Mein langjähriger Hausmusikpartner D. (seines Zeichens Geiger) hatte für den heutigen Abend einen Amateurcellisten an Land gezogen. Der mir bis dato unbekannte junge Mann, der hauptamtlich Maschinenbau studiert, spielte sehr musikalisch und machte auch ansonsten einen ausgesprochen sympathischen Eindruck. Insgesamt war es für mich ein großes Vergnügen, nach längerer Zeit mal wieder Bach-Triosonaten mit Bassfundament realisieren zu können (regelkonform natürlich, denn D. hat mit seinen über achtzig Jahren die zweite Impfung vor mehr als zwei Wochen erhalten)!
Unter anderem haben wir es tapfer mit der Triosonate aus dem Musikalischen Opfer versucht. Es handelt sich um wenig eingängige, ungemein komplexe und tiefsinnige Musik, die zumindest ich viel besser "verstehe", wenn ich mich als Ausführender mit ihr beschäftige. Die Flötenstimme geht für mich über längere Strecken gar nicht, weshalb wir quasi getauscht haben: Ich habe den Geigenpart übernommen. Letzterer gestaltet sich immer wieder als schwierig, aber machbar - bis auf ca. 30 Takte im zweiten Satz.
Dort gerate ich zwischen grob gesagt Takt 130 und 160 nicht nur prima vista auf eine schon ziemlich unanständige Art ins Pfuschen und Strudeln; dennoch lohnt sich die Beschäftigung mit diesem Monstrum von Triosonate meiner Meinung nach auch für uns Oboisten sehr!
Herzliche Grüße
Bernd