Dass an den Musikhochschulen, bei den Wettbewerben und bei der Besetzung der knapper werdenden Orchesterstellen die zunehmende internationale Konkurrenz nicht nur auf Gegenliebe stößt, kann ich nachvollziehen. Vor 100 Jahren waren es ausschließlich weiße, europäische Männer, die diesen Kuchen unter sich aufteilen konnten. Das sieht heute ganz anders aus - sicher nicht zum Schaden der Musik. Gut wäre natürlich, wenn zum Beispiel auch in Asien Orchester und damit auch Arbeitsmöglichkeiten geschaffen würden, auf die sich dann auch Europäer bewerben können. Ob das jetzt schon der Fall ist, weiß ich nicht,
Dass mittlerweise auch in Asien die europäische klassische Musik sehr geschätzt wird, gefällt mir gut. Vielleicht wird man in 100 Jahren in China mehr Bach hören als in Deutschland. Solange Bach überhaupt gehört wird, soll es mir recht sein - wenn wir unser eigenes kulturelles Erbe nicht oder jedenfalls nicht mehr so wie früher zu schätzen wissen, sollten wir froh sein, wenn es andere tun.
Gruß, Carola