Mes chansons françaises

  • plusminus 2006 habe ich im Radio und verlinkt vom blog einer Französin Musik einer Französin gehört, die mir sehr gut gefallen hat (die Musik. wie die Sängerin aussieht, weiß ich nicht.) Leider weiß ich nichts über sie. Keinen Namen, keine Gruppe, kein Text, etc. Es war ganz gewiss zeitnah produzierte Musik (2000er Jahre, maximal Ende 90er). Ihre Stimme: eher zart (aber ganz markant, leicht metallisch, keine langweilige penetrant-"unschuldige" Stimme) nicht dunkel verrucht oder marktschreierisch, viel Text, nicht nur lalala. Den Text aus einer Mixtur von Ironie, Augenzwinkern, Unbeteiligtheit gesungen. Als beteiligte Instrumente: Gitarre (entweder unverstärkt oder nur dezent ekeltronisch verstärkt), möglicherweise Klavier, Bass und Akkordeon. Mag sein, dass noch weitere Instrumente dabei waren, groß besetzt waren die aber sicher nicht. Rhythmisch und harmonisch hörenswert aber nicht überamitioniert. Mischung aus loungig, Chanson, Pop, independent (Schlagwort ohne tiefere Bedeutung, wa?). Nicht sommerhittauglich aber "chillig", wohl eher nicht tanzbar. Ein Hauch von der Filmmusik zu den Ferien des Mr. Hulot, aber eben stilsicher ins 20 JH geholt. Obwohl das Wort Akkordeon fiel, war diese Musik viel cooler und subtiler als dieses zum klischee gewordene Gedudel des "wunderbare Welt der Amelie"-soundtracks. Fast-Pop-Musik ohne starre "Beats", möglicherweise ohne starre Strophenform. Kann aber auch sein, dass ich inzwischen einiges falsch in Erinnerung habe. Blöd, wenn man an ein Musikstück, das einen beeindruckt hat, nur solch vage Erinnerungen hat.
    Könnte ich mir gut in der Reihe "Le Pop" vorstellen, habe da auch via amazon alles mal quergehört und es nicht wiedergefunden.

    Na, kann mir jemand auf die Sprünge helfen und mir sagen, wer die kühle Französin ist?

    :wink:

    Ins Gebüsch verliert sich sein Pfad, hinter ihm schlagen die Sträuche zusammen.

  • Was wir unbedingt detailliert vorstellen sollten, ist Barabaras Lied "Göttingen".

    Wurde das dann vorgestellt?
    Habe den Thread überflogen, aber nichts gefunden.

    Es war ein wegweisender Frankreich-Deutschland-Versöhnungs-Chanson, und dass er komponiert und gesungen wurde, war gar nicht so selbstverständlich,
    Wiki-Infos dazu hier:
    "http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6ttingen_%28Lied%29"

    Die Stadt Göttingen sorgt seit dem Tod der Chanson-Sängerin Barbara an ihrem Todestag für rote Rosen auf ihrem Grab.

    Schöner Deutschland-Radio Kultur-Beitrag über den Göttingen-Chanson hier:
    "http://www.deutschlandradiokultur.de/chanson-barbar…ticle_id=287713"

    Aber der Chanson selbst darf natürlich auch nicht fehlen!
    schneller:
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    :wink:

    amamusica :pfeif:

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
    all das verkündet dir, daß der Schöpfer ein Künstler ist. (Tertullian)

    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
    Nicht zuletzt mit so mancher Musik. Die muß gar nicht immer "große Kunst" sein, um das Herz zu berühren...


  • ich lese diesen thread wieder, und merke, daß kaum chansons von vor und kurz nach WK II genannt wurden.

    ich denke an rina kettys »chante, chante encore«, daß ich als kleines kind öfter via das rundfunk hörte, obwohl es von '38/'38 war: »parlez moi d'amour« von lucienne boyer. »ma pomme« (maurice chevallier), »la mer« durch charles trenet.
    sowie das äußerst spaßhafte chanson »tout va très bien madame la marquise (1935)«

    Zitat

    Chantée à trois voix à l'origine, la chanson raconte une conversation téléphonique entre une vieille aristocrate et son valet James qui lui fait part des catastrophes survenues dans son château pendant son absence de deux semaines (de manière antéchronologique, depuis la mort de sa jument jusqu'au suicide de son mari, chacune de ces catastrophes étant la conséquence directe de la précédente, plus grave encore).


    wirklich alles kostbarkeiten. echte juwelen des französischen chansons

    hier für euch der text von tout va très bien + deutsche übersetzung + link

    Zitat

    http://wewewe.youtube.com/watch?v=T5WdpSPeQUE

    Text französisch und deutsch (Abdruck aus rechtlichen Gründen nicht möglich, siehe FAQ; AlexanderK, Moderation):
    "http://www.uni-protokolle.de/foren/viewt/269174,0.html"
    was ich nicht wußte, und erst jetzt entdecke weil ich den text suchte ist dies

    [quote]Ce sera ensuite « Tout va très bien Monsieur Mussolini » Et enfin »Tout va très bien mon Führer« sur les ondes de Radio-Londres.:D


    ich hatte es komplett vergessen, aber als ich dieses chanson zum ersten mal hörte, weil meine mutter es am klavier spielte und sang, daß sie für mich den text übersetzte. ich fand den gar nicht lustig, sondern schrecklich. später sang ich dagegen lustig mit und amüsierte mich auch. das sagte sie mir jahre später.

    Wirklich schöne Musik rührt

  • Laut der französischen WIkipedia beziehen sich diese Zeilen auf den naiven Optimismus, mit dem die französische Öffentlichkeit in der Vorkriegszeit dem Aufstieg des Nationalsozialismus und Faschismus vielfach begegnet sei: Trotz Hitler und Mussolini werde "schon alles gutgehen", glaubte man:

    Zitat

    Ses auteurs, Charles Bach et Henry Laverne, et son interprète, Ray Ventura, se moquaient par là de l’optimisme forcené que montraient les gouvernements français successifs devant la montée du nazisme. La création des premiers camps de concentration, l’incendie du Reichstag, les lois de Nuremberg… n’inspiraient aucune inquiétude. Il était plus facile de dire que « tout allait bien » ! Cette indifférence française participa à l’enchaînement d’autres événements historiques hors de France, telles la guerre d’Espagne ou l’invasion de la Tchécoslovaquie et de la Pologne. Tout continuait à aller bien en France… jusqu’au 10 mai 1940, où l'on cessa de chanter.

    Quelle:

    "http://fr.wikipedia.org/wiki/Tout_va_très_bien_madame_la_marquise_(chanson)"

    zwischen nichtton und weißem rauschen

  • Laut der französischen WIkipedia beziehen sich diese Zeilen auf den naiven Optimismus, mit dem die französische Öffentlichkeit in der Vorkriegszeit dem Aufstieg des Nationalsozialismus und Faschismus vielfach begegnet sei: Trotz Hitler und Mussolini werde "schon alles gutgehen", glaubte man:


    ich finde das lustige daran, daß die BBC das sendete. denn damals war es krieg. galgenhumor ??

    Wirklich schöne Musik rührt

  • Zitat von »amamusica«

    Zitat von »FairyQueen«
    Was wir unbedingt detailliert vorstellen sollten, ist Barabaras Lied "Göttingen".

    Wurde das dann vorgestellt?
    Habe den Thread überflogen, aber nichts gefunden.

    Hier gibt es etwas: Barbara: Göttingen


    Vielen Dank, Gurnemanz!
    Auf die Idee, dass es für das Lied einen eigenen Thread geben könnte, war ich gar nicht gekommen.


    :wink:

    amamusica :pfeif:

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
    all das verkündet dir, daß der Schöpfer ein Künstler ist. (Tertullian)

    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
    Nicht zuletzt mit so mancher Musik. Die muß gar nicht immer "große Kunst" sein, um das Herz zu berühren...


  • *Threadherauskram*

    Ich höre Jacques Brel sehr gern und beneide jeden, der ihn noch live erleben durfte ...

    Neulich habe ich zudem einen französischen Film gesehen ("Mademoiselle Chambon") und im Abspann (muss dazu erwähnen, dass das Ende sehr traurig war) ertönte der melancholische Song "Septembre (quel joli temps)" von Barbara, das ich bis dato noch nicht kannte:

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    Seitdem bekomme ich diesen Ohrwurm nicht mehr aus meinem Kopf. Vielleicht werde ich mir mal eine CD von Barbara kaufen ...

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • Jacques Prevert . Das Cover des DU - Hefts 'Treibstoff Alkohol - die Dichter und die Flasche '. Und eine liebevolle , fast rundum gelungene Zusammenstellung einiger seiner bekanntesten Chancons . Aus Japan .

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Dominique Horwitz singt nun doch wieder "Brel":
    28.06., Köln (Philharmonie) und 08.07., Gelsenkirchen (Neue Philharmonie). :) :clap:

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • Gestern in einer Klassik- und Jazz-Zeitschrift zufällig entdeckt und soeben bestellt:

    "Gérard Depardieu chante Barbara":

    Die Hörproben gefallen mir schon mal, aber mir war eh klar, dass ich mir diese CD kaufen muss. Nicht primär wegen Barbara (von der ich lediglich zwei "Best of"-CDs besitze) :versteck1: , sondern eher aufgrund der Tatsache, dass mir seine Gesangsstimme bereits im Film "Chanson d' Amour", wo er einen alternden Schlagersänger spielte, sehr gut gefallen hatte. Er hat eine sehr sanfte, charmante Gesangsstimme, wie ich finde. Hat etwas Verträumtes und Melancholisches. Hatte mich zu dem Zeitpunkt schon gefragt, weshalb er es nicht mal als Sänger versucht. Nun hat er es endlich umgesetzt. Ich möchte auch nicht über seine Beweggründe nachdenken und sehe ihn einfach nur als Künstler. Freue mich auf diese CD.

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • Ich höre diese CD übrigens rauf und runter. Mal abgesehen von einigen Stellen, in denen er etwas kurzatmig singt und/ oder ein klein wenig pathetisch klingt, bin ich wirklich sehr angetan. :thumbup: Mit seinem warmen Timbre begeistert er vollends. :verbeugung1: :verbeugung1: Seine Cover-Versionen gefallen mir sogar besser als die Originale. :versteck1: Barbara hatte eine sehr gute Stimme, keine Frage, aber sie hatte eine gewisse Unnahbarkeit in ihrem Gesang; weiß nicht, wie ich es treffender formulieren soll. Depardieus empathischer Gesang ist, wie ich finde, einfach kein Vergleich dazu. Wie dem auch sei: Ich habe nun immer wieder mal nach Konzertterminen gegoogelt und leider noch keine Deutschland-Termine entdeckt. Heute bekam ich zufällig mit, dass er im Juli in Frankreich auftritt und das Ticket über 200 Euro (!) kostet. 8| Puh, stolze Preise ... Ich hoffe dennoch, ihn damit bald mal live erleben zu dürfen. Weiß allerdings nicht, ob ich so viel Geld für ihn ausgeben würde. :huh:

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • Dominique Horwitz singt nun doch wieder "Brel":
    28.06., Köln (Philharmonie) und 08.07., Gelsenkirchen (Neue Philharmonie). :) :clap:

    Hierzu gibt es noch einen Zusatztermin für Gelsenkirchen: Do., 15.06.17! :clap: :clap:

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • Seit einem Monat gibt' s zur ursprünglichen "Depardieu chante Barbara"-CD noch zusätzlich ein Live-Album mit 5 weiteren Chansons (Doppel-CD):

    Höre ich derzeit (Cover hat jedoch einen schwarzen Hintergrund - mit rotem Klavier und nicht umgekehrt, wie auf dem Foto)... :thumbup: Zwischen den Songs liest er u. a. Barbara-Texte und erzählt die ein oder andere Anekdote.

    Zudem habe ich auf Youtube dieses komplette (Audio-) Konzert entdeckt ...

    https://www.youtube.com/watch?v=O8GUpClhDtI

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • Patricia Kaas und Barbara

    Ich weiß nicht, ob ich hier zu trivial liege, aber ich mag Sängerinnen wie Patricia Kaas und auch Barbara (siehe enebn gehört die Tage).

    Ja, sie gehen auf gewisse Weise mit dem Zeitgeschmack (mainstream) , aber sie gehen selbstbewußt und aufrecht ihren musikalischen Weg und haben ihren unverkennbaren Stil entwickelt.

    Obschon man nicht abtaucht in eine ganz andere Welt, bleibt man doch von der puren fordernden Diesseitigkeit berühert und beflügelt.

    z.B.:

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