Beethoven: Literaturempfehlungen zu Werk und Biographie

  • Beethoven: Literaturempfehlungen zu Werk und Biographie

    Anlass für diesen Thread ist ein prosaischer: ich lese seit einigen Tagen die Beethoven-Biographie Jan Caeyers, die dieses Jahr bei Beck erschienen ist. Das niederländische Original erschien bereits 2009 und so hat der Verfasser das Buch für die deutsche Ausgabe noch einmal überarbeitet:

    Fertig bin ich mit der Lektüre noch nicht, doch habe ich das Buch inzwischen zur Hälfte durch, was nicht zuletzt daran liegt, das Caeyers ausgesprochen lesbar schreibt, ohne es dabei an fachlichem Tiefgang fehlen zu lassen.

    Zwar war ich mit Beethhovens Biographie bisher leidlich vertraut, doch gab es schon einige Neuigkeiten für mich. So war mir nicht bewusst, wie Anton Schindler mit Beethovens Konversationsheften umgesprungen ist, die ja wohl eine der wichtigsten Quellen für die Beschäftigung mit Beethoven sind.

    Lektüreempfehlungen zu Beethoven können hier gepostet werden, abgesehen von den Symphonien. Hierzu gibt es bereits einen eigenen Thread.

    :wink: :wink:

    Christian

    Rem tene- verba sequentur - Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen

    Cato der Ältere

  • ein wichtiges Werk immer noch
    Maynard Solomons Beethoven (Fischer)

    andere Biografien

    Felix Huch Bethovenm (mehr ein Roman) (Bastei)
    Berndt W Wesseling Beethoven (Heyne)

    und zur unsterblichen Geliebten (Besser als Solomon)

    Marie-Luise Tellenbach Beethoven und seine unsterbliche Geliebte (Atlantis Musikbuch)

    John E Klapproth Beethovens einzige Geliebte Josephine (ist auch umsonst als PDF zu haben)

    Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum (Nietzsche)
    In der Tat spuckte ... der teuflische Blechtrichter nun alsbald jene Mischung von Bronchialschleim und zerkautem Gummi aus, welchen die Besitzer von Grammophonen und Abonnenten von Radios übereingekommen sind Musik zu nennen (H Hesse)
    ----------------------------
    Im übrigen bin ich der Meinung, dass immer Sommerzeit sein sollte (gerade im Winter)

  • ein wichtiges Werk immer noch
    Maynard Solomons Beethoven (Fischer)

    Caeyners setzt sich mit Solomon auch immer wieder auseinander. Solomon scheint, wenn ich das richtig verstanden habe, einem eher "tiefenpychologischen" Deutungsansatz zu folgen. Bezüglich der Frage, um wen es sich bei Beethovens vielbeschriebener "unsterblichen Geliebten" gehandelt haben mag, gibt Caeyners Stellenbach und Teblin den Vorzug und damit Josephine von Brunsvik. Allerdings unter dem Vorbehalt, dass bisher nicht bewiesen werden kann, dass diese sich in der fraglichen Zeit in Prag und Umgebung aufgehalten hat - im Gegensatz zu Antonie von Brentano.

    :wink: :wink:

    Christian

    Rem tene- verba sequentur - Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen

    Cato der Ältere

  • ich halte den Solomon für ein sehr gutes Buch, halte jedoch A v Brentano für sehr fraglich, weshalb ich da unbedingt der Tellenbach den Vorzug gebe.

    Bei Solomon muss man an (wenigen Stellen Abstriche machen und Fragezeichen setzen, aber insgesamt ein sehr gutes Buch)

    Den Klapproth habe ich als PDf, aber noch nicht gelesen. Ich fraGE MICH WAS ER ÜBER tELLENBACH NOCH HINAUS BIETEN KANN

    Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum (Nietzsche)
    In der Tat spuckte ... der teuflische Blechtrichter nun alsbald jene Mischung von Bronchialschleim und zerkautem Gummi aus, welchen die Besitzer von Grammophonen und Abonnenten von Radios übereingekommen sind Musik zu nennen (H Hesse)
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    Im übrigen bin ich der Meinung, dass immer Sommerzeit sein sollte (gerade im Winter)

  • Was sind die Vorzüge des Caeyers gegenüber dem Solomon?

    Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum (Nietzsche)
    In der Tat spuckte ... der teuflische Blechtrichter nun alsbald jene Mischung von Bronchialschleim und zerkautem Gummi aus, welchen die Besitzer von Grammophonen und Abonnenten von Radios übereingekommen sind Musik zu nennen (H Hesse)
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    Im übrigen bin ich der Meinung, dass immer Sommerzeit sein sollte (gerade im Winter)

  • Was sind die Vorzüge des Caeyers gegenüber dem Solomon?

    Da ich den Solomon selbst nicht kenne, kann ich Dir die Frage leider nicht beantworten, lieber Erzherzog. Was sich aber mit Sicherheit sagen lässt: Das Buch Solomons ist, nach meiner Recherche bereits 1977 erschienen. Das heißt, Caeyers dürfte auf jeden Fall den heutigen Forschungsstand berücksichtigen. In dreißig Jahren ändert sich doch das eine oder andere. Es dürfte so einiges an neuerer Literatur geben, die Solomon nicht berücksichtigen konnte.

    Was nur für mich persönlich gilt: ich hege eine gewisse Skepsis gegenüber pychologisierenden Ansätzen bei Biographien. Insbesondere, wenn die betroffene Person schon einige hundert Jahre tot ist.

    :wink: :wink:

    Christian :wink:

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    Cato der Ältere

  • Felix Huch Bethoven (mehr ein Roman) (Bastei)

    Ja! :D Das erste Buch, das ich überhaupt über Musik bzw. einen Komponisten gelesen habe, war Huchs "Der junge Beethoven"! Folgt den Gesetzen eines typischen Musikerromans und ist - wenn man die üblichen Klischees, Sentimentalisierungen und Fiktionalisierungen akzeptiert - gar nicht mal so übel und nicht allzu weit weg von den Quellen.


    Berndt W Wesseling Beethoven (Heyne)

    Vor den Machwerken des Herrn Wessling kann ich allgemein nur warnen.


    Was sind die Vorzüge des Caeyers gegenüber dem Solomon?

    Da ich den Solomon selbst nicht kenne, kann ich Dir die Frage leider nicht beantworten, lieber Erzherzog. Was sich aber mit Sicherheit sagen lässt: Das Buch Solomons ist, nach meiner Recherche bereits 1977 erschienen. Das heißt, Caeyers dürfte auf jeden Fall den heutigen Forschungsstand berücksichtigen. In dreißig Jahren ändert sich doch das eine oder andere. Es dürfte so einiges an neuerer Literatur geben, die Solomon nicht berücksichtigen konnte.

    Was nur für mich persönlich gilt: ich hege eine gewisse Skepsis gegenüber pychologisierenden Ansätzen bei Biographien. Insbesondere, wenn die betroffene Person schon einige hundert Jahre tot ist.

    Den Caeyers lese ich auch gerade und bin ungefähr bis zur knappen Hälfte vorgedrungen. Gefällt mir soweit ziemlich gut: ein starker Akzent wird auf historische Kontexte, Rahmenbedingungen und soziales Umfeld (Förderer, Auftraggeber, Freunde, Verwandte etc.) gelegt. Person und Charakter Beethovens nähert sich Caeyers mit einiger Vorsicht, unter Berücksichtigung der historischen Distanz und quellennah. Oft wird der Forschungsstand zu bestimmten Themen zusammengefasst. Obwohl die Musik Beethovens hier nicht im Mittelpunkt steht, wird sie nicht vernachlässigt und von dem Musikwissenschaftler Caeyers auch kompetent behandelt.

    Solomon ist in der Tat viel stärker auf Beethovens Psyche konzentriert. Durchaus seriös, aber insgesamt nicht mein Fall.

    Wenn mir inzwischen eines egal ist: wer die unsterbliche Geliebte war. Hat mich eigentlich noch nie interessiert. :D


    Gute Bücher über Beethovens Musik gibt es jedenfalls viel häufiger als gute Biographien des Komponisten. Und das ist auch gut so.


    Viele Grüße

    Bernd

    .

  • Inzwischen habe ich den Caeyers fertig gelesen. Bernd hat das Buch sehr treffend charaktersiert. In der deuschen Ausgabe bis Stand 2011 beruecksichtigt. Den Untertitel der deutschen Ausgabe fehlt im Original. Im Niederlaendischen lautet der Titel sclicht: Beethoven. Eine Biographie. Was ich voellig ausreichend finde. "Der einsame Revolutionaer" klingt irgendwie zu pathetisch.

    Rem tene- verba sequentur - Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen

    Cato der Ältere

  • Was ich gelesen habe, meistens mehr zur Musik als zur Biographie:

    Paul Bekker: Beethoven, 1911

    Walter Riezler: Beethoven, 1936
    (jeweils etliche spätere Auflagen und Nachdrucke)

    Martin Geck: Beethoven, rororo 2001

    Carl Dahlhaus: Ludwig van Beethoven und seine Zeit. Laaber-Verlag, Laaber 1987 (Aufsatzsammlung, praktisch nichts Biographisches)

    und vor einigen Monaten (die dt. Pbck-Ausgabe ist vor zwei Wochen erschienen, ich hatte mir die englische angeschafft) vom vermutlich bedeutendsten lebenden Beethovenforscher:

    Lewis Lockwood: Beethoven: Seine Musik - Sein Leben (Beethoven: The Music and the Life), 2003

    In Maynard Solomons Buch hatte ich vor Jahren mal in der UB reingeschaut; der psychoanalytische Ansatz weckt bei mir auch erst einmal eher Skepsis...

    Die biographische Hauptquelle, A. Wheelock Thayers "Life of Beethoven" ist anscheinend in einer frühen deutschen Übersetzung (mit Vorwort von Riemann 1913) online einzusehen:

    "http://www.zeno.org/Musik/M/Thayer…eethovens+Leben

    Ich vermute "Der junge Beethoven" habe ich auch mal gelesen, es sei denn, es gibt mehrere so ähnliche Bücher. Und dann einen noch schlechteren Beethoven-Roman "Appassionata", woran ich aber kaum mehr Erinnerungen habe (vielleicht auch nicht zu Ende gelesen...)

    [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/41dIwRA4lOL._SL500_AA300_.jpg]

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Streichquartette

    Hat jemand eine gute Empfehlung zu Beethovens 16 Streichquartetten, mit (relativ) allgemeinverständlichen Werkbesprechungen, Informationen zu Entstehung, Rezeption usw.?

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Ich schließe mich Gurnemanz' Frage an und möchte sie auf zwei Bücher spezialisieren - mit der Frage, ob diese jemand kennt:

     

    Beim ersten ist das finanzielle Risiko ja überschaubar, beim zweiten ist die Investition schon größer.

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Ja, ich kenne beide Bücher. Das kleine Bärenreiter-Bändchen ist ein ganz netter Überblick von kompetenten Autoren, aber für eine vertiefte Einführung nicht zu gebrauchen - die Werkbesprechungen sind reichlich kursorisch.


    Das bei Rombach erschienene Buch von Indorf ist dagegen sehr empfehlenswert - meine Eindrücke habe ich schon einmal an anderer Stelle gepostet, ich kopiere sie etwas verändert hier hinein:

    Gerd Indorf, Beethovens Streichquartette. Rombach-Verlag Freiburg/Brsg. 2004. 511 Seiten. 39,80 €.

    Das Buch besteht aus zwei Teilen. Teil I (S. 15-135) informiert über musikalische und sozialgeschichtliche Kontexte der Quartette. Es geht um Beethovens "Lehrjahre in Wien", um "Freunde und Mäzene" und um die Entwickelung "Vom adeligen Salon zum bürgerlichen Konzertsaal". Indorf verdeutlicht die Sachverhalte oft anhand exemplarischer Biographien von Musikern (Schuppanzigh, Holz) oder Mäzenen (Lichnowsky, Rasumofsky). Alles auf neuestem Forschungsstand, informativ und zu lesen.

    Der wichtigere Teil ist die Analyse der Quartette (S. 139-500). Jedem Werk ist ein zwischen 15 und 30 Seiten langes einzelnes Kapitel gewidmet. 150 Notenbeispiele sind beigefügt, außerdem zum Nachvollzug der Analysen natürlich genaue Taktangaben. Für Leser, die des Notenlesens nicht mächtig sind oder die Partituren nicht zur Verfügung haben, gibt es immer Zeitangaben, die sich auf die Einspielung des Emerson-Quartetts beziehen.

    Indorfs Analysen haben zwei große Vorteile:

    - Sie schürfen tief, überfordern den musikalischen Laien aber nicht. Man erfährt weitaus mehr als die üblichen Konzertführer-Weisheiten, aber wird nicht mit Detailanalysen der Harmonik zur Verzweiflung getrieben (Uhdes Reclam-Bände über Beethovens Klaviermusik überfordern mich in dieser Hinsicht manchmal).

    - Indorf tut nicht so, als hätte niemand vor ihm über Beethovens Streichquartette geschrieben. Immer wieder wird aus der Literatur zitiert, verschiedene Positionen sachlich miteinander abgewogen. Auch die durchaus reichlich sprudelnden zeitgenössischen Quellen, Aussagen von Beethoven selbst und Berichte zur damaligen Rezeption, werden gewinnbringend abgeschöpft. Trotzdem gelingt Indorf das Kunststück, keine Zitatensammlung zu bieten, sondern gut lesbare Analysen, in die er auch eigene Standpunkte einbringt. Manchmal geht es vielleicht etwas betulich zu


    Wer des Englischen mächtig ist, kann es auch mit Kerman versuchen, der m.E. profunde Analysen mit zugespitzten Hypothesen verbindet und weniger handbuchartig als Indorf vorgeht (letzterer referiert ziemlich häufig Kermans Ergebnisse und Hypothesen):


    Viele Grüße

    Bernd

    .

  • Danke, lieber Bernd! Das Buch von Gerd Indorf scheint ein heißer Tip zu sein. Dies und das Bärenreiter-Bändchen sind mir vorhin bei einer schnellen Recherche als erstes vor die Augen gekommen.

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Dem Dank des Gurnemanz schließe ich mich gerne an!

    Dann wird es wohl einstweilen der Indorf ... auf dass wir einen schönen Thread zu op. 18 bekommen ... :hide:

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Der Indorf ist sehr gut und vergleichsweise allgemein zugänglich. Kerman ist ein Klassiker, "opinionated", ziemlich anspruchsvoll (Harmonische Analysen u.a.), aber sehr interessant. Kerman vertritt eine sicher zu Recht umstrittene These eines deutlichen "Fortschritts" innerhalb der Werke und hat entsprechend sogar an den Rasumovsky-Quartetten einiges zu bekritteln.
    Einzelne erhellende Beobachtungen und analytische Anmerkungen findet man auch in Riezlers Beethovenbuch (und sicher vielen anderen allgemeinen). Aber wahrscheinlich wird das Wichtigste davon alles bei Indorf referiert.

    Auf englisch habe ich noch den Beethoven Quartet Companion; die zugänglichen Werkanalysen sind hier zwar auch ganz gut, noch interessanter aber die anderen Beiträge, die zB auch Erfahrungen eines Quartettspielers und einiges zur Rezeption der Werke im 19. Jhd. umfassen (Ich meine, ich hätte den etwas günstiger gekauft...)

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Natürlich enthält auch der Gattungsüberblick von Friedhelm Krummacher etliches zu Beethovens Streichquartetten. So auf S. 163-190 zu opp. 18 und 59, auf S. 233-272 zu den späten Quartetten.

    (Achtung: Die Ausführungen zu Beethoven stehen in Band 1 "Von Haydn bis Schubert")

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Für Leser, die des Notenlesens nicht mächtig sind oder die Partituren nicht zur Verfügung haben, gibt es immer Zeitangaben, die sich auf die Einspielung des Emerson-Quartetts beziehen.


    Gute Idee, was? ;+)

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • [Die folgenden 4 Beiträge sind Kopien aus einem Thread über Beethovens Klaviersonaten - sicher auch hier von Interesse. :gurni: Gurnemanz]


    Zwei Werke zum Lesen - und hilfreich beim Hören der Klaviersonaten

    Joachim Kaiser: Beethovens 32 Klaviersonaten und ihre Interpreten

    Es war für mich eine sehr hilfreiche Einführung in die Welt der Sonaten, den Charakter der einzelnen Werke und ihre Feinheiten, sowie in die Begründung unterschiedlicher Interpretationsansätzen. Die Noten bei der Hand zu haben, hilft. Was an überzeugenderem Lob gibt es als das Plagiat. Ich hörte eine Serie über die Klaviersonaten in der Einspielung auf historischen Instrumenten mit Malcolm Bilson - ich meine es waren 32 Sendungen - in der die Einleitungen wörtlich die von Kaiser waren, ohne dass der Autor auch nur einmal auf seine Quelle hinwies.

    Als ich mutiger war, kam dazu

    Jürgen Uhde:Beethovens 32 Klaviersonaten

    Hier sind Noten obligatorisch, um den Analysen zu folgen. Die vielen Bleistiftnotizen in meiner Ausgabe der Beethoven-Sonaten gehen auf den Uhde zurück, eine wahre Schatztruhe für mich - und ein notwendiges Gegengewicht zu dem Kaiser. Das Buch sollte aber (im Gegensatz zu dem Kaiser, der interessierten Laien gut zugänglich ist) mit einem musikanalytischen Vorwissen angepackt werden, sonst hat man wenig davon.

    Liebe Grüße Peter

    .
    Auch fand er aufgeregte Menschen zwar immer sehr lehrreich, aber er hatte dann die Neigung, ein bloßer Zuschauer zu sein, und es kam ihm seltsam vor, selbst mitzuspielen.
    (Hermann Bahr)

  • Kann ich nur voll unterstreichen, der Kaiser ist wirklich klasse und vor allem auch sprachlich einfach spitze. Ein wahres Vergügen zu lesen, dazu sehr differenziert in der Beurteilung.

    Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum (Nietzsche)
    In der Tat spuckte ... der teuflische Blechtrichter nun alsbald jene Mischung von Bronchialschleim und zerkautem Gummi aus, welchen die Besitzer von Grammophonen und Abonnenten von Radios übereingekommen sind Musik zu nennen (H Hesse)
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    Im übrigen bin ich der Meinung, dass immer Sommerzeit sein sollte (gerade im Winter)

  • Als ich mutiger war, kam dazu


    Jürgen Uhde:Beethovens 32 Klaviersonaten

    Hier sind Noten obligatorisch, um den Analysen zu folgen. Die vielen Bleistiftnotizen in meiner Ausgabe der Beethoven-Sonaten gehen auf den Uhde zurück, eine wahre Schatztruhe für mich - und ein notwendiges Gegengewicht zu dem Kaiser. Das Buch sollte aber (im Gegensatz zu dem Kaiser, der interessierten Laien gut zugänglich ist) mit einem musikanalytischen Vorwissen angepackt werden, sonst hat man wenig davon.

    Sind in dieser Wiederauflage von Uhdes Buch tatsächlich "nur" die Klaviersonaten besprochen? Das wäre schade, denn ein großer Vorzug der ursprünglichen dreibändigen Ausgabe war meines Erachtens gerade, dass auch quasi alle kleineren Klavierwerke Beethovens (z.B. die Bagatellen, aber auch sämtliche Variationszyklen) mit gleicher Ernsthaftigkeit analysiert wurden. Immerhin gibt es den entsprechenden ersten Band bei Amazon noch gebraucht.

    Christian

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