Händel – Concerti grossi
Neulich las ich in Reclams Konzertführer. Diese (15. Aufl.) nennt als ersten Komponisten Händel und als erste Werke die Concerti grossi op. 6 und 3. Könnte ich ja mal auflegen, dachte ich und stellte fest: Habe ich ja gar nicht! Nach dem Moment angemessener Verwunderung stöberte ich ein wenig Büchern und im Internet (in dieser Reihenfolge) und war verwirrt. Man scheint sich noch weitaus weniger als üblich einig zu sein, welche Aufnahme zu empfehlen ist. Die Hörbeispiele machten die Sache nicht einfacher. Klar, es gibt die alten Bekannten. Harnoncourt und Hogwood in Hip, auf der anderen Seite Marriner. Boxen gibt es von Pinnock und Manze. Bei Pinnock weiß ich nicht so recht (ich habe seine Brandenburgischen Konzerte, die hören sich sehr richtig an, machen mir aber im Vergleich wenig Freude) Manze lobt so gut wie niemand, seine Einspielung wird nicht einmal im Capriccio-Manze-Thread genannt. Antonini klingt nach dem anderen Exterm: Explosivität um der Explositivät willen – mich schreckt das ab. S. Standage höre ich bei ähnlichen Werken Telemanns gern, ist aber bei Händel etwas teuer (drei Einzel-CDs). Statt Marriner könnte man auch Pommer kaufen, gebraucht sehr günstig (und immer gut, wenn ich etwas von ihm höre). Ich weiß nicht, im Moment neige ich zu Marriner plus Hogwood.
Wenn ich recht sehe, werden die Concerti auch im Eben gehört-Thread kaum genannt. Lohnt sich die Anschaffung womöglich gar nicht? Keine kohärente Werkgruppe, sondern vom Verleger zusammengestellt, lese ich. Sind die Concerti grossi Händels also womöglich nur sozusagen schwächere Brandenburgische Konzert, nur suitiger? Sollte ich lieber etwas von (hier setze bitte jeder seinen Lieblingskomponisten ein) kaufen?