Schon gehört? - Die Capriccio-Kaufberatung

  • Inbal (RSO Frankfurt/Teldec) könnte Dir gefallen.

    Irgendwo schrob ich zur Achten unter Inbal:
    Hm. Sind die Ohren erst einmal gespitzt für Inbals, höflich gesagt, vor allem "im Großen" ordnenden Zugriff auf das Stück, so wird doch schnell und dauerhaft klar, dass er eher grobmotorisch an diese Musik heranging. Tempi, Tempobalancen, Dynamik "im Großen", Klangausgleich zwischen Streichern, Holz und Blech - alles fein. Aber die Gestaltung im Kleinen lässt Wünsche offen.

    Inbal dirigierte die Fassung Samale-Mazzuca 1985, m. W. ist das auch die einzige Aufnahme dieser Fassung.

    Außerdem hatten die Frankfurter seinerzeit eine Top-Blech-Besetzung. Das ist doch Dein Ding!

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Eliahu Inbal

    Mit Inbal liegst Du gar nicht so falsch, lieber MB.
    Danke für die Empfehlung.

    Inbal habe ich wegen der Originalfassungen mit den Sinfonien Nr. 3, 4 und 8 + die f-moll Sinfonie. Jetzt neuerdings auch die Sinfonien Nr. 5 und 6 auf weiteren Einzel-CDs.
    Von der Int ist Inbal angenehm auf der zügigen Seite und die tollen Blechbläser der Frankfurter begeistern ebenso. Inbal liegt mir bei Bruckner !

    Nur die Neunte mit dem rekonstruierten 4.Satz ist mit 49,-€ einfach zu hochpreisig.

    :alte1: Aufpassen ! Es gibt diese Neunte auch in diversen preiswerten Teldec-Ausgaben nur mit den Sätzen 1 - 3 ... aber die will ich ja nicht haben.


    Mir ist trotz meiner Vorbehalte auch Rattle (EMI) für die Neunte mit rekonstruiertem 4.Satz empfohlen worden.
    Ich habe nicht zu lange gewartet, damit der Preis nicht unnötig steigt und diese bestellt.
    :cincinbier: Ich werde berichten !

    ______________

    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

  • Nur die Neunte mit dem rekonstruierten 4.Satz ist mit 49,-€ einfach zu hochpreisig.

    € 10,- für vier Sätze + Sinf 8:

    € 29,- für Sinfonien 00-0-1-2-3-4-5-6-7-8-9, letztere mit vier Sätzen:

    € 19,99 Streaming bei Qobuz pro Monat. Von Inbal gibt's dort obige Aufnahme in CD-Qualität.

    Rattles Aufnahme gibt's in HiRes.

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Als ich den Thread zu bedeutenden Komponisten des 20. Jahrhunderts las, stieß ich dort auf Albert Roussel.


    ...und wer Martinu sagt, müsste auch Albert Roussel nennen... Der hat zwar nur vier Sinfonien geschrieben, aber das ist ja auch schon eine fast "klassische" Anzahl.


    Allerdings wird mir bei der Aufzählung hier immer weniger deutlich, worin denn die Bedeutung der genannten Sinfoniker liegt. Bei Roussel könnte man immerhin z.B. seinen Einfluss auf Martinu nennen. Wichtiger scheint mir allerdings, dass man in Roussels Sinfonien überrascht werden kann, welche "Brücken" zwischen ganz unterschiedlichen Stilen er schlägt. In der fast unbekannten 2. Sinfonie von ca. 1920 war ich frappiert, da zum ersten Mal etwas zu hören, was mit ähnlichen Mitteln arbeitet wie eine Sinfonie von Pettersson, den ich bisher für einen Solitär hielt. Andere wollen in der 2. Sinfonie Vorahnungen zu Schostakowitsch hören, was ich nicht nachvollziehen kann. Jedenfalls halte ich das Werk für eine sehr eigenständige und beachtenswerte Auseiandersetzungen mit den Erfahrungen des 1. Weltkriegs - insofern halte ich sie persönlich auch für "bedeutender" als z.B. Vaughan Williams "Pastoralsinfonie" - aber leider spielt und hört das Werk kaum jemand. Die Dritte von Roussel schlägt "Brücken" zwischen deutlichen Mahler-Reminiszenzen im Schlußteil des langsamen Satzes zu Prokofiev, bleibt aber eigentlich ganz "klassisch"- und sie ist obendrein noch sehr gut gemacht. Wenn ich die etwa mit Schostakowitschs Neunter vergleiche, dann kommen mir Zweifel, ob die Tatsache ,dass einer 15 geschrieben hat, ihn "bedeutender" macht als einer, der mir dreien und einem tastenden Frühwerk dasteht. Jedenfalls bin ich gespannt auf die Vierte von Roussel, die ich bisher nicht kenne. (Ich habe mir sogar eine Karajan-Aufnahme von 1950 der Vierten zugelegt - dann muss es ja schließlich ein bedeutender Sinfoniker sein, oder nicht... :P)

    Da mir sowohl Mahler wie auch Prokofiev zusagen, dachte ich mir, dass es sich lohnen könnte, mal in die 3. Sinfonie reinzuhören. Praktischerweise wird sie bei jpc auch zu humanen Preisen feilgeboten:

     

    Empfehlungen zu welcher der CDs man greifen sollte?

  • Ich empfehle Dir diese Box ohne großes Wenn und Aber.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Bezüglich Albert Roussel möchte ich auf diesen Thread hinweisen, in dem u. a. auch Aufnahmen der Sinfonien diskutiert werden.

    "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)

  • Vielen Dank, dadurch dass ich immer direkt in die Übersicht Orchesterwerke schaue, hatte ich den Thread natürlich nicht auf dem Schirm.

    Damit streiche ich Eschenbach auf jeden Fall schon einmal und denke über Deneve oder Bernstein nach.

  • Damit streiche ich Eschenbach auf jeden Fall schon einmal und denke über Deneve oder Bernstein nach.

    Bernstein habe ich auch. Damit machst Du absolut nichts falsch, aber Deneve gibt Dir das Gesamtpaket zum wirklich guten Preis und auch sehr guter Qualität. Ich habe das Paket bereits seit 2013 hier inzwischen.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Empfehlungen zu welcher der CDs man greifen sollte?

    Aus meiner Sicht zu keiner der beiden . Es gibt genug andere , und du kannst dir etwa bei youtube schon einen ersten Eindruck verschaffen , im Thread werden viele Namen genannt . Damit könntest du auch den Kauf einer GA vermeiden , denn eine solche , nur aus "Spitzenaufnahmen" bestehende kenne ich nicht . Wohl aber überzeugende Einzelaufnahmen . Und ungefragt nenne ich für die 2.Sinfonie die Aufnahme von Martinon . Der ist leider zu wenig bekannt , hat aber überzeugende Einspielungen vorgelegt , etwa mit dem Chicago Symphony Orchestra . Und seine Lehrer hießen - Roussel und Münch . Eine bessere 2.Sinfonie habe ich noch nicht gehört .

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Es ist DIE Erscheinung des Jahres 2022:



    Mozarts Klaviersonaten eingespielt auf dem Klavier Mozarts bzw. demselben Typ (das konnte ich nicht herauslesen) von Robert Levin. Hat schon jemand reingehört?

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Es ist DIE Erscheinung des Jahres 2022:



    Mozarts Klaviersonaten eingespielt auf dem Klavier Mozarts bzw. demselben Typ (das konnte ich nicht herauslesen) von Robert Levin. Hat schon jemand reingehört?

    Noch nicht gehört, würde mich aber interessieren. Nicht so sehr wegen des Authentizitätsgedöns, sondern weil ich Robert Levin sehr schätze. Ist mir aber grad noch zu teuer, da ich mit diesem Repertoire besser ausgestattet bin, als es gemessen am Grade meiner Sympathie für diese Werkgruppe eigentlich unbedingt notwendig wäre. Mal abwarten...

    Adieu

    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Ah, danke! Du besitzt die Box also, oder ist das Booklet im Internet lesbar?

    Bei Qobuz kann man als Abonnent oder Käufer das - prima vista sehr instruktive - Booklet herunterladen. Ich habe in eine Sonate (K. 310) hineingehört, mag mir aber kein Urteil erlauben. Mit dem Klang des Instruments kann ich nicht wirklich viel anfangen, ist aber völlig subjektiv. Interessant fand ich den sehr anderen Klang bei Einsatz des Dämpfers, der bei diesem Instrument noch nicht über ein Pedal, sondern Kniehebel bedient wurde.

  • So ähnlich sehe ich das auch! Mozarts Klaviersonaten bräuchte ich nicht unbedingt noch einmal, aber Levin ist wirklich, wirklich gut. Mal schauen...

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Ah, danke! Du besitzt die Box also, oder ist das Booklet im Internet lesbar?

    Bei Qobuz kann man als Abonnent oder Käufer das - prima vista sehr instruktive - Booklet herunterladen. Ich habe in eine Sonate (K. 310) hineingehört, mag mir aber kein Urteil erlauben. Mit dem Klang des Instruments kann ich nicht wirklich viel anfangen, ist aber völlig subjektiv. Interessant fand ich den sehr anderen Klang bei Einsatz des Dämpfers, der bei diesem Instrument noch nicht über ein Pedal, sondern Kniehebel bedient wurde.

    Danke für die Einschätzung!

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Im Rondo-Magazin gibt heute eine ziemlich euphorische Besprechung: https://www.rondomagazin.de/kritiken.php?kritiken_id=12008

    Adieu

    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Das ist über weite Strecken wieder ein echter Csampai mit - pardon, das ist eben mein Eindruck - zahlreichen Strohmännern gespickt (wer spielt denn heutzutage noch einen "säuseligen" Mozart??), aber folgende Passage war schon informativ und hat mein Interesse geweckt:

    Zitat von RONDO Magazin


    So erlebt vor allem der Kenner der Materie hier auf Schritt und Tritt die wundersamsten Überraschungen, denn Levin nimmt sich die (verbürgte) Freiheit, neben den üblichen figuralen Verzierungen gelegentlich auch die Harmonien zu verändern oder ganze Takte einzufügen, dies aber alles mit feinem Witz, gehörigem Respekt und einer durchaus Mozart-verwandten sprühenden Fantasie. Allein die Fülle seiner intellektuellen Kapriolen in der berühmten „Sonata facile“ KV 545 verdiente einen Mozart-Preis und verströmt einen gehörigen Schub frischer Lebensenergie.

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Da es in diesem Forum offensichtlich noch keinen "Lauten"-Thread gibt, versuche ich es mal hier:

    Ich möchte mir das ein oder andere Lauten-Album kaufen. Also mit möglichst reduzierter Instrumentierung und sogar am liebsten "nur" Laute + Gesang. Ich hätte mir ein Album mit "Carine Tinney" gewünscht, die ich vorgestern live erleben durfte, aber das scheint es ja nicht zu geben. Andere Sopranistinnen, wie "Emma Kirkby", gefallen mir zwar ebenfalls, aber so richtig warm werden kann ich mit ihnen bislang nicht (habe mir einige Hörproben angehört). Countertenöre, wie Andreas Scholl, stehen auch hoch im Kurs. Als Komponisten würde ich mir John Dowland, Robert Johnson, Henry Lawes, John Eccles u. Thomas Morely wünschen. Ich besitze drei Alben v. Hille Perl und daraus kannte ich schon das ein oder andere Lied (mit Gambe gespielt) dieser Komponisten, aber ich habe nun festgestellt, dass ich mich in der Vergangenheit zu wenig mit "Lauten-Liedern" beschäftigt habe. Bin jedenfalls dankbar für Tipps.

    EDIT1:

    Und möglichst im mp3-Format.

    EDIT2:

    Hier vielleicht mal zur Verdeutlichung, weshalb ich so sehr v. Carine Tinney schwärme. Unter "Videos" findet man u.a. ein Video zu "Find me a lonely cave" (v. John Eccles), das sie auch vorgestern vorgetragen hat. Eines von 16 Liedern. Ach, es war einfach großartig ...

    Videos — Carine Tinney, Soprano

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • Da es in diesem Forum offensichtlich noch keinen "Lauten"-Thread gibt, versuche ich es mal hier:

    Ich bin alles andere als ein Experte auf diesem Gebiet, aber als ich mich damit auseinander gesetzt habe, fand ich Nigel North mit seinen Einspielungen auf Naxos rundherum für sehr gelungen. Das sahen auch damals die Kritiker so.

    bei Amazon gibt es die 4-CD-Box für knapp 13 Euro zu erwerben. Allerdings ist das ohne Gesang, nur Laute solo.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

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