Reger, Max - die Kammermusik

  • Reger, Max - die Kammermusik

    Ich sehe mich nicht in der Lage, zu diesem Thema einen großen, weitausufernden, eloquenten und vielwissenden Beitrag zu verfassen. Der Grund ist einfach der, daß ich die Regersche Kammermusik erst seit wenigen Wochen kenne. Was heißt "die" - ein paar Sachen daraus. Wie es eigentlich dazu kam, ist schnell erzählt. Ich las mich im Reklam Kammermusikführer fest, warum, weiß ich auch nicht und dachte: Eigentlich könntest Du Dir die Streichquartette mal bestellen.

    Also ich bestellte ich mir, auf Ratschlag eines Regerianers diese - nicht teure - Box der Streichquartette von JPC mit dem Berner Streichquartett auf dem Label CPO :

    Ich stürzte mich gleich aufs Streichquartett Opus 74. Nun, was soll ich sagen: Sehr schwieriger Sfoff. Gerade der über 20 Minütige Kopfsatz erscheint beim ersten Hören kaum durchschaubar. Ein Hinweis von jemand auf die besondere Struktur des Satzes, einer überlangen über 10 minütigen Exposition, die fast die Hälfte des Satzes ausmacht und eigene laienhafte Analysen machten mir diesen Satz verständlicher.

    Reger ist also zäh und erstaunlich modern. Eine Modernität, auf die mich meine bisherige Kenntnis Regers, die sich auf die Kenntnis der Mozartvariationen, der Hillervariationen und der romantischen Suite beschränkte, nicht vorbereitete. Es ist eine Tonalität, die bis zum Ende ausgereizt wird und es sind oft unregelmäßige Satzperioden, eine Melodik, die verschwimmt und das Fehlen jeglicher Big Tune.

    Aber, was soll ich sagen, wenn man das öfter hört, gewinnt diese Musik einen ungewöhnlichen Sog. Insbesondere das Streichquartett Opus 74, das ich inzwischen öfter gehört habe, ist einfach absolut grandiose Musik, die mich in höchstem Maße begeistert und wo ich ein Gefühl dafür bekomme Reger bisher unterschätzt zu haben.

    Da mich dies begeisterte, habe ich auch gleich meine Regersammlung CD mäßig verstärkt und mir das Klavierkonzert mit dem Korstick und diese CD geholt:

    Das ist auch sehr schwerer Stoff, der sich mir aber hoffenlich noch mehr erschließen wird. Insbesondere aber seitdem ich dem Opus 74 durch mehrmaliges Hören näher gekommen bin, habe ich dieses Gefühl, Reger bisher bei weitem unterschätzt zu haben. Auch Opus 109 finde ich sehr schön, aber auch anspruchsvoll, da sich speziell im ersten Satz die Musik gewissermaßen in Kleinteiligkeit zerlegt und große Bögen ausbleiben.

    Für die sinfonische Msuik habe ich mir inzwischen die Berlin Classicsbox bestellt, aber welche Kammermusik ich mir noch bestellen werde, weiß ich nicht. Wie man fest stellt, ist die Kammermusik Regers im Katalog nicht eben üppig vertreten. Es gibt eine große Kammermusikbox, die alles enthält, diese hier:

    Mag sein, daß ich sie irgendwann mal bestelle.

    Wenn man dann nach Regers Kammermusik forscht, stellt man fest, wie mager der Katalog ist. Wenn man dann fest stellt wie wunderbar diese Musik ist, wundert einen das.

    Mir wurde das Klaviertrio empfohlen in dieser Aufnahme:

    Das Werk soll toll sein, auch die Aufnahme, besser als die Aufnahme in der Gesamteinspielungsbox, aber 20 Euro für eine mager gefüllte CD von 40 Minuten, das ist schon happig.

    Was ist von dieser CD zu halten?

    Auch 20 Euro, Aber immerhin enthält die auch das Klavierquintett, was auch ein sehr schönes Werk ist, das ich kennen lernen möchte.

    Es gibt auch ein paar Naxoseinspielungen, aber nicht vom Klaviertrio und - Quintett, die mir ebenfalls empfohlen wurden.

    Wiegesagt, ich stehe in Punkto Regers Kammermusik erst am Anfang und kenne sie erst seit 2,3 Wochen, aber ich finde sie, obwohl eingefahrene Hörgewohnheiten herausfordernd, außergewöhnlich faszinierend und viel genialer, als ich mir vorgestellt habe und Reger ist ein Komponist, der mich im moment außergewöhnlich fasziniert.

    So und jetzt mögen bitte die zu Worte kommen, die Reger länger und besser kennen als ich. Mir wäre es lieber gewesen, ein erfahrener Regerianer hätte dieses Eröffnungsposting geschrieben, aber bitte, ich bin von Reger im moment begeistert und angezogen und nun mögen sich die melden, die zu dem Thema mehr zu sagen haben als ich.

    Gruß Malcolm

    Der Hedonismus ist die dümmste aller Weltanschauungen und die klügste aller Maximen.

  • Lieber Malcolm, danke für die schöne persönliche Einführung, die mir Lust macht, mich gelegentlich mal wieder etwas mit Reger zu beschäftigen. Mit dessen Kammermusik bin ich allerdings wenig vertraut; immerhin habe auch ich die CPO-Einspielung der Quartette mit dem Berner Streichquartett.

    Es gibt hier sicher Leute, die mehr wissen und beitragen können...

    Was auch mich z. B. interessieren würde: Von Reger gibt es anscheinend (laut "http://www.klassika.info/Komponisten/Reger/wv_gattung.html") je zwei Klaviertrios, -quartette und -quintette (Du erwähnst sie ja teilweise). Was wäre da in welchen Einspielungen zu empfehlen?

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Hallo Malcom,
    Danke für die Eröffnung dieses Themas. Ich mag Regers Musik sehr gerne, vorallem sein Spätwerk.
    Begonnen hat diese Liebe mit den Motetten op.138 und op.110, später setzte sie sich dann mit den Orchesterwerken op.125 und op.128 und mit diversen Klavierwerken fort.
    Allerdings finde auch ich längst nicht Zugang zu allen seinen Werken, gerade auch bei Stücken der mittleren Schaffensperiode.

    Es gibt eine große Kammermusikbox, die alles enthält, diese hier:

    Mag sein, daß ich sie irgendwann mal bestelle.

    Diese Kammermusik-Box (23 CDs) hatte ich mir vor einiger Zeit gekauft, finde sie aber in der Qualität der Interpretationen sehr schwankend und kann daher nur bedingt zum Kauf raten. Sicher, wenn mn alle Kammermusikwerke Regers kennen lernen möchte wird diese Box- aufgrund des Preises und der Vollständigkeit immer in Betracht kommen müssen. Aber z.B. das Klarinettenquintett A-Dur op.146 hat mir nach dem Hören der Aufnahme aus der Box (Gall/ Keller-Quartett) erstmal überhaupt nicht zugesagt und erst die Aufnahme mit Klaus Hampl, Quartetto di Roma machte mich zum großen Bewunderer von diesem Klarinettenquintett (Regers letzes Werk).

    Ich jedenfalls werde mich nun zu einzelnen Werken nach weiteren Einspielungen umsehen.
    Später gerne dazu mehr.

    Gruß petit_concours
    :wink:

    W o h n z i m m e r w e t t b e w e r b:
    Petit concours à la maison... (S. Richter, 1976)

  • Hallo Petit Concours, hallo Gurnemanz,

    zunächst vielen Dank für die Empfehlung mit dem Klarinettenquintett. Das werde ich auf die Wunschliste setzen. Daß die große Box mit dem Gesamtwerk durchwachsen ist, ahnte ich schon. Deshalb suche ich ja im moment auch nach einer guten Einspielung etwa des Klaviertrios, das in der Gesamtbox auch nicht so toll sein soll. Die obige Jecklin CD wird bestimmt eine sehr gute Einspielung sein, da vertraue ich dem Ratschlag einer bestimmten Person, nur 20 Euro für eine halb gefüllte CD ist eben sehr teuer. Immerhin spielt in dieser CD auch die Violinistin mit, die bei den Einspielungen der Reger Streichquartette des Berner Streichquartette mitgewirkt hat. Wenn ich mir nun vorstelle, wie schwer mir diese Musik teilweise fällt, bekomme ich eine Vorstellung von den Schwierigkeiten der Interpretation. Petit Concours Erfahrung mit dem Klarinettenquintett gibt mir da zu denken. Ich finde die Jagd nach der "ultimativen Aufnahme" zwar oft lächerlich, aber es ist verlorene Lebenszeit sich durch eine Aufnahme zu quälen, die einem den Weg zur Musik verstellt und das kann bei einem so schwierigen Komponist schon der Fall sein.

    Gruß Martin

    Der Hedonismus ist die dümmste aller Weltanschauungen und die klügste aller Maximen.

  • Die Kammermusik hat im Schaffen Regers, sowohl quantitativ wie auch qualitativ, eine große Bedeutung. Vom Streichsextett bis zu den Duosonaten sind das schon ganz gewaltige Werke. Ich finde, man findet auch bei den Regerschen Kammermusikwerken kaum "Nebenkompositionen". In fast jedem Werk steckt so viel drin, dass es sich lohnen könnte, jeweils ganz eigene Fäden zu spinnen.

    Mein Lieblingskammermusikwerk Regers ist das Klarinettenquintett; ja, es gehört überhaupt zu meinen beiden Lieblingen dieser Besetzung. Aber auch einige Violin- und Violoncellosonaten und natürlich die späteren Streichquartette finde ich gewaltig und super.

    Uwe

    Wenn alle ein klein wenig verrückter wären, dann wäre die Welt nicht so durchgedreht.

  • Das Klarinettenquintett ist das Stück Regers, bei dem man am wenigsten Probleme hat, eine gute Aufnahme zu finden. Selbst bei Naxos gibt es noch eine weitere (soweit ich erinnere, mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker) und viele andere mit berühmten Klarinettisten wie Sabine Meyer (die besitze ich, gekoppelt mit dem Sextett), Eduard Brunner, Karl Leister u.a.

    Bei Cpo sind anscheinend alle Violin- und Cellosonaten erschienen, allerdings größtenteils schon wieder vergriffen. Außer der gezeigten, gibt es noch eine mit Cellosonaten. Kann natürlich sein, dass die alle nochmal in eine Box gepackt werden und wiederkommen. Kann aber auch nicht sein...
    MDG hat ebenfalls eine Kammermusikreihe, bei der u.a. das Mannheimer Streichquartett alle Quartette, sowie Streichtrios, Klavierquintette usw. eingespielt hat. Die sind nicht so billig, aber immerhin einzeln erhältlich. Ich habe daraus zwei, aber ich kenne die Musik nicht gut genug, um eindeutige Empfehlungen geben zu können.

     

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Meine Empfehlung zum Thema:

    Im Sextett begegnem einem illustre Persönlichkeitsspaltungen von Brahms über Chausson bis Granados. Und noch manch andere.
    Das Largo con gran espressione hätte in symphonisch ein Mahler jenseits des Jahres 1911 komponieren können.

    Eine wunderbar sensible wie auch zupackende, trocken abgemischte Aufnahme.
    Wer sie noch wo findet: Ebenfalls zupacken.

    "...es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen." - Johannes Brahms

  • Ebenfalls zupacken.

    Seit über 4 Jahren wurde hier nicht mehr zugepackt. Hm.

    Da ich gerade ein wenig herumforsche auf der Suche mir noch unbekannter Reger-Kammermusik, sind auch die Werke für Violine und Klavier in meinen Fokus gerückt. Bei CPO gab's mal 5 CDs mit Ulf wallin und Roland Pöntinen, vgl. den Hinweis des Katers oben (# 6) auf eine davon, die auch dort heftig gelobt wird: "http://magazin.klassik.com/reviews/review…685&RECID=12050".

    Vorgestern fragte ich bei CPO nach, ob eine Neuauflage (die CDs gibt es dort zur Zeit nicht, wohl aber bei den Amazonen zu teilweise überhöhten Preisen) erwartet werden darf (immerhin: 2016 - Reger-Jahr!). Ich bekam auch prompt eine Antwort: Tatsächlich ist eine Box geplant, und zwar "wahrscheinlich im Juli oder August 2016".

    Erfreulich!

    Gibt's eigentlich noch weitere Empfehlungen? Nicht nur Violine/Klavier, sondern gern auch Cello/Klavier?

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Cello+Klavier gab es ebenfalls bei cpo (ich besitze die sogar, kann aber spontan nichts dazu sagen), aber erhältlich ist auch eine Einspielung bei Hyperion mit Alban Gerhardt, bei der man die neobarocken Cello-Solo-Suiten auch noch dazu bekommt. Dann gibt es auch noch drei Sonaten f. Klarinette und Klavier... und Violine solo...

     

     

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • In diese Aufnahmen höre ich immer mal wieder hinein, habe sie allerdings vor Jahren sehr günstig erstanden und bin über den heutigen Preis erstaunt - aber sie bringen mir Reger näher :

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Cello+Klavier gab es ebenfalls bei cpo

    Vielleicht gibt's auch die demnächst als Neuauflage?

    Gerhardt/Becker finde ich interessant; auch mit den Drolc-Quartett-Aufnahmen liebäugle ich ein wenig, obwohl ich mit den Aufnahmen des Mannheimer Streichquartetts recht zufrieden bin.

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

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    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Cello+Klavier gab es ebenfalls bei cpo (ich besitze die sogar, kann aber spontan nichts dazu sagen), aber erhältlich ist auch eine Einspielung bei Hyperion mit Alban Gerhardt, bei der man die neobarocken Cello-Solo-Suiten auch noch dazu bekommt. Dann gibt es auch noch drei Sonaten f. Klarinette und Klavier... und Violine solo...

    Die Einspielungen mit Reimund Korupp (er war Solo-Cellist in Heidelberg) sind absolut excellent.
    Und nun bin ich entgeistert, denn vor wenigen Jahren hatte ich Kontakt mit Korupp bezüglich seiner Reger- Aufnahmen.
    Sehr netten Kontakt.
    Und was muß ich heute feststellen, vor genau einer Minute:
    Er ist bereits 2013 verstorben.
    "https://de.wikipedia.org/wiki/Reimund_Korupp"

    Das haut mich jetzt um, ich hatte keine Ahnung.........

    Die Aufnahmen mit Alban Gerhardt kenne ich auch, und die sind wie immer bei Alban klasse.
    Aber im Moment denke ich eher an Korupp, und daß er es verdient hat, posthum seine überaus tolle Einspielung der Cellosonaten anzuhören.

  • Schön das im Regerjahr dieser Thread "regereneriert" wird. Die beiden bedeutenderen Serien mit Kammermusik von Reger sind ja bereits genannt worden: einerseits cpo und andererseits MDG, wobei cpo wesentlich umfangreicher ist. Der schwedische Violinist Ulf Wallin hat kürzlich seine Aufnahmen mit Werken für Violine und Klavier sowie Violine solo mit den 4 Sonaten op.42 abgeschlossen. Die Aufnahmen zusammen mit Roland Pöntinen am Klavier finde ich durchweg großartig, denn hier haben sich 2 ideale Partner getroffen. Beide gehören eher zu den introvertierteren Künstlern, der wenig Aufheben von sich machen. Pöntinen ist ein sehr guter Interpret von eher "sperrigem" Repertoire, wovon ich mir schon öfter im Konzert einen Eindruck verschaffen konnte. Man höre sich nur einmal seine ebenfalls bei cpo erschienenen Stücke von Busoni an. Zum vertiefenden Kennenlernen der beileibe nicht einfach zu konsumierenden Kammermusik für Violine und Klavier von Max Reger sind die Aufnahmen jedenfalls bestens geeignet. Und der kontemplative Charakter der Solo-Stücke (gleich ob Violine, Viola oder Cello) lädt zum Meditieren und Entspannen ein.

    Über die Cellosonaten mit Reinhard Korupp und Rudolf Meister wurde ja bereits lobendes gesagt. Ich kann Michael nur zustimmen, das der frühe Tod von Korupp (er war Jahrgang 1954) einen sehr traurig stimmt. Seine Einspielung der Cellosonaten habe ich bereits sehr lange und bin mit ihnen rundum zufrieden.
    Bei den Aufnahmen bei MDG möchte ich vor allem die Klaviertrios mit dem Trio Parnassus und die Klavierquartette mit Claudius Tanski und dem Mannheimer Streichquartett hervorheben. Es handelt sich hier um gleichermaßen hervorragende Interpretationen wie auch qualitativ hochwertige Tonaufzeichnungen. Es ist nur schade dass man Regers Musik und vor allem seine Klavier- und Kammermusik recht selten im Konzert hören kann. Wenn man sich erst einmal mit den Eigenheiten dieser Musik vertraut gemacht hat, wird man vieles in ihr entdecken können. Es befinden sich absolute Meisterwerke darunter. Übrigens ist die Seite des Max Reger Institus "http://www.max-reger-institut.de/de/" sehr aufschlussreich. Hier kann man auch unter dem Menupunkt "Max Regers Werke" erweiterte Informationen zu jedem Werk erhalten, wenn man die Anschaffung des Werkverzeichnisses scheut, und stattdessen lieber ein paar Kammermusik-CD's bestellt.

    Peter

    "Sie haben mich gerade beleidigt. Nehmen Sie das eventuell zurück?" "Nein" "Na gut, dann ist der Fall für mich erledigt" (Groucho Marx)

  • Wer erst einmal für kleines Geld ein paar Werke Regers testen will, ist mit einigen Naxos-Aufnahmen gut bedient. Außer der o.g. der Klarinettensonaten gibt es noch eine sehr gute mit Klarinettenquintett und einem späten Streichquartett, sowie Klavierquartette und Streichtrios. (Jedenfalls habe ich die gehört, es gibt inzwischen evtl. auch ein paar mehr). Solo Cello gibt es in etlichen Aufnahmen, u.a. auch günstig Guido Schiefen auf Arte Nova und zwei von drei gekoppelt mit Bach von Jan Vogler auf Berlin Classics. Die Cello soli sind anscheinend ähnlich wie das Klarinettenquintett bei den entsprechenden Instrumentalisten vergleichweise beliebt, während die Violine und viola soli eher ein Nischendasein führen (die habe ich auch noch nie gehört). Sie liegen aber in mutmaßlich guten Aufnahmen vor.

     
     

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Die Einspielungen mit Reimund Korupp (er war Solo-Cellist in Heidelberg) sind absolut excellent.

    Danke für den Hinweis, lieber Michael! Eben habe ich bei CPO erneut nachgefragt; vielleicht werden ja auch die beiden Reger-CDs mit Korupp und Meister neu aufgelegt?

    Der Name Reimund Korupp war mir bislang ganz unbekannt; dabei dürfte ich ihn des öfteren mit den Heidelberger Philharmonikern erlebt haben! Daß er vor drei Jahren erst 58jährig verstorben ist, tut mir natürlich leid, auch für Dich, da Du ihn ja offensichtlich persönlich gekannt hast.

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

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    Helmut Lachenmann

  • Wer erst einmal für kleines Geld ein paar Werke Regers testen will, ist mit einigen Naxos-Aufnahmen gut bedient.

    Zufällig hatte ich die Quartett/Klarinettenquintett-CD von Naxos mit Wenzel Fuchs. Die CD fand ich super, obwohl ich sonst bekanntlich mit Kammermusik sehr wenig zu tun habe. Eine absolut hochwertige Besetzung und Einspielung.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Ja, die ist definitiv mit jeglichem Hochpreis konkurrenzfähig - Fuchs ist/war Solist der Berliner Philharmoniker und das Philharmonia Quartett besteht auch aus Mitgliedern dieses Orchesters, deren Aufnahmen sonst bei Thorofon erschienenen sind - und sicher ein guter Einstieg mit zwei relativ eingängigen Werken.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Ja, die ist definitiv mit jeglichem Hochpreis konkurrenzfähig - Fuchs ist/war Solist der Berliner Philharmoniker und das Philharmonia Quartett besteht auch aus Mitgliedern dieses Orchesters, deren Aufnahmen sonst bei Thorofon erschienenen sind - und sicher ein guter Einstieg mit zwei relativ eingängigen Werken.

    So sieht es aus.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • CPO mit Regers Kammermusik für Violoncello bzw. Violine mit Klavier?

    Nach erneuter Nachfrage bei CPO bekam ich heute die Auskunft, daß man dort darüber nachdenke, die beiden CDs mit der Musik für Cello und Klavier (Reimund Korupp, Rudolf Meister) zusammen mit der Musik für Violine und Klavier (Ulf Wallin, Roland Pöntinen) als Box herauszubringen, nach meiner Rechnung insgesamt 7 CDs mit Werken, von denen ich bislang noch kein einziges kenne. (In Schönbergs "Verein für musikalische Privataufführungen", der 1918-1921 bestand, war Reger übrigens derjenige Komponist, der mit den meisten Werken vertreten war, gefolgt von Debussy! ;) )

    Ich hoffe sehr darauf, daß CPO sich dazu entschließen wird. Wenn nicht jetzt im Reger-Jahr - wann dann? Immerhin ist mir aufgefallen, daß Regers Orgelmusik in diesem Jahr öfter aufgeführt wird, was das allgemeine Interesse am Komponisten ja durchaus steigern könnte. Für mich als Reger-Fan eine erfreuliche Entwicklung, wobei mir Regers Kammermusik näher liegt als seine Orgelmusik.

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
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    Helmut Lachenmann

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