• Eigentlich müsste der Komponist atonaler oder freitonaler Musik zu jedem Ton hinzuschreiben in welcher Weise dieser im Zusammenhang mit den anderen Tönen seiner Komposition erklingen soll, denn das intonatorische Spektrum der Töne mit dem Namen "cis" oder "des" zum Beispiel reicht ja im Vergleich zu einer Klaviertaste für die Töne mit der gleichen Bezeichnung von "viel zu tief" bis "viel zu hoch" oder eben "genau richtig" bis "grottenfalsch" - je nach Sichtweise und Zusammenhang

    Wie ich schon weiter oben geschrieben habe, kommt es sehr auf die Lage der Töne an. Das cis1 /des1 kann ich vielleicht (je nach Rohr und Oboe) minimal hochdrücken oder fallen lassen, aber viel ist da nicht drin. Dagegen habe ich bei höheren Tönen meistens einen sehr großen Spielraum - meistens, aber auch nicht immer, denn beim g2 zum Beispiel kann (wiederum je nach Instrument und Rohr) die Gratwanderung zwischen "deutlich zu hoch" und "steht nicht" einen regelrechten Tanz auf dem Hochseil bedeuten.

    Obwohl ich bezüglich meiner Oboenkünste über ein Hochschuldiplom verfüge, mache ich mir nichts vor: Für mich ist das Kapitel Intonation auf unserem Instrument ein extrem heikles!

    Ich verweise in diesem Zusammenhang noch einmal auf den seinerzeit in verschiedenen Fachzeitschriften erschienenen Artikel " Wie vertragen sich Intonationskurven und Oboisten" von Teßmar/Schöttle (bei Bedarf ist der Text leicht zu ergoogeln!).

    Insofern denke ich gar nicht groß darüber nach, ob man auf einer Oboe wohltemperiert spielen kann. Ich bin froh, wenn ich im jeweiligen Zusammenhang (mit anderen Bläsern, mit Streichern, mit einem in aller Regel irgendwie verstimmten Tasteninstrument) so intonieren kann, dass dem Normalhörer keine groben Unsauberkeiten auffallen..... :whistling: ..... :schaem1: ..... :versteck1: ....

    Herzliche Grüße

    Bernd

  • Ich bin froh, wenn ich im jeweiligen Zusammenhang (mit anderen Bläsern, mit Streichern, mit einem in aller Regel irgendwie verstimmten Tasteninstrument) so intonieren kann, dass dem Normalhörer keine groben Unsauberkeiten auffallen.....

    :thumbup:


    Ich musste heute zur Abwechslung mal wieder dringend mein Englischhorn auspacken :D , nachdem ich heute auf youtube die wunderschöne Englischhorn-Arie "Mache Dich, mein Herze, rein" gehört habe :love: Irgendwie ist diese Arie bisher vollkommen an mir vorbei gegangen 8|

    Viele Grüße - Allegro

    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • Ein vermutlich um die rd. 40 Jahre (+/-) altes Mönnig ^^

    Viele Grüße - Allegro

    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • EH und S-Bogen

    Hallo in die Runde ...

    eine kleine Vorstellung meinerseits ist im Vorstellungs-Threat zu finden ...

    Aktuell spiele ich auf folgenden Instrumenten
    Oboe: Josef MGF-2 (Baujahr 2012), vormals O. Adler 6010 (Baujahr 1992)
    d'amore: Mönnig, Deckelklappen, Vollautomatik (Baujahr 2000)
    EH: Mönnig 181, Ringklappen, Vollautomatik (Baujahr 1995)

    Nachdem hier schon einiges über die EH-S-Bögen geschrieben wurde ... und das Fabrikat "Lickman" besondere Erwähnung fand ... nun zu meinem Anliegen:

    Aktuell habe ich folgende EH-S-Bögen
    ursprünglich mitgeliefert Mönnig S-Bogen, vergoldet, Größe 0, 1 und 2
    S-Bogen ohne Bezeichnung, versilbert, Größe 1
    S-Bogen Mönnig, vergoldet, neue Bauart, Größe 1

    Aktuell fühle ich mich auf dem S-Bogen „ohne Bezeichnung“ am wohlsten. Trotzdem gibt es aktuell Rohre, bei denen das C1 (gegriffen) beim Diminuento die Intonation erheblich absackt.
    Die ursprünglich mitgelieferten S-Bögen neigen bei f2, fis2, g2 instabil zu werden.

    Die Lickman-S-Bögen scheinen in der EU nicht mehr verfügbar zu sein ... und nun habe ich ein bischen im Internet recherchiert und Folgendes (homepage USA) gefunden:

    allas Bocals (formerly Lickman)
    These bocals are available in either sterling silver or gold plated.
    We stock a variety of Dallas bocals in several lengths and bore sizes.

    Length: 0,1,2.
    Midwest Musical IMports usually stocks only the 1or2lengthDallas bocals, with the 1being shorter than the 2in length. Depending on your needs, the shorter bocals will generally sit higher in pitch and help reduce the risk of the 'sagging' third space 'C'.

    Bore: 7or9.
    A bore of 7 is designed for a full sound and stable upper register, better response above high D, and improved downward slurs. 9 has the same characteristics but a lower-pitched high register.

    Kennt jemand diese S-Bögen, insbesondere in der Verbindung zu einem Mönnig-EH und kann mir weitere Informationen mitteilen?

    Vielen Dank.
    Q-Fahrer

  • Hallo Q-Fahrer,

    schön, dass Du Dich auch zu uns gesellst - wir freuen uns immer sehr über hier auch schreibende Verstärkung. :wink:

    Das Problem des absackenden c1 kenne ich auf meinem alten Mönnig-EH auch nur zu gut :schimpf1:

    Zu Deiner Anfrage kann ich zwar nicht wirklich was schreiben, da ich diese S-Bögen auch nicht kenne; aber ich kann Dir verraten, mit welchem S-Bogen ich dieses Problem weitgehend in den Griff gekriegt habe: mit einem Püchner-XL.
    Dazu bin ich vor anderthalb Jahren direkt zu Püchner gefahren und habe mich durch alle vorhandenen XL-S-Bögen durchprobiert.

    Nur richtig leise oder zart kann ich auf diesem S-Bogen (noch) nicht spielen, da er ja absichtlich für mehr Sound konzipiert wurde. Ansonsten bin ich damit sehr zufrieden.

    Ach ja: und den Lickman-S-Bogen, den ich hatte, habe ich zwischenzeitlich auch wieder verkauft, da er nicht nicht wirklich zu mir bzw. meinem Hörnchen gepasst hatte

    Viele Grüße - Allegro

    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • Hallo Q-Fahrer,

    herzlich willkommen hier bei uns!

    Nach meinem Kenntnisstand heißen die "Lickman"-S-Bögen seit einiger Zeit tatsächlich "Dallas". Auf meinem alten Ringklappen-Mönnig-Englischhorn, welches von der Bauart her mit deinem Instrument identisch sein dürfte, habe ich viele Jahre einen solchen S-Bogen gespielt, und zwar einen mit der Länge 2 und der Bohrung 7. Unter vielen von mir probierten S-Bögen hat dieses Exemplar aus Messing vergoldet für mich mit Abstand am besten gepasst; Probleme mit dem c (gegriffen - und du redest vom c2, nicht vom c1, oder?) gab es auf diesem Lickman-S nicht.

    Was für Hülsen verwendest du denn für deine Rohre? Schwierigkeiten mit einem absackenden c2 gibt es gerne, wenn die Hülse zu weit ist....

    Herzliche Grüße

    Bernd

  • Hallo Bernd,
    vielen Dank für die Rückmeldung ... ich meine natürlich das mittlere c (gegriffen) ...

    Hülsen:
    aktuell verwende ich Guerico-Hülsen mit einer Länge 27 mm ... habe aber auch schon unbekorkte Glotin-Hülsen und Chudnow A (mit Teflonring) verwendet ... mit ähnlichen Ergebnissen.
    Welche EH-Hülsen sind denn bei o.g. EH vermutlich am passenden?

    Grüße aus Franken sendet
    Heiko

  • Hülsen:
    aktuell verwende ich Guerico-Hülsen mit einer Länge 27 mm ... habe aber auch schon unbekorkte Glotin-Hülsen und Chudnow A (mit Teflonring) verwendet ... mit ähnlichen Ergebnissen.
    Welche EH-Hülsen sind denn bei o.g. EH vermutlich am passenden?

    Ich denke, dass engere Hülsen erst einmal günstiger sind, aber welche Hülsen für dein Mönnig-EH am besten passen, hängt nicht nur vom Instrument, sondern auch vom S-Bogen ab. Alle drei Parameter greifen halt ineinander.

    Bei den Guercio-Hülsen gibt es unterschiedliche Typen mit jeweils engerem oder weiterem Durchmesser! Typ A ist eng, Typ B mittel und Typ C (Hollerbuhl) weit. Mir hat Ludwig Frank seinerzeit geraten, in Kombination mit dem Lickman-S unbedingt Typ C zu verwenden, aber damit war ich besonders in der Höhe viel zu hoch. Weit besser bin ich mit Typ B (den ich standardmäßig für die Kunden verwende) und teilweise sogar Typ A gefahren. Wenn du nicht eh schon Typ A benutzt, kannst du vielleicht erst einmal damit experimentieren, anstatt dich mit viel Aufwand um einen neuen S-Bogen zu kümmern.

    Die französischen Glotin-Hülsen passen nach meinen Erfahrungen eher weniger zu Mönnig-Englischhörnern; abgesehen davon mag ich die Firma Glotin aus Gründen der Verarbeitungsqualität bzw. der Preisgestaltung ihrer Produkte nicht besonders. Die Chudnow-EH-Hülsen habe ich noch nie verwendet, wobei ich mal Versuche mit Oboenhülsen von Chudnow gemacht habe - mit ziemlich katastrophalen Ergebnissen....

    Herzliche Grüße

    Bernd

  • Hier gibt es mal ein paar neue Aufnahmen zum Genießen:

    Albrecht Mayer mit Bach auf der d`Amore und dem EH:

    https://www.youtube.com/watch?v=2DyzkJ6HKUo

    Und ich weiß immer noch nicht, was das für ein EH-S-Bogen ist :S in den Kommentaren zum Video wurde diese Frage auch schon gestellt, bisher jedoch von niemandem beantwortet ...


    Und hier noch Leleux mit Gattin und Mozart:

    https://www.youtube.com/watch?v=tWpmsHGKQkI

    Viele Grüße - Allegro

    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • Da meine Guerico EH-Hülsen schon älter sind (aber neuwertig) habe ich paar Hülsen nachgemessen (jeweils Hülsen-Innenseiten): 2,2 / 3,1 / 4,3 mm ... dies deutet bei der aktuellen Guerico-Liste auf den Typ B oder bisher D12 hin, richtig?

  • Da meine Guerico EH-Hülsen schon älter sind (aber neuwertig) habe ich paar Hülsen nachgemessen (jeweils Hülsen-Innenseiten): 2,2 / 3,1 / 4,3 mm ... dies deutet bei der aktuellen Guerico-Liste auf den Typ B oder bisher D12 hin, richtig?

    Leider herrscht bezüglich der Bezeichnung bei den Guercio-Hülsen ein ziemlicher Kuddelmuddel. Meines Wissens (aber ohne Gewähr!) gilt:

    A = D10, B = D12, C = Hollerbuhl

    Auf den Hülsen stehen die Buchstaben aufgedruckt, Oboe-Shop z.b. verkauft die Hülsen aber unter D 10, D12, D 26. Das macht es nicht übersichtlicher. Es gibt mittlerweile wohl auch noch Typ E und G. Damit habe ich keine Erfahrungen.

    Die von dir mitgeteilten Maße deuten in der Tat auf den Typ B/D12 hin.


    Und ich weiß immer noch nicht, was das für ein EH-S-Bogen ist in den Kommentaren zum Video wurde diese Frage auch schon gestellt, bisher jedoch von niemandem beantwortet ...

    Ich weiß es leider nach wie vor nicht :schaem1: .

    Herzliche Grüße

    Bernd

  • 1 x Leleux - mit Schumann - habe ich noch vergessen:

    http://youtube.com/watch?v=IXHh3EyWkq0

    Überzeugt mich nicht besonders. Bei höchstem Respekt vor der dynamischen Bandbreite, die Leleux offenbar mühelos abrufen kann, wirkt die Tempogestaltung insgesamt auf mich zu statisch (Albrecht Mayer macht es in dieser Hinsicht weitaus besser). Und auch ansonsten läuft der Fluss insgesamt nicht so, wie ich mir das vorstelle :neenee1: .

    Unter rein theatralischen Aspekten allerdings wohl ziemlich wirkungsvoll...

    Herzliche Grüße

    Bernd

  • Überzeugt mich nicht besonders. Bei höchstem Respekt vor der dynamischen Bandbreite, die Leleux offenbar mühelos abrufen kann, wirkt die Tempogestaltung insgesamt auf mich zu statisch (Albrecht Mayer macht es in dieser Hinsicht weitaus besser). Und auch ansonsten läuft der Fluss insgesamt nicht so, wie ich mir das vorstelle

    Ging mir gestern ähnlich; vielleicht nicht ganz so ausgeprägt wie Dir ;) und beim nochmaligen Anhören eben gefallen mir die vielen abrupten Dynamikwechsel auch nicht wirklich :S

    Viele Grüße - Allegro

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  • Kennt hier eigentlich jemand diese "Sechs Sonaten" für Violine (Oboe usw.) und b.c. von Willem de Fesch ?

    Paula (die ich hier sehr vermisse :heul1: ) hatte die hier mal vor langer Zeit empfohlen und bisher sind die irgendwie nie "an mich gegangen", wenn ich mich mal daran versuchte .... am Wochenende fielen mir die zwei Hefte wieder in die Hände und nun habe ich neue Lieblingsstücke :D

    Die Sätze sind alle sehr kurz; aber zumindest die ersten beiden Sonaten, die ich mir bisher vorgenommen habe, sind sehr hübsch.

    Besonders der erste Satz aus der 2. Sonate in c-moll, das "Largo", ist wunderschön .... und: ich muss die Stücklein tatsächlich zwei- dreimal üben, bis sie flüssig laufen :rolleyes: ; insbesondere was kleine rhythmische Gemeinheiten und vor allem - wieder mal - die Artikulation betrifft .... immer diese leidige Knoblei, wo eine Passage auffhört und die nächste anfängt :S

    Viele Grüße - Allegro

    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • Ich kenne die Fesch-Sonaten nicht. Eignen die sich für kleine Intermezzi im Gottesdienst und für ähnliche kurze Auftritte?

    Ich denke gerade sehr daran herum, meinen Unterricht zu beenden. Das Machbare ist ausgereizt, eine Solistin wird aus mir nicht mehr und da habe ich auch keine Ambitionen, und letzten Endes muss man sich ja auch mal allein die Welt hinaus trauen, nicht?
    Es ist wohl wie die Rohrbastelei: Wenn man das Optimum für sich gefunden hat, darf es gut sein. Das Weiterbasteln überlass ich den Profis. ^^

    Liebe Grüße
    Jori :verbeugung2:

  • Ich kenne die Fesch-Sonaten nicht. Eignen die sich für kleine Intermezzi im Gottesdienst und für ähnliche kurze Auftritte?

    Ich kenne zwar bisher nur die ersten zwei und davon auch nur die Solostimme; aber was diese betrifft, könnte ich mir das sehr gut vorstellen. Besonders das erwähnte Largo ...

    Ich denke gerade sehr daran herum, meinen Unterricht zu beenden. Das Machbare ist ausgereizt, eine Solistin wird aus mir nicht mehr und da habe ich auch keine Ambitionen, und letzten Endes muss man sich ja auch mal allein die Welt hinaus trauen, nicht?

    Dann mache es !

    Ich bin ja nun auch seit einem Jahr unterrichtslose (ungewollt), habe viel Zeit vergeblich in das Finden eines neuen Lehrers gesteckt, viel Geld ebenso (für den Versuch mit einem Oboe-Lehramts-Studenten, der mir aber nur sehr wenig für mich Verwertbares für leider sehr viel Geld bot :schimpf1: ) und habe nun festgestellt, dass ich 1. auch ohne Lehrer am Ball bleibe und 2. sogar ohne Lehrer weiter Fortschritte mache ^^ .
    Das einzige, was ich wirklich vermisse, ist das Zusammenspiel mit meiner ehemaligen Lehrerin :heul1:

    Viele Grüße - Allegro

    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

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