin in München" könnte "dennoch" interessant bleiben, auch weil er vier bzw. drei Tage vor seinem Rezital Medtners 2. Klavierkonzert (Mainstream? ;) ) aufführt,
    im 4. Akademiekonzert der Staatsoper (Petrenko)
    =>https://www.staatsoper.de/staatsorcheste…9978552731fb5a7

    Liebe Grüße,
    Berenice

    Colors are like music using a short cut to our senses to awake our emotions.

  • Die nachfolgenden Beiträge wurden aus dem "Silvesterkonzert 2016 Berliner Phil. (ARD)-Thread" hierher verschoben.
    Lionel - Moderation -

    Ihr Lieben,Pianisten sind (auch) Menschen und folglich nicht immer gleich (gut)!


    Das stimmt. Nur was Pianisten wie Buchbinder oder Pianistinnen wie Yuja Wang angeht, da habe ich so meine Schwierigkeiten, denn sie spielen und performen wie Maschinen, die vorher entsprechend über Software programmiert wurden. Die Handbewegungen, diese technische Makellosigkeit, dieses ausbalancierte Feingefühl, das intuitive Timing und das Schwindelerregende sind ganz nahe an der Perfektion, dass man sich fast einen falschen Ton wünscht, um zu merken, dass am Klavier tatsächlich ein Mensch sitzt, mit Fleisch und Blut, der diese Werke zur Gehör bringt und seine Zuhörer zu begeistern wünscht.

    Gib dich nicht der Traurigkeit hin, und plage dich nicht selbst mit deinen eignen Gedanken. Denn ein fröhliches Herz ist des Menschen Leben, und seine Freude verlängert sein Leben.

    Parsifal ohne Knappertsbusch ist möglich, aber sinnlos!

  • Das stimmt. Nur was Pianisten wie Buchbinder oder Pianistinnen wie Yuja Wang angeht, da habe ich so meine Schwierigkeiten, denn sie spielen und performen wie Maschinen, die vorher entsprechend über Software programmiert wurden. Die Handbewegungen, diese technische Makellosigkeit, dieses ausbalancierte Feingefühl, das intuitive Timing und das Schwindelerregende sind ganz nahe an der Perfektion, dass man sich fast einen falschen Ton wünscht, um zu merken, dass am Klavier tatsächlich ein Mensch sitzt, mit Fleisch und Blut, der diese Werke zur Gehör bringt und seine Zuhörer zu begeistern wünscht.

    Im Gegensatz zu Yuja Wang hatte ich beruflich ein paar mal als Orchestermusiker mit Buchbinder zu tun und kann bestätigen, daß er keine Maschine ist.
    Er ist grundsolide und ein großer Meister, vor allem ist er ein großer Musiker.

    Bei Yuja Wang aber habe ich nicht mehr den Eindruck- und das ist nicht herabwürdigend gemeint sondern eher verängstigt-es mit einem normalen Menschen zu tun zu haben.
    Ich werde ja nun mittlerweile älter und denke, daß die Evolution voranschreitet.
    Was heute vor sich geht, daß ist für mich auch nicht mehr normal.
    Und das irre bei Yuja Wang ist halt, daß sie ganz natürlich rüberkommt, sogar in Stöckelschuhen und Bikini.

    Das ist verstörend, aber es ist echt.

  • Nur was Pianisten wie Buchbinder oder Pianistinnen wie Yuja Wang angeht, da habe ich so meine Schwierigkeiten, denn sie spielen und performen wie Maschinen, die vorher entsprechend über Software programmiert wurden.

    Sorry, aber damit kann ich nun garnichts anfangen......gut, Buchbinder kenne ich so gut wie garnicht, aber Yuja Wang...ja, sie spielt nahezu perfekt...aber ich sehe dennoch den Menschen dahinter, den Menschen, der mit Freude und Natürlichkeit an die Stücke geht. Man mag ihre Leistungen als unglaublich empfinden (und so geht es mir selbst auch), aber wie eine Maschine empfinde ich so nun wirklich keineswegs. Ich persönlich halte Yuja Wang momentan auch für das größte "junge" Klaviertalent. Sie überzeugt mich momentan deutlich mehr als etwa Daniil Trifonow, und das liegt nicht daran, dass sie vier Jahre älter ist. Es ist ihre Leichtigkeit bei ihrer gleichzeitigen Perfektion, die mich wirklich begeistert. Maschine, Software, nein, das wäre furchtbar langweilig. Und das ist Yuja Wang (und auch Daniil Trifonow) keineswegs, ich ziehe meinen Hut vor deren Können, und finde sie dazu noch sehr sympatisch.

    maticus

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga

    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
    Wenn ringsum nur Schande herrscht und nur Zerstören,
    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
    Drum leise, Freund, lass mich im Schlaf allein.
                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  • Am kommenden Dienstag beginnen meine persönlichen "Yuja Wang-Festspiele" in Berlin: Ich besuche drei verschiedene Konzerte mit dieser Ausnahmepianistin in der Berliner Philharmonie (1 x Großer Saal, 2 x Kammermusiksaal) innerhalb von nicht einmal 8 Wochen. Vom Solo-Recital über einen Kammermusikabend bis hin zum großen Orchesterkonzert ist alles dabei.

    1.) Dienstag, 10. April 2018, 20.00 Uhr

    Yuja Wang, Klavier
    Andreas Ottensamer, Klarinette
    Daishin Kashimoto, Violine

    Frédéric Chopin
    Andante spianato et grande polonaise brillante Es-Dur op. 22
    Claude Debussy
    Rhapsodie Nr. 1 für Klarinette und Klavier
    Igor Strawinsky
    Die Geschichte vom Soldaten, Konzertsuite für Violine, Klarinette und Klavier
    Claude Debussy
    Sonate für Violine und Klavier g-moll
    Béla Bartók
    Kontraste für Violine, Klarinette und Klavier Sz 111

    2.) Samstag, 14. April 2018, 19.00 Uhr

    Yuja Wang, Klavier
    Berliner Philharmoniker
    Kirill Petrenko

    Paul Dukas
    La Péri, Poème dansé
    Sergej Prokofiew
    Klavierkonzert Nr. 3 C-Dur op. 26
    Franz Schmidt
    Sinfonie Nr. 4 C-Dur

    3.) Freitag, 1. Juni 2018, 20.00 Uhr

    Yuja Wang, Klavier

    Sergej Rachmaninow
    Prélude D-Dur op. 23 Nr. 4
    Sergej Rachmaninow
    Étude-Tableau h-moll op. 39 Nr. 4
    Sergej Rachmaninow
    Prélude e-moll op. 32 Nr. 4
    Sergej Rachmaninow
    Prélude h-moll op. 32 Nr. 10
    Sergej Rachmaninow
    Étude-Tableau es-moll op. 39 Nr. 5
    Sergej Rachmaninow
    Prélude g-moll op. 23 Nr. 5
    Alexander Scriabin
    Klaviersonate Nr. 10 op. 70
    György Ligeti
    Étude Nr. 3
    György Ligeti
    Étude Nr. 9
    György Ligeti
    Étude Nr. 1
    Sergej Prokofiew
    Klaviersonate Nr. 8 B-Dur op. 84

    Am meisten freue ich mich, ehrlich gesagt, auf die 10. Sonate von Scriabin. Ich habe mal in der Schiller-Oper die 5. Scriabin-Sonate als Zugabe von Yuja Wang erlebt. Damals war ich kurz vor der Schnappatmung ob dieses Klavierspiels. Aber auch auf die Ligeti-Etüden darf man gespannt sein. Wie natürlich auch auf die Debussy-Programmteile des Kammermusikabends. Als Debussy-Interpretin habe ich Yuja nämlich bisher noch nicht erlebt.

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

  • Da seien Dir lieber music lover von Herzen weitere unvergessliche Konzerterlebnisse gewünscht!

    Das Konzert mit Sergej Prokofjews Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 C-Dur op. 26 kann man bereits am 12.4.2018 in Deutschlandfunk Kultur live hören.
    http://www.deutschlandfunkkultur.de/programmvorsch…date=12.04.2018

    Ich werde am 13.4. im Münchner Matthäser Filmpalast Kino 7 immerhin das Kinokonzert-Live-Vergnügen haben, aber diesen Monat auch noch Yuja Wang wirklich live in München erleben können:

    29.4.2018
    Rachmaninows Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 g-moll op. 40
    Yannick Nézet-Séguin
    Rotterdam Philharmonic Orchestra.

    Herzliche Grüße
    AlexanderK

  • aber diesen Monat auch noch Yuja Wang wirklich live in München erleben können:

    29.4.2018
    Rachmaninows Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 g-moll op. 40
    Yannick Nézet-Séguin
    Rotterdam Philharmonic Orchestra

    Oh, wie schön!! Für dieses Ereignis würde ich unter normalen Umständen eigentlich nach München reisen, aber ich habe für exakt diesen Tag eine Karte für ein Konzert von Kent Nagano (mit Werken u.a. von Messiaen, Pärt und Ockeghem) in der Elphi im Rahmen des Musikfests Hamburg. Ich wünsche Dir viel Spaß mit Yuja in München! :cincinbier:

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

  • Lieber Music Lover,

    Dann gäbe es noch den 27.4. in D'dorf:

    https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/H…rte/Yuja-Wang1/

    Gruß Benno

    Überzeugung ist der Glaube, in irgend einem Puncte der Erkenntniss im Besitze der unbedingten Wahrheit zu sein. Dieser Glaube setzt also voraus, dass es unbedingte Wahrheiten gebe; ebenfalls, dass jene vollkommenen Methoden gefunden seien, um zu ihnen zu gelangen; endlich, dass jeder, der Überzeugungen habe, sich dieser vollkommenen Methoden bediene. Alle drei Aufstellungen beweisen sofort, dass der Mensch der Überzeugungen nicht der Mensch des wissenschaftlichen Denkens ist (Nietzsche)

  • Dann gäbe es noch den 27.4. in D'dorf

    Danke Dir für den Hinweis, lieber Benno, aber ich denke, die Tournee von Yuja Wang mit den Rotterdamer Philharmonikern und Yannick Nézet-Séguin (2 x Rotterdam, dann Mailand, Bologna, Paris, Düsseldorf, Wien und zum Abschluss München) findet ohne mich statt. Gäbe es für Düsseldorf noch anständige Plätze, würde ich vielleicht anders entscheiden, aber für einem Sitz unterm Dachjuchee reise ich nicht extra an.

    Das ganz ausgezeichnete Kammermusik-Konzert, das ich heute abend mit Yuja Wang, Daishin Kashimoto und Andreas Ottensamer in Berlin erlebt habe, mündet übrigens auch in eine "Mini-Tournee". Es wird am 15. April in Warschau und am 16. April in Budapest wiederholt.

    Ab dem 3. Mai beginnt dann Yujas Recital-Tournee durch die USA, Kanada und Europa. Das einzige Deutschland-Konzert findet am 1. Juni in Berlin statt (siehe oben). Die österreichischen Capriccii können sie allerdings am 30. Mai in Wien im Musikverein hören.

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

  • Das einzige Deutschland-Konzert findet am 1. Juni in Berlin statt (siehe oben).

    Du hast doch sonst immer Essen im Sinn ;)


    Sergej Prokofjew Konzert Nr.5 G-dur für Klavier und Orchester op. 55
    Richard Strauss Ein Heldenleben op. 40

    Essen, Philharmonie, 16. Juni 2018, 20.00 h. WDR 3 überträgt.

    Yuja Wang, Klavier, WDR Sinfonieorchester, Jakub Hrůša

    “I think God, in creating man, somewhat overestimated his ability."
    Oscar Wilde

  • Du hast doch sonst immer Essen im Sinn

    Klar - nur! :D

    Prokofiew Nr. 5 gibt Yuja in dieser Saison außer in Essen noch einen Tag zuvor in Köln, Prokofiew Nr. 3 außer diese Woche in Berlin noch bei den Salzburger Festspielen und beim Luzern Festival (beide Konzerte mit den Berlinern und Kirill Petrenko, Programm wie in Berlin). Und beim Verbier Festival spielt sie beide Klavierkonzerte an einem Abend.

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

  • Zitat von AlexanderK

    Das Konzert mit Sergej Prokofjews Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3

    C-Dur op. 26 kann man bereits am 12.4.2018 in Deutschlandfunk Kultur
    live hören.
    deutschlandfunkkultur.de/progr…html?drbm:date=12.04.2018

    Da ich mir das Konzert vorhin im Rundfunk angehört habe, würden mich Meinungen von anderen Radiohörern oder - noch interessanter natürlich - Konzertgängern (dieser oder einer anderen Tourneeveranstaltung) interessieren. Gerne auch an anderem Ort im Forum.

    Ich fand das Konzert - wie kaum anders zu erwarten - (letztlich) wirklich gelungen, bin mir aber über gewisse Eindrücke nicht so ganz im Klaren.

    (Gehört eigentlich die Fanfare nicht zwangsläufig zu Dukas' Peri?)

    :) Wolfgang

    He who can, does. He who cannot, teaches. He who cannot teach, teaches teaching.

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