Robert Fuchs – Ein vergessener Romantiker

  • Übrigens, Oliver Triendl muss ein wahres Arbeitstier sein. Er ist der Spiritus rector hinter dutzenden von Kammermusikaufnahmen aus diesem Repertoire

    Er hat auch zusammen mit Ursula Maria Berg die Violinsonaten von Fuchs eingespielt.


    Ausserdem noch die Klavierquartette



    und das Klavierkonzert



    und auch noch Werke für Cello und Klavier

    Oilver Triendl ist nicht nur ein enorm produktiver Künstler, sondern auch ein extrem guter. Ich habe bestimmt 3 Dutzend Kammermusikaufnahmen mit ihm, und kann von keiner behaupten dass sie mir nicht gefiele (was die Darbietung betrifft). Er setzt sich sehr für das vergessene Repertoire ein, und hat in Kempten auch ein eigenes Kammermusikfestival.
    (Man beachte allein mal das Programm von diesem Jahr: https://www.classix-kempten.de/festival-2017-…-2017-programm/)

    Wer sich nicht daran stört das Fuchs nicht die Klasse eines Brahms hat (aber wer seiner Zeitgenossen hat die schon?), wird hier schöne Sachen zu hören bekommen, die sowohl durch Originalität als auch durch die Faktur überzeugen können. Schliesslich hatte Fuchs eine Kompositionsklasse, und wusste wie es gemacht wird. Die o.g. Violinsonaten höre ich z.B. ausgesprochen gerne.

    Peter

    "Sie haben mich gerade beleidigt. Nehmen Sie das eventuell zurück?" "Nein" "Na gut, dann ist der Fall für mich erledigt" (Groucho Marx)

  • Fuchs kam vor ca. 15 Jahren in Österreich einmal zu großen Ehren. Der damalige Bundeskanzler, Wolfgang Schüssel, hat sich ein Werk von Fuchs anlässlich einer Gala als Hauptwerk ausgesucht. Details betreffend der Gala und des Werks habe ich leider vergessen. Es war jedenfalls ein Orchesterstück. Fuchs ist also einer der wenigen Romantiker hinter Brahms, die auch mal in einem repräsentativen Konzert wieder einmal aufgeführt worden sind.

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • ich kann mich auch erinnern, vor weniger als 15 jahren seinen namen in einem konzertprogramm gesehen zu haben - obwohl ich nur sehr selten und zufällig programme ansehe.
    dass er für seine generation so arg altmodisch wäre, ist mir noch nicht aufgefallen. müsste ihn mal mit brüll, koessler, huber, scharwenka, herzogenberg vergleichen.

    This play can only function if performed strictly as written and in accordance with its stage instructions, nothing added and nothing removed. (Samuel Beckett)
    playing in good Taste doth not confit of frequent Passages, but in expressing with Strength and Delicacy the Intention of the Composer (F. Geminiani)

  • Er ist für seine Generation auch nicht extrem altmodisch. Aber er ist 80 Jahre alt geworden und hat, wie Bruch, um 1915 im Grunde genauso komponiert wie (ein traditionsbewußt konservativer Komponist) er um 1880 komponiert hat. 1880 vergleicht man das mit Brahms, aber 1915 ist es halt schwierig, die damals aktuelleren Werke, selbst nicht-avantgardistischer Komponisten, sagen wir Regers, auszublenden und dann ist schon etwas altmodisch.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Klavierkonzert op.27

    Ich habe mir eben zum ersten Mal das Klavierkonzert (1881) von Robert Fuchs angehört. Kein Brahms - aber ich werde es sicher nicht zum letzten Mal aufgelegt haben.
    Die Interpreten (Franz Vorraber war mir ebenso wie der Komponist bislang unbekannt) haben sich sicherlich intensiv mit dem Werk beschäftigt: absolut keine Gelegenheitsaufnahme. Technisch hohe Kunst!



    Franz Vorraber, Orchestre Philharmonique du Luxembourg, Alun Francis
    Aufnahme: Luxembourg 06/2003

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