die Hörschnipsel klingen klasse
Gell? Das Froschadagio oder auch Die Katz klingen durchaus recht vielversprechend.
die Hörschnipsel klingen klasse
Gell? Das Froschadagio oder auch Die Katz klingen durchaus recht vielversprechend.
Die CDs kann ich wirklich wärmstens empfehlen... :klatsch:
jd
(P) 1993 Sony "Digital Focus" QK 57244 [63'42"]
EAN: 5099705724422
Chamber Orchestra "Renaissance"
D: Leo Korchin
Anfang der 1990er Jahre veröffentlichte Sony eine Budget-Reihe mit Aufnahmen von Künstlern, die in St. Petersburg ansässig sind. Es handelt sich in der Regel um Mainstream-Repertoire wie Mozarts Klavierkonzerte oder Beethoven-Sonaten, die laut Cover digital aufgenommen wurden.
Auf dieser CD sind sechs Konzerte vorhanden:
Hier handelt es sich natürlich nicht um eine HIPpe Lesart. Das Kammerorchester ist mittelgroß besetzt und spielt gewiß nicht mit historischem Instrumentarium. Die Solisten führen ihre Solos mit jenem Mindestmaß an Virtuosität aus, die Vivaldis Musik nicht ruiniert, sie aber auch nicht übermäßig glänzen läßt. Der Gesamtklang ist geschlossen, aber auch sehr gleichförmig - so, wie es mir schon bei Robl begegnet ist.
Die Klangqualität soll digital sein - ich erlaube mir, das anzuzweifeln. Selbst die schlechtesten Ostblock-Digitalaufnahmen der 1980er Jahre hatten mehr Dynamik und Klarheit aufzuweisen als hier. Ich denke, daß es noch Analogaufnahmen sind, vermutlich in den 1970er Jahren entstanden - und als solche sind sie ganz gut anhörbar.
Fazit: zum Kennenlernen ganz schön, aber wie bei Robl würde ich auf Besseres zurückgreifen. Akzeptabel.
Links:
"http://www.discogs.com/Vivaldi-The-It…release/5020518"
jd
Welch Kontrastprogramm:
(P) 2010 dhm 88697842772 (2 CDs) [103'19"]
EAN: 886978427724
La Magnifica Comunità
Violine & D: Enrico Casazza
Der Violinist Enrico Casazza hat auf dieser Veröffentlichung sechs Konzerte eingespielt, die sich den menschlichen Leidenschaften widmen. Auf CD1 finden sich:
Konzerte für Violine, Streicher & b.c.
Auf CD2 gibt es vier weitere Konzerte, die eigentlich unvollständig waren und von Pablo Queipo de Llano vervollständigt wurden:
Konzerte für Violine, Streicher & b.c.
Diese vier Rekonstruktionen sind hier erstmalig aufgenommen worden.
Hier herrscht aber ein ganz anderer Klang vor: ein HIP-Ensemble (6 Violinen, 2 Violen, 1 Violoncello, 1 Violone, 1 Cembalo & 2 Theorben) mit Transparenz und Esprit, klanglich fein austariert und mit vorzüglicher Präzision aufgezeichnet. Casazza spielt mit Gefühl und exzellenter Technik, und die Abstimmung zum Ensemble ist vorzüglich. Klasse...
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Ich bin ganz ehrlich perplex, was ich in den letzten Jahren an Aufnahmen italienischer Interpeten und Ensembles höre, denn trotz der desolaten kulturellen Situation in ihrem Lande spielen sie unverdrossen auf höchstem Niveau weiter. Labels wie dhm oder Brilliant Classics profitieren permanent davon und bringen immer wieder herrliche Aufnahmen heraus. Und wir Hörer können uns verwöhnen lassen - wie hier in diesem Fall mit Vivaldi, dem alten Haudegen...
jd
Heute dazugekommen:
Im typischen Breitwandsound erklingen hier neun Konzerte, die man allgemein als concerti a quattro bezeichnet, also vierstimmig gesetzte Streicherkonzerte ohne Soloinstrument. Gespielt wird:
Konzerte für Streicher & b.c.
I Musici spielen klangschön und geschlossen, verschmelzen den Klang zu jener Einheit, die ihr Markenzeichen seit jeher darstellt. Die Ecksätze sind flott, die langsamen Sätze mit viel Sinn für Zartheit. Die Klangqualität ist sehr nah und präsent. Gut...
jd
Late Vivaldi Concertos - Volume 2
(P) 2002 Sony Classical SK 87733 [71:49]
EAN: 5099708773328
Giuliano Carmignola (Violine)
Venice Baroque Orchestra
D: Andrea Marcon
Konzerte für Violine & Streichorchester:
Carmignola gestaltet die Solos mit seiner typischen lyrischen und farbigen Qualität, die die Konzerte zwar nicht spektakulär, aber würdig wirken lassen. Das Orchester - 19 Personen stark, mit historischem Instrumentarium ausgestattet und HIP spielend - unterstützt ihn dabei mit perfekter Abstimmung und Intonation. Dazu eine vorzügliche Aufnahmequalität. Da bleibt nur noch zu sagen: sehr empfehlenswert...
jd
(P) 1966 Erato Disques STU 70303/04/05 (3 einzelne LPs)
(C) 1989 CBS "Maestro" M2YK 45623 (2 CDs) [149:48]
EAN: 5099704562322
Jean-Pierre Rampal (Querflöte)
I Solisti Veneti
D: Claudio Scimone
Beginnend mit op. 10 (1728) hat Rampal 19 Konzerte eingespielt, soweit sie für Flöte geschrieben wurden. Dabei sind auf dem Cover und im Booklet die Werknummern nach Pincherle angegeben - ich schreibe die RV-Nummer dazu:
Konzert für Querflöte & Streicher op. 10
Nr. 1 - in F-Dur RV 433 "La tempesta di mare"
Nr. 2 - in g-moll RV 439 "La notte"
Nr. 3 - in D-Dur RV 428 "Il gardellino"
Nr. 4 - in G-Dur RV 435
Nr. 5 - in F-Dur RV 434
Nr. 6 - in G-Dur RV 437
Konzert für Querflöte & Streicher
P 205 - RV 429 - in D-Dur
P 080 - RV 440 - in a-moll
P 203 - RV 427 - in D-Dur
P 140 - RV 436 - in G-Dur
P 440 - RV 441 - in c-moll
P 118 - RV 438 - in G-Dur
P 141 - RV 438/1a - in G-Dur
P 139 - RV 431 - in e-moll (unvollständig)
P 142 - RV 432 - in e-moll (unvollständig)
Konzert für Piccolo-Flöte & Streicher
P 079 - RV 443 - in C-Dur
P 078 - RV 444 - in C-Dur
Konzert für 2 Querflöten & Streicher
P 076 - RV 533 - in C-Dur
Konzert für Querflöte & 2 Violinen
P 077 - RV 108 - in a-moll
Tatsächlich sind inzwischen einige mehr Konzerte dazugekommen (RV 426, 430, 442 & 445), die hier nicht eingespielt sind. Doch als die Aufnahmen entstanden - im Januar 1966 in der Basilica di San Giorgio Maggiore in Venedig - , waren sie wohl noch nicht berücksichtigt.
Rampal spielt mit unglaublicher Virtuosität und Präzision, entwickelt dabei eine sehr feine Klanglichkeit, die ich selten gehört habe; das Orchester hat die übliche Kammerstärke und spielt sehr violinenseelig und hell; Scimone findet immer eine gute Balance zwischen Soli und Tutti, läßt auch dem Orchester eine schwungvolle Note übrig, das es gern für sich einlöst. - Klanglich sind die Aufnahmen recht gut für das Alter.
Insgesamt eine sehr gute traditionelle Einspielung mit viel Schwung und Drive - zwar liegt mir HIP auch hier mehr, aber was kann man schon gegen virtuose Klasse einwenden?...
Fazit: sehr gut...
Gut zwanzig Jahre nach der ersten Einspielung folgte die digitale Neuaufnahme durch I Musici:
(P) 1984 Philips 412 128-1 (2 LPs) [108:15]
rec. August 1983 (La-Chaux-de-Fonds, Schweiz)
Solisten:
(I) Pina Carmirelli [1-12], (II) Anna Maria Cotogni [1/4/7-8/11],
(III) Claudio Buccarella [1/2/4/7/10] & (IV) Pasquale Pellegrino [1/4/5/7/10] (Violine)
Francesco Strano [2/7/10-11] (Violoncello)
I Musici
In den zwanzig Jahren hat sich tatsächlich nur wenig verändert: ein breiter und geschlossener Klang mit zwölf Musikern, die mit virtuoser Technik und feinem Ausdruck interpretieren. Anders dagegen ist das Tempo: es ist deutlich schneller als früher (insgesamt 12 Minuten weniger für das ganze op. 3) und nimmt den Konzerten ihre frühere Gravität. Dadurch wirkt diese Einspielung auch heute noch etwas frischer als die ältere. Verbunden mit einer sauberen Klangqualität hat man hier ein feines Update vorhanden. Sehr gut...
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(P) 1981 Philips 9500 942 [49:26]
rec. Juli 1980 (London)
Michala Petri (Blockflöte)
Academy of St. Martin-in-the-Fields
D: Iona Brown
Hier sind die sechs Konzerte mit Blockflöte eingespielt worden. Michala Petri spielt mit großer Virtuosität und präzisem Ton, die Academy begleitet mit Verve und würdiger Dynamik. Die Mittelsätze sind stets sehr lyrisch vorgetragen, die Außensätze bleiben durch einen flotten Duktus immer lebendig. Die Klangqualität erweist sich als sehr gut. Eine gute Interpretation der eher traditionellen Schule...
(P) 1987 Philips 420 188-1 [50:16]
rec. Juli 1986 (La Chaux-de-Fonds, Schweiz)
Aurèle Nicolet (Querflöte)
I Musici
Interessant, direkt nach Petri/Brown diese Einspielung zu hören: I Musici klingt ein bißchen fülliger im Ausdruck und Nicolets Spiel ein bißchen zarter, doch die Klanglichkeit und Phrasierung unterliegt ganz anderen Prinzipien. Von der Ausführung her meint man, eine Einspielung aus den 1960er Jahren zu hören, wenngleich noch etwas schneller temporiert. Die Klangqualität zeigt aber deutlich, daß es bereits eine Digitalaufnahme ist. Insgesamt eine gute Einspielung, die jedoch stark der traditionellen Aufführungspraxis unterliegt. Gut...
Petri/Brown wirkt dagegen deutlich schlanker und moderner, obwohl die Aufnahme sechs Jahre älter als diese hier ist. Tja, so verändern sich die Zeiten...
(P) 1984 Philips 411 126-1 [46:45]
rec. Juni 1983 (London)
Heinrich Schiff (Violoncello)
Academy of St. Martin-in-the-Fields
D: Iona Brown
Folgende Konzerte sind vorhanden:
Konzert für Violoncello, Streicher & b.c.
Schiffs Instrument ist wie ein Monolith vor der Academy platziert, dennoch ist die Abstimmung sehr gut ausgefallen. Das Orchester begleitet mit gutem Tempo und klarem Duktus, Schiff spielt straff und elegant. Die Klangqualität fällt gut aus, mit geschlossenen Klang und guter Dynamik. Fein...
(P) 1985 Philips 412 624-1 [47:38]
rec. Juni 1984 (London)
Los Romeros (Gitarren)
Academy of St. Martin-in-the-Fields
D: Iona Brown
Diese fünf Konzerte sind für Gitarre bearbeitet worden; die RV-Nummer gibt die ursprünglichen Konzerte an:
Vivaldis Konzerte eignen sich ja recht gut für Bearbeitungen, und in diesem Fall liegen die Romeros genau richtig: die Stücke klingen sehr überzeugend auf dem Zupfinstrument. Ihr Spiel ist lyrisch in den Mittelsätzen und von feiner Virtuosität in den Ecksätzen. Dazu stimmt die Academy besonders lebendig und vehement ein und bildet einen herrlichen Kontrast zu den Gitarren. Die Klangqualität ist besonders klasse: dynamisch, geradezu wuchtig und von feiner Detailzeichnung, die den Philips-Aufnahmen der damaligen Zeit manchmal etwas abgehen. Hier summiert sich alles zu einer geglückten Veröffentlichung. Toll...
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(P) 1982 Erato NUM 75009 [46:05]
rec. Mai 1981 (Église Notre-Dame du Liban, Paris)
Guy Touvron & Serge Boisson (Trompeten)
Maurice Allard (Fagott)
Jacky Magnardi & André Both (Hörner)
Jürgen Hübscher (Laute)
I Solisti Veneti
D: Claudio Scimone
Inhalt:
Diese fünf Konzerte sind hübsch anzuhören, sind sie doch in jenem breitbandigen, geschöhnten Klang interpretiert, in dem Claudio Scimone schon damals gut zwanzig Jahre musizieren ließ. Recht flott in den Ecksätzen, lieblich in den Mittelsätzen, mit sehr guten Solisten und einem sauber aufspielenden Orchester in Kammergröße. Nichts Weltbewegendes, aber als Hintergrundmusik sehr gut geeignet. Dazu eine saubere Klangtechnik. Gut...
Konzerte für Fagott, Streicher & b.c.
Thunemann spielt mit feiner Virtuosität und einer gehörigen Portion Klangschönheit und wird dabei perfekt von I Musici begleitet. Die Ecksätze werden mit gutem Tempo dargeboten, die Binnensätze zeigen eine lyrische Stimmung im Ausdruck. Die Klangqualität ist sehr detailliert und wirkt dennoch geschlossen. Eine sehr gute Einspielung...
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(P) 1988 Philips 422 051-1 [73:20]
rec. Juli 1986 & Juli 1987 (La Chaux-de-Fonds, Schweiz)
Massimo Paris (Viola d'amore & Dirigent)
I Musici
Konzerte für Viola d'amore, Streicher & b.c.
Hier sind sämtliche sechs Konzerte eingespielt worden, die Vivaldi für die Viola d'amore als Soloinstrument komponiert hatte. Erstaunlich ist die Fragilität, die die Viola d'amore ausstrahlt: hier muß das Orchester sehr genau dosieren, damit das Soloinstrument nicht untergeht. Massimo Paris weiß aber die Viola gut zu handhaben, und sie wirkt sehr zart und lyrisch in den Binnensätzen, während sie in den Ecksätzen virtuos ihre Läufe absolviert. Die Klangtechnik unterstützt die Abstimmung zwischen Soli und Tutti, so daß man hier ein einwandfreies Erlebnis hat; ich gebe aber zu bedenken, daß im Konzert die Viola d'amore vermutlich nicht so klar herausstechen könnte mit einem Kammerorchester auf modernen Instrumenten im Rücken.
Aber die Konzerte sind toll komponiert, die höre ich gerne...
Fazit: fein...
(P) 1982 Philips 6514 167 [RV 452, 454, 446 & 545]
rec. August 1981 (La Chaux-de-Fonds, Schweiz)
(P) 1976 Philips 9500 044 [RV 463 & 447]
rec. Juli 1975 (La Chaux-de-Fonds, Schweiz)
Heinz Holliger (Oboe)
Klaus Thunemann (Fagott) [RV 545]
I Musici
Konzerte für Oboe, Streicher & b.c.
RV 545 - Konzert für Oboe, Fagott, Streicher & b.c. in G-Dur
Hier spielt Holliger sechs Konzerte, davon eines zusammen mit Thunemann am Fagott - insgesamt eine schöne Auswahl aus den entsprechenden Konzerten Vivaldis. I Musici spielt wie gewohnt mit breiten, aber präzisen Pinselstrich und ermöglicht so den Solisten ihre feine Leistung. Die Oboe trällert virtuos, das Fagott quäkt anheimelnd. Die Ecksätze haben ordentlichen Schwung, die Binnensätze erhalten eine lyrische Stimmung. Die Klangqualität ist nah, klar und detailreich. Feine Aufnahme...
(P) 1983 Philips 6514 379 [50:31]
rec. November 1982 (London)
Michael Laird & William Houghton (Trompete)
Iona Brown (Violine)
Timothy Brown & Nicholas Hill (Horn)
James Tyler & Douglas Wootton (Mandoline)
William Bennett & Lenore Smith (Flöte)
Celia Nicklin & Barry Davis (Oboe)
Graham Sheen (Fagott)
Academy of St. Martin-in-the-Fields
D: Neville Marriner
Konzerte für verschiedene Solo-Instrumente:
Marriner dirigiert hier eine Auswahl aus den Konzerten, die mindestens zwei Solo-Instrumente aufweisen; eins davon war aber für eine andere Besetzung gedacht gewesen: ursprünglich wurde RV 563 für 2 Oboen und Violine komponiert.
Wie immer gelingen die Ecksätze sehr schwungvoll, die Binnensätze erklingen in ruhiger, lyrischer Manier. Die Solisten spielen virtuos und mit feinem Gespür für die Klanglichkeit der Konzerte. Die Klangqualität ist sehr gut: recht nah, detailreich, fein abgestimmt. Fein...
Ist dieser Beitrag hier besser als im Thread: Vivaldis Violinkonzerte, immer das Gleiche oder aufregende Vielfalt? - Ensemble- und Kammermusik - Capriccio Kulturforum (capriccio-kulturforum.de)
Ein besonderes Violinkonzert trotz fehlender Saite
Wann genau und unter welchen Umständen das Concerto d-moll RV 243 mit dem Titel "Senza Cantin" entstanden ist, kann wohl kaum genau gesagt werden. Ob Vivaldi mal die Saiten zum Wechseln ausgegangen sind, ob seine E-Saite mal wieder riss? Man darf fantasieren.
Aber es lohnt sich, dieses eher unbekannte Violinkonzert etwas genauer anzusehen. Seine Besonderheit: die Geige spielt nie auf der obersten Saite, der e-Seite oder eben der Cantin (der Sängerin-Saite). Die Geige schränkt also ihr Singen bewusst ein und kommt trotzdem wunderschön zur Geltung.
SATZ 1 (ALLEGRO)
Das Konzert beginnt in der dunklen Tonart d-Moll. Repetitive Floskeln reihen sich aneinander, erzählt wird eher Dunkles. Dann der Einsatz der Geige, ebenfalls mit sich wiederholenden Figuren bringt sie ruhig, nicht blendend dominierend, sondern eher diskret, ihre Stimme ein. Als würde sie sich zurückziehen, überlässt sie dann die Musik wieder dem Ripieno des Orchesters. Die Geige bleibt bei ihren schattigen Klangfiguren, wechselt sich ab mit dem Spiel des Orchesters und eilt einem eher resignierenden Schluss des Orchesters entgegen.
SATZ 2 (ANDANTE MOLTO)
Vivaldis Mittelsätze führen oft ganz kurz in eine neue andere Welt, als wollten sie uns aus dem Alltag entführen. Auch in diesem Konzert beginnt die Geige eine Melodie zu singen, immer auf der etwas melancholisch klingenden hohen Lage der A-Saite. Sinnierend und etwas traurig spielt die Geige ihren entrückten Gesang.
SATZ 3 (ALLEGRO)
Rhythmisch entschlossen und tänzerisch aufstampfend beginnt das Orchester, die Geige steigt mit ein, in diesen dunklen Wirbeltanz, mit neuer Scordatur, die G-Saite auf A gestimmt. Aber so ganz aufhellen will sich die Stimmung nicht. Bis zum Schluss nicht! Energisch treibt die Musik voran. Immer diskret virtuos steht die Geige im Zentrum, Figurationen und eine Art kurze Kadenz am Schluss aber beweisen: Sie könnte mehr.
Ich kenne zwei Aufnahmen dieses Konzertes, eine von Anton Steck, aufgenommen 2006, die andere von Giuliano Carmignola, eingespielt 2012.
Spannendes Hören, falls ihr Zugang zu diesen Aufnahmen habt!
Gruss
Toni
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