Schon gelesen? - Kaufberatung: Bücher

  • Schon gelesen? - Kaufberatung: Bücher

    Liebe Capricciosi,

    ich starte einen Thread, der, genau wie Schon gehört?, potentiellen Käufern das Erwerben einfacher machen soll - diesmal natürlich von Büchern. Ich hoffe, dass dies in eurem Interesse ist!

    Ich beginne mit einer etwas speziellen Frage. Ich bin ein großer Fan von der Annotated Books-Serie des WW Norton Verlages, ebenso bin ich angetan von der Reihe desselben Namens, die in der Harvard University Press erscheint. Ich besitze Leslie Klinger's New Annotated Sherlock Holmes und seinen New Annotated Dracula, jüngst habe ich Nicholas Frankel's unzensierte und annotierte Version von Dorian Gray erworben.

    Im Oktober soll eine neue Ausgabe von Mary Shelley's Frankenstein erscheinen - darauf freue ich mich sehr.

    Da ich aber dieses Buch noch nie gelesen habe, würde ich es vorher gerne kennen lernen - denn die Versionen mit Anmerkungen sind meines Erachtens eher für solche, die das Buch schon gelesen haben, denn mitunter sind da so viele Fußnoten, dass man die Handlung gar nicht mehr mitbekommt.

    Wie es sich für einen Sympathisanten der HIP-Szene gehört :D , möche ich natürlich sowohl die Ur-Fassung als auch die Version "letzter Hand" lesen - und da kommen zwei Kritische Editionen in Betracht:


    Norton Critical Edition von J. Paul Hunter

    ODER

    Ignatius Critical Edition on Joseph Pierce

    Nun die Qual der Wahl: Welche soll ich nehmen? Arm wird man bei keiner, nur welche ist besser?

    Kennt jemand von euch eine oder sogar beide dieser Ausgaben und kann mir eventuell weiterhelfen? Oder gibt es noch eine dritte (oder vierte, fünfte...) kritische Ausgabe?

    Vielen Dank schon mal für eure Hilfe!

    "Nichts gleicht der Trägheit, Dummheit, Dumpfheit vieler deutscher Geiger."

    Max Bruch (1838-1920)

  • hat hier jemand schon mal etwas von karl ove knausgård gelesen? ich habe neulich einen artikel über sein kürzlich auf deutsch erschienenes buch lieben gelesen, habe etwas recherchiert und bin auf das buch sterben aufmerksam geworden, klingt für mich als bräuchte man zeit und vor allem geduld um das zu lesen (um es auch tatsächlich durchzulesen), klingt jedoch auch sehr spannend (->intimität), zumindestens sagen das diverse rezensenten.

  • Kennt jemand von euch eine oder sogar beide dieser Ausgaben und kann mir eventuell weiterhelfen? Oder gibt es noch eine dritte (oder vierte, fünfte...) kritische Ausgabe?

    Leider kann ich dazu zwar garichts sagen (Frankensein habe ich in einr ungarischen Übersetzung gelesen), ABER...

    ich stehe vor einer ähnlichen Frage...

    Seit Wochen grüble ich, ob ich die neue Reclam-Ausgabe von "Iwein" mir zulegen soll:

    Ich hab zwar bereits zwei andere Editionen:

     

    Diese beiden aber basieren auf den Lachmanschen Mischtext, während die neue Ausgabe sich nur auf die mit der Sigle B gekennzeichnete Gießener Handschrift stützt.

    Wahrscheinlich halte ich es ja doch nicht aus, und werde kaufen... :D

    LG
    Tamás
    :wink:

    "Vor dem Essen, nach dem Essen,

    Biber hören nicht vergessen!"


    Fugato

  • Selber habe ich nur den de Gruyter-Text. Aber die Ausgabe aus dem Dt. Klassiker Verlag gibt es mittlerweile als Paperback, das noch mal 5€ mehr kostet:

    Hier gibt es noch mehr Hartmann-Texte, aber, wenn ich das mal so von anderen Ausgaben des Verlages extrapoliere, außerdem wahrscheinlich ein reichhaltiger Kommentar mit vielen Text-Varianten.

    Ich war etwas irritiert, als ich die ersten Zeilen las (die ich auswendig kann), weil es doch nochmal anders ist als der de Gruyter-Text.

    Nur weil etwas viel Arbeit war und Schweiß gekostet hat, ist es nicht besser oder wichtiger als etwas, das Spaß gemacht hat. (Helge Schneider)

  • Wahrscheinlich halte ich es ja doch nicht aus, und werde kaufen...

    Tja, Tscha, so ging es mir auch... Ich habe mir die Norton-Ausgabe zugelegt:

    Bis jetzt gefällt es mir... :thumbup:

    "Nichts gleicht der Trägheit, Dummheit, Dumpfheit vieler deutscher Geiger."

    Max Bruch (1838-1920)

  • Aber die Ausgabe aus dem Dt. Klassiker Verlag gibt es mittlerweile als Paperback, das noch mal 5€ mehr kostet:

    Ja, eben - und: hat keine Übersetzung. Ich schäme mich, aber ich benötige sei manchmal... ich mag es, wenn mir eine Stelle fragwürdig ist, nach rechts zu blicken und mit Abhilfe zu verschaffen. So gut ist mein Mittelhochdeutsch nicht. ;(

    So bleibe ich bei der Reclam-Ausgabe... :thumbup:

    LG
    Tamás
    :wink:

    "Vor dem Essen, nach dem Essen,

    Biber hören nicht vergessen!"


    Fugato

  • und: hat keine Übersetzung.

    Na klar hat diese Ausgabe eine Übersetzung.

    Aus einer Amazon-Rezension:

    Zitat

    Zwar handelt es sich nicht um eine wortgenaue Übersetzung der mittelhochdeutschen Texte, jedoch ist die Übersetzung nicht zu frei, sodass der Sinn des Mittelhochdeutschen gewahrt wird und stets nachvollzogen werden.
    Herausgegeben und übersetzt wurden die Texte Hartmann von Aues von Prof. Volker Mertens (FU Berlin).

    Nur weil etwas viel Arbeit war und Schweiß gekostet hat, ist es nicht besser oder wichtiger als etwas, das Spaß gemacht hat. (Helge Schneider)

  • Hat hier schonmal jemand das Buch "Oper - Aspekte der Gattung" von Leo Karl Gerhartz gelesen?

    Ja, das ist aber schon weit über zwanzig Jahre her... Das Buch ist schon 1983 erschienen, sehe ich gerade. In das (online verfügbare) Inhaltsverzeichnis hast Du reingeschaut?

    Eine vage, aber durchaus positive Erinnerung habe ich insb. an die Teile über Verdi, z.B. zum Prolog von Simone Boccanegra (Gerhartz galt/gilt als Verdi-Spezialist), auch an das Kapitel über Wagners Tannhäuser. Zum Rest kann ich heute nichts mehr sagen, aber es sind auf jeden Fall reflektierte, gehaltvolle und teils wohl auch etwas eigenwillige Überlegungen.


    Viele Grüße

    Bernd

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  • Ja, das ist aber schon weit über zwanzig Jahre her... Das Buch ist schon 1983 erschienen, sehe ich gerade. In das (online verfügbare) Inhaltsverzeichnis hast Du reingeschaut?

    Eine vage, aber durchaus positive Erinnerung habe ich insb. an die Teile über Verdi, z.B. zum Prolog von Simone Boccanegra (Gerhartz galt/gilt als Verdi-Spezialist), auch an das Kapitel über Wagners Tannhäuser. Zum Rest kann ich heute nichts mehr sagen, aber es sind auf jeden Fall reflektierte, gehaltvolle und teils wohl auch etwas eigenwillige Überlegungen.

    Viele Grüße

    Bernd

    Danke für die Antwort. Ein Inhaltsverzeichnis finde ich nicht, hast Du bitte noch einen Tip für mich?

    Vergangene Woche war Prof. Dr. Clemens Risi zu einem Vortrag in der Kölner Musikhochschule, das Thema hieß "Verdi und Wagner auf dem Theater". Er erwähnte Gerhartz, u.a. mit dem (sinngemäßen) Zitat "das hm-ta-ta beim Wort genommen". Jedenfalls interessieren mich jetzt seine Texte.

  • Lieber Agravain,
    leider kenne ich dieses Buch nicht, dafür aber dieses, mit welchem ich sehr zufrieden bin:

    Ob ich Dir damit geholfen habe, weiß ich nicht... :whistling:

    "Nichts gleicht der Trägheit, Dummheit, Dumpfheit vieler deutscher Geiger."

    Max Bruch (1838-1920)

  • Lieber Archie,

    Lieber Agravain,
    leider kenne ich dieses Buch nicht, dafür aber dieses, mit welchem ich sehr zufrieden bin:

    Ob ich Dir damit geholfen habe, weiß ich nicht... :whistling:

    :D

    Es ist nicht so, dass ich vollkommen unterversorgt bin, was Sibelius-Literatur angeht. :D Das von Dir gezeigte Werk kenne ich zwar nicht, immerhin aber diese

     

    und den alten Ringbom.

    Insofern interessiert mich speziell das angefragte Buch, zumal der Autor schon ein Sibelius-Buch vorgelegt hat,

    das nach seinem Erscheinen in höchsten Tönen gelobt wurde, das ich aber auch nicht kenne... :hide:

    :wink: Agravain

  • :hide: Verzeihung...

    Dann kann ich Dir leider nicht helfen, besitze aus der Laaber-Reihe nur Corelli :D und demnach kann ich keine Rückschlüsse auf den Sibelius-Band schließen. 'nen Versuch war's ja wert... 8+)

    "Nichts gleicht der Trägheit, Dummheit, Dumpfheit vieler deutscher Geiger."

    Max Bruch (1838-1920)

  • Der einheitliche Titel der Laaber-Reihe "X und seine Zeit" ist insofern irreführend, dass die drei oder vier Bände, die ich daraus kenne, alle weitgehend unterschiedlichen Charakter haben. Finschers Haydn-Band ist eine umfangreiche und recht traditionelle Monographie zu Leben und Werk, Dahlhaus' Beethoven ist eine Sammlung von ziemlich speziellen und anspruchsvollen Aufsätzen zu Beethovens Musik und Rampes Händel-Band ein Sammelband mit unterschiedlichen Autoren, der sowohl einen recht langem "Leben und Werk"-Abschnitt beinhaltet als auch einige spezielle Texte zu Aspekten des Werks und auch solche, die, deutlicher als im Haydn-Band, das Verhältnis zu Zeitgenossen und die Nachwirkung beleuchten. Dem, was man vom Titel erwarten würde, entsprechen sowohl der Haydn als auch der Händel-Band recht gut, der Beethoven-Band eigentlich gar nicht (was nicht heißen soll, dass er nicht lohnte).

    Man kann also hier unmöglich von einem Band auf einen anderen der Reihe schließen.

    Was ist denn von Hurwitz' und Brügges Büchern zu Sibelius' Musik zu halten?

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Was ist denn von Hurwitz' und Brügges Büchern zu Sibelius' Musik zu halten?


    Beides sind ausgesprochen informierte und informierende Bücher. Hurwitz legt das Ganze etwas breiter an (ihn beschäftigt bspw. auch finnische Musik um Sibelius herum), wohingegen Brügge sich den Vorgaben der Reihe gemäß eher knapp fassen muss. Als Einführung ist das mE aber vollkommen befriedigend.
    Ein deutlicher Unterschied liegt im Stil der beiden Autoren. Hurwitz schreibt deutlich publikumsnäher als Brügge, dessen kanzleisprachliche "Schreibe" sicher nicht jedem liegen mag. Aber das mag jeder Leser natürlich auch ganz anders empfinden.

    :wink: Agravain

  • Ich hatte den Laaber-Sibelius heute in den Händen und hab mir das Inhaltsverzeichnis reingeschaut, zudem hier und da reingelesen: Macht einen sehr positiven Eindruck auf mich, gerade bei den Werkanalysen, die m.E. den goldenen Mittelweg zwischen Konzertführeroberflächlichkeit und zu detailverliebter Analyse ziemlich sicher beschreiten. Auf jeden Fall eine "richtige" Monographie nach dem Muster "Leben und Werk". Wenn ich mich mehr für Sibelius interessieren würde, wäre ich vielleicht schwach geworden... :hide: (Ich hab mir aber vorgenommen, mal wieder den Einstieg über die Vierte zu versuchen, nachdem mich die Zweite neulich im Konzertsaal wieder einigermaßen kalt gelassen hat...)


    Viele Grüße

    Bernd

    .

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