Lust auf: Vinyl — Es lebe die Schallplatte!

  • Lust auf: Vinyl — Es lebe die Schallplatte!

    Das Thema Schallplatte, die nötige Technik und alles was dazugehört, schwirrt immer wieder hier im Forum herum, ohne sich bislang zu konkretisieren. Es ist als an der Zeit, allen, die diese Form des Musikhörens noch nicht als antiquiert ansehen, hier die Möglichkeit zum Austausch zu geben.
    Es soll hier auf Wunsch von vielen nicht darum gehen, die gute alte Schallplatte mit CD oder MP3 zu vergleichen. Hier geht es rein nur um das gute alte Vinyl.

    Die eigenen Lieblings-LPs sollen dabei ebenso wenig ungenannt bleiben, wie die Technik und Tipps rund um die runden schwarzen Scheiben.

    Ich finde, und das aus Überzeugung, das die Schallplatte noch nicht zum alten Eisen gehört. Bei mir selbst kann ich auf ein Klassik-Archiv von einigen tausend dieser schwarzen Perlen zurückgreifen. Zugegeben nicht alle finde ich toll und manche schlechte Einspielung habe ich auch entsorgt, aber die klangliche Differenzierung einer guten Pressung erstaunt mich immer wieder.

    So, nun ist der Grundstein gelegt. Sicher seit Ihr ebenso gespannt wie ich, welche Richtungen hier eingeschlagen werden!

    Bis bald
    corda vuota

  • Referenzaufnahme zur Justierung des Plattenspielers und/oder des Laufwerks

    Mich würde mal interessieren, ob Ihr Euren Plattendreher justiert oder ob Ihr Euch da überhaupt Gedanken dazu macht.
    Ich justiere mein Laufwerk mit folgender 180g-Pressung aus dem Jahr 2008:

    Franz Schubert — Nacht und Träume. Mit Monika Teepe, Sopran und Klaus Jäckle, Gitarre

    Die eignet sich hervorragend, da die weibliche Stimme ideal ist um den Tonarm mit dem exakt benötigten Gewicht zu justieren. So eingestellt wird ein unnötiger Abrieb bei Nadel und Scheibe verhindert. Ein eventuelles Klirren bekomme ich damit auch in den Griff.

    Habt Ihr für eine solche Aktion eine andere Empfehlung? Oder ist Euch das Schnuppe? 8+)

    Bis bald
    corda vuota

  • Gratulation

    Guten Abend zusammen,

    Trefflicher hätte man diesen Thread nicht formulieren können. Mein Kompliment an Corda Vuota.
    Und ich finde es sehr gut, dass dieses Thema, was hier und da auch in technische Details gehen wird, von Dir eingeläutet wurde.

    Also, auf geht's.

    Die Aufkagekraft ist eines der wichtigsten Kriterien zur perfekten Wiedergabe der Musik und zur Schonung der LPs.
    Deine Methode ist sehr interessant und führt mit Sicherheit zu guten Ergebnissen.

    Ich bevorzuge eher die technische Variante. Es gab vor etlichen Jahren eine Testschallplatte vom DHFI dem Deutschen High Fidelity Institut.
    Diese LP war in mehrerlei Hinsicht ein gutes Hilfsmittel, u.a. auch zur Einstellung der Auflagekraft. Ich glaube nicht, dass es diese LP heute noch gibt.

    Aktuell gibt es eine Test- und Messplatte, die von der Redaktion ImageHiFi für 30,-- € herausgegeben wird. Selbige setze ich heute bei mir ein.
    Titel: Vinyl Essentials "http://www.image-hifi.com//index.php?pag…emart&Itemid=26"

    Die AAA hat ebenfalls eine neue Test- und Messplatte herausgegeben. Ich werde mal versuchen herauszufinden, wann diese erhältlich ist.
    Keine Angst, Messplatte bedeutet nicht, das man dazu Messgeräte benötigt. Nur ein gutes Gehör und etwas Fingerspitzengefühl.

    Die Auflagekraft wird aber schon von den meisten Herstellern der Abtast-Systeme in der Beschreibung angegeben. Wer hierauf keinen Zugriff hat,
    wird sicherlich hier fündig: "http://www.vinylengine.com/cartridge_database.php"
    Hier sind fast alle Systeme (engl. Cartridges) aufgeführt. Leider fehlt bei einigen der Wert, hier als Tracing Force bezeichnet.
    Aber stöbern kostet ja nichts.

    Für die, die genau wissen wollen, was es mit der korrekten Auflagekraft auf sich hat: bei hohen Tönen, z. B. bei Frauenstimmen, Picoloflöten
    aber auch bei Orgel und Klavier, wird die Diamantnadel besonders stark und schnell zu beiden Seiten in der Rille und nach oben und unten bewegt.

    Diese schnellen Auslenkungen, (die nach einer festgelegten DIN für die Fertigung von LPs ein Maximum nicht überschreiten dürfen), können bewirken,
    dass die Nadel kurzzeitig den Kontakt zur Rille verliert. Dann hören wir Verzerrungen in hohen Tönen. Dies wird mit der richtigen Auflagekraft verhindert.
    Genau so, wie es Corda Vuota schon trefflich beschrieben hat.

    Ein zuviel an Auflagekraft darf es aber auch nicht sein, sonst haben wir eine Plattenfräse. Ausserdem verändert sich dann der Abtastwinkel,
    "http://www.rudi-zampa.at/hompagebilder/TA%20Justage/VTA.jpg" der normaler Weise um die 20° beträgt und der Diamant "kippt" quasi in seinem Winkel
    nach hinten. Das hätte zur Folge, das die tiefen Töne nachlassen und das Klangbild "dünn" wird.
    (oder ist es umgekehrt, dass es dicker wird? bin mir im Moment nicht ganz sicher, aber es verändert sich)

    Fazit: Auflagekraft nur soviel wie eben nötig ist.

    Die Scating-Kraft, also die Kraft, die den Tonarm, bei Zunahme der Auflagekraft, zur Plattenmitte ziehen will, ist ein Thema,
    was bei allen Drehtonarmen, und um diese handelt es ja in 95% aller Fälle, ebenfalls von großer Bedeutung ist.

    Das aber kann in einem der nächsten Beiträge erläutert werden.

    Zum Schluss hoffe ich, dass ich einerseits nicht zu technisch geschrieben habe, und andererseits niemanden hier gelangweilt habe.
    Sonst bitte ich um entsprechende Kritik.

    Danke und liebe Grüße,
    Rainer

    Nachsatz: wer gerne noch tiefer in dieses Thema Justage von Tonarm und Laufwerk einsteigen möchte, dem kann ich die Webseite
    von einem sehr geschätzten Kollegen, dem Rudolf Zampa, sehr empfehlen. "http://www.rudi-zampa.at/hifi.html"

  • Mein Plattenspieler ist ein von einem engen Freund modifizierter "Mantra" mit ausgelagerter LP12 Motorsteuerung.
    Dazu ein Manticore- Tonarm mit einem Goldring Excell.
    Das Excell habe ich letztes Jahr bei einem hochgelobten Spezialisten in England für 300,- wiederherrichten lassen.

    Ich sage nur:Klasse! Es klingt besser als vorher und ich bin überglücklich, dieses 2000,- System, welches es eh nicht mehr gibt, so preisgünstig wieder wie neu benutzen zu können.
    Dieser englische Reparaturbetrieb hat übrigens kein Internet und keine web-präsenz.....britishes understatement halt........

    Da mein Freund und ich das Excell seit 20 Jahren sehr genau kennen, geht auch die Justage recht schnell, welche ich aber meinem Freund überlasse, der hat das früher jahrelang beruflich gemacht.
    Zum Ausprobieren haben wir dann unsere seit langem bewährten Gemeinheiten.

    Letztes Jahr habe ich mir etwas schönes gekauft: Eine Wasserwaage, welche auf einem Untersatz direkt auf dem Pin in der Mitte des Plattentellers sitzt.
    Der Clou ist, daß diese Waage und der Untersatz exakt 180 g wiegen, was dem Gewicht einer LP entspricht.

    Da das Subchassis recht empfindlich auf Druck reagiert, war es bisher immer recht mühsam, den Plattenteller wirklich in die horizontale zu bringen.

    Mit dieser Wasserwaage war es dann ein Kinderspiel.

    LG,
    Michael

  • Als ich mir meinen Plattenspieler (ich lasse jetzt den Begriff des Laufwerks zukünftig außen vor) wurde der auch mit einer kleinen Wasserwaage ausgeliefert. Anfänglich staunte ich nicht schlecht :huh: . Heute weiß ich diese Accessoire sehr zu schätzen :thumbup: . Noch mehr in staunen versetzten mich die weißen Handschuhe, die mitgeliefert wurden. Man lernt eben ständig dazu...

    Bis bald
    corda vuota

  • Tonarmwaage

    Guten Morgen Corda Vuota,
    guten Morgen Freunde des schwarzen Goldes,

    also eine Waage im Zubehör und weiße Handschuhe, hmm... das lässt dann doch auf ein Edel-Laufwerk schließen, und sicher nicht irgend eins,
    was an jeder Ecke zu bekommen ist. :thumbup: Warum bleiben wir nicht bei dem Begriff Laufwerk, oder erläutern den kleinen Unteschied.

    Ich formuliere das mal so: Alles was eine Schallplatte abspielen kann ist pauschal erst mal ein Plattenspieler, und er ist komplett bestückt.
    Ein Laufwerk dagegen ist zunächst 'nur' ein solides Chassis mit Antrieb (Direktantrieb, Reibrad oder mit Riemen) aber noch ohne Tonarm(e).
    Davon gibt es sehr viele und es werden laufend mehr, da der Markt kontinuierlich wieder wächst.

    Hier hat man nun die Möglichkeit, sich einen besonders guten Tonarm darauf zu montieren, oder auch zwei oder drei, was nicht selten vorkommt.
    Ebenfalls ist man völlig frei in der Wahl des Abtast-Systems. Und bei zwei oder drei Tonarmen hat man auch verschiedene Abtast-Systeme.
    Alles um die vielen Parameter, die zur perfekten, analogen Musikwiedergabe gehören, zu optimieren.

    So hat man dann seinen individuellen "Plattenspieler", oder besser eine Phonomaschine. Natürlich kann man da auch eine Menge Geld investieren.

    Zum Thema Tonarmwaage. Es gibt auch hier eine Vielzahl unterschiedliche Produkte im Markt. Etliche 100 Euros kann man hier ausgeben.
    Muss man aber nicht. Hier habe ich ein Beispiel für eine sehr gute digitale Tonarmwaage, die ich selber auch seit zwei Jahren einsetze.
    Im Web ab 29,-- € zu finden unter: AWS Pocket-Digitalwaage Matchbox. Z. B. bei http://www.udopea.de
    "http://www.udopea.de/advanced_searc…+Waage&x=13&y=5"

    Beim Glaser habe ich mir dann noch einen Minispiegel 40 x 30 x 3 mm zuschneiden lassen und mit Doppelklebeband auf die Waagfläche geklebt.
    Wenn ich nun die Auflagekraft einstelle oder zwischendurch mal prüfe, sehe ich auch gleich, ob die Geometrie des Sytems stimmt, also ob das Sytem
    exakt rechtwinklig zur Auflage steht, und somit sehe auch ob der Nadelträger samt Diamant geometrisch passt und ordentlich montiert ist.

    Leider kann man hier keine Fotos einstellen, ;( bzw. nur welche mit URL, sonst würde ich es euch gerne zeigen.

    Analoge Grüße,
    Rainer

  • Ich kann nur immer wieder betonen: Platte druff, Nadel druff, abspielen. Fragt mal Michael... :D :D :D :D


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    Immer noch da ... ab und an.

  • Ich kann nur immer wieder betonen: Platte druff, Nadel druff, abspielen. Fragt mal Michael... :D :D :D :D

    Hallo Florian,

    gestattest Du mir ein Frage: Was macht für Dich den Reiz am Schallplattenhören aus?
    Ist es nur die Tatsache, dass Du sie noch im Haus hast? Oder gibt es Platten, die Du als CD nicht bekommst und die Dir deshalb am Herzen liegen, egal wie Du sie hörst?
    Gehst Du mit einer ähnlichen Einstellung (wie ich sie hier herauszuhören glaube) auch in ein Konzert: Rein in den Saal, Musik reinziehn (egal wie) und wieder nach Hause. ;( :huh: :D

    Keine Sorge: Natürlich ist es legitim, Schallplatten so zu hören, wie Du es beschreibst. Ich will Dich da in keinster Weise bekehren. Mich würde nur einfach mal der Hintergrund interessieren, damit ich Deinen Satz besser einordnen kann.

    Bis bald
    corda vuota

  • Ich deute Florians Aussage so, dass es ihm schlicht und einfach zu umständlich ist, viel Geld, Zeit und Geduld zur Beseitigung aller möglichen Unzulänglichkeiten und Fehlerquellen, die nunmal eine Schallplatte und ein Plattenspieler mit sich bringen, aufzuwenden. Er möchte sich keine Stroboskoplampe, Nadelputzbürste, Tonarmwaage, Testplatten, Schallplattenwaschmaschinen, Antistatische Plattenbürsten etc. kaufen und benutzen, bis er mal dazu kommt, die Musik zu hören.

    Eine Einstellung die ich verstehen kann.

  • Hallo Merkatz,

    das ist eine Sichtweise, wie man Florians Posting lesen kann. Meine Lesart, und da mag Florian mich berichtigen, ist eher die, des Agent Provocateur ;+) in positiven Sinne. So jedenfalls hatte ich auch die vier Smileys gedeutet. So, wie ich Florian hier im Forum schon erlebt habe, macht er solche Dinge immer wieder mal ganz gerne. Er ist halt einer der „Salzstreuer“ in der „Forumssuppe“ ^^ .

    Mir ging es vor Jahren so, als mein guter alter Dual-Plattenspieler nach Jahrzehnten den Dienst quittierte, ich nicht so recht wusste, wo die Reise „schallplattentechnisch“ hingehen sollte. Ich hatte mir damals einen Plattenspieler bei einem großen Markt für Unterhaltungselektronik besorgt. Ich sage nur: WELCH EIN UNGLÜCK! Mein Lust Platten zu hören ging noch mehr in den Keller. Stiefmütterlich standen die schönen Platten in der Ecke. Ich glaubte mich am Wendepunkt meiner Hörgewohnheiten und wollte mich ganz der CD zuwenden.

    Die Anschaffung einer neuen Stereoanlage kann eine sehr langwierige Sache werden. Der ganze Freundeskreis (soweit irgendwie kompetent) redete mit und versorgte mich mit Infos. So gingen Monate ins Land. Bei all diesen Überlegungen spielte ein neuer Plattenspieler, wenn überhaupt, nur ein Rolle am Rande. Das ich nicht mehr bei einem „Discounter“ kaufen würde, war recht schnell klar, denn aller Geräte, die ich mir ausguckte, wurden hier nicht angeboten.

    Fachkompetenz musste her! Ich staunte damals nicht schlecht, als ich nach wirklichen HiFi-Studios Ausschau hielt. Fahrtstrecken von mindestens 100 Kilometern waren angezeigt, um mir vor Ort ein Bild, oder besser gesagt einen Klang zu machen. Da muss ich ergänzen, dass ich ziemlich ländlich wohne und um die nächste Großstadt zu erreichen, viele Autobahnkilometer erforderlich sind.

    Bei der ganzen Beratung „lief“ der Plattenspieler mehr in der zweiten Reihe. Mehr als € 800,00 wollte ich da nicht investieren. Der Mitarbeiter des HiFi-Studios, lenkte mich aber auf eine völlig neue Spur. Er merkte sehr schnell, dass ich in diesem Preissegment nicht glücklich würde.

    Das Ende vom Lied ist nun dies, dass ich hier ein recht passables Laufwerk (jetzt benutze ich diesen Begriff ja doch wieder) stehen habe. Es ist sicher kein Highend Gerät, da gibt es ja Teile, da wird mir ob der Investition schwindelig, aber es ist so gut, dass ich damit sicher lange genussvoll mein schwarzes rundes Gold hören kann.

    Ergänzend möchte ich noch anfügen, dass ich auch nicht mit silbernen Löffeln zur Welt kam und auch heute nicht im Reichtum schwimme. Aber mein Plädoyer geht nun mal in Richtung Qualität. Ich hab es nicht bereut.

    Vielleicht ist dies eine prinzipielle Einstellungssache. Anderes Beispiel: Vor einigen Jahren habe ich mir einen neue Viola da Gamba bauen lassen. Der Findungsprozess ist ein ähnlicher, wie bei der HiFi-Anlage. Ich hätte mich natürlich auch umschauen könne, wo preiswerte Instrumente angeboten werden, aber, und da gibt mir Michael sicher recht, bei Instrumenten wird’s noch schwieriger. Zumal bei einem Neubau. Lange Rede kurzer Sinn: Die Gambe wurde nach meinen Wünschen gebaut und ist ne Wucht!

    Gerade hier bei Capricco ringen wir doch immer wieder um die besten Einspielungen in Sachen Musik, da gehört ein vernünftige Equipment auch dazu. Es geht immer darum den Blick zu weiten. Ich habe aus dieser Community die sich Capricco nennt schon viele Anregungen erhalten :thumbup: .

    Bis bald
    corda vuota

  • Also, zum einen bin ich arm. Und selbst wenn ich das nicht wäre, würde ich nicht viel Geld für einen Plattenspieler ausgeben (ich fände das fast ein bisschen unrüchig). Weil: ein Freund von mir hat eine 18.000 Euro High-End-Süper-Düper-Stereo-Anlage (und für das Geld, am Rande gesagt, hätte ich mir ein mittelgroßes Haus in Brandenburg gekauft), und die Anlage hat gebraucht (!) soviel gekostet... meine Anlage hingegen (Pioneer-Dreher, Sony-Amp, MB-Quart-Boxen) hat rund 120 Euro gekostet, und was soll ich sagen, natürlich ist die Anlage des Freundes besser, aber unwesentlich (und ich hab ziemlich gute Ohren). Ich finde das Geldverschwendung und Zeitverschwendung obendrein.

    Mein Dreher ist, wie gesagt, ein Pioneer aus den späten 70ern (bekommt man für 20 Euro bei ebay), die Nadel habe ich das letzte Mal vor etwa zehn Jahren gewechselt. Das Ausschlag gebende Element der Kette ist sowieso immer das Boxenpaar; bei mir sind das die genannten MB-Quart-Boxen, die waren in den späten 80ern fast High-End, kosten bei ebay heutzutage aber etwa nur 60 Euro. (Sony-Amp habe ich geschenkt bekommen).

    Vinyl kaufe ich ausschließlich bei ebay und auf Flohmärkten, durchschnittlich zu 1,50 Euro. Ich mag Platten, ihre Größe, ihre Haptik. Zudem bekomme ich viele Einspielungen nicht auf CD (z.B. Demus) - aber würde ich CDs für 1,50 kaufen können, würde ich deutlich weniger LPs kaufen.

    Nota bene: zur Freude von u.a. Michael Schlechtriem habe ich meine Anlage auch einfach nur so rumstehen, etwas schief auf dem Klavier, deshalb ist der Tonarm auch auf maximales Gewicht eingestellt, damit die Nadel nicht zu sehr hüpft, wenn mein Sohn durchs Zimmer hopst. Was solls, alles nur Gebrauchsgegenstände

    Mir ist das alles nicht so wichtig. Ich will nur Musik hören. Also: Platte druff, Nadel druff, los geht´s...


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    Immer noch da ... ab und an.

  • Ach so, und was Konzerte anbelangt: ich gehe sehr selten in welche und wenn, dann kann ich mir nur die billigen Karten leisten, und auf diesen Plätzen ist die Akkustik meist eh nicht sehr berauschend (z.B. Telemann - kleines Cembalo als BC - im H-Abteil des Kammermusiksaals: von dem Cembalo hab ich kaum was gehört, der Rest der Instrumente war auch ziemlich breiig).


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    Immer noch da ... ab und an.

  • Hallo Florian,
    das sind stichhaltige Argumente. 18.000 Euro wäre mir aber persönlich auch zu viel.
    ...aber reich bist Du trotzdem: Du hast einen Sohn 8o . Ich lebe allein.

    Bis bald
    corda vuota

  • Ich finde, daß der Reiz des LP-Hörens tatsächlich wie bei anderen Medien auch im Genuß der Musik besteht.
    So verstehe ich Florian auch. Mein Plattenspieler ist auch nicht der schickste, die Nadel relativ neu...
    es kann ja wohl nicht sein, daß "Lust auf Vinyl" zwingend bedeutet, daß man wahnsinnig viel Energie und Geld ins Equipment steckt; jedenfalls habe ich auch Lust auf Vinyl, und zwar zu folgendem Zweck: Nadel drauf und Lauscher auf.
    Im übrigen gehe auch ich genau dafür ins Konzert: Zum Hören.
    ich verstehe nach wie vor nicht, was daran anrüchig sein soll, daß einen Fragen ums Equipment eher peripher berühren....

    Trotzdem werde ich wohl bei Gelegenheit auch mal, von euch inspiriert, schauen, ob sich durch milde Wäsche die eine der andere LP retten läßt.

    Gruss
    Herr Maria

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • ich verstehe nach wie vor nicht, was daran anrüchig sein soll, daß einen Fragen ums Equipment eher peripher berühren....

    Ich weiß nicht so recht, ob wir es hier gemeinsam schaffen einen Thread zu führen, bei dem nicht immer und immer wieder das leidige Thema der „Hardware“ Fronten aufzubauen scheint. Ich habe nun mal irgendwann die Entscheidung für mich getroffen, dass ich da etwas „mehr“ haben wollte und freue mich daran — am Hörgenuss! Genauso gut verstehe ich, wenn jemand sagt, er kann und will es sich nicht leisten. Daran ist nichts „Anrüchiges“.

    Es ist schon was Tolles eine Originalvinyl-Einspielung von Edward Elgar und Yehudi Menuhin aus den 30ger ~ 40ger Jahren aufzulegen und nicht die remasterte CD in den Player zu schieben. DAS hat was besonderes (Vielleicht kann das jemand verstehen). Deshalb verurteile ich doch niemanden, der nur die Möglichkeit hat auf die CD zuzugreifen.

    Ich hatte hier auch schon den Fall einer LP, die gebraucht zu mir kam, die ich bei sorgfältigster Behandlung nicht mehr retten konnte. Die Rille war derart runtergenudelt, dass mir nichts übrigblieb, als sie zu entsorgen. Es viel mir schwer, weil ich lange nach dieser LP Ausschau gehalten hatte. Ich war wirklich traurig, aber Hörgenuss war halt irgendwie anders.

    So und nun muss ich noch zur Probe.

    Bis bald
    corda vuota

  • Ich glaube mittlerweile nicht mehr, daß es möglich ist, sich einfach anregend über seine Leidenschaft, das Anhören von LPs, zu unterhalten.
    Mittlerweile ist auch dieser thread nur noch von Statements und Rechtfertigungen durchdrungen.

    Ich sage hiermit ganz deutlich, daß mich das nicht mehr interessiert.

    Meine Leidenschaft ist nun mal hochwertiges Audio-Equipment, und wenn ich mich rechtfertigen muß, darüber fachsimpeln zu dürfen, dann geht hier etwas gewaltig schief.

    Und es ist mir völlig gleichgültig, ob jemand bei sich zuhause 'ne olle Anlage stehen hat.Interessiert mich nicht!
    Genausowenig wie die ermüdenden kleinen Sticheleien immer wieder.


    Für mich ist dieser thread gestorben!

  • Schade eigentlich... grübel, grübel...

    nun geht wohl jeder zurück in sein privates Kämmerlein, schließt fest hinter sich zu, damit ja keiner erfährt, wie und womit abgespielt wird.
    Wissen zu teilen, Tips und Tricks weiterzugeben ist nicht erforderlich, gar unsinnig und unerwünscht.

    Dies scheint für mich ein klassisches Beispiel unserer Deutschen Neidkultur zu sein. Sag nie was Du bist oder was Du hast, man könnte es Dir neiden
    Geh in Sackleinen, zieh den Hut ins Gesicht und teil Dich Niemandem mit. So hast Du die reelle Chance, Dich nicht rechtfertigen zu müssen.

    Ich werde wohl erst mal abwarten, bevor ich mich ev. auch noch oute. Werde mir jetzt eine schöne Platte auflegen, genießen und abhängen.

    Gott zum Gruße
    Rainer

  • Hallo Michael, hallo Rainer und alle, die das Thema hier interessiert,

    Ich denke, dass es doch möglich sein müsste, sich hier über Schallplatten und das Drumherum auszutauschen. Nicht gleich die Flinte ins Korn werfen :troest: .

    Aber jetzt düse ich zur Probe.

    Bis bald
    corda vuota

  • Nu seid doch nich gleich beleidigt. ich gönne jedem sein Edelgerät. Aber gönnt mir auch mein einfaches Equipment und unterlaßt doch das Sticheln gegen Leute, die auch am Vinyl den Gebrauchswert hervorheben! Niemand hat hier irgendwen für seine Hingabe an LP-Abspielgerät angegriffen, höchstens mal darauf hingewiesen, daß er sich selbst das nicht leisten kann - und wahrscheinlich auch nicht will, aber trotzdem die Liebe zum Vinyl nicht abgesprochen bekommen möchte.
    So eine Liebe muß sich immer in Prioritäten einordnen, also erstmal Kinder - da gehts mir wie Florian, nur daß ich halt ne Tochter habe. Dann hab ich grundsätzlich an "Konsumer"-Elektronik nicht die Ansprüche, die ich stelle, wo es um Produktion geht: Lieber kaufe ich ein ordentliches Mikro oder ein cooles Effektgerät zum Musik-Machen und höre eben Musik nicht ganz so HighEnd.auch wenn der olle Technics für euch "Spielzeug" ist (ja, auch ich habe "nur" so einen), so hab ich trotzdem Freude am Vinyl, jawohl! Und kann auch ne schlechte Pressung von ner guten unterscheiden.

    Was mich jedenfalls mal interessieren würde: Ob es irgendeine Möglichkeit gibt, aus LPs, die sozusagen "ausgefräst" sind, also zu lange mit alter Nadel (und vermutlich zu hohem Gewicht) abgespielt wurden, noch was rauszuholen? Also ich höre das vor allem an scheppernden Hörnern.
    Aber ist wahrscheinlich irreparabel!?!? War eben doch ein Risiko, meine Plattensammlung vom Flohmarkt zu beziehen :hide:
    Oder kann festgesetzter Staub auch so klingen, und mit euren empfohlenen Reinigungstechniken noch was gehen?

    Gruss
    Herr Maria

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • Lieber Philmus,

    ich sag es mal mit meinen Worten: dieser Thread sollte allen die Lust an Vinyl haben, dazu dienen Tips zu bekommen und Fragen zu beantworten,
    egal welcher Typ Plattenspieler oder Laufwerk. Er sollte allgemeine Informationen rund um's Vinyl und um Handhabungen mit dem Vinyl geben, mehr nicht.

    Es soll kein Wettbewerb entstehen, wer hat den Schönsten, den Größten oder so. Nicht wie früher im Sankasten: mein Kuchen ist aber größer...
    Und wer seine Platten mit Nadel druff maltrtiert, soll das gerne so machen. Ende meines Statements.

    Weiter:
    So wie Deine Frage an die Teilnehmer, so war es u. a. gedacht. Dazu meine Antwort: "ausgefräst ist weg" für immer. Das kann man nicht zurückgewinnen.
    Anders verhält es sich, wenn es festergesetzter Schmutz ist, eingetrocknete Flüssigkeit usw. Das klingt ebenso grauselig und bringt Verdruß.
    Da ist das einzig sinnvolle, einen ordentlichen Waschvorgang zu betreiben.

    Das Prinzip aller guten PL-Waschmaschinen ist das komplette Aufweichen des Schmutzes tief in der Rille, da wo auch keine Bürste mehr hinkommt.
    Und dann muss dieser schwimmende Dreck direkt abgesaugt werden. Und bitte nicht mit einem Mikrofasertuch wieder hineinreiben.

    Oft reicht ein Waschvorgang nicht aus. Dann eben ein zweites oder ein drittes mal waschen, mit langer Einweichphase. Und noch einmal: absaugen,
    statt abwischen
    . Und der beste Sauger ist immer noch der Punktabsauger, weil er auf schmaler Spur die höchste Saugkraft hat.

    Also, ich würde es in Deiner Stelle auf jeden Fall versuchen, denn wegwerfen kannst Du die Platte dann immer noch.
    Hier mal eine Beispiel-Adresse, wo es einen guten und kostengünstigen Waschservice gibt. "http://www.vinyl-audiophil.de/cms/vinyl-scha…en-waschen.html"
    Der Gute ist selber ein Musikliebhaber par excelence, und hat nebenbei einen gut sortierten Shop. Ein Anruf beim Herrn Weiler kostet ja nichts.

    So und nun lasst uns diesen Thread noch mal gemeinsam vertiefen. Auch Du, Michael, bitte... ich schmolle auch nicht.
    Schließlich nennen wir uns doch Kulturforum für Klassikfreunde

    Gruß Rainer

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