Eben gehört - NEUE MUSIK

  • Allan Pettersson
    Symphonie Nr. 6
    Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
    D: Manfred Trojahn

    Gespenstisch... =O

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Bei mir Audiophiles aus dem Norden:

    Pehr Henrik Nordgren (1944-2008)
    Symphonie Nr.1
    + Konzert für Klarinette, Folk Instruments & kleines Orchester
    Christoffer Sundqvist, Anna-Karin Korhonen, Ilkka Heinonen, Markku Lepistö, Finnish Radio Symphony Orchestra, Juha Kangas

    Super Audio CD, Tonformat:stereo/multichannel (Hybrid)
    Alba, DDD, 2011

    Eine Aufnahme "neuer" Musik, die sehr viel Freude gemacht hat und die klanglich sehr gut eingefangen wurde.
    Zur Zeit für 7,99 EUR zu haben.

    Zitat von "jpc"

    Das frühere der beiden Werke, das „Konzert für Klarinette, Volksmusikinstrumente und kleines Orchester“ stammt aus dem Jahr 1970. Nordgren setzt die Volksmusik hier isolierter, eigenständiger ein als in seinen anderen Werken. Im Ergebnis treffen „klassisches“ Konzert und Volksmusik radikal und oft auf sehr humorvolle Weise aufeinander, und nur in flüchtigen Momenten hat man den Eindruck einer Synthese. Und obwohl der Titel eine gewisse Gleichberechtigung der Solisten suggeriert, hat doch die Klarinette ganz klar die führende Stimme. Vier Jahre später entstand die 1. Symphonie. Auch hier gibt es Elemente der Volksmusik, doch hier werden sie eingebettet in die große Form. Nordgren machte sich auf den Weg zu einer stilistischen Synthese.


    Viele Grüße
    Frank
    :cincinbier:

    "it's hard to find your way through the darkness / and it's hard to know what to believe
    but if you live by your heart and value the love you find / then you have all you need"
    - H. W. M.

  • Danke dir für diesen Link!
    :cincinbier:

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  • Quer durch die Box (Bild funzt nicht) "Les Percussions De Strasbourg: 50th Anniversary" gezappt.

    Bin verschiedentlich hängengeblieben, insbes. bei Denisovs Concerto piccolo. Hat Spaß gebracht, wenn auch in Teilen schon recht jazznah (was ich persönlich weniger mag).

  • "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)

  • Heute nachmittag wieder Winbeck.

    Und wieder die erste Sinfonie, an die andren geh ich erst ran wenn ich diese richtig "drin" habe, was wohl Jahre dauern kann.

    In meinem Hören geht der Schwerpunkt mehr und mehr zum dritten Satz, nachdem der Furor des ersten sich beim mehrmaligen Hören etwas gelegt hat.

    Ich finde: ein unentdecktes Schwergewicht, ein faszinierender aber nur nach und nach entschlüsselbarer Komponist hat letztes Jahr unsre Welt verlassen.


    :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Um dem zuletzt viel gehörten Jazz mal was entgegenzusetzen, habe ich am Nachmittag mal Musik des Komponisten René Leibowitz gehört.

    Hieraus seine Kammersinfonie (in einem Satz):

    Hieraus das Violinkonzert, ebenfalls in einem Satz, da steckt aber recht deutlich hörbar die klassische Dreisatzform drin:

    Sowie hieraus die drei sehr kurzen Caprices op. 70 für Perkussionsinstrumente.:


    Bernd

    Fluctuat nec mergitur

  • Aaron Jay Kernis 2. Symphonie entstand 1991 in zeitlicher Nähe zum 2. Golfkrieg und markiert den Beginn einer Phase vom Kompositionen, den sog. War Pieces, in denen sich Kernis mit dem für ihn ersten bewusst miterlebten Krieg seines Landes auseinandersetzt. Dementsprechend ist das dreisätzige Werk in seinen Ecksätzen Alarm und Barricade laut, aggressiv und düster. Der Mittelsatz, der fast die Hälfte der Komposition ausmacht ist ein Trauergesang, der durchaus anrührt. Das Werk ist noch weitgehend tonal und nicht so abstrakt wie z.B. seine kürzlich erschienene 4. Symphonie "Chromelodeon".

    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

  • Mit 10 Einspielungen dürfte das Gidon Kremer gewidmete Violinkonzert "Distant Light" von Peteris Vasks das meistgespielte Violinkonzert der letzten Dekade des 20. Jahrhunderts sein. Die neueste Einspielung stammt von Vadim Gluzman mit dem Finnischen RSO unter Hannu Lintu. Eine sehr schöne Aufnahme. Und BIS ist jetzt dazu übergegangen die CDs in Foldout-Covers und papierenen Innenhüllen zu verpacken, wie in guten alten LP-Zeiten. Endlich!

    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

  • Hieraus Schönbergs »Ein Überlebender aus Warschau op. 46« (auch unter https://www.youtube.com/watch?v=scTn_G3xwZw bei Youtube zu finden).

    Wahrhaft ein erschütterndes Stück Musik (auch wenn ich die musikalischen Details natürlich kein bisschen verstanden habe)

    Ich glaube, das war vor Jahren schon Thema: Mich beeindruckt gerade bei Schönberg und insbesondere auch in diesem Werk der Ausdruck. Ich verstehe nun die Theorie sowieso nicht. Daher frage ich die Theoriekenner: Wird die Expressivität hier dem Zwölftonrahmen geradezu abgetrotzt, oder trägt er sogar zu ihr bei? Oder spielt er keine Rolle dafür?

    Ich bin weltoffen, tolerant und schön.

  • James MacMillan ist nicht unbedingt ein Komponist, den ich sehr schätze, aber sein Posaunenkonzert hat mir über weite Strecken gefallen; die zweimal auftauchende Sirene hätte er aber gerne weglassen können. Die "himmlischen" Schlusstakte sind schon fast zu hörerfreundlich. Der Solist Jörgen van Rijen ist Soloposaunist des Concertgebouw Orchestra und gilt als einer der Besten seines Faches.

    'This ragbag provides a fascinating portrait of a master trombonist. (...) Jörgen van Rijen’s virtuoso technique need fear no comparison with the best in this field'
    Gramophone

    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

  • https://www.amazon.de/Christfried-Sc…lassical&sr=1-1

    Christfried Schmidt (geb. 1932): Konzert für Oboe und Orchester, 1983, 2 Sätze

    Burkhard Glaetzner; Staatskapelle Berlin; Christian Ehwald (Aufnahme der Uraufführung; der Sampler unten enthält nur den ersten Satz)
    Burkhard Glaetzner; Dresdner Philharmonie; Herbert Kegel (Link oben; wohl 1986; Studioproduktion; LP; auf yt zugänglich und mir auch nur von daher komplett bekannt; den Sampler besitze ich als CD)

    Dieses halbstündige Oboenkonzert, so wird gesagt, machte seinen Komponisten in den Achtzigern schlagartig in der DDR bekannt.

    Es ist eine hoch expressive, vielfach aggressive, sonor volltönende, maßvoll avantgardistische, wohl durchwegs atonale Musik. Inwieweit die Schreibweise dodekaphon ist, weiß ich nicht so genau - konsequent ist sie dies auf keinen Fall.

    Im Moment läuft der hitzige Thread zur Heiterkeit in der Dodekaphonie - es geht, längst und schwer vermeidbar, aber halt doch ein wenig offtopisch, um Dodekaphonie und ihre Relevanz bezüglich totalitärer Regime. Ich habe die Musik gestern (wieder) gehört, da stand ich schon ein wenig im Banne der Debatte ... ;)

    Die DDR war ein totalitäres Regime, der Hitlerismus war schlimmer als der Stalinismus - sage ich einfach mal -, aber Opfer in der Unzahl haben beide gefordert. Die DDR kommt später; sie erscheint etwas zivilisierter und es ist wohl wirklich mit ihr vorbei - was man leider vom Rechtsradikalismus und vom problematischen Demokratieverständnis in Nachfolge-Russland nicht gleichermaßen behaupten kann.

    Wenn es aber eines Beweises bedarf, dass totalitäre Regime sich sehr wohl mit nicht-volkskonformer Musik schmücken, so ist Schmidt, mittlerweile auch schon bald 90 Jahre alt, dafür ein treffendes Beispiel. Ob in den Anfängen der DDR solcherlei Radikales schon denkbar war? Experten an die Front! Ein System, das längst bröckelt, kann aber davon profitieren, wie mir scheint - im Sinne eines Elfenbeinturms für Intellektuelle wie uns vielleicht?

    Das kann ich schon mal hören! Allein der Oboeneinsatz nach brutalem orchestralen Einstieg verkörpert für mich modernen Oboenklang schlechthin. Freund Arundo-Bernd wird's vielleicht nicht mögen, dafür bringe ich auf der Oboe keinen einzigen Ton heraus ... :D

    :wink: Wolfgang

    He who can, does. He who cannot, teaches. He who cannot teach, teaches teaching.

  • Cristóbal Halffter Jiménez-Encina (*1930)
    Preludio para Madrid '92
    Daliniana
    Veni Creator Spiritus

    Coro Santo Tomas de Aquino
    Orfeón Donostiarra
    Orquesta Sinfonica de Madrid
    Pedro Halffter-Caro


    Gruß
    Josquin

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