Gänsehaut pur, die schönsten Stellen

  • debussy, etudes:

    pour les notes repetees

    takt 75 bis takt 80


    .

    Dem kann ich mich nur vollumfänglich anschließen und freue mich, dass es hier jemanden gibt, der außer mir (und Moniseur Gurn de Manz) die Etudes kennt und liebt. :yes: :yes: :yes:

    "Gar nichts erlebt. Auch schön." (Mozart, Tagebuch 13. Juli 1770)

  • Sibelius' Siebte Symphonie. Die Hinführung zum Choralthema im ersten Abschnitt und dann das Thema selbst... "Heute kann nur noch Sibelius oder Gott in C-Dur schreiben" soll Vaughan William gesagt haben.

    Tolles Zitat. Und tolle Stelle! Was die unmerkliche und organische Vorbereitung "großer Gesten" angeht, ist Sibelius sowieso meisterhaft...

    Wagner. Liebestod. Ist vielleicht ein bisschen platt, aber ich erlebe mich hier durchaus als williges Opfer seiner Klangmagie. Wenn die sich hochgeschaukelte und aufgestaute Spannung sich in "in des Welt-Atems wehendem Schall", dann werde ich sofort mit weggespült.

    Ach ja... Wobei mich schon der Anfang gefangen nimmt, von der tiefen Klarinette an... Diese Spannungssteigerung, und diese Erlösung in E-Dur und H-Dur... eigentlich ganz simpel, wie die Welle sich bricht in der Brandung, die sich auftürmt vorher...

    Gruss
    Herr Maria

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • Was mir zu dem Thema einfällt... erstmal natürlich Brahms, die zweite Symphonie, wo im Kopfsatz das herrliche Seitenthema anhebt in fis-moll...
    Dann gibt es noch diese wunderbare Coda desselben Satzes, wo das Horn suchend, sich höher schraubend aus der Tonart steigt und wieder zurückfindet...

    Eine der schönsten Hornstellen überhaupt, sehnend, suchend und zurückfindend, von ganz wunderbarer Wirkung.


    Eine der ersten Gänsehautstellen, die ich für mich entdeckte, war der zweite Satz aus Mozarts Violinsonate in C-Dur, K. 296: das Andante sostenuto, oder genauer gesagt, die Takte 14-16 : die Violine mit ihrem Verharren auf dem f am Ende von 14 und in 15, nur einmal durch das e unterbrochen, dazu das Klavier im steten Wechsel: b-a-d-c-b-a – und dann die letzten drei Töne so leise und sacht: in der Violine a-f-e, im Klavierpart c-a-g.

    Ich muss gestehen, dass mir die von Christian eingangs genannte Passage noch nie aufgefallen war... Die Violine wiederholt danach allerdings auch nicht das Eingangsthema des Klaviers, sondern bringt ein neues eigenes Thema. Die Stelle wirkt auf mich so ein wenig zwischen "Echo" des Abschlusses und "Atemholen" für die neue Melodie.

    Äh ja, diese beiden Stellen muss ich auch nochmal nachhören. Obwohl ich beide Werke "kenne", aber was heißt schon kennen...


    Schumann, Davidsbündlertänze: 17. (vorletztes) Stück "Wie aus der Ferne". Besonders im Kontrast/Übergang zum Vorhergehendes ist das für mich der Inbegriff der Romantik. Als ob sich plötzlich eine weite Aussicht in eine Traumlandschaft eröffnen würde (das klingt bescheuert, hört Euch eben das Stück an)

    Das ist auch für mich ein magischer Moment. Ebenso der Beginn des letzten Stücks - man denkt, jetzt ist es vorbei, und dann noch dieser Eusebius-Abgesang.


    Auch ja: Wagner. Liebestod. Ist vielleicht ein bisschen platt, aber ich erlebe mich hier durchaus als williges Opfer seiner Klangmagie. Wenn die sich hochgeschaukelte und aufgestaute Spannung sich in "in des Welt-Atems wehendem Schall" entlädt, dann werde ich sofort mit weggespült.

    Beim Welt-Atem wird mir auch immer ganz anders. Meine Tristan-Lieblingsstelle ist aber eine andere, und dazu zitiere ich mich frecherweise mal selbst (aus dem Klangfarben-Thread): der erste Brangänenruf (Einsam wachend...)im zweiten Tristan-Akt: der synkopierte Teppich der reduzierten Streicher und der Harfe, die weichen Holzbläserakkorde, und darüber: erst zwei Soloviolinen, dann zwei weitere, eine Solobratsche, ein Solocello, eine Oboe - und alle lösen sich aus dem Mischklang, spielen selbständige Stimmen, die sich miteinander verflechten und wieder ins Tutti zurückkehren, der durch gestopfte Hörner jetzt angeschärft wird. Dazu kommt natürlich die Singstimme, die hier ja ausdrücklich aus dem Hintergrund erklingen soll und nicht dominierend, sondern wie eine weitere Instrumentalstimme in den Orchestersatz eingeflochten wird. Eine meiner Lieblingsstellen überhaupt.


    Viele Grüße

    Bernd

    .

  • [...] freue mich, dass es hier jemanden gibt, der außer mir (und Moniseur Gurn de Manz) die Etudes kennt und liebt.

    Willkommen im Club, liebes Gestell (darf man so sagen? ;+) ). Die Stelle werde ich natürlich noch beschauen und behören.

    Lieber Wulf, wenn schon dann rischtisch fronßösisch: "Gournemance". :D

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Würde mich natürlich über eine Antwort freuen von Ge-Stell, ob die Stelle, die ich eingegeben habe, die richtige ist.


    Gurnemanz: ich hab die 5 Takte hörbar gemacht, einfach auf meinen Link klicken und links unten auf play drücken ;)

  • Hallo merkatz,

    wozu der Aufwand? Es gibt doch Mitschnitte bei youtube und die Partitur ist in der Petrucci-Bibliothek online frei verfügbar!?

    :wink:
    Wulf

    "Gar nichts erlebt. Auch schön." (Mozart, Tagebuch 13. Juli 1770)

  • Hallo merkatz,

    wozu der Aufwand? Es gibt doch Mitschnitte bei youtube und die Partitur ist in der Petrucci-Bibliothek online frei verfügbar!?


    Freilich, aber wer zählt schon die Takte nur beim Hören mit, wenn er überhaupt weiss, in welchem Takt das Stück geschreiben ist?

    Ausserdem wollte ich die Stelle selber hören, und hab mir gedacht, geb ich das mal ein. Zusätzlich habe ich den Beitrag noch ergänzt durch genauere Angaben.


    :wink:

  • Noch eine ganz andere meiner persönlichen Gänsehautstellen: Maurice Ravel, Miroirs, viertes Stück "Alborada del graciso", Übergang vom Mittelteil in die Reprise (T. 164/165). Am Ende des Mittelteils ein langer orgelpunktartiger Abschnitt über dem Grundton a, der die Reprise in D-Dur scheinbar vorbereitet, unmittelbar davor zwei Takte lang nur dieses a in verschiedenen Lagen, im Pedal gehalten, piano decresc., "sans ralentir", und dann, ganz plötzlich: Es-Dur, der Tanz des A-Teil beginnt "très sec et bien rythmé" und in dreifachem Pianissimo. Die harmonische Überraschung, der plötzlich trockene Klang, der packende Rhythmus (2+2+2+3), alles zusammen ist von atemberaubender Wirkung. Und wie so oft im Grunde ganz einfach...

    Viele Grüße,

    Christian

  • Hallo Christian,

    das kann ich sehr gut nachvollziehen. Spätestens beim "Alborada del gracioso" sitze ich in Habacht-Stellung. Dieser Ravel....


    Ansonsten sind die Etudes von Debussy voller Gänsehaut-Stellen. Die wunderbare Stretta in Pour le quartes, die ganze Etüde Pour le degrees chromatiques, in Pour les agrements, wenn die Arabeske sequenziert wird und plötzlich, nach kurzem Stützakkord in der linken Hand, harmonisch fremd wiederholt wird. Oder im B-Teil der Pour les accords (welche im Prinzip gänzlich auf einem drei-akkordigem Motiv basiert), in welchem dieses aus drei Akkorden bestehende Motiv rhythmisch gedehnt und flüchtiger, ätherischer im Charakter als im für Debussy beinahe untypischen erdigen A-Teil erscheint, dieses Motiv einmal in fragendem Gestus gespiegelt äußerst elegant beantwortet wird. Ganz abgesehen vom verzögertem Rausschälen der Wiederholung des A-Teils.

    Wer sich davon mal einen Eindruck machen will: ich habe gerade bei youtube einen gefilmten Mitschnitt der Etüde unter Uchida entdekct - sowie ein 2-teiliges Interview zu den Etudes von ihr. Ich bin ganz hingerissen.
    Die Frau ist wundervoll, ihr Spiel ist einzigartig und die Etudes ein Gipfelwerk. :love:

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    Interview:
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    Ich kann das Interview nur jedem ans Herz legen. Es offenbart sich eine wundervolle Pianistin und ein wundervoller Mensch.

    :wink:
    Wulf

    "Gar nichts erlebt. Auch schön." (Mozart, Tagebuch 13. Juli 1770)

  • Ich glaube, diese "Stellen" sind ganz und gar unabhängig von der Qualität der Musik. DEshalb sind sie auch nicht wiederholbar, oder eben nur, wenn da wirklich Substanz hinter ist.
    Meine stärkste Gänsehaut war in einem Konzert eines mittelguten Orchesters: Sibelius' 1. Sinfonie. Als das Hauptthema zum ersten Mal ausinstrumentiert erklang, war er vorbei.
    Dann: Bruckners 6. Auch das erste Auftauchen des Hauptthemas. Das war aus der Konserve, Wieder PO / Sinopoli, glaube ich.
    Und: Hanson, 2 Sinfonie. Konserve. Hanson selbst mit irgend einem Orchester. Wieder Hauptthema 1. Satz.
    Die Urteile über diese Stücke werden wohl sehr unterschiedlich ausfallen - so what. Das war MEINE Gänsehaut. Und wie oft ich diesew Stücke danach noch gehört habe, ohne ihrer überdrüssig zu werden, spielt dabei keine Rolle. Ablesbar ist daraus allerdings, dass ich mich über erfüllte Erwartungshaltungen freue. Und das ist ja geradezu Prinzip des klassischen Formkanons.

    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere.

  • Ich glaube, diese "Stellen" sind ganz und gar unabhängig von der Qualität der Musik. DEshalb sind sie auch nicht wiederholbar, oder eben nur, wenn da wirklich Substanz hinter ist.

    ???
    Die besondere Qualität solcher Stellen besteht ja auch oft u.A. darin, daß sie aus einer Entwicklung hervorgehen, d.h. eine isolierte Wiederholung verkennt die Bedingungen ihrer Wirkung.

    "Qualität der Musik"... Ich vermute schon, daß eine intensivere Beschäftigung mit Musik die Ohren öffnet für die Wirkung von Stellen, die dem ungeübten u.U. entgehen, vielleicht aber auch verdirbt für die eher gröberen Effekte. Obwohl ich ja zugeben muß, auch für einfachere Wirkungen immer mal wieder empfänglich zu sein.

    Gruss
    herr Maria

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • Ablesbar ist daraus allerdings, dass ich mich über erfüllte Erwartungshaltungen freue. Und das ist ja geradezu Prinzip des klassischen Formkanons.

    Ich würde das ja gerne erweitern in so etwas wie "übererfüllte" Erwartungshaltungen - aufregende Trugschlüsse, aufregend uminstrumentierte Reprisen etc... Die reine erfüllte Erwartung scheint mir nicht ganz hinzureichen - immerhin gehört zum klassischen Stil auch die Dramatik, die den Formkanon belebt...

    Gruss
    Herr Maria

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • So ein schönes Thema!

    Einiges, was mich auch außerordentlich berührt, ist schon genannt worden. Ad hoc fällt mir noch ein: Mahler: " Lied von der Erde" - Der Abschied. Wenn bei der Textstelle "Oh sieh, wie eine Silberbarke schwebt der Mond..." die Musik aufblüht, da bekomme ich regelmäßig Gänsehaut. Auch der Marscheinsatz wurde schon genannt, das empfinde ich genauso - wie bei Mahler überhaupt die Gänsehautstellen für mich gehäuft auftreten.

    Noch was fällt mir ein: "Simon Boccanegra" - die große Szene zwischen Amelia Grimaldi und Simone, die schließlich zum Erkennen führt: Boccanegra setzt ein "Ah! Se la speme, o ciel clemente, Ch'or sorride all'alma mia" - was hier die Musik ausdrückt - die große Hoffnung und gleichzeitig große Angst vor Enttäuschung - das ist auch eine meiner Gänsehautstellen.

    To be continued...

    Liebe Grüße
    :wink:
    Renate

    Unsre Freuden, unsre Leiden, alles eines Irrlichts Spiel... (Wilhelm Müller)

  • Bei mir seit jeher Mozarts "Ave verum corpus" und dort speziell die Climax auf "in mortis examine". Wir haben das im Schulchor gesungen, und an der Stelle hatte ich dann stets Mühe, meinen Part ohne hörbares Stimmzittern durchzuhalten.... ;( .

    Eine zweite "Gänsehautstelle" habe ich jetzt am vergangenen Wochenende bei einem Konzert kennenlernen dürfen: Erwin Schulhoffs 1. Streichquartett. Die letzten Takte dieses Quartetts fahren einem direkt in die Seele. Und so sehr ich den Musikern den verdienten Applaus gönne; dies ist ein Schluß, der eigentlich nur Stille nach sich ziehen kann/muß.

    :juhu:

    Magus

    "Whenever we hear sounds, we are changed, we are no longer the same..." Karlheinz Stockhausen 1972

  • Ich würde das ja gerne erweitern in so etwas wie "übererfüllte" Erwartungshaltungen - aufregende Trugschlüsse, aufregend uminstrumentierte Reprisen etc.

    Mir scheint allerdings kaum eine der bislang genannten Stellen unter den Fall erfüllter oder raffiniert getäuschter Erwartungshaltungen zu fallen. Das Eingangsbeispiel mag zwar eine getäuschte Erwartung enthalten, wobei eine leicht variierte Wiederholung eines Eingangsthemas eine häufige, aber doch so schlichte Option ist, dass man bei einem reifen Beethovenwerk das nicht notwendig erwarten würde. Aber die Wirkung auf Christian scheint kaum mit der Erwartungshaltung zu tun zu haben. Die meisten anderen genannten Beispiele noch weniger. Außerdem wirken die Stellen ja üblicherweise nicht nur beim ersten Hören, sondern auch, wenn man ein Stück beinahe auswendig kennt. Die Freude eines, der sich mit Formenlehre befasst, eine Reprise, Engführung was weiß ich "korrekt" erkannt zu haben, ist sicher etwas anderes.

    Und die Tatsache, dass, zumindest bei solch anekdotischen Erhebungen häufig dieselben Stellen genannt werden (die "Silberbarke" aus LvdE wäre auch eine von meinen, wobei dort freilich der gesamte "Abschied" voll mit solchen Passagen ist), spricht m.E. dafür, dass es sich nicht immer oder nur meistens bloß um zufällig subjektive Vorlieben handelt, sondern dass viele Stellen entsprechend komponiert sind.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Mir scheint allerdings kaum eine der bislang genannten Stellen unter den Fall erfüllter oder raffiniert getäuschter Erwartungshaltungen zu fallen. Das Eingangsbeispiel mag zwar eine getäuschte Erwartung enthalten, wobei eine leicht variierte Wiederholung eines Eingangsthemas eine häufige, aber doch so schlichte Option ist, dass man bei einem reifen Beethovenwerk das nicht notwendig erwarten würde. Aber die Wirkung auf Christian scheint kaum mit der Erwartungshaltung zu tun zu haben. Die meisten anderen genannten Beispiele noch weniger.

    Da hast Du wohl Recht, mit Ausnahmen: Das mehrfach erwähnte Seitenthema aus dem 2.Klavierkonzert von Brahms ist die erwartete Wiederholung eines Klavierthemas durch die Streicher.. Unerwartet höchstens die Wirkung, die es dann hat. Die Stelle aus dem Beethoven-Violinkonzert, wo das schon bekannte Hauptthema der Hörner (bzw Streicher) wird von der Violine "begleitet" oder umgekehrt: Eine typische "Übererfüllung", Steigerung, wie sie die "entwickelnde Variation" gerne hervorruft.

    Außerdem wirken die Stellen ja üblicherweise nicht nur beim ersten Hören, sondern auch, wenn man ein Stück beinahe auswendig kennt.

    Und teilweise dann noch mehr. Auch wenn sie dann wirklich und buchstäblich Erfüllung einer Erwartung sind. Für mich hat es etwas von der Vorhersagbarkeit eines Rituals, und man freut sich doch zum xten Mal, daß es so schön ist, wie es ist.

    Das ist bei den eher gröberen Wirkungen manchmal anders: da fällt einem doch irgendwie auf, wie billig das herzustellen ist, die eigene Gänsehaut. Und trotzdem kann es dann im richtigen Moment wieder funktionieren...

    Gruss
    Herr Maria

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • Gänsehaut pur, die schönsten Stellen

    - da möchte ich auch etwas beisteuern.

    Es ist wahrlich kein unbekanntes Stück, und daraus auch wahrlich keine unbekannte Stelle.
    Sie ist einfach unbeschreiblich (für mich, Ihr Fachleute könnt sicher beschreiben, wie diese Wirkung musiktechnisch / kompositorisch erzielt wird) :

    Der Beginn des 2. Satzes (= Andantino) aus Schuberts Klaviersonate in A-Dur, = D.959
    (Hier Pollini, ab ca. 14:50)

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    :wink:

    amamusica :pfeif:


    Ich danke noch immer demjenigen aus ganzem Herzen, durch den ich dieses Stück kennenlernen durfte !

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
    all das verkündet dir, daß der Schöpfer ein Künstler ist. (Tertullian)

    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
    Nicht zuletzt mit so mancher Musik. Die muß gar nicht immer "große Kunst" sein, um das Herz zu berühren...


  • Noch eine "Gänsehautstelle" ganz anderer Art: Den Schluss von Rachmaninows Paganini-Rhapsodie finde ich jedesmal wieder großartig. Die lange Steigerung, die chromatische Verdichtung zum dynamischen Höhepunkt, und dann, ganz plötzlich dieses winzige Pianissimo-Motiv aus dem Thema zu den zwei einfachen Schlussakkorden. Schroff und dunkel, gegen alle Erwartung und trotzdem vollkommen stimmig und logisch. Es wirkt, als würde das ganze Thema zu einem einzigen Motiv destilliert.

    Viele Grüße,

    Christian

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