Zu Haydns Klavierkonzerten allgemein
...der Capriccio Thread zum Thema...
Liest man in Reclams Klaviermusikführer (Ausgabe 2001), wird die Entstehung von Joseph Haydns Klavierkonzert D-Dur Hob.XVIII:11 in den 1770er Jahren vermutet, im Beiheft zur EMI CD mit Arturo Benedetti Michelangeli, die 2011 neu aufgelegt wurde, wird das Jahr 1780 genannt (dazu als Veröffentlichungsjahr 1784), und bei wikipedia steht explizit 1782. Es gilt neben Mozarts Konzerten als eines der ersten bedeutenden Klavierkonzerte und ist wohl das bekannteste von Joseph Haydn.
Das eingängige Hauptthema des energischen ersten Satzes (Vivace) kann man sich gut merken. Der zweite Satz (Un poco adagio, G-Dur) vermag mit seiner lyrischen Gesanglichkeit für sich einzunehmen. Und das Finale (Rondo all'Ungarese. Allegro assai) spielt mit „Nationalkolorit“, ähnlich Mozart im dritten Satz seiner a-Moll Sonate („Rondo alla turca“) oder Beethoven in entsprechend markanten Passagen des Finalsatzes seines Ersten Klavierkonzerts.
Mit etwa 20 Minuten Spieldauer ist dieses Konzert relativ kurz, was etwa Rudolf Buchbinder, der es in seiner inspirierten Kompaktheit sehr gerne spielt, in seinem Buch „Da capo“ (Styria 2008) bedauert. Buchbinder hebt neben dem zweiten Satz eine e-Moll Passage in der Durchführung des ersten Satzes hervor, in der eine Sechzehntelsextole zwischen Klavier und Streichern wandert, für ihn ist dies eine Gänsehautstelle.
Persönliche Hörerfahrung:

Arturo Benedetti Michelangeli nahm das Konzert am 24.1.1975 in der Johanneskirche von Thun zusammen mit dem Züricher Kammerorchester unter der Leitung von Edmond de Stoutz auf (CD EMI 0 85280 2). Der kräftige Ansatz des Pianisten, dieses Konzert hinzumeißeln wie ein Monument, wird durch die Tontechnik noch unterstützt, die das Klavier stark in den Vordergrund stellt. Spätestens in den Kadenzen zum ersten und zweiten Satz offenbart sich das Genie des Pianisten, sie wirken völlig frei und ungemein inspirativ, als würde sie Benedetti Michelangeli wirklich im Augenblick kreieren. Mit dieser sehr präsenten, direkten Spielweise voller Unbedingtheit, „die alles wegwischt“, zeigt sich der Pianist als wirklich große Persönlichkeit, aber man denkt dabei, dass das Werk etwas spielerischer und zarter vielleicht auch hörbar sein könnte. Immerhin ist Arturo Benedetti Michelangeli einer derjenigen ganz Großen, der das vielleicht nach wie vor etwas unterschätzte Werk überhaupt Mitte der 70er des 20. Jahrhunderts spielte.
Interessant ist sicher auch diese Aufnahme, vielleicht kennt die jemand:

Interessant mögen auch Aufnahmen mit historischen Klavieren sein...?
Auf jeden Fall finde ich, dass dieses Werk einen eigenen Thread wert ist.
...der Capriccio Thread zum Thema...
Liest man in Reclams Klaviermusikführer (Ausgabe 2001), wird die Entstehung von Joseph Haydns Klavierkonzert D-Dur Hob.XVIII:11 in den 1770er Jahren vermutet, im Beiheft zur EMI CD mit Arturo Benedetti Michelangeli, die 2011 neu aufgelegt wurde, wird das Jahr 1780 genannt (dazu als Veröffentlichungsjahr 1784), und bei wikipedia steht explizit 1782. Es gilt neben Mozarts Konzerten als eines der ersten bedeutenden Klavierkonzerte und ist wohl das bekannteste von Joseph Haydn.
Das eingängige Hauptthema des energischen ersten Satzes (Vivace) kann man sich gut merken. Der zweite Satz (Un poco adagio, G-Dur) vermag mit seiner lyrischen Gesanglichkeit für sich einzunehmen. Und das Finale (Rondo all'Ungarese. Allegro assai) spielt mit „Nationalkolorit“, ähnlich Mozart im dritten Satz seiner a-Moll Sonate („Rondo alla turca“) oder Beethoven in entsprechend markanten Passagen des Finalsatzes seines Ersten Klavierkonzerts.
Mit etwa 20 Minuten Spieldauer ist dieses Konzert relativ kurz, was etwa Rudolf Buchbinder, der es in seiner inspirierten Kompaktheit sehr gerne spielt, in seinem Buch „Da capo“ (Styria 2008) bedauert. Buchbinder hebt neben dem zweiten Satz eine e-Moll Passage in der Durchführung des ersten Satzes hervor, in der eine Sechzehntelsextole zwischen Klavier und Streichern wandert, für ihn ist dies eine Gänsehautstelle.
Persönliche Hörerfahrung:
Arturo Benedetti Michelangeli nahm das Konzert am 24.1.1975 in der Johanneskirche von Thun zusammen mit dem Züricher Kammerorchester unter der Leitung von Edmond de Stoutz auf (CD EMI 0 85280 2). Der kräftige Ansatz des Pianisten, dieses Konzert hinzumeißeln wie ein Monument, wird durch die Tontechnik noch unterstützt, die das Klavier stark in den Vordergrund stellt. Spätestens in den Kadenzen zum ersten und zweiten Satz offenbart sich das Genie des Pianisten, sie wirken völlig frei und ungemein inspirativ, als würde sie Benedetti Michelangeli wirklich im Augenblick kreieren. Mit dieser sehr präsenten, direkten Spielweise voller Unbedingtheit, „die alles wegwischt“, zeigt sich der Pianist als wirklich große Persönlichkeit, aber man denkt dabei, dass das Werk etwas spielerischer und zarter vielleicht auch hörbar sein könnte. Immerhin ist Arturo Benedetti Michelangeli einer derjenigen ganz Großen, der das vielleicht nach wie vor etwas unterschätzte Werk überhaupt Mitte der 70er des 20. Jahrhunderts spielte.
Interessant ist sicher auch diese Aufnahme, vielleicht kennt die jemand:
Interessant mögen auch Aufnahmen mit historischen Klavieren sein...?
Auf jeden Fall finde ich, dass dieses Werk einen eigenen Thread wert ist.
Herzliche Grüße
AlexanderK
AlexanderK