Hindemith: Orchesterwerke

  • Noblissima Visione - Suite (1937/38)

    Wiederholt muss ich feststellen, dass Hindemith-Werke, die ich nur in der cpo-Aufnahme mit Werner Andreas Albert kennen gelernt habe plötzlich in anderen Aufnahmen einen weit höheren Stellenwert bei mir bekommen:
    So auch ganz klar Noblissima Visione - Suite (1937/38).

    Die Aufnahme mit den eher unbekannten Ausführenden Franz-Paul Decker und dem New Zealand PO spielen die 3 Werke mit Hingabe, Biss und Brio, dass Albert dagegen schon langweilig wirkt ...
    Freilich kommt Decker nicht ganz an die excellenten Bernstein- und Ormandy-Aufnahmen von Mathis und den Metharmorphosen heran, was ggf dem Orchester geschultet ist. Dennoch spielt sich das auf absolutem Niveau ab, die so manch andere Aufnahmen von diesen TOP-Werken in die Tasche stecken.
    Jedenfalls, ist mit Noblissima Visione eine ganz herausragende Aufnahme entstanden, die an keinem Satz langweilig wird. Das Schlagzeug ist darüberhinaus absolut präsent !

    *** Ich würde diese Naxos-Aufnahme, die ich mir im Frühjahr 18 gekauft hatte, was Hörspass und Spannung anbetrifft auch über die Blomstedt-Aufnahme mit dem San Francisco SO (Decca) setzen, die sich auch noch in meiner Sammlung in einer Hindemith-3CD-Box (siehe die Vorstellung der Blomstedt-Aufnahmen in Beitrag 4) gefunden hat.


    NAXOS, 1994, DDD

    ______________

    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

  • Danke für den Hinweis, lieber Wolfgang, gleich mal für ein paar Cent bestellt, bei Hindemith kann ich noch die eine oder andere Alternativaufnahmen gebrauchen.
    Gruß. Lutz
    :cincinbier:

    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

  • Die vier Temperamente

    Die vier Temperamente ist ein 5 sätziges Werk für Klavier und Streicher von 1940, das ursprünglich von Hindemith als Ballett geschrieben war. Aber wohl meistens in der Version mit Klavier und Streichorchester gespielt wird. Die vier Temperamente sind bei Hindemith melancholisch, Sanguinisch, phlegmatisch und cholerisch, die er in Musik umsetzt. Vier Variationen, die von einem Thema zusammen gehalten werden. Das Thema und jedes seiner vier Variationen hat wiederum drei klare Abschnitte. Also hier ist alles sehr ordentlich und klar durchstrukturiert ;)

    Ich würde sagen, man kann die vier Stimmungslagen auch wirklich gut in der jeweiligen Variation wiedererkennen.

    Zum Vergleichen habe ich einmal eine CD wo Hindemith selber dirigiert. Die habe ich mir zwei mal angehört und war vom Klang echt enttäuscht. Später habe ich mir noch die CD von Biret mit dem Yale Sinfonieorchester geholt und begeistert war ich davon auch nicht. Ich fand sie okay, aber mehr auch nicht. Ich bin ein bisschen erstaunt, dass ich mir trotzdem noch eine dritte Version gekauft habe. ^^

    Diesmal De Preist mit dem Royal Philharmonic Orchestra und am Klavier Carol Rosenberger und plötzlich gefällt es mir gut. Es ist für meine Ohren deutlich stimmiger. Klavier und Streicher passen gut zusammen und spielen gleichberechtigt nebeneinander. Es ist irgendwie alles im Fluss. Und wie ich oben schon sagte, ich finde die Stimmungslagen werden hervorragend ausgedrückt De Preist und Rosenberger schaffen es, die Musik eindrücklich rüber zu bringen. Es macht Freude zuzuhören. Der Klang ist auch klasse.

    Ach und wie ich gerade gemerkt habe, ein hervorragendes Booklet.

    Viele Grüße, Michael

  • Zum Vergleichen habe ich einmal eine CD wo Hindemith selber dirigiert. Die habe ich mir zwei mal angehört und war vom Klang echt enttäuscht.

    Ich schätze mal, Du hast die Studioaufnahme Hindemiths mit Hans Otte und Mitgliedern der Berliner Philharmoniker (rec. 2.+3.10.1955), erschienen auf DG. Wesentlich mehr empfehlen kann ich Dir "Die vier Temperamente" in den beiden verfügbaren Live-Mitschnitten mit dem Komponisten und Clara Haskil. Allein schon wegen der Pianistin must-haves:

    Clara Haskil/Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Paul Hindemith (rec. live München 1.7.1955)

    Clara Haskil/Orchestre National de France, Paul Hindemith (rec. live Montreux 22.9.1957)

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

  • Ich schätze Clara Haskil auch sehr , aber bei den Temperamenten ziehe ich Anatoly Vedernikov vor .

    Vedernikov habe ich natürlich auch im Regal, lieber b-major, und auch sonst noch die eine oder andere Einspielung. Ich wollte nur auf das von Friese angeschnittene Thema der Hindemith-Eigenaufnahmen reagieren, daher mein Hinweis auf Haskil/Hindemith.

    Pianistisch großartig ist übrigens die 1959er Einspielung von Samson Francois mit dem Orchestre de chambre de Toulouse unter der Leitung von Louis Auriacombe. In dieser Box enthalten:

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

  • Ich schätze mal, Du hast die Studioaufnahme Hindemiths mit Hans Otte und Mitgliedern der Berliner Philharmoniker (rec. 2.+3.10.1955), erschienen auf DG. Wesentlich mehr empfehlen kann ich Dir "Die vier Temperamente" in den beiden verfügbaren Live-Mitschnitten mit dem Komponisten und Clara Haskil. Allein schon wegen der Pianistin must-haves:

    Hallo Music lover,

    Genau, die mit Hans Otte habe ich. Es war von meiner Seite auch zusätzlich ein Versuch mir mal etwas aus meiner Sicht historisches zu holen. Das mache ich so schnell nicht wieder. Auch wenn mir Clara Haskil schon ein Begriff ist und ich auch nachvollziehen kann, dass viele Leute begeistert sind, ich bleibe lieber bei den moderneren Aufnahmen. Zumindest im Moment.

    Da würde mich die CD von Braccio schon mehr reizen.

    Trotzdem auch dir und allen anderen danke für die Empfehlungen.

    Viele Grüße, Michael

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