EBERHARD KATZ - vom Bierbrauer zum Tristan

  • EBERHARD KATZ - vom Bierbrauer zum Tristan

    EBERHARD KATZ – vom Bierbrauer zum Tristan

    Dass die Nachwelt den Mimen keine Kränze flicht, gilt im Falle von Sängern um so mehr, so sie nur einen spärlichen diskographischen Nachlass aufweisen.
    Umso erfreulicher, dass das Hamburger Archiv für Gesangskunst jetzt mit einer 3-CD-Box (plus Bonus-CD) in raren Aufnahmen an das Wirken von Eberhard Katz erinnert.
    Daneben enthält das Album ein 27seitiges reich illustriertes Booklet, das außer kundigen Betrachtungen über die Entwicklung des Heldentenors im Allgemeinen insbesondere das Rollenspektrum des Künstlers Katz beleuchtet und sein stimmliches Potential von Comprimario-Partien bis zu den Wagner-Tenorhelden kenntnisreich analysiert.

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    Aus dem fruchtbaren Humus des Chorlebens im Siegerland hervorgegangen, wurde der am 19.10.1928 im südwestfälischen Krombach geborene Eberhard Katz durch tatkräftige Förderung seines Arbeitgebers – einer ortsansässigen Brauerei –von Prof. Clemens Glettenberg in Köln zum Sänger ausgebildet. Schon in seinem ersten öffentlichen Auftritt in der heiklen Partie des Bacchus zeigte sich, dass hier jemand im damals schon ausgedünnten Fach des Heldentenors heranwuchs. Von Wolfgang Sawallisch wurde er 1962 an die Kölner Oper geholt, wo er in 1270 Auftritten in 58 Partien zu erleben war und der er über 35 Jahre die Treue hielt. Nach Max und Florestan war er dort bald als Wagner-Tenor begehrt. Als Lohengrin, Tannhäuser, Siegmund und Tristan (Inszenierung Hans Hotter) war er zudem am Dortmunder Opernhaus eine der Hauptstützen in der Ära Wilhelm Schüchter, der ihn hochschätzte und der auch sein Mentor wurde. Bedeutsam für seine Entwicklung waren auch Studien bei dem berühmten Bariton und Professor der Kölner Musikhochschule Josef Metternich, die ihm ermöglichten, eine „italienische“ Gesangslinie zu pflegen. Mitte der siebziger Jahre übernahm er zunehmend Comprimario-Rollen, so etwa einen Beisl füllenden Wirt im „Rosenkavalier“.
    Am 13.05.2002 verstarb er in Köln an den Folgen eines Herzinfarktes.

    Neben einer ausdrucksstarken Romerzählung („Tannhäuser“) gehört zu den herausragenden Tondokumenten ein Ausschnitt aus „Die Walküre“ unter Sawallisch vom römischen Rundfunk, der eine breitgeführte, echte Tenorstimme mit Vordersitz, baritonal grundiert mit ausreichend Höhe und schöner, intelligenter Phrasierung von hoher Klangkultur – dazu immer auch textverständlich - offenbart.


    Wer von euch kennt Eberhard Katz und möchte sich ggfs. über ihn äußern?

    :wink: lysiart

  • Biografie über Eberhard Katz

    Ergänzend zum erwähnten Album sei noch auf folgende Publikation hingewiesen:

    Klaus Schreiber: Eberhard Katz - vom Krombacher Chorsänger zun gefeierten Heldentenor - Stationen eines Künstlerlebens
    erschienen im Verlage "die wielandschmiede" (2003) (ISBN 3-925498-76-1)

    Das Buch enthält ein sehr persönlich gehaltenes Vorwort des langjährigen Kölner Opernintendanten Michael Hampe. Liebevoll ediert vereint es neben Aufführungsfotos eine Reihe von Aufführungskritiken sowie kundige Betrachtungen über den Heldentenor und die einzelnen Partien. Außerdem kommen einige langjährige Weggefährten von Katz sowie sein Lehrer Josef Metternich zu Wort.
    Dabei gleitet der Verfasser nie ins Hagiographisch-Anekdotische ab, das so manche Sängerbiografie entwertet.

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    :wink: lysiart

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