Christian Thielemann: "Das ist für mich sehr wichtig, dass es einen guten Ausgang nimmt."

  • Ja ... wiedermal Brug-Geschwafel.
    Aber wenigstens erfährt man beiläufig von der Existenz der Partei ÖFP.

    welche der beiden Parteien (das dazugehörige charakterisierende Wort vermeide ich, da ich nicht in die Politik abschweifen möchte) ist wohl gemeint ? ÖVP oder FPÖ ? Inhaltlich sind sie ja (leider) nicht nur in der Vorwahlzeit (Österreich wählt am 29.9. den Nationalrat, entsprich dem Bundestag beim großen Nachbarn) zunehmend deckungsgleich und austauschbar.

  • Also im Grunde könnte man jetzt witzeln, daß die Sache für Thielemann keinen guten Ausgang nimmt... :versteck1:

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Der Name Brug in einer Kultur-Rubrik ist schon an sich ein Oxymoron.

    Du kannst ihn wohl nicht leiden, was? ... :D

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Bunte-Niveau als Welt oder Fono Forum ...

    Ähh, wo ist denn zwischen den 3 noch ein Unterschied? Das Fono Forum hat doch auch erheblich nachgelassen. Und die Welt und Kultur? Na, ich weiß nicht.
    Selbst die SZ baut erheblich ab. Ich lese in meiner Verzeiflung ob des Niveaus zunehmend FAZ (die ich früher nie angefasst hätte) und NZZ.
    Gruß aus Kiel

    Im Übrigen ist es mir wurscht, welche Gestalten sich ob Salzburg in Interviews spreizen müssen. Der Ort ist sowas von rammelvoll zu Festspielzeiten, die kommen sowieso alle um sich zu präsentieren, auch wenn Ernie und Bert dirigieren oder singen würden. Was für ein eitles Volk da rumläuft!

    "Mann, Mann, Mann, hier ist was los!"

    (Schäffer)

  • Thielemann in der Presse, Teil 2

    Der "New Yorker" hat sich öfter mit ihm beschäftigt, unter anderem:

    Alex Ross im März 2010: hier
    und Jane Kramer im August 2007: hier.

    Unter Umständen Lesbarkeit eingeschränkt, bei Kramer nur Zusammenfassung frei lesbar.

    Freundliche Grüße
    J. Chr.

  • Thielemann

    Er hat vor vielen Jahren einen Freund von mir-einen sehr guten Kapellmeister, der jetzt heute bei uns arbeitet- entlassen mit den Worten:
    "Da ist Ihr Hut, da Ihr Mantel, und jetzt raus" .
    Und nur, weil dieser Freund Ihn auf einen falschen Akkord in der "Toten Stadt" hingewiesen hat, den Th. am Klavier spielte.
    Ich bin durch mit dieser Art von Dirigenten für immer.

    Und mein Freund hat dann erfolgreich dieses Werk in Kiel dirigiert und hat auch bei uns viele erfolgreiche Aufführungen und Einstudierungen gehabt als
    Kapellmeister.

    Daher kann man mich mit Thielemann jagen, ich halte recht wenig von dem Menschen.Und daher interessiert er mich auch als Dirigent überhaupt nicht mehr.
    Es kann manchmal so einfach sein, den Respekt vor jemanden zu verlieren...........


    Anmerkung:
    Dieser und die nachfolgenden Beiträge (bis einschl. #236) stammen urspr. aus dem "Heute und demnächst im Stream / Internet"-Thread und wurden in diesen Thread hier verschoben, weil sie inhaltlich hier besser aufgehoben sind.
    Lionel - Für die Moderation

  • @Michael Schlechtriem

    Schau mal, wo Dein Freund dirigiert und wo und vor allem wie Thielemann dirigiert, wie unglaublich gut die Musik ist, die dabei herauskommt. Der Bruckner war ohne Worte umwerfend. Ich habe mir den Stream inzwischen mehrmals angesehen und angehört. Ich würde das auch jedem Kapellmeisteranwärter empfehlen, nur so als Erklärung, warum Thielemann dort überhaupt an dieser Stelle steht. Die Kommunikation mit den Musikern, die Präzision und Angemessenheit der Gesten, der Durchblick durch die Partitur, die Erwartung und Planung der nächsten Phrase, der grosse Bogen, die Ernsthaftigkeit des musikalischen Ansatzes. Schau mal, wie die Musiker ihm aus der Hand fressen, nach so vielen Monaten Pause und wie er ihnen Raum gibt sich zu entfalten, zB erste Flöte und Oboe. Man kann es sehr schön auf dem Stream beobachten, wenn man dafür Antennen hat. Also man kann es gar nicht in Worte fassen, wie grossartig das war, insgesamt als Teamwork, nur im Dienste der Musik.
    Bei den Wesendonck Liedern ist es noch offensichtlicher, denn hier macht er es alles für die Sängerin.

    Es tut mir aber trotzdem für Deinen Freund leid, wie auch immer es gewesen ist.

  • Schau mal, wo Dein Freund dirigiert

    Er dirigiert bei uns.
    Im übrigen halte ich Thielemann für einen außerordentlichen Dirigenten, da sage ich ja auch nichts negatives und mir würde
    auch nichts einfallen.Ich mag Ihn halt nicht, und das liegt natürlich an der Geschichte unseres Kapellmeisters und ein paar anderen Sachen.
    Das hat nichts mit seinem Dirigat und Können zu tun.

  • @Michael Schlechtriem

    Schau mal, wo Dein Freund dirigiert und wo und vor allem wie Thielemann dirigiert, wie unglaublich gut die Musik ist, die dabei herauskommt. Der Bruckner war ohne Worte umwerfend.

    Ich habe keine Ahnung, wer der erwähnte Freund von Michael Schlechtriem ist, und ich werde es auch nicht ergoogeln, möchte aber gegen die zitierte Passage GANZ KLAR Stellung beziehen.

    Abgesehen davon, dass Thielemann ein extrem langweiliger und maßlos überschätzter Dirigent ist (Bruckner ist besonders schlimm, denn in der Oper hat er wenigstens die Sänger, auf die er halbwegs Rücksicht nimmt), sollte doch längst allgemein bekannt sein, dass es wenig bis nichts über das Können von Musikern aussagt, wo und mit welchen Orchestern sie arbeiten.

    Es kommt zu einem ganz großen Teil auf die Vermarktung an, und das ist eine Tatsache. Mancher schafft es, sich gut zu vermarkten (Thielemann zum Beispiel klar als "deutscher Kapellmeister" - blöderweise gefällt mir Bruckner beispielsweise vom Nicht-deutschen Neeme Järvi um Klassen besser), mancher hat die richtigen Connections, mancher schart die richtigen Kritiker um sich — und mancher hat einfach Pech oder nicht das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein. Also aus der Position eines Künstlers auch nur irgendwelche Rückschlüsse auf sein Können zu ziehen, ist vollkommen realitätsfern.

    Lieber Michael! Ich habe mich sehr gefreut, Deine fachkundigen Beiträge im Forum zu lesen, und fände es sehr schade, wenn Du das Forum wieder verließest. Deine Beiträge sind sehr fachkompetent, da können ich und wir alle etwas draus lernen. Lass Dich bitte nicht abschrecken, manches muss man einfach ignorieren, auch wenn es schwer fällt.

    Wegen der im Mai 2023 in Kraft getretenen Forenregeln beteilige ich mich in diesem Forum nicht mehr (sondern schreibe unter demselben Pseudonym in einem anderen Forum), bin aber hier per PN weiterhin erreichbar.

  • < = den letzten Absatz unterschreibe ich jetzt hier mal ganz dicke :!:
    + - behaupte ich jedenfalls mal - mit einer guten Portion Empathie!! ..... so sehr ich im realen Leben ein Anhänger einer beherzten Streitkultur bin, so wenig ertrage ich jedes virtuelle Hickhack!!
    ... selbst habe ich mir hier im Forum längst angewöhnt, sehr unpersönlich zu schreiben - um gar nicht erst in Gefahr zu kommen, in solches hineinzugeraten.....

    :wink: :wink:

    Das TV gibt mehr 'Unterhaltung' aus, als es hat - in der bürgerl. Gesetzgebung nennt man das 'betrügerischen Bankrott' Werner Schneyder Es ging aus heiterem Himmel um Irgendwas. Ich passte da nicht rein. Die anderen aber auch nicht. FiDi über die Teilnahme an seiner ersten (und letzten) Talkshow

  • Abgesehen davon, dass Thielemann ein extrem langweiliger und maßlos überschätzter Dirigent ist (Bruckner ist besonders schlimm, denn in der Oper hat er wenigstens die Sänger, auf die er halbwegs Rücksicht nimmt)

    Ok, Du findest ihn langweilig.
    Aber ich hab Dich schonmal gefragt und tu es nochmal hier, denn ich würde es gerne näher einordnen können, was Du sagts: Wann hast Du ihn denn zum letzten Male gehört und womit?

    Allerdings: "Halbwegs" auf die Sänger Rücksicht nehmen, ist so weit von der Thielemann Realität entfernt, dass ich mich frage, ob wir vom selben Dirigenten sprechen :D . Seine Sänger sagen ja selber in Interviews, wie wunderbar er sie trägt. Und man kann es ja auch selber hören. Auf Garanca in dem Salzburg Stream hat er so viel Rücksicht genommen, dass jede Note zusammen war (trotz waghalsiger Rubati und Rücksicht auf den Sprachrhythmus) und man sie zu aller Zeit wunderbar gehört hat.

  • Aber ich hab Dich schonmal gefragt und tu es nochmal hier, denn ich würde es gerne näher einordnen können, was Du sagts: Wann hast Du ihn denn zum letzten Male gehört und womit?

    Ich habe ihn zuletzt 2019 in Wien mit der Frau ohne Schatten erlitten, und da habe ich mir endgültig geschworen, ihn zu meiden. Mein langweiligstes Dirigat ever. Es wurde mir berichtet, dass bei den Reprisen die Posaunen im Finale das Tempo vorgegeben haben, weil der Thielemann einfach schlecht dirigiert hat.
    2014 in der Ariadne auf Naxos hat er die Zerbinetta durch Tempowechsel, die nicht dastehen, herausgebracht.
    2011 mit dem Ring ebenfalls todlangweilig; eine grob und herzlos herunterdirigierte Walküre, mitten im Finale des ersten Aktes hat er dann auf einmal schlagartig das Tempo angezogen.
    Etc. etc.

    Thielemann hat ein paar Fans, die ganz begeistert sind und laut herumbrüllen, wenn er sich verbeugt oder den Orchestergraben betritt; 99% der Musikfreunde, die ich kenne, weichen ihm aus, belächeln sein Gehabe und halten seine Dirigate für extrem langweilig und handwerklich schlecht.

    Er "gestaltet" gern, hebt mal die einen Instrumente hervor, dann die anderen - wodurch man glauben könnte, es sei gut dirigiert, aber er hat einfach kein Gespür für Dynamik, und damit meine ich nicht nur seine oftmaligen (und im Notentext nicht vorhandenen) Generalpausen. Ca. der Currentzis auf "deutsches Repertoire", wenn auch nicht ganz so albern.

    Aber eigentlich will ich nicht über Thielemann diskutieren; es ist schließlich Zeitverschwendung, denn jeder kann/soll die Dirigenten hören, die er mag. Es ist nicht mein Job, die Leute zu missionieren.
    Ich wollte mit meinem vorigen Beitrag der Formulierung "Schau mal, wo Dein Freund dirigiert und wo und vor allem wie Thielemann dirigiert" massiv widersprechen und gleichzeitig Michael, dessen fachkompetente Beiträge ich sehr schätze, bitten, im Forum zu bleiben.

    Wegen der im Mai 2023 in Kraft getretenen Forenregeln beteilige ich mich in diesem Forum nicht mehr (sondern schreibe unter demselben Pseudonym in einem anderen Forum), bin aber hier per PN weiterhin erreichbar.

  • Die beiden nachfolgenden Postings von Michael und Sadko wurden wegen Verstoßes gegen Forenregel 10 respektive 13 versplittert.

    An dieser Stelle noch ein Hinweis: Die Forenregeln legen sehr klar fest, welche Kommunikationswege für Beschwerden gegen moderative Entscheidungen einzuhalten sind. Eine PN an den Vorstand genügt. Der falsche Ort ist sicher ein Sachthread.

    Für die Moderation:

    Caesar73

    Rem tene- verba sequentur - Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen

    Cato der Ältere

  • ... 99% der Musikfreunde, die ich kenne, weichen ihm aus, belächeln sein Gehabe und halten seine Dirigate für extrem langweilig und handwerklich schlecht.....

    ....Aber eigentlich will ich nicht über Thielemann diskutieren; es ist schließlich Zeitverschwendung, denn jeder kann/soll die Dirigenten hören, die er mag.

    ich glaub, meine Lauscherchen kriegen plötzlich großen Bock, Bayreuther Lohengrin-Mitschnitt vom 25.07.18 erneut sich reinzuziehn.... :thumbup:

    „Ein Komponist, der weiß, was er will, will doch nur was er weiß...“ Helmut Lachenmann

  • Vielen Dank für Deine Rückmeldung, Sadko .

    Ich habe ihn zuletzt 2019 in Wien mit der Frau ohne Schatten erlitten, und da habe ich mir endgültig geschworen, ihn zu meiden. Mein langweiligstes Dirigat ever.

    Diese Frau fand ich nun wiederum besonders spannend, gar nicht langweilig. Aber habe sie nur im Fernsehen mitbekommen.

    Es wurde mir berichtet, dass bei den Reprisen die Posaunen im Finale das Tempo vorgegeben haben, weil der Thielemann einfach schlecht dirigiert hat.
    2014 in der Ariadne auf Naxos hat er die Zerbinetta durch Tempowechsel, die nicht dastehen, herausgebracht.

    Naja, es kann immer mal einen Aussetzter geben. Davon gibt es ja auch Anekdoten über Karajan usw. Hier wird dann die Teamarbeit um so wichtiger und es ist positiv, dass die Posaunen sich so einbringen konnten.

    Allerdings "es wurde mir berichtet" ist wieder so eine Sache.
    Ich erinnere mich, wie man im Stimmzimmer hinterher über den Dirigenten herzog, wenn man selber unsicher war. Das tat man vor den Kollegen, damit sie wussten man war es selber nicht schuld. Ist schön, wenn man jemanden hat, auf den man es schieben kann. Die anderen nickten dann zustimmend, wohlwissend, dass sie natürlich morgen in derselben Position sein könnten und auch diese Entschuldigung nutzen möchten. Eine Hand wäscht die andere und alle gehen zufrieden und erleichtert nach Hause. Ich will nur relativieren. Ich habe es selber oft miterlebt. Ich sage damit nicht, dass es so bei Deinen Posaunen gewesen ist, denn es gibt auch bei Dirigenten Aussetzer. Öfter als man glaubt, und es gehört mit zur Ausübung eines Berufes, dass man immer nur sein bestes geben kann und nie 100% perfekt ist. Es kommt eben darauf an, wie weit man sich diesen 100% nähert.

    Tempowechsel, die eine Sängerin rausbrigen? Das ist nicht schön, das stimmt. Aber woher weisst Du, dass es am Tempowechsel lag und weiter, dass dieser nicht verabredet und geprobt war ?
    Ich will nur Deine Aussagen hinterfragen, um zu zeigen, dass es einiges gibt, was auch anders gewesen sein kann.

    Thielemann hat ein paar Fans, die ganz begeistert sind und laut herumbrüllen, wenn er sich verbeugt oder den Orchestergraben betritt; 99% der Musikfreunde, die ich kenne, weichen ihm aus, belächeln sein Gehabe und halten seine Dirigate für extrem langweilig und handwerklich schlecht.

    Seine Vorstellungen und Konzerte sind gut besucht, oft ausverkauft oder fast ausverkauft. Ich finde, das spricht für sich.

    aber er hat einfach kein Gespür für Dynamik, und damit meine ich nicht nur seine oftmaligen (und im Notentext nicht vorhandenen) Generalpausen.

    Seine Generalpausen finde ich nun wieder besonders gelungen und übrigens gar nicht so übertrieben, wie manche es erscheinen lassen. Ich kann sie mir sogar noch länger vorstellen.
    Seine Dynamik finde ich angemessen und interessant.

    Ich spreche aber insgesamt bei Thielemann von Strauss, Wagner, Bruckner und neulich den Gurreliedern. Die Salzburger Tosca fand ich auch hervorragend. Manches kenne ich gar nicht von ihm, wie zB Verdi, Freischütz.
    Bei Beethoven bin ich geteilter Meinung. Manche Stellen finde ich hervorragend, andere könnte ich mir anders vorstellen. Aber handwerklich schlecht dirigiert finde ich es kaum.

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