VERDI Giuseppe - OBERTO - 1. Oper eines kommenden Genies
VERDI Giuseppe – 1. Oper – Oberto.
Etwas Bellini, etwas Donizetti, etwas Rossini – aber schon viel Verdi!
So meinte es Bartolomeo Merelli der Impresario der Scala Milano und auch des Wiener Kärntnertortheaters, dem Vorgänger der Staatsoper.
Verdi war, als er "Oberto" komponierte noch in Buseto seiner Heimatgemeinde noch als Musikmeister und Dirigent des Heimatorchesters tätig und lebte bei seinem Schwiegervater Antonio Barezzi und war auch schon einige Zeit mit dessen Tochter Margaritha verheiratet. Sie ermunterte ihn schließlich auch seine Stelle in Buseto aufzugeben und mit ihr nach Mailand zu ziehen, wo sie bescheiden und von Barezzi unterstützt mit den zwei Kindern lebten. Zur Krönung des österreichischen Kaisers Ferdinand I. zum König der Lombardei, am 6.9.1838, in Mailand bekamen sie zwar keine Karten in der Scala, jedoch zu einem Ballett "Nabuccodonosor" und Verdi lernte Orchestermitglieder der Scala im Cafe in den Arkaden bei der Scala kennen. Dirigenten in der heutigen Art gab es zu dieser Zeit nicht.
Verdi bekam ein Textbuch von Antonio Piazza. Nur weiß man nicht ob es gleich "Rocester" oder doch "Lord Hamilton" war. Jedoch schrieb Verdi, 21.3.1837, an Piazzi beim "Rocester" um ein Duett zu erweitern. Der Verdi – Forscher Frank Walker kam zu dem Entschluss dass "Rocester" die erste Verdi Oper wäre, doch denke ich dies nicht. Ich selbst denke, dass de Umarbeitung des "Rocester" in "Oberto" durch den neuen Librettisten Temistocle Solera sich eher bewährte und Verdi vom Impressario Merelli den Auftrag zur Oper bekam, dies jedoch nach langen Gängen und vielen Wegen zu Interessenten. Riccordi in Mailand nahm den "Oberto" in Druck und die berühmte Sopranistin Giuseppina Strepponi und der Tenor Muriani setzten sich für das Werk ein und es sollte im Frühjahr 1839 an der Scala herausgebracht werden. Jedoch erkrankte Muriani und auch die Strepponi hatte anderswo zu singen, so kam es zu einer Umarbeitung der Partien u. a. vom Sopran zum Mezzosopran, da nun Luigia Abbadia die Partie der Cuniza sang, und die Uraufführung fand im Herbst 1839 statt und gefiel und wurde an die 28mal en suite aufgeführt, was für damals als ein Erfolg gilt.
Die Musik zeigt zwar, auch heute, vieles von anderen Komponisten, jedoch auch den späteren Verdi, insbesondere in den Ensembleszenen.
Merelli gab ihm nun ein neues Textbuch und das Schicksal griff aber unbarmherzig ein.
Inhalt der Oper [seriös]:
Vorspiel – oder auch Rückblenden in der Oper:
Ezzelino da Romano [1194 – 1259] hat mit Hilfe der Veroneser Familie Salinguerra den Grafen von San Bonifacio, namens Oberto, besiegt. Nun nach Mantua verbannt und ließ aber seine Tochter Leonora bei seiner Schwester in Verona zurück und da hat sich Riccardo Salinguerra Leonora genähert und sie verführt, hat sie aber verlassen, weil er sich in Cuniza der Schwester Ezzelinos verliebte. Riccardo ist mit einer Heirat einverstanden, da Riccardo ein Parteigänger von ihm ist. Leonora hat von der Hochzeit gehört und kommt zu Ezzelinos Schloss und seinen Treuebruch zu enthüllen – und nun beginnt die Oper mit dem
1. Akt:
Nach der Ouvertüre begrüßt ein Chor der Ritter und Hofdamen und anderen Vasallen den Bräutigam, der ebenfalls zu Hochzeit angereist ist. Riccardo ist dann mit dem Chor in Richtung Schloss unterwegs und Leonora betritt die Bühne und beklagt in einer wundervollen Kavatine ihr Schicksal und will nur Rache für ihr Geschick. Auch Oberto ist, trotz seiner Verbannung, gekommen, um seine verlorene Tochter zu suchen und auch ihre verlorene ihre zu rächen und beide treffen ganz unvermutet zusammen. Oberto gibt seinen Schmerz über Leonoras Fehltritt offen zu erkennen aber versöhnt sich mit ihr. Beide eilen dem Schloss zu um Rache zu nehmen, dort wird die glückliche Braut Cuniza umjubelt und dies dankt dafür. Aber als sie mit Riccardo allein ist hat sie dunkle Vorahnungen und Riccardo beginnt sie zu zerstreuen. Nachdem beide abgetreten sind, ersucht Leonora Ismelda um ein Gespräch mit Cuniza. Bei diesem enthüllt Leonora das sie die Tochter von Oberto ist. Cuniza wirkt unschlüssig aber als auch Oberto dazukommt ruft sie, im anschließenden Finale, die ganze Gesellschaft zusammen um Leonora mit Riccardo zu konfrontieren. Riccardo aber versucht zuerst Leonora zu beschuldigen, aber Cuniza ist von seiner Schlechtigkeit überzeugt. Oberto fordert nun Riccardo zum Duell mit dem Schwert.
2. Akt:
In Gemeinsamkeit mit Ismelda versucht Cuniza sich noch an die schönen Stunden mit Riccardo zu erinnern, nur Liebe kann sie nicht mehr empfinden. Sie denkt Riccardo soll zu Leonora zurückkehren. Das erfährt auch Oberto jedoch er will weiterhin Rache und den Zweikampf auf Leben und Tod. Riccardo verweigert zuerst den Zweikampf aber Oberto bezeichnet ihn als Feigling, auch Cuniza und Leonora kommen dazu. Cuniza sagt ihm ihren Verzicht und meint, dass Riccardo soll zu Leonora zurückkehren. Oberto murmelt Riccardo zu er soll drauf zum Schein eingehen. Beim Duell hinter der Bühne ersticht Riccardo den alten Oberto. Jetzt erkennt Riccardo seine Schuld und er betet und bereut. Er hat seinen Entschluss gefasst und flieht. Cuniza erfährt vom Tod des alten Grafen und findet Leonora ohnmächtig an der Bahre des Vaters. Als Cuniza hinkommt erwacht Leonora und gibt sich selbst die Schuld am Tod ihres Vaters. In diesem Augenblick kommt ein Bote zu Cuniza mit einem Brief den sie vorliest. Riccardo will aus Italien fliehen, bittet Leonora um Verzeihung und übergibt ihr seine Güter. Leonora will aber lieber in ihrer Verzweiflung ins Kloster gehen.
Diskographie:
Das ist meiner Meinung wohl die gelungenste Aufnahme, hier stimmt einfach alles. Die Cuniza der Ruza Baldani hat einen schönen ausgeglichenen Mezzo, Carlo Bergonzi als Riccardo und Rolando Panerai als Oberto, Ghena Dimitrova als Leonora mit strahlendem Sopran –
der Preis ist zwar etwas hoch, jedoch ist die Aufnahme aus München 1964 noch immer herausragend
Die preisgünstige Aufnahme aus Turin 1951 mit Maria Vale als Leonora, Giuseppe Modesti als Obero, Elena Nicolai [der hervorragende Verdi-Mezzo] als Cuniza und Gino Bonelli als Riccardo.
Mehr Aufnahme habe ich nicht aber es gibt bestimmt auch schon eine DVD.