Zum Wagner-Jahr 2013: Lieblingsstellen bei Wagner

  • Ring ohne Worte ist wie Liebestod ohne Liebe...

    :thumbup: :thumbup: :thumbup:

    Wenn ich den 'Ring ohne Worte' höre, singe ich immer mit. (Also leise, damit niemand traumatisiert wird.) Das geht völlig automatisch und ich glaube nicht, weil ich so sehr 'im Text drin bin', sondern weil Text und Musik einfach eine Einheit bilden und nicht trennbar sind.

    Höre ich Maazel, denke ich immer, fühle ich immer: 'Da fehlt etwas!'

    :wink: Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

    "Rage, rage against the dying of the light" (Dylan Thomas)

  • Erstaunlich, dass die Musik ungeachtet dessen ganz häufig auch ohne Text funktioniert, nicht wahr?

    Aber doch eigentlich nur, wo sie von Vornherein ohne Text konzipiert war.

    :wink: Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

    "Rage, rage against the dying of the light" (Dylan Thomas)

  • Traf mitternachts S., der verstimmt aus dem Parsifal kam
    "Worüber schüttelst Du deinen Kopf? " fragte ich. ....
    ....... "darüber, dass man es Kerlen erlaubt hat, während der - entschuldige schon - grandiosen Musik in diese hineinzusingen. Und darüber, daß kein Mensch im Publikum gegen diese Ungehörigkeit protestiert hat"

    Hehe, das wirklich 'ne schöne 'Ketzerei'.

    Aber auch der Parsifal würde alleine als symphonisches Werk nicht funktionieren. Ich glaube auch, man täte Wagner Unrecht, der nun ja wirklich die direkte Bezogenheit von Text, Drama und Musik anstrebte.

    Ich kann natürlich auch 'ne Sahnetorte ohne Sahne zu mir nehmen. Das mag dann vielleicht bekömmlicher sein, aber im Sinne des Erfinders ist es wohl kaum. ^^

    :wink: Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

    "Rage, rage against the dying of the light" (Dylan Thomas)

  • Das Wagner-Jubiläum ist nun schon schlappe sechs Jahre vorbei, also wird es höchste Zeit für meine Herzensstellen:

    Ich würde da ja gerne mitmachen, aber irgendwie kann ich es nicht, v.a. wenn es in kurze, knappe Stellen geht.

    Leichter wäre für mich ein Thread 'Auf was ich in Wagneropern am Ehesten verzichten könnte'. Ich habe so viele 'Lieblingsstellen' und es kommen auch immer wieder so viele hinzu, dass ich das schlichtweg nicht beantworten kann.

    :wink: Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

    "Rage, rage against the dying of the light" (Dylan Thomas)

  • ich denke, es liegt nicht nur an den Texten, sondern auch an der Art von "dramatischem Gesang", die da oft gefordert ist.

    So ist es. Es ist mit der Pasticcio-Sinfonie von Maazel für mich so ein bisschen wie mit der Doppelklavier-Version des Sacre: du merkst, es ist irre tolle Mucke. Aber es fehlen die Farben.

    Ich glaube gar nicht so sehr, dass es auf den Inhalt der Wagner-Texte ankommt - es geht darum, dass jemand eine je angemessene Sanglichkeit als Klangfarbe „reinmischt“.

    ...auf Pfaden, die kein Sünder findet...

  • Wir brauchen hier dringen mal einen Smiley für: 'Ich fall in Ohnmacht.' ^^

    Haben wir doch schon: :ohnmacht1:

    ;)

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Erstaunlich, dass die Musik ungeachtet dessen ganz häufig auch ohne Text funktioniert, nicht wahr?

    Funktionieren: ja, wirken: so lala... Ring ohne Worte ist m.E. legitime Unterhaltungsmusik für Leute, die‘s gerne deutschromantisch-symphonisch krachen hören oder andersherum einen stark musikanalytischen Zugang haben. Aber eben auch nicht mehr. So ein bisschen wie Glasbodenschiff fahren statt Apnoetauchen...

    ...auf Pfaden, die kein Sünder findet...

  • Funktionieren tut auch andere Musik ohne Worte, z.B. "Jesus bleibet meine Freude" auf dem Klavier oder "Largo aus Xerxes" für Streicher oder all die Schubert-Lieder von Liszt usw.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Schubert-Lieder von Liszt

    ... wobei diese Bearbeitungen doch um Einiges abweichen können, zumal Liszt geschickterweise die menschliche Stimme quasi für Klavier abwandelt (Lagenveschiebungen, virtuase Umspielungen etc.). Vielleicht ist auch die eh schon komplexe Orchestersprache Wagners ein Problem dabei, weil die "Sängersurrogatinstrumente" dann im Ganzen untergehen?

  • Findest Du, dass "Wagner ohne Worte" besser oder schlechter "funktioniert" als bspw. Schubert/Liszt? Ist mir nach dem Kommentar nicht ganz klar...

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Zitat von Kater Murr

    Funktionieren tut auch andere Musik ohne Worte, z.B. "Jesus bleibet meine Freude" auf dem Klavier oder "Largo aus Xerxes" für Streicher oder all die Schubert-Lieder von Liszt usw.

    In meinen Ohren nicht, weil ich das Original kenne!

    LG palestrina

    „ Die einzige Instanz, die ich für mich gelten lasse, ist das Urteil meiner Ohren. "
    Oolong

  • Haben wir doch schon: :ohnmacht1:
    ;)

    Stimmt. Habe ich natürlich übersehen, aber ich lag ja auch gerade im Koma. :D

    :wink: Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

    "Rage, rage against the dying of the light" (Dylan Thomas)

  • im Koma

    Für Wagnerianer kein unangemessener Zustand.

    :tee1:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • :D

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Und bei Meistersingern tatsächlich: Fehlanzeige. Ist halt eine Buffa. Aber nicht von Rossini. Also nicht überzeugend. :versteck1:

    Dabei mag ich ja von Wagner eigentlich nur die Meistersinger. Rossini-Komödien halte ich dafür nur schwer aus

    Wegen der im Mai 2023 in Kraft getretenen Forenregeln beteilige ich mich in diesem Forum nicht mehr (sondern schreibe unter demselben Pseudonym in einem anderen Forum), bin aber hier per PN weiterhin erreichbar.

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