• Hat einer der Klarinettisten eine Idee für eine CD mit Klarinettenmusik, die man einer knapp 11jährigen, die in einem eher musikfernen, jedenfalls klassikfernen Haushalt lebt, schenken kann?


    Wie wäre es denn hiermit:

    Die Musik auf dieser CD ist zwar nicht klassisch, aber ansonsten könnte das doch etwas für ein elfjähriges Mädchen sein....

    Herzliche Grüße

    Bernd

  • ist zwar nicht klassisch

    Nicht klassisch? :versteck2: :evil: :neenee1: "Er hat Jehova gesagt. Steinigt ihn!" :schimpf1: :hammer1:

    maticus

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga

    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
    Wenn ringsum nur Schande herrscht und nur Zerstören,
    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
    Drum leise, Freund, lass mich im Schlaf allein.
                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  • Die Klarinettisten sehen das vielleicht anders, aber ich sortiere Klezmer-Musik erst einmal unter der Rubrik "nicht klassisch, aber trotzdem manchmal erstaunlich erträglich ;) " ein......

    Herzliche Grüße

    Bernd

  • Klezmer-Musik erst einmal unter der Rubrik "nicht klassisch, aber trotzdem manchmal erstaunlich erträglich

    "Da hab' ich was für Sie!"

    So 'ne Art Neo-Klezmer mit viel klassischem Hintergrund und ein wenig Jazz-Einsprengseln, extrem virtuos gespielt (nicht nur, aber vor allem vom Klarinette spielenden Bandleader). Hab' sie vor einem halben Jahr hier um die Ecke live gehört - wirklich großartig! Das Trio hat sich allerdings mittlerweile (nach 20 Jahren) aufgelöst.

    Und da ich gerade dabei bin (auch wenn das hier das falsche Forum ist): Vom Gitarristen Jens-Uwe Popp gibt es seit kurzem ein ganz hervorragendes Solo-Album (ohne Klezmer, ohne Jazz):

    Bernd

    Fluctuat nec mergitur

  • aber ich sortiere Klezmer-Musik erst einmal unter der Rubrik "nicht klassisch

    Ich auch. Gerade deswegen machte ich mir ja Sorgen um Quasimodos Enkelin. Was soll aus dem Kind nur werden, wenn man es mit nicht-klassischer Musik "füttert"? Und so ein Ratschlag aus einem Klassikforum. Geht doch garnicht! :neenee1:

    maticus

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  • Ich finde auch: Mozart müsste hier eindeutig in Stellung gebracht werden.
    Aber das Cover von Bernds CD ist so nett, dass ich fast geneigt bin, sie mir selbst zu bestellen. :pfeif:

  • Betrübt musste ich (bei Amazon) feststellen, dass die meisten Alben von und mit Eduard Brunner beim Label Tudor nicht mehr greifbar sind.
    Auf Spotify sieht es besser aus. Aber dort verschwinden Alben auch mal immer wieder. Also kein sicherer Wert.

    Hudebux

  • Betrübt musste ich (bei Amazon) feststellen, dass die meisten Alben von und mit Eduard Brunner beim Label Tudor nicht mehr greifbar sind.

    Ja, Eduard Brunner....

    Um ihn gab es schon zu meiner Bundeswehrzeit, die mittlerweile mehr als 30 Jahre zurückliegt, ziemlich heftige Diskussionen. Fraglos handelte es sich um einen im puncto Technik und musikalische Gestaltung überragenden Musiker, aber klanglich fand ich (und beileibe nicht nur ich) ihn meistens einfach nur gruselig. Auf der Klarinette steht er ziemlich eins zu eins für das, wofür Heinz Holliger auf der Oboe steht - wohl nicht von ungefähr hat er auch ziemlich häufig mit Holliger zusammen gespielt...

    Die außergewöhnlichen Qualitäten von Musikern wie Brunner weiß ich durchaus zu würdigen - auch für mich ist Klang nicht alles. Aber trotzdem höre ich andere Klarinettisten, die über einen dunkleren und wärmeren Ton verfügen, deutlich lieber..... :schaem1:

    Herzliche Grüße

    Bernd

  • Leider lässt die Audioqualität aber arg zu wünschen übrig, sodass ich Dein Urteil über den Klarinettenton anhand dieser Aufnahme nicht nachvollziehen kann. Das Cello klingt ja auch nach Kofferradio, oder?
    Trotzdem ein eindrückliches Konzert...

    Hudebux

  • Man kann sicher davon ausgehen, dass Bernd den Eduard Brunner auch mal in besserer Qualität oder live gehört hat. ;)
    Meiner Erinnerung nach fand ich auf meinen Aufnahmen Brunner o.k., tonlich nicht bemerkenswert, aber auch nicht störend. Dagegen habe ich die zwei? Aufnahmen mit Richard Stoltzman aussortiert und die von Hyperion und Chandos favorisierten britischen Damen (Thea King, Emma Johnson,...) vermeide ich ebenfalls. Bei "Franzosen" wie Portal kommt es auf die Musik an. Böhmisches Vibrato kann ich im Orchester ggf. ertragen, aber das Mozart-Quintett mit dem Talich Qt. und einem tschechischen Bläser gefällt mir auch nicht. Ebensowenig kann ich die Faszination des historisch wichtigen Reginald Kell nachvollziehen, die Spielweise gefällt mir einfach nicht.
    Vibrato meinetwegen bei Klezmer oder Kuschel-Jazz, aber nicht bei Mozart und Brahms (oder es muss extrem diskret und selten eingesetzt werden). Historisch ist meine Vibrato-Ablehnung fragwürdig, nach einem Bericht vibrierte Mühlfeld im Brahms-Trio stärker als der Cellist! Aber das ist mir egal.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Soweit ich mich erinnere, hat Bernd diese Aufnahme schonmal zu Rate gezogen, um Brunners vermeintlich schlechten Ton zu demonstrieren. Ich empfinde dieses Video auch nicht gerade als Werbefilm für ihn, aber ich denke auch, dass die schlechte Klangqualität mit dazu beiträgt.

    Ich habe von Brunner in erster Linie modernes Zeug, da ist der Ton (pauschal gesagt) sowieso oft etwas "kühler". (Da klingt z. B. Kari Kriikku auch nicht schöner.) Aber, soweit ich mich erinnere, habe ich gegen Brunners Ton etwa bei Schuberts Oktett und bei Messiaens Endzeitquartett nichts ausszusetzen.


    maticus

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                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  • Soweit ich mich erinnere, hat Bernd diese Aufnahme schonmal zu Rate gezogen, um Brunners vermeintlich schlechten Ton zu demonstrieren.


    Puh, ich werde wirklich alt und vergesslich..... :schaem1:

    Diese Einspielung verfügt grundsätzlich über eine bessere Aufnahmequalität:

    https://www.youtube.com/watch?v=CY_wkErANEA

    Sorry, aber mir gefällt Brunners Klang auch hier überhaupt nicht. Ich finde ihn einfach viel zu hell und zu dünn. An der sonstigen musikalischen Gestaltung habe ich dagegen nicht das Geringste auzusetzen....

    Herzliche Grüße

    Bernd

  • Diese Einspielung verfügt grundsätzlich über eine bessere Aufnahmequalität:

    http://youtube.com/watch?v=CY_wkErANEA

    Sorry, aber mir gefällt Brunners Klang auch hier überhaupt nicht. Ich finde ihn einfach viel zu hell und zu dünn. An der sonstigen musikalischen Gestaltung habe ich dagegen nicht das Geringste auzusetzen....

    Tja, ich weiss nicht. Hier auf meinem Laptop finde ich auch die Streicher nicht so toll, klingt ziemlich scharf für mich. Da finde ich den Klarinettenklang garnicht mal schlecht. Aber vielleicht hätte der Klang auch hier technisch besser eingefangen worden sein können. Was ich übrigens keineswegs mag, wenn der Klarinettenklang zu "fett" ist, und das gerade bei Mozart.

    maticus

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    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
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  • Ich habe mit Brunner diese Aufnahme der Sonate für Klarinette und Klavier Es-Dur gehört.

    In der Tat, Brunners Ton hat hier eine leicht gläserne Einfärbung und etwas weniger Wärme und Wohlklang wie etwa Martin Fröst. Mir gefällt er dennoch, auch wenn es nicht meinem Klangideal entspricht.

    Hudebux

  • Es lohnt sich doch CDs zu kaufen, statt nur zu streamen.
    Denn diese Aufnahme

    von Mozarts Gran Partita und Serenade K388 kommt mit einem sehr ausführlichen und interessanten Booklettext zum Thema Harmoniemusik zur Zeit Mozarts. Auch die konkreten Stücke werden vorbildlich besprochen.

    Angemerkt sei auch, dass es diese Einspielungen beider Werke unabhängig voneinander in zwei Sendungen der Diskothek im Zwei des SRF aufs Siegerpodest geschafft haben. Die Serenade zusammen mit der entsprechenden Aufnahme mit Sabine Meyer und Ensemble.

    Hudebux

  • Toll! Was für ein Fabrikat ist es denn?

    G.H. Hüller, Schöneck im Vogtland (Musikwinkel).

    Gottlob Hermann Hüller, der Begründer der Firma G. H. Hüller, wurde 1858 in Hermsgrün geboren.

    Er lernte den Beruf eines Musikinstrumentenmachers. 1882 kaufte er dieses Haus in Schöneck, um hier Instrumente herzustellen. Im Jahr 1885 kam ein weiteres Gebäude hinzu. Damals wurden in der Hauptsache Flöten und Klarinetten produziert. Ab 1921 begann man zusätzlich mit der Produktion von Saxophonen.

    1972 wurde der Betrieb zwangsverstaatlicht. 1990 schöpfte man zunächst Hoffnung, in der Marktwirtschaft bestehen zu können. Als sich dieser Traum zerschlug, wurde 1991 die Produktion eingestellt.

    Das Instrument ist ca. 50 Jahre alt; Frank & Meyer haben es wohl sorgfältig überholt (oder überholen lassen). Ich finde, es klingt sehr schön; die Enkelin spielt noch recht unbeholfen (ich selbst bin froh, überhaupt sowas wie einen richtigen Ton herausgeholt zu haben :D ), ist aber auch bei ihr schon ein satter Sound - und sie hat sichtlich richtig Freude am Spielen bekommen!

    Bernd

    Fluctuat nec mergitur

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